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Tetralemma-Klang I ein ästhetischer Lernkontext Johannes Winkler artistic research | composer www.johanneswinkler.de Anushaant Nayinai Wijayan Master of Mridangam www.anushaant.com www.konnakol.de Tamil Culture Fine Arts Academy Germany 13.10.2018 D O K U M E N T A T I O N gefördert von:

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Page 1: Tetralemma-Klang I - Konnakol · 'The Black Page' von Frank Zappa. A.N. Wijayan: Mridangam, J.Winkler: Konnakol. - Dank auch an: Henrik Andersen (DK) • Demonstration Konzert, Trio:

Tetralemma-Klang I ein ästhetischer Lernkontext

Johannes Winklerartistic research | composer

www.johanneswinkler.de

Anushaant Nayinai WijayanMaster of Mridangamwww.anushaant.com

www.konnakol.de

Tamil Culture Fine Arts Academy Germany13.10.2018

D O K U M E N T A T I O N

gefördert von:

Page 2: Tetralemma-Klang I - Konnakol · 'The Black Page' von Frank Zappa. A.N. Wijayan: Mridangam, J.Winkler: Konnakol. - Dank auch an: Henrik Andersen (DK) • Demonstration Konzert, Trio:

Im Folgenden finden Sie eine kleine Auswahl der präsentierten Folien, Grafiken und Photografien von der Veranstaltung. Außerdem einen Sachbericht und das Programm. Einblicke in das weitere oder vollständige Material können Sie ggfs. per Anfrage erhalten – oder laden Sie uns gerne direkt ein.

Page 3: Tetralemma-Klang I - Konnakol · 'The Black Page' von Frank Zappa. A.N. Wijayan: Mridangam, J.Winkler: Konnakol. - Dank auch an: Henrik Andersen (DK) • Demonstration Konzert, Trio:

ProgrammTeil I

• Vortrag + Demonstrationen

• Einführung, Grundprinzip, Hintergründe, Einstiegsübungen

• Intermezzo I - 'Missverständnis, Verständnis, Um-verständnisInterview mit der Medienwissenschaftlerin Mira Kessler (derzeit Promotion über Machtverhältnisse/Deutungshoheiten im deutsch-indischen Journalismus)

• Intermezzo II - 'Brahman Rauschen' Klangkunst / konzeptuelle karnatische Musik von J. Winkler - Übergang zur...

… P A U S E ...mit indischem Essen (kulinarisch) zu ‚Brahman Rauschen‘ (akustisch) => Ziel: Rasa

Teil II

• Intermezzo III - 'Tetralemma' (Denkfigur, Konzept, Handlung)Präsentation, J. Winkler

• Intermezzo IV - 'Trikala Perspektiven' (Zahlenfelder)Präsentation + Übungen

• Vortrag: Einführung Rafael Reina Techniken, 2015 (UK, NL)Gatis, Gati-Zellen, Jathis, Gati*Jathi Kombinationen, Nadai Bhedam - (N-Tolen Phrasierungen, Polyrhythmen, verschachtelte irreguläre Gruppierungen)

• Demonstration 'The Black Page' von Frank Zappa. A.N. Wijayan: Mridangam, J.Winkler: Konnakol. - Dank auch an: Henrik Andersen (DK)

• DemonstrationKonzert, Trio: A.N. Wijayan, N. N. Wijayan, J. Winkler : 3x Thani Avartanams, 1x Kurraipu

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Sachbericht

Die Abend-Veranstaltung 'Tetralemma-Klang I - ein ästhetischer Lernkontext' fand am 13.10.2018 in Kooperation von Johannes Winkler (artistic research, composer), der ‚Tamil Culture Fine Arts Academy Germany‘, vertreten durch Anushaant Nayinai Wijayan (master of mridangam) und der Förderung durch den Landesmusikrat NRW / Brückenklang in den Räumlichkeiten des Interkulturellen Zentrums Essen statt.

Ziel der Veranstaltung war es, das Potenzial der südindischen Rhythmusdidaktik, insbesondere in Gestalt der Rhythmussprache Konnakol zu verdeutlichen. Hierzu wurde der Themenkomplex in einem Vortrag, Workshop und Konzert präsentiert, wobei neben traditionellen karnatischen Elementen und Strukturen parallel neue Chancen für die westliche zeitgenössische Rhythmusdidaktik aufgezeigt wurden, u. a. wie sie Rafael Reina 2015 vorschlägt (UK, NL). Die Veranstaltung hatte einen Einführungs- und Übersichtscharakter und richtete sich sowohl an professionelle Musiker, Musikstudenten als auch interessierte Laienmusiker und Nichtmusiker. Zwischendurch eröffneten besinnliche ‚Intermezzi‘ in Form von einem Interview, konzeptueller karnatischer Musik, indischer Ästhetik (Rasa) und Essen weitere Räume. Diese wurden insbesondere anhand der aus der indischen Logik stammenden ‚Tetralemma/Catuskoti'-Denkfigur komponiert, welche als griffiges Handlungsschema bewusst und unterschwellig die Suche nach dem beiderseits Unbekannten unterstützen kann.

In der ersten Hälfte der Veranstaltung wurden Konnakol-Grundlagen in Theorie und Praxis (Workshop-Einheiten) vermittelt. Nach einer 20-minütigen Pause, in welcher indisches Essen serviert wurde, legte der zweite Teil seinen Fokus auf einige musiktheoretische und praktische Aspekte aus der Arbeit Rafael Reinas.Hierbei wurden Gatis, Gati-Zellen und deren mögliche Kompositionen, Gati-Jathi-Kombinationen und Nadai Bhedam erläutert und demonstriert.Mittels Frank Zappas Schlagzeug-Solo Stück ‚The Black Page‘ welches von Johannes Winkler (Dank an Henrik Andersen, Dänemark) und A. N. Wijayan weiter-transkribiert und dann gemeinsam live-interpretiert wurde (Konnakol + Mridangam) verdeutlichten sich die weit- und tiefreichenden Anwendungsmöglichkeitenhinsichtlich westlicher (zeitgenössischer-), rhythmisch-komplexer Musik. Zum Ende demonstrierten, im Trio, Anushaant N. Wijayan (Mridangam), Nagushaanth N. Wijayan (Kanjira) und Johannes Winkler (Konnakol) jeweils einen traditionell-karnatischen Tani-Avartanam sowie einen abschließenden Kurraipu.

Im Verlauf der Veranstaltung wurden vier ‚Intermezzi‘ präsentiert: Zunächst stellte Johannes Winkler in ‚Missverständnis, Verständnis und Um-Verständnis‘ seine individuellen Erfahrungen an der ‚Tamil Culture Fine Arts Academy Germany, Essen‘ der kulturwissenschaftlichen Perspektive, vertreten durch die Medienwissenschaftlerin Mira Kessler gegenüber. Sie referierte diesbezüglich zu ihren Fotoarbeiten aus Südindien als ehrenamtlicher ‚Intermezzi-Gast‘ (derzeit Promotion über Macht- und Deutungshoheiten im deutsch-indischen Journalismus). Ein weiteres Intermezzo führte per ‚Brahman Rauschen‘ (konzeptuelle karnatische Musik von J. Winkler) tetralemmatisch in die Pause über, in welcher indisches Essen serviert wurde. Im dritten Intermezzo wurde die Denkfigur des Tetralemmas als solches näher präsentiert, ihr buddhistisch/hinduistischer Hintergrund, ihre (Un-)Formalisierbarkeit und ihre Anwendung als Mittel zukreativen Einsichten und Entscheidungen gemäß M. Varga von Kibéd. Im vierten Intermezzo (‚Zahlenfelder‘) wurde dargestellt, wie selbstverständlich und früh die karnatische Rhythmusdidaktik vergleichsweise komplexe und längere rhythmische Strukturen im Lernprozess aufbaut.

Erfolge der insgesamt dreieinhalbstündigen Veranstaltung sind direkte Kontakte zur Folkwang U.d.K, sowie Workshop Angebote aus Berlin und Mannheim. Außerdem zwei neue Schüler an der TCFA. Der Abend fand positive Resonanz, die Vielschichtigkeit des Konzepts wurde sehr wertgeschätzt.‚Tetralemma-Klang II und N‘ stehen somit in Aussicht.Weitere Entwicklungen werden u.a. auf www.konnakol.de veröffentlicht.

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(2) In der hinduistischen Philosophie: Brahman (das All-Eine, der Urgrund, das Unendliche)

=> Formlosigkeit als „Tragfähigkeit“ (?)

Intermezzo 2Brahman-Rauschen

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Bordun

Brahman

RauschenEssen

z.B. Rasa ~

SchallNahrungÄsthetik

sinnlich+konzeptuell

Tetralemma Skizze, frei gemäß M. Varga von Kibéd

Intermezzo 2Brahman-Rauschen

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sehr früh: z.B. 35 Sapta Tala (das bekannteste der traditionellen Tala-Systeme) + Trikala

Zeitverhältnisse aus verschiedenen Richtungen heraus verstehen.=> Selbstverständlichkeit

Intermezzo 3Trikala-Perspektiven, Zahlenfelder

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(1) gatis

(2) gati phrasierungen/zellen + kompositionen

(3) jathis

(4) gatis * jathis

(5) nadai bhedam

( ) weitere: - Jathi bedham- Anuloma / Pratiloma- creative composing Techniques- ...

u.a. N-Tolen Phrasierungen, Polyrhythmen, verschachtelte irreguläre Gruppierungen:

Rafael Reinas Methoden, 2015 Conservatorium van Amsterdam, Brunel Univers. UK

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2) Ein Portrait? Für jeden Betrachter was anderes?

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Zappa

Andersen-Transkription

Winkler-Transkription

Wijayan-Transkription

Konnakol TranskriptionMit Basis-Silben

Konnakol - M e d i u m

‚The Black Page‘für Schlagzeug-Solo - Frank Zappa 1978

...

...

Konnakol – I n t e r p r e t a t i o n

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Johannes Winklerartistic research | composer

www.johanneswinkler.de

Anushaant Nayinai WijayanMaster of Mridangamwww.anushaant.com

www.konnakol.de