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SYFEL asbl RCS n° F 10322 p.a. 15, am Duerf – L-7651 Heffingen [email protected] CCPL LU08 1111 7035 7433 0000 Heffingen, den 8. Juli 2015 RESOLUTION zur Trennung von Kirche und Staat sowie zur Gesetzesvorlage N°6824 zur Umänderung der Kirchenfabrikgesetze „Loosst d’Kierch am Duerf!“ Das SYFEL, welches 258 von insgesamt 285 Kirchenfabriken mit über 1500 ehrenamtlichen Mitgliedern vertritt, 1. bedauert die undemokratische und uneinsichtige Haltung der Regierung bei der Ausarbeitung der Gesetzesvorlage zur Umänderung der bestehenden Kirchenfabrikgesetze; 2. stellt fest, dass unter dem Vorwand von Trennung von Kirche und Staat, sowie der Neutralität des Staates gegenüber den Religionsgemeinschaften in einer noch nie dagewesenen Weise massiv in die Rechte auf Religionsfreiheit der katholischen Bevölkerung eingegriffen wird; 3. ist überzeugt, dass diejenigen, welche die Kirchenfabriken abschaffen wollen, die Kirchen und einen Großteil der Bevölkerung dieses Landes, vor allem die Katholiken, vor den Kopf stoßen; 4. pocht auf die Einhaltung des legal erworbenen Eigentumsrechts der Kirchenfabriken, zu welchem über viele Generationen von Gläubigen an die Kirchenfabriken abgegebene Güter zum Erhalt und Förderung ihrer Kirche beigetragen haben und verurteilt aufs schärfste die geplante Beschlagnahmungdes Patrimoniums der Kirchenfabriken sowie die Aberkennung ihrer juristischen Persönlichkeit; 5. bemerkt ausdrücklich, dass dieses Regierungsvorhaben schon jetzt einen sehr großen finanziellen Schaden bei den Kirchenfabriken angerichtet hat, da sich durch diese Pläne viele Wohltäter und Spender aus Angst von den von der Abschaffung bedrohten Kirchenfabriken abwenden; 6. spricht sich für die Verteidigung ihrer Rechte mit allen legalen und verfügbaren Mitteln aus; 7. steht für eine konsequente Modernisierung der Kirchenfabrikgesetzgebung, aber nicht im Sinne einer Abschaffung der Kirchenfabriken nach dem Muster früherer despotischer oder autoritärer Regime (Frz. Revolution, Josephinismus);

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Page 1: Syfel  résolution conc. la séparation de l’etat et de l’église et conc. le projet de loi n°6824 port. sur la mod. des décrets des fe (8.7.2015)

SYFEL asbl RCS n° F 10322 p.a. 15, am Duerf – L-7651 Heffingen [email protected] CCPL LU08 1111 7035 7433 0000

Heffingen, den 8. Juli 2015

RESOLUTION zur Trennung von Kirche und Staat

sowie zur Gesetzesvorlage N°6824 zur Umänderung der Kirchenfabrikgesetze

„Loosst d’Kierch am Duerf!“

Das SYFEL, welches 258 von insgesamt 285 Kirchenfabriken mit über 1500 ehrenamtlichen

Mitgliedern vertritt,

1. bedauert die undemokratische und uneinsichtige Haltung der Regierung bei der

Ausarbeitung der Gesetzesvorlage zur Umänderung der bestehenden

Kirchenfabrikgesetze;

2. stellt fest, dass unter dem Vorwand von Trennung von Kirche und Staat, sowie der

Neutralität des Staates gegenüber den Religionsgemeinschaften in einer noch nie

dagewesenen Weise massiv in die Rechte auf Religionsfreiheit der katholischen

Bevölkerung eingegriffen wird;

3. ist überzeugt, dass diejenigen, welche die Kirchenfabriken abschaffen wollen, die

Kirchen und einen Großteil der Bevölkerung dieses Landes, vor allem die Katholiken,

vor den Kopf stoßen;

4. pocht auf die Einhaltung des legal erworbenen Eigentumsrechts der Kirchenfabriken,

zu welchem über viele Generationen von Gläubigen an die Kirchenfabriken

abgegebene Güter zum Erhalt und Förderung ihrer Kirche beigetragen haben und

verurteilt aufs schärfste die geplante ‚Beschlagnahmung‘ des Patrimoniums der

Kirchenfabriken sowie die Aberkennung ihrer juristischen Persönlichkeit;

5. bemerkt ausdrücklich, dass dieses Regierungsvorhaben schon jetzt einen sehr großen

finanziellen Schaden bei den Kirchenfabriken angerichtet hat, da sich durch diese

Pläne viele Wohltäter und Spender aus Angst von den von der Abschaffung bedrohten

Kirchenfabriken abwenden;

6. spricht sich für die Verteidigung ihrer Rechte mit allen legalen und verfügbaren

Mitteln aus;

7. steht für eine konsequente Modernisierung der Kirchenfabrikgesetzgebung, aber nicht

im Sinne einer Abschaffung der Kirchenfabriken nach dem Muster früherer

despotischer oder autoritärer Regime (Frz. Revolution, Josephinismus);

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8. spricht sich klar und deutlich gegen diese diskriminierende, mangel- und amateurhafte,

ja unbegründete Gesetzesvorlage aus, welche den Gemeinden verbietet, ihre

Kirchenfabrik(en) finanziell zu unterstützen, da ein solches Verbot ganz offensichtlich

gegen fundamentale Menschenrechte verstößt und eines demokratischen Rechtsstaates

unwürdig ist;

9. unterstreicht, dass die Kirchenfabriken öffentlich-rechtliche Körperschaften sind, um

die sakralen Gebäude als Kult- und Kulturort der Glaubensgemeinschaften, und als

solche Bestandteil der Öffentlichkeit und der Gemeinde sind, zu pflegen und zu

erhalten;

10. betont auch, dass die Kirchenfabriken die größten Bewahrer und Förderer der

religiösen Architektur und der sakralen Kunst in unserem Land sind, diese typische

Kulturlandschaft erhalten und somit zu unserer Luxemburger Identität beitragen;

11. bemerkt ebenfalls, dass die Kirchenfabriken die Kultur u.a. durch die nötigen Mittel

für Orgel und Kirchenchöre und Musik unterstützen und fördern;

12. begrüßt die allgemein und über 200 Jahre währende gute Zusammenarbeit mit den

Gemeinden, deren Bürgermeister(in) von Rechtswegen Kirchenratsmitglied sind;

13. konstatiert, dass das Gleichgewicht und die gute Zusammenarbeit zwischen

Kirchenfabrik und Gemeinde getrübt wird und diese weder im Interesse der

Gemeinden noch der Gläubigen ist;

14. befürchtet, dass das vorliegende Gesetzesvorhaben kurz- und mittelfristig zu einer

finanziellen Mehrbelastung der Gemeindekassen führen wird;

15. hofft, dass das Parlament diesen unnützen und rechtswidrigen Regierungsvorschlag

sowie die weiteren Angriffe und Diskriminierungen gegenüber den Katholiken und

ihren Einrichtungen in unserem Land ablehnt;

16. weist ausdrücklich darauf hin, dass das SYFEL, sein Verwaltungsrat und seine

Mitglieder ggf. Klage wegen Diskriminierung und Einschränkung der

Religionsfreiheit sowie die Verletzung des Eigentumsrechts bei nationalen und

internationalen Gremien einreichen werden, sich zu verteidigen wissen und nicht

zusehen werden, wie Dritte über deren Schicksal entscheiden.

Diese Resolution wurde mehrheitlich (168 Ja-Stimmen, 3 Nein-Stimmen) auf der

Generalversammlung des SYFEL am 8. Juli 2015 in Heffingen von den anwesenden 171

Kirchenfabriken gutgeheißen.

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Heffingen, le 8 juillet 2015

RESOLUTION concernant la séparation de l’Etat et de l’église et

concernant le projet de loi n° 6824 portant sur la modification des décrets sur les fabriques

d’église

«Loosst d’Kierch am Duerf!»

Le SYFEL, représentant 258 des 285 fabriques d’église, avec plus de 1500 membres

bénévoles,

1. déplore la position non démocratique et l’obstination du Gouvernement lors de

l’élaboration du projet de loi sur la modification de la législation sur les fabriques

d’église;

2. constate une ingérence jamais vue dans les droits de la liberté de religion de la

population catholique, et ce, sous le prétexte d’une séparation de l’Etat et de l’Eglise,

ainsi que sous celui de la neutralité de l’Etat par rapport aux communautés religieuses

3. est persuadé que ceux qui veulent abolir les fabriques d’église, choquent

profondément les communautés religieuses et une majorité de la population de ce

pays, avant tout les catholiques;

4. insiste sur le respect du droit de propriété légalement acquis des fabriques d’église,

droit auquel beaucoup de générations de croyants ont contribué en cédant des biens

aux fabriques pour l’entretien et la promotion de leur église et condamne de la façon la

plus sévère la violation du droit de propriété des fabriques et conduisant à la

confiscation du patrimoine des fabriques d’église, ainsi que la privation de leur

personnalité juridique;

5. tient à remarquer expressément que ce projet gouvernemental a d’ores et déjà créé de

grands dégâts auprès des fabriques d’église, alors que beaucoup de bienfaiteurs et de

donateurs se détournent des fabriques d’église menacées de suppression;

6. se prononce pour la défense de leurs droits avec tous les moyens légaux disponibles;

7. est en faveur d’une modernisation conséquente de la législation sur les fabriques

d’église, mais non dans le sens d’une suppression d’après le modèle d’anciens régimes

despotiques et autoritaires (Révolution Française, Joséphisme);

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8. se prononce de façon claire et nette contre ce projet de loi sous rubrique qui est

déficient, discriminatoire et à la rédaction d’amateur, qui interdit aux communes de

soutenir financièrement leur(s) fabrique(s) d’église, alors qu’une telle interdiction est

manifestement contraire aux droits de l’homme et est indigne d’un Etat démocratique;

9. souligne que les fabriques d’église sont des organismes de droit public chargés de

l’entretien des bâtiments sacrés, bâtiments qui en tant que lieux de culte et de culture

des communautés religieuses font partie du domaine public communal et sont ouvert

au public;

10. souligne également que les fabriques d’église, les plus importants conservateurs et

promoteurs de l’architecture religieuse et de l’art sacré dans notre pays et contribuent

ainsi à la préservation de notre culture et de notre identité luxembourgeoise;

11. souligne encore que les fabriques d’église soutiennent et encouragent la culture e. a. en

fournissant les moyens nécessaires tant aux orgues qu’aux chœurs d’église et aux

ensembles musicales;

12. se félicite de la très bonne collaboration pendant plus de 200 ans avec les Communes

dont la ou le Bourgmestre font partie de droit du Conseil de la fabrique d’église;

13. constate que cet équilibre et la bonne collaboration entre la Commune et la fabrique

d’église sont remis en cause, ce qui est ni dans l’intérêt ni de la commune ni des

croyants;

14. craint que le présent projet de loi entraîne à court et à moyen terme une charge

supplémentaire pour les finances communales;

15. espère que le Parlement rejettera ce projet inutile et illégal, et que cessent d’autres

attaques et actions discriminatoires à l’encontre des catholiques et de leurs institutions

dans notre pays;

16. signale expressément que le SYFEL, son conseil d’administration et ses membres

n’hésiteront pas le cas échéant, à déposer plainte pour discrimination et limitation de

la liberté de la religion auprès des instances nationales et internationales. Ils sauront se

défendre et ne toléreront pas que des tiers décident sur leur sort.

Une majorité (168 Oui contre 3 Non) des 171 fabriques d’églises présentes ont voté pour la

résolution à l’occasion de l’assemblée générale du SYFEL qui s’est déroulée le 8 juillet 2015

à Heffingen.