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Papier ABC Wissenswertes über Papier

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P a p i e r A B CW i s s e n s w e r t e s ü b e r P a p i e r

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I n h a l t s v e r z e i c h n i s

Thema Seite

Wissenswertes über Papier . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4

Kunstdrucktechniken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23

Kleines Lexikon „Papier – Karton – Pappe . . . . . . . . . . . . . . 30

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AAlaunZur Ausfällung und Fixierung des Harzleimeswurde früher Aluminiumsulfat, das der Papier-macher fälschlicherweise als Alaun be-zeichnet, eingesetzt. Alaune sind Komplex-salze, die zur Papierherstellung kaum nochverwendet werden. Alle Hahnemühle-Papiereund -Kartons sind ohne Alaunzusatz her-gestellt.

Alpha-CelluloseHolzzellstoffe bestehen zu fast 90 % ausAlpha-Cellulose, � Linters sogar zu fast 99 %.Es handelt sich hierbei um ein sogenanntesPolysacharid (Mehrfachzucker), dessenMolekül aus vielen aneinandergekettetenEinzelbausteinen besteht. Die weiterenBestandteile der Holzzellstoffe sind � Ligninund kurzkettige � Cellulosen (sogenannteHemicellulosen).

AlterungsbeständigkeitJedes Papier unterliegt einem Alterungs-prozess. Darunter versteht man den Verlust anGebrauchswert, wie es bei Papier die Festig-keit, die Oberfläche und der Farbton sein kön-nen. Unter Einsatz entsprechender Roh- undZusatzstoffe erreicht man eine sehr hoheLebensdauer. Alle Hahnemühle-Papiere und -Kartons entsprechen der höchsten � Lebens-dauerklasse, d. h. sie behalten ihren Ge-brauchswert mehrere hundert Jahre.(� Neutralleimung, � pH-Wert, � Calcium-carbonat, � Puffer)

AOXUnter der Bezeichnung AOX sind die organi-schen Chlorverbindungen zusammengefaßt,die im Wasser gelöst sind, und nach entspre-chendem Prüfverfahren an Aktivkohle absor-biert werden können. Die organischenChlorverbindungen entstehen durch dieZellstoffbleiche mit elementarem Chlor oderwerden duch Zusatzstoffe, wie � Naß-festmittel, dem Papier zugegeben. DieHahnemühle setzt � chlorfrei gebleichte� Zellstoffe ein.

AquarellkartonZum Aquarellieren benötigt man einen nichtsaugfähigen, abriebfesten Karton, der an der� Oberfläche matt oder auch strukturiert seinkann. Geläufige Bezeichungen für dieOberfläche von Aquarellkartons sind matt,rauh, extra rauh, Feinkorn, Grobkorn undTorchon. Die Hahnemühle bietet ein breitesSpektrum an filzmarkierten (� Filz-markierung) Aquarellkartons. Beste Farb-wiedergabe, größte Oberflächenbeständigkeit,Reib- und Radierfestigkeit bei geringster Auf-wellungstendenz sind deren besondereMerkmale. Höchsten Ansprüchen gerechtwerden die Echt-Bütten-Aquarellkartons, de-ren � Faserverfilzung durch die Herstellungauf einer Rundsiebpapiermaschine fast derQualität von � handgeschöpften Papierenentspricht.

ArbeitsbreiteDie durch die Breite des Siebes bestimmte,maximal auf einer Papiermaschineherstellbare Breite einer Papierbahn oder einesPapierbogens. Langsiebpapiermaschinen, diez.B. Kopierpapier herstellen, haben heute eineArbeitsbreite von bis zu 900 cm. DieArbeitsbreite der Hahnemühle � Rundsieb-papiermaschine beträgt max. 126 cm, die der� Langsiebpapiermaschine max. 128 cm.

ArbeitsgeschwindigkeitDie Arbeitsgeschwindigkeit von Papier-maschinen wird in Meter pro Minute an-gegeben. � Langsiebpapiermaschinen, die z. B.Kopierpapiere herstellen, arbeiten heute miteiner Geschwindigkeit von bis zu 1400 Meternpro Minute. Die Papiermaschinen derHahnemühle arbeiten aufgrund der hohenQualitätsanforderungen mit wesentlich gerin-geren Geschwindigkeiten. Die � Langsieb-papiermaschine der Hahnemühle produziert,je nach Sorte und � Flächengewicht, mit 10 bis110 Metern pro Minute. Die � Rundsiebpapier-maschine, auf der die Echt-Bütten-Papierehergestellt werden, arbeitet „nur“ mit einerGeschwindigkeit von 8 bis 15 Metern proMinute.

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ArchivkartonsEin � säurefrei / � stoffgeleimter � Natur-karton, der sich besonders zur Aufbewahrungwertvollster Museum- und Archivstückeeignet. Die Hahnemühle stellt Archivkartonsin verschiedenster Ausführung her.

Artists ProofArtists Proofs (AP), wie auch Printers Proofs(PP), sind mit den Prints der regulären Editionabsolut identisch. Die Anzahl der Artists Proofliegt traditionell bei höchstens 10% der Edition– bei digitalen FineArt Editionen, die oft nur inkleinen Auflagen von bis zu 7 Exemplarenhergestellt werden, ist sie meist höher (1 bis3 Exemplare). Artists Proofs werden normaler-weise in römischen Ziffern fortlaufendnummeriert.

AschegehaltPapier besteht neben den Faserstoffen organi-scher Bestandteile aus sogenannten Füll-stoffen. Der Anteil dieser Füllstoffe kann durchVerbrennen (Veraschen) des Papieres ermitteltwerden.

BBaumwolleAnstelle der in früheren Jahren eingesetzten� Hadern wird heute meistens Baumwolle inForm von � Linters dem Papier zugesetzt.

BedruckbarkeitFür jedes Druckverfahren werden ent-sprechend unterschiedliche Eigenschaftenvom Papier gefordert. Diese betreffen die� Oberfläche, das � Saugverhalten, die� Steifigkeit und die Festigkeit des Papieres.Alle Hahnemühle-Papiere und -Kartons sind� stoffgeleimt und nicht oberflächenbe-handelt. Die Hahnemühle Naturpapiere und -kartons können in den unterschiedlichstenDruckverfahren bedruckt werden.

Bindungslinien� gerippt

BlattbildungBlattbildung ist bei der manuellen und auchmaschinellen Papierherstellung die Bildungeines flächigen Gefüges aus Fasern und� Füllstoff, also die Herstellung des Papieres.

BogenPapiere können in � Rollen oder in Bogengeliefert werden. Die auf der � Langsieb-papiermaschine in endloser Bahn her-gestellten Papiere werden auf � Quer-schneidern in Bogen aufgeschnitten. Bei denHahnemühle Echt-Bütten-Papieren und -Kartons mit 4-seitigem � Büttenrand erfolgtdie Herstellung der Bogenformate imProduktionsprozeß über die � Rundsieb-papiermaschine.

BogenglättwerkDie Hahnemühle-Papiere und -Kartons könnenmit einer nachträglichen � Satinage über einBogenglättwerk behandelt werden. Hierbeiwird eine bestimmte Bogenanzahl zwischenspezielle Glättpappen gelegt und mehrmalsdurch eine Stahlwalzenpresse hindurch-geführt. Die Glätten wird durch denWalzendruck und � Friktion erreicht.

Bogensatinage� Satinage

Breitbahn (BB)Bedingt durch die Ausrichtung der Fasern inLängs- und Querrichtung bei der � Blatt-bildung sowohl auf der � Rundsiebpapier-maschine als auch auf der � Langsiebpapier-maschine erhält das Papier eine� Laufrichtung. Verläuft die längere Seite desgeschnittenen Papierbogens quer zur � Lauf-richtung der endlos hergestellten Papierbahn,so spricht man von Breitbahn. Umgekehrt, ver-läuft die schmalere Seite des geschnittenenPapierbogens quer zur � Laufrichtung derendlos hergestellten Papierbahn, so sprichtman von � Schmalbahn.

Büttenpapier� Echt-Bütten-Papier

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Büttenränder, echteNur auf der � Rundsiebpapiermaschine oderdurch � Handschöpfung können echteBüttenränder hergestellt werden. Bei derHerstellung auf der � Rundsiebpapier-maschine entstehen bei der Bogenproduktion4-seitige, echte Büttenränder. Die zunächstnoch endlose Papierbahn wird an vorbe-stimmten Stellen (s. auch � Wasserzeichen)zwischen der � Naßpartie und der � Trocken-partie durch unterschiedliche Arbeits-geschwindigkeiten auseinandergerissen.Hierdurch entstehen zwei echte Büttenränder.Die beiden verbleibenden echten Büttenränderbilden sich direkt durch seitlicheBegrenzungen auf dem � Rundsieb. Bei derRollenproduktion bilden sich nur zwei Bütten-ränder durch die seitlichen Begrenzungen aufdem � Rundsieb. Nach der Produktion werdendie hergestellten � Maschinenrollen über den� Querschneider auf � Formatware aufge-schnitten. Formate, die nicht zur Papier-maschine passen, können auch mit � Reiß-rand geliefert werden.

BugraEcht-Bütten-Papier, das nur von derHahnemühle hergestellt wird. Charakteristischist die grobe � Rippung, die dem Papier eineangenehm rauhe � Oberfläche verleiht. Es istim � Flächengewicht von 130 g/m2 und in22 verschiedenen Farbtönen erhältlich undwird für verschiedene Drucktechniken,Bucheinbände, künstlerische Anwendungenund für die � Kaschierung eingesetzt. DieQualität „Bugra“ wird in der Hahnemühle seitüber 70 Jahren hergestellt und wurde nach derBUch- und GRAfikmesse „BUGRA“ benannt, die1928 in Leipzig stattfand.

CCalc iumcarbonatFüllstoff in � neutralgeleimten Papieren undKartons, der auch als Pariser Kreide bezeichnetwird. Da Calciumcarbonat Säuren neutralisiert,wird es im Papier als säurebindender � Puffereingesetzt und bilden den hauptsächlichenGrundstein für die � Alterungsbeständigkeit.Alle Hahnemühle-Papiere und -Kartons sind

gegen von außen auf das Papier einwirkendeSchadstoffe mit mindestens 4 % Calcium-carbonat entsprechend der � DIN 6738 und� ISO 9706 gepuffert.

CelluloseCellulose ist die häufigste, natürlich vorkom-mende, organische Verbindung. Die Zellwändeder Pflanzen bestehen aus diesem Faserstoff.Im Holz ist Cellulose mit Lignin und anderenBestandteilen der Zellwand verbunden.

Chlorarm / ChlorfreiZellstoffe sind nach der Herstellung durchKochung wegen des Restligningehalts nochbraun und werden gebleicht. Die hierzu ein-gesetzten Chemikalien sind oft chlorhaltig undu. a. wird elementares Chlor eingesetzt.Hierbei entstehen organische Chlor-verbindungen. Wenn der Anteil dieser als� AOX zusammengefaßten Menge derChlorverbindungen kleiner als 0,2 kg je Tonne� Zellstoff ist, spricht man von chlorfrei(� TCF) gebleichten Zellstoffen. Liegt derAnteil darüber, aber noch unter 0,8 kg jeTonne, so werden diese Zellstoffe als chlorarm(� ECF) gebleicht bezeichnet. Aus Gründen desUmweltschutzes wird in zunehmenden Maße,z. Zt. besonders bei � Sulfitzellstoffen, ohneChlor gebleicht. Die Hahnemühle setzt aus die-sem Grund in technologisch vertretbaremMaße chlorfrei gebleichte Zellstoffe ein, mußjedoch aus produktionstechnischen Gründenin ihren Rezepturen auch chlorarm gebleichte,hochwertige Zellstoffe verwenden.

CMYK= Cyan, Magenta, Yellow and Key (Black)Der Farbdruck basiert auf dem CMYK-Farbraum. Tinte der Farben Cyan, Magenta,Gelb und Schwarz wird auf dem Papier ge-mischt, um eine bestimmte Farbe zu erzeugen.Die Zusammensetzung der Grundfarben Cyan,Magenta, Gelb und Schwarz ist in Europa(Euroskala), den USA (SWOP) und Japan unter-schiedlich.

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Cobb-WertDie Wasseraufnahme auf einer Papierseiteinnerhalb einer vorgegebenen Zeit (meistens1 Minute oder auch 10 Minuten) wird als Cobb-Wert bezeichnet. Er ist abhängig von derLeimung und vom Mahlgradzustand desPapieres.

Colour ManagementDas Colour Management stellt die farben-getreue Darstellung zwischen graphischenEingabegeräten (Scanner, Digitalkamera),Monitoren und Druckern sicher. Dieses Systemgleicht die verschiedenen Farbwiedergabe-fähigkeiten der Einzelgeräte aufeinander ab.Dabei werden die Geräte mittels sog. IT8-Targets (Farbmuster für Durch- und Auflicht)vermessen.

DDiavographieDie Diavographie basiert als neues Druck-verfahren auf der Kombination des digitalenFarbdruckers mit einem speziellen Druck-träger. Die Druckvorlage kann von jedem Bild,DIA oder CD-ROM hergestellt werden.Anschließend können mit elektrostatischerFarbübertragung farbgetreue und konturen-scharfe Drucke hergestellt werden. DieHahnemühle hat hierzu einen speziellenDiavographie-Karton entwickelt.

DickeDie Hahnemühle stellt ihre Papiere undKartons größtenteils nach � Flächengewichther. Bei speziellen Sorten bzw. aufKundenwunsch werden Papiere und Kartonsauch nach der Dicke hergestellt. Die Dickeeines Papieres oder Kartons wird mittelsMikrometer (Dickenmesser) bei einer be-stimmten Druckbelastung (z.B. 1 kg/cm2) miteinem Taster ermittelt.

Digital FineArt (DFA)Der Begriff DFA steht für die Reproduktion vonBildern mit modernster digitaler Technologie.Das Hauptaugenmerk liegt in der Wiedergabemittels der InkJet-Technologie in denBereichen limitierter Kunsteditionen, Giclèes,

digitale Bildkreationen, Bildrestauration unddem Photo-Print-out. Der Vorteil liegt in derAuthentizität von Original und Reproduktionund der damit verbundenen hohen Flexibiltätdurch den Einsatz von „Print on Demand“.Dabei müssen keine Abstriche hinsichtlich in-tensiver, brillianter Farben, hoher Druck-auflösung gemacht werden. Um ein unver-wechselbares Erscheinungsbild im Druck zugewähreleisten, sollten ausschließlich be-schichtete � InkJet-Papiere mit einer indivi-duellen Oberfläche und Struktur verwendetwerden, die keine Kompromisse in der Wärmeund der Originalität eines Künstlerpapieres zu-lassen. Höchsten Ansprüchen gerecht werdendie spezialbeschichteten Naturpapiere derHahnemühle Digital FineArt Collection, diesich durch hohe Tintenaufnahme, exzellenteFarbbrillianz und sehr gute Lichtbeständigkeitauszeichnen.

Digital PrintEin Ausdruck, der auf einem InkJet-Druckervon einer digitalen Datei auf dem Computerhergestellt wird. Siehe � Giclée.

DimensionsstabilitätMaßhaltigkeit der Hahnemühle-Papiere und -Kartons, die auch unter Einwirken von� Feuchtigkeit sich nur in den vorgegebenenToleranzen verändern darf.

DI N 6738� Lebendauer-Klasse (LDK)

Dokumentenpapier� Urkundenpapier

DoppelfalzungenFür Papiere, die im täglichen Gebrauch oder beider Weiterverarbeitung häufigen Knick-wechseln ausgesetzt sind, ist es wichtig, daßdiese Papiere dann nicht reißen oder brechen.Die Doppelfalzung ist ein Maß für dieHaltbarkeit von Papieren und Kartons beiDauerbelastungen.

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DPIDots per inch. Der Punkte-pro-Zoll-Wert (dotsper inch = dpi) eines Bildes zeigt seineAuflösung an. Der dpi-Wert eines gegebenenGerätes (z. B. Scanner, Drucker) definiert seineAuflösungskapazität. Sehr klare und scharfeBilder erfordern Ein-/Ausgabegeräte mit einerhohen Auflösung (etwa 300 dpi oder mehr).Monitorauflösungen liegen üblicherweise zwi-schen 72 und 100 dpi.Die Qualität eines Bildes hängt also von seinerAuflösung ab. Je mehr Bildpunkte sich in ei-nem Zoll befinden, desto höher ist dieAuflösung und desto besser ist die Qualität desBildes.

EECF– elemantary chlorine free / elementar chlor-frei � chlorfrei

Echt-BüttenDie Bezeichnung „Echt-Bütten“ darf nur für1. handgeschöpfte und 2. auf der Rundsieb-Büttenpapiermaschine gefertigten Papiereverwendet werden. Denn nur bei diesen bei-den Herstellungsverfahren entsteht der� Büttenrand organisch mit der Bildung desPapierblattes, und nur diese Papiere undKartons sind hochqualifizierte Feinpapiere.Die Hahnemühle als traditionsreicheBüttenpapierfabrik gewährleistet ihrenKunden, „Echt-Bütten“ zu kaufen.

EgoutteurSiebbespannter Zylinder, der in der Siebpartiezum Egalisieren der Papieroberfläche einge-setzt wird. Der Egoutteur kann mit einem� Velin-Sieb oder � Vergé-Sieb ausgestattetsein. Durch die gerippte Bespannung entstehtdas gerippte Papier. Wird ein fortlaufendes� Wasserzeichen gewünscht, so benötigt manhierzu einen speziellen Egoutteur mitWasserzeichen (= Wasserzeichenwalze). Dieseist ebenfalls über der Naßpartie desLangsiebes angebracht und mit den ge-wünschten Erhöhungen und Vertiefungen(z. B. Wasserzeichen, Muster, u. ä.) versehen.Dabei wird in die nasse, noch verformbare

Papierbahn das gewünschte Zeicheneingedrückt, das hinterher als Rippung oderEgoutteur-Wasserzeichen im fertigen Papiererkennbar ist.

FFälzelkartonAbstandshalter zwischen Albenblättern undals Innenteil des Buchrückens. DerHahnemühle-Fälzelkarton ist weiß gefärbt,weich und die � Oberfläche ist filzmarkiert.

FarbstoffeSubstanzen, die durch chemische Ver-bindungen oder durch einfach Anlagerungeinzeln oder im Gemisch dem Papier dengewünschten � Farbton verleihen. Wir unter-scheiden zwischen substantiven, sauren undbasischen Farbstoffen, die durch Verbindungmit dem � Zellstoff reagieren, aber nicht licht-beständig sind. Eine hohe � Licht-beständigkeit wird durch Farbpigmente sowieErdfarben, die zwischen den Zellstoffasernlagern, erreicht. In den Hahnemühle-Papierenund -Kartons werden beide Farbstoffgruppenje nach Anforderung eingesetzt.

FarbtöneDie Hahnemühle bietet eine bedarfsgerechte,umfangreiche und aktuelle Farbpalette an.Eventuelle Sonderwünsche von Kundenkönnen berücksichtigt werden, wozu ent-sprechende Farbmuster zur Nachstellung imFarblabor eingereicht werden müssen.Farbumfang (Gamut, GamutMapping)Der Farbumfang, auch Gamut genannt, ist einBereich von Farben, den ein bestimmtes Geräterzeugen kann. "Gamut Mapping" heißt, dieFarben, die z. B. von einem Scanner geliefertwerden, so umzudefinieren, daß bei derAusgabe auf einem Gerät mit weniger Farbender Gesamteindruck des Bildes erhalten bleibt.

Faserverfi lzungGrad der Ausrichtung der Fasern bei derPapierherstellung (� Stoffauflauf – Sieb).Während die Faserverfilzung bei einerLangsiebmaschine sich überwiegenderweise

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in der Längsrichtung verteilt, ermöglicht die„langsam“ laufende Rundsiebpapiermaschineeine fast gleichmäßige Faserverfilzung inLängs- und Querrichtung.

Fein geripptDie Anzahl der Rippungslinien pro Zentimeterbestimmt die Rippungsart. Die fein geripptenHahnemühle-Papiere weisen 8 bis 9 Rippungs-linien pro Zentimeter auf (� Ingres). Liegenjedoch nur 6 Rippungslinien pro Zentimeterspricht man von � grob gerippten Papieren(� Bugra).

FeuchtdehnungJe nach � Zellstoffqualität, � Mahlgrad undZusätzen ergeben sich bei unterschiedlichenLuftfeuchtigkeiten entsprechende Feucht-dehnungen, die sich innerhalb vorgegebenerToleranzen bewegen müssen, um eine ent-sprechende Passgenauigkeit, z. B. bei Druck-vorgängen, zu erhalten (� Dimensions-stabilität).

FeuchtigkeitPapier reagiert auf Feuchtigkeitseinflüsse so,daß es bei Erhöhung quillt und bei Ver-ringerung sich verkleinert. Diese Reaktionwird meist im Bereich zwischen 0 und 10 %Feuchtigkeit ablaufen, wobei zwischen 0 und6 % der größte Längenzuwachs des Papieres zuerwarten ist.

FeuchtigkeitsgehaltAnteil an Wasser im Papier. Gemessen wirddieser in Prozent absolut, d. h. bezogen auf dievorhandene Papiermenge oder auch relativ,worunter die Luftfeuchtigkeit zwischen denBogen im Stapel gemessen wird. Die relativeFeuchte im Papier ist abhängig von derRaumtemparatur und von der Zusammen-setzung des Papieres bzw. des Kartons beiunter Umständen gleicher absoluter Feuchte.Alle Langsiebpapiere der Hahnemühle werdenso gefeuchtet, daß sie ca. 50 % relative Feuchteaufweisen.

Filtr ierpapierZur Filtration eingesetzte Papiere und Kartonsder Hahnemühle, die sehr durchlässig undsaugfähig sind, weil ungeleimt. Diese Papiereund Kartons werden auf der � Langsieb-Papiermaschine aus ausgesuchten Rohstoffenunter besonderer Sorgfalt hergestellt und über� Schleicher & Schuell MicroScience ver-trieben.

FilzeSpeziell gewebte Tücher. Sie führen die Papier-bahn zur Entwässerung durch die Pressen-partie der Papiermaschine und anschließendauch durch die � Trockenpartie, wobei dieFilze die feuchte Papierbahn gegen die dampf-beheizten Trockenzylinder pressen. DieWebstrukturen der zum Teil noch in Wollegefertigten Qualitäten werden auf die Papier-bahn übertragen und dort „Filzmarkierung“genannt.

FilzmarkierungMarkierung des Filzgewebes der Papier-maschine auf der Oberfläche des Papieres.

FilzseiteJedes von der Hahnemühle hergestellte Papierhat fabrikationsbedingt eine Filzseite und eine� Siebseite. Bei Hahnemühle Echt-Bütten-Papieren und -Kartons von der � Rundsieb-Büttenpapiermaschine wird die � Siebseiteals Oberseite bezeichnet. Stärker strukturiertist die Filzseite, die als Unterseite bezeichnetwird. Beide Seiten werden von Naß- undTrockenfilzen berührt. Umgekehrt wird beiHahnemühle-Papieren von der � Langsieb-Papiermaschine die Filzseite als Oberseite unddie � Siebseite als Unterseite bezeichnet.

FlächengewichtGrammgewicht pro Quadratmeter (g/m2). DieHahnemühle stellt ihre Papiere und Kartons jenach Papiermaschine in den Flächen-gewichten von 80 g/m2 bis 450 g/m2 her.

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Flexibil itätHerausragende Eigenschaft der Hahnemühle,um schnell und präzise auf die vielfältigenKundenwünsche einzugehen. WichtigeMaßstäbe der Flexibilität sind hohe Liefer-bereitschaft, die geringen � Mindestan-fertigungsmengen und der persönliche Serviceder Hahnemühle, speziell bei Sonderwünschendes Kunden.

FormatAbmessung eines � Bogens unter Berück-sichtigung der Länge und Breite. Von der� Rundsieb-Büttenpapiermaschine erhältman bei 4-seitigen Büttenrändern � Zirka-Formate. Diese sind abhängig vom Umfangund der � Arbeitsbreite des Rundsieb-zylinders. Bei Herstellung über Rolle sind dieFormate passend zur beschnittenen oder un-beschnittenen Arbeitsbreite bis 126 cm. Vonder (Langsieb-Papiermaschine sind dieFormate passend zur beschnittenen� Arbeitsbreite bis 128 cm.

Fotoal benkartonSpeziell für den Einsatz in Fotoalben ge-eigneter Hahnemühle-Karton. Dieser istbesonders falzfest, stark � vollstoffgeleimtund hat eine hohe � Glätte.

Fotokarton� Passepartoutkarton

Frankfurter ForderungenErgebnis eines Symposiums der DeutschenBibliothek und der Gesellschaft für das Bucham 14. Februar 1990 zur Verwendung � alte-rungsbeständiger Papiere für die Buch-herstellung. Alle Hahnemühle-Papiere und -Kartons erfüllen die Frankfurter Forderungen.

FriktionSowohl im � Kalander als auch in der� Bogenglätte entsteht beim Hindurchführender Papierbahn durch die Glättwalzen aufkleinstem Raum kurzfristig eine Reibung(Schlupf), die neben dem Walzenandruck zurGlättung der Papiere beiträgt.

FüllstoffeZusatzstoffe für die Papierherstellung. Sie fül-len die Lücken zwischen den Papierfasern aus,verbessern die � Opazität , die Bedruckbarkeitund auch die � Glätte eines Papiers. DieFüllstoffe werden meist in Wasser ge-schwemmt und in der Mischbütte (� Bütte)dem � Halbstoff zugesetzt. Füllstoffe sind inder Regel Mineralstoffe, wie � Kaolin oder� Calciumkarbonat.

GGerippt (= vergé)Die Hahnemühle kann gerippte Papiere überRundsiebzylinder auf der � Rundsieb-Papier-maschine sowie bei der Langsieb-Papier-maschine mittels � Egoutteur fertigen. Diemeisten Hahnemühle-Papiere können mitdieser Rippungsstruktur versehen werden. Dieengen Rippungslinien liegen parallel zur� Arbeitsbreite. Die etwa 2 cm auseinander-liegenden � Bindungslinien (auch � Wasser-linien) liegen dagegen parallel zur � Lauf-richtung.

Gerissener RandDie Formate von Echt-Bütten-Papieren und -Kartons können für den weiteren Einsatz-zweck zu groß sein. Um den Charakter desBüttenpapiers dennoch zu erhalten, wird daskleinere Format durch kunstfertiges Reißenerzeugt. Der so entstandene � Reißrand istdem � echten Büttenrand ähnlich.

GeschmeidigkeitRohstoff- und verfahrensbedingt zeichnen sichdie Hahnemühle-Erzeugnisse durch eine guteBearbeitkeit aus, insbesondere für � Kupfer-druck, � Heißprägung, � Prägungen aller Artsowie � Schrägschnitt bei � Passepartout-kartons.

Giclée-DruckeAus dem Französischen gicler=sprühen.Der Gicléedruck ist ein hochwertiges "DigitalFineArt" - Druckverfahren, das Ende derAchtzigerjahre in Amerika von Iris entwickeltworden ist. Bei diesem Iris-Druckverfahren,mit der Bezeichnung „Giclée“, dreht sich ein

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Zylinder mit dem aufgespannten Papier mithoher Geschwindigkeit. Gleichzeitig werdenwinzige Farbtropfen aufgetragen, die teils klei-ner als ein zehntel des Durchmessers einesmenschlichen Haares sind. Die Giclée-Druckesind derart gut, daß selbst Fachleute oft Mühehaben, den Druck vom Original-Artwork zuunterscheiden.

GlätteEs wird unterschieden zwischen Glätte durchKompression („in line“ durch � Glättwerk)oder in Kombination mittels Friktion undDruck („off line“ durch � Kalander; siehe auch� Satinage).

GlättwerkMehrere beheizbare Stahlwalzen, die Bestand-teil der � Langsieb-Papiermaschine sind, undsich am Ende der � Trockenpartie befinden. Jenach Papierqualität und der gewünschten� Glätte durchläuft die Papierbahn dieseWalzen und erhält unterschiedliche Glätt-stufen. Die Hahnemühle kann an der Langsieb-Papiermaschine die � Oberflächen in ver-schiedenen Glättungsstufen herstellen.Hahnemühle-Papiere und -Kartons, die ohnediese Glätte versehen sind, werden als � maschinenglatt bezeichnet.

Grammatur� Flächengewicht

Grob geripptDie Anzahl der Rippungslinien pro Zentimeterbestimmt die Rippungsart. Die grob geripptenHahnemühle-Papiere weisen 6 Rippungslinienpro Zentimeter auf (� Bugra). Liegen jedoch8 bis 9 Rippungslinien pro Zentimeter, sprichtman von � fein gerippten Papieren (� Ingres).

HHadern (hadernhaltig)Ursprünglich wurde Papier in der Hahnemühleaus aufbereiteten Lumpen hergestellt.Lumpen, die überwiegend aus � cellulose-haltigen Fasern bestehen, werden als Hadernbezeichnet. Heutzutage werden nur noch inausgesuchten Spezialpapieren Hadern ver-

wendet. Anstelle von Hadern wird heuteBaumwollfaserstoff, die sogenannten� Linters, die entweder im Gemisch mitZellstoff oder allein eingesetzt werden.

HämmerungAlle Hahnemühle-Kartons können im Bedarfs-fall nachträglich mit Hilfe einer � Prägewalzemit einer gehämmerten � Oberflächen-struktur ausgerüstet werden.

HärteDie Härte (Weichheit) ist identisch mit dersogenannten „Zusammendrückbarkeit“ beiDruckeinwirkung senkrecht zur � Oberflächedes Papieres. Fachleute können aber auchschon etwas über die Härte eines Papieresdurch dessen Klang aussagen, der entsteht,wenn das Papier in der Hand bewegt wird.Druckpapiere sind oftmals hart, was denDruckvorgang erleichtert. Dagegen sind Echt-Bütten-Papiere und -Kartons meist aufgrundder eingesetzten Rohstoffe weicher.

Hal bstoffDas aus den Rohstoffen (Holz, Stroh, Linters)gewonnene Fasermaterial (� Zellstoff, Holz-schliff), das zusammen mit den � Hilfsstoffenund Wasser den sog. Ganzstoff der Papier-produktion bildet.

Handgeschöpfte PapiereUrsprüglichste Herstellungsart des Papieres,die schon vor etwa 2000 Jahren in Chinaerfunden worden ist. Mittels siebbespannterRahmen werden die Fasern aus dem Faserbreiherausgeschöpft, durch Schütteln gleichmäßigauf dem Sieb verteilt, vom Sieb abgenommen(abgegautscht) und anschließend getrocknet.Handgeschöpfte Papiere verfügen über keine� Laufrichtung und stellen die gleich-mäßigste Form der � Faserverfilzung dar.

Heißextraktion� pH-Wert

HeißprägungMit einem beheizten Metallstempel, der alsFläche, Schrift oder Motiv gestaltet werdenkann, wird die Pigmentschicht, metallic oder

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farbig, auf die Oberfläche des Papieres ge-bracht. Hierfür sind die Hahnemühle � Natur-papiere und -Kartons hervorragend geeignet.Aufgrund der � Geschmeidigkeit und der� Voluminösität der meisten HahnemühleEcht-Bütten-Papiere und -Kartons lassen sichsehr schöne Reliefeffekte erzielen.

Hemicellulose � Cellulose

HilfsstoffeEine große Zahl von organischen und minerali-schen Zusatzstoffen (z. B. Leim) und Füllstoffen(z. B. Kaolin, Kreide) sowie Farbstoffen. Sie sindnotwendig, jedem Papier die gewünschtenEigenschaften zu geben.

Hochmattgeglättet� Glättwerk � Oberfläche

HolländerIm 17. Jahrhundert von den Holländern ent-wickeltes, trogförmiges Mahlwerk mit festenGrundmessern und sich drehender Messer-walze. Zum Aufbereiten (Zerquetschen, Zer-schneiden) der Fasern für Papier. Die Fasernwerden je nach Einstellung der Messer unter-schiedlich gemahlen: Je nach Verwendungs-zweck in „rösche Mahlung“ oder „schmierigeMahlung“, in kurz oder lang. Dies istentscheidend für den Charakter des Papieres.

HolzfreiAlle Hahnemühle-Papiere und -Kartons sindausnahmslos holzfrei hergestellt, d. h. siebestehen nur aus � Zellstoff, � Linters oderholzfreien Papierresten. Dies wirkt sich vorallem positiv auf die � Alterungsbe-ständigkeit und die � Lichtbeständigkeit allerHahnemühle-Erzeugnisse aus.

I/JIngresNach dem französischen Künstler JeanAuguste Dominique Ingres (1780 bis 1867)benanntes, hochwertiges, feines Zeichen-papier, welches die Hahnemühle auf ihrer� Rundsieb-Büttenpapiermaschine als Echt-

Bütten-Ingrespapier herstellt. Es ist � gerippt(vergé), � vollstoffgeleimt, mit vierseitigenechten � Büttenrändern und dem Wasser-zeichen „Hahn“ in 21 � Farbtönen lieferbar.

InkJet-Druck Der Begriff „InkJet-Druck“ kommt aus demEnglischen und bedeutet „Tintenstrahl-Druck“.Diese Drucktechnik wird überwiegend imZusammenhang mit Computern benutzt undist heutzutage in Privathaushalten sowie inden meisten Büros die am häufigsten genutzteAusgabemöglichkeit.

InkJet-PapierWichtiger Faktor für eine hohe Aus-drucksqualität ist die Verwendung von spezial-beschichteten Papieren, den Ink-Jet-Papieren.Diese Papiere werden mit zusätzlichenOberflächenschichten „veredelt“. Dabeifungieren diese Schichten als Aufnahme- undEmpfangsschichten für die Tintentropfen. DieFarbpigmente werden an der Oberflächefixiert und gebunden, d.h. sie dringen nicht indie unteren Schichten ein. Dadurch könnenhochauflösende, farbgetreue Druckergebnissemit hoher Farbbrillianz und schnellerTrocknung erzielt werden. Durch die hoheAufnahmekapazität dieser Schichten wird einVerwischen und Ineinanderlaufen der Farbenverhindert und sorgen somit für randscharfeAusdrucke. Ein weiteres Merkmal ist derSchutz der Ausdrucke vor Feuchtigkeit. Beiunbeschichteten Papieren kommt es durch dieSaugeigenschaften des Faserzellstoffes zuausblutenden Rändern, einem Durchschlagender Tinten und Verblassen der Farben.

Ir isEin InkJet-Drucker, der erstmals in der Lagewar, Kunstwerke auf FineArt-Papieren zureproduzieren.

ISO 9706Papier, welches einen hohen Grad anDauerhaftigkeit aufweist, und gleichzeitigkeine oder nur geringe Änderungen in denEigenschaften zeigt, welche einen Einfluss aufdie Lesbarkeit und Handhabbarkeit haben,wenn diese über einen langen Zeitraum in ei-

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ner geschützten Umgebung aufbewahrt wird.Die Papiere der Hahnemühle erfüllen dieAnforderungen der DIN ISO 9706:1995 analterungsbeständiges Papier für Schriftgutund Druckerzeugnisse.

IT8Auch als Farbreferenzvorlage bezeichnet. Diesist ein in der Industrie übliches, standardisier-tes Hilfsmittel zur Kalibrierung undCharakterisierung der Farbeigenschaften vonEingabe- und Ausgabegeräten.

KKalanderMehrer übereinanderliegende Stahlwalzenund harte, aber elastischere Papierwalzen.Diese beiden Walzentypen wechseln sich inder Reihenfolge ab, jedoch an einer Stelletreffen zwei Papierwalzen aneinander. BeimDurchlaufen der Papierbahn entstehtzwischen weicher und harter Walze eine� Friktion. Hierdurch, sowie durch den ein-wirkenden Walzendruck wird die � Glätte aufPapieren erzeugt (� Satinage).

KaolinWird als � Füllstoff und Streichpigment beider Papierherstellung verwendet. Ein Alu-miniumsilikat, das als Zersetzungsprodukttonerdehaltiger Mineralien (hauptsächlichFeldspat) entsteht.

Kanzleipapier� Urkundenpapier

Kaltextraktion� pH-Wert

KartonOberbegriff für Papiere verschiedener Sortenund Qualitäten, die gewichtsmäßig mit einemFlächengewicht von ca. 130 g/m2 und 600 g/m2

zwischen � Papieren und Pappe liegen.Eine kleine Übersicht über verschiedenePapier- und Kartonsorten geben wir ab Seite30 dieser Broschüre.

KaschierungDas Zusammenkleben mehrerer Papierbogenoder -bahnen wird als Kaschierung bezeichnet.Grundsätzlich wird unterschieden zwischenRollenkaschierung und Bogenkaschierung. Beider Rollenkaschierung werden mehrere Papier-bahnen parallel zu einer Papierbahnzusammengeführt und verklebt. Ein nach-geschaltetes Schneidwerk schneidet die end-lose Papierbahn auf definierte � Formate. Beider Bogenkaschierung werden mehrere,bereits vorgeschnittene Einzelbogenzusammengeführt und verklebt. KaschierteBogen werden u. a. im Bereich der Einrahmungals � Passepartouts und in Museen zuArchivierungszwecken eingesetzt.

KunstdrucktechnikenEine kleine Übersicht über die traditionellenKunsdrucktechniken geben wir ab Seite 23dieser Broschüre.

KupferdruckkartonDer Hahnemühle Echt-Bütten-Kupferdruck-karton wird auf einer � Rundsiebpapier-maschine mit � echten Büttenrändern bogen-weise – teilweise auch in Rollen – hergestellt.Dieser mit reinem Quellwasser � säufrefreiund � alterungsbeständig nach DIN 6738 und� ISO 9706 gefertigte Karton zeichnet sichbesonders durch sein hohes � Volumen undseine � Geschmeidigkeit aus. Mit der matten,samtweichen, lebendig wirkenden � Ober-fläche lassen sich besonders effektvolle Druckerealisieren.

LLangsieb-PapiermaschineDie Hahnemühle verfügt über eine Langsieb-Papiermaschine mit einer � Arbeitsbreite von128 cm. Dem Stoffauflauf schließt sich daslanggestreckte Sieb an. Hierauf wird das ei-gentliche Papierblatt gebildet. Durch Auf-laufen der Fasersuspension und unter Quer-schüttelung wird die entstehende Papierbahnin einer bestimmten Blattformation entwäs-sert, unterstützt von Entwässerungs-

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elementen, endlos, umlaufend. Das hieraufgebildete Papier wird anschließend ausge-preßt und getrocknet.

Large Format Printing (LFP)Unter LFP versteht man den großformatigenDruck mittels digitaler Drucksysteme, z. B. vonder Hahnemühle, über InkJet-Systeme in denBreiten von 24“ (0,61m) bis 44“ (1,118m). DasDruckmedium kann im Rollenformat oder alsGroßbogen verarbeitet werden.

LaufrichtungDie Hahnemühle-Erzeugnisse von Rund- undLangsieb erhalten bei beiden Herstellungs-verfahren produktionsbedingt eine bestimmteLaufrichtung, d. h. die Zellstofffasern sindüberwiegend in Längsrichtung (Laufrichtung)orientiert. Bei Formatpapieren muß dieLaufrichtung angegeben werden und kommtin einer zusätzlichen Angabe � Schmalbahn(SB / längs geschnitten) oder � Breitbahn(BB / quer geschnitten) zum Ausdruck.

Lebensdauer-Klasse (LDK)Nach � DIN 6738 wird die Lebensdauer vonPapier und Karton bei langjähriger Lagerungin nichtklimatisierten Räumen klassifiziert.Alle Hahnemühle-Papier und -Kartons dürfen� alterungsbeständig genannt werden, da sienach heutigem Erkenntnisstand und beischonender Behandlung und Lagerung eineLebensdauer haben, an die höchste An-forderungen gestellt werden können.

LeimungVon Natur aus saugt die Zellstofffaser begierigWasser und verändert dadurch ihre Ab-messungen (wird größer). Um dies zu ver-langsamen, wird sie mit Zusätzen, wie Leim,Stärke usw. behaftet und wasserabweisendgemacht. Grundsätzlich wird zwischen� Stoffleimung und � Oberflächenleimungunterschieden.

LeimungsgradAnteil, mit dem das Papier durch Zusätze vonLeimungsmitteln daran gehindert wird,Wasser aufzunehmen.

LichtbeständigkeitAlle farbigen Hahnemühle-Papiere und -Kartons werden lichtbeständig hergestellt.Die Prüfung der Lichtbeständigkeit erfolgtdurch starke Lichteinwirkung; denn ins-besondere der UV-Anteil im Tageslicht be-einträchtigt die � Farbstoffe im Papier. DieLichtbeständigkeit ergibt sich aus einemVergleich mit einer gleichzeitig belichteten,gefärbten � Wollskala (Skalenwerte von 1-8).

LigninLignin ist eine Substanz, die neben der� Cellulose und weiteren Bestandteilen imHolz enthalten ist. Es bewirkt dort die zu-sätzliche Versteifung der Fasern. In hoch-wertigen Papieren ist es eine unerwünschteBeigabe, die dafür sorgt, dass das Papierschnell vergilbt. Bei der � Zellstoffgewinnungwird es daher weitgehend von der � Cellulosegetrennt.

LintersKurzfaser an der Baumwollkapsel. Diese stellteinen vollwertigen Ersatz für � Hadern darund wird besonders hohen Ansprüchen beiKünstlerpapieren und � Dokumenten-papieren gerecht.

LithographiekartonDer Hahnemühle Echt-Bütten-Lithographie-karton wird auf einer � Rundsiebpapier-maschine mit � echten Büttenrändern teil-weise in Bogen und teilweise in Rollengefertigt. Dieser mit reinem Quellwasser �säurefrei und � alterungsbeständig gefertigteKarton zeichnet sich besonders durch sein ho-hes � Volumen und seine � Geschmeidigkeitaus. Mit der glatten und harten � Oberflächelassen sich besonders effektvolle Druckerealisieren.

LöschkartonDie Hahnemühle führt lagermäßig unge-leimten, sehr saugfähigen Karton in ver-schiedenen � Flächengewichten. Dieser kannu.a. zur Trocknung als Zwischenlage zwischenKünstlerpapieren oder zum Aufsaugen vonFlüssigkeiten eingesetzt werden.

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MMahlgradDurch die Mahlung verändern die Fasern ihreForm. Das heißt, die Faserlänge nimmt ab undan der Faserwand entstehen Fibrillen. Eine derEigenschaften von Papierstoff, die von derMahlung abhängig ist, ist die Entwässerungs-fähigkeit. Mit zunehmender Mahlung verläuftdie Entwässerung von Papierstoff langsamer.

Maschinenglatt� Glättwerk � Oberfläche

MaschinenrolleAlle von der Hahnemühle über die Langsieb-Papiermaschine hergestellten Papiere undKartons werden als Rolle angefertigt. Auch dieHahnemühle Echt-Bütten-Papiere könnenüber die � Rundsieb-Büttenpapiermaschineauf Rolle gefertigt werden. Die weitereVerarbeitung zu Bogen erfolgt über den� Querschneider.

MasseleimungDie zur Erzielung einer bestimmten Leimungnotwendige Leimsubstanz in der Masse, d. h.dem Faserbrei, vor der Papiermaschine zugege-ben. Dadurch wird eine gleichmäßige und voll-ständige Leimung aller Fasern gewährleistet(� Vollstoffleimung).

MelierungKräftig angefärbte Fasern oder Fremdfasern(z. B. Flachsschäben) lagern zwischen denanderen Papierfasern und heben sich durchihre Stärke, Größe oder Farbe ab. DieHahnemühle bietet melierte Papiere sowohlals Echt-Bütten-Papiere von der Rundsieb- alsauch Papiere von der Langsieb-Papiermaschinean.

MindestanfertigungsmengeUm eine wirtschaftliche Produktion zugewährleisten, muß je Sorte eine Mindest-menge je Anfertigung hergestellt werden.Aufgrund der im Vergleich zu anderen Papier-fabriken sehr geringen Mindestanfertigungs-mengen zeigt sich die besondere � Flexibilitätder Hahnemühle. � Echt-Bütten-Papiere

lassen sich in � Sonderanfertigung schon ab1.200 kg herstellen, für Langsiebpapiere und -kartons sind mindestens 2.000 kg er-forderlich.

MuseumkartonDer � neutralgeleimte und � alterungs-beständige Hahnemühle-Museumkarton dientzur Aufbewahrung wertvoller Exponate undwird auch zur Herstellung von Archiv-schachteln eingesetzt. Des weiteren ist derMuseumkarton auch sehr gut zu� Passepartoutzwecken einzusetzen, weil erwegen seiner Weichheit sehr gut zum� Schrägschnitt geeignet ist. Darüber hinausist die Schrägschnittkante lichtbeständig, sodaß die dekorativen Effekte über Jahrzehnteerhalten bleiben. Die Hahnemühle-Museum-kartons werden lagermäßig in zwei � Dicken(1,3 und 1,8 mm) geführt. In � Sonder-anfertigung können auch Dicken bis ca.3,6 mm kaschiert werden.

NNaturfilze� Filze

NaturkartonAlle von der Hahnemühle hergestelltenKartons sind stoffgeleimte und nicht ober-flächenbehandelte Erzeugnisse (� Leimung).

NaßfestigkeitZu den nassfesten Papieren gehören u. a.Etikettenpapiere, Filterpapiere, Dekorpapiere.Man erhält diese Papiere durch Zugabe vonNaßfestmitteln in die Fasersuspension vor derPapiermaschine. Diese Papiere sollen nachvollständiger Durchtränkung mit Wasser nochmindestens 20 % ihrer mechanischen Festig-keit im lufttrockenen Zustand haben.

NaßpartieDas Teil der Papiermaschine, in dem durchEntwässern der Faserstoffaufschwemmung(z. B. 99 Teile Wasser : 1 Teil Faserstoff) undVerdichtung (Naßpressen) die „Blattbildung“bewirkt wird.

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NeutralleimungAlle � alterungsbeständigen Hahnemühle-Papiere und -Kartons sind neutralgeleimt unddamit säurefrei. Der Leimungseffekt wird im� pH-Bereich über 8,0 mit synthetischenLeimen in der � Masse erreicht. Durch Zusatzvon � Calciumcarbonat (Kreide) wird einedauerhafte alkalische Einstellung erreicht, dieVorraussetzung für eine hohe � Lebensdauerist.

OOberflächeDie Hahnemühle hat die Möglichkeit, ver-schiedenste Oberflächen auf ihren Maschinenherzustellen. Diese werden einerseits durchdas � Glättwerk, andererseits aber auch überdie eingesetzten � Filze erreicht.

OberflächenleimungLeimung, die in der Leimpresse der Papier-maschine auf die Oberfläche des Papieres auf-getragen wird. Dadurch wird die Oberflächeverfestigt, um eine bessere Bedruckbarkeit undBeschreibbarkeit zu erreichen.

OberflächenstrukturAlle Hahnemühle-Papiere und -Kartonszeichnen sich durch eine offene Oberflächeaus. Diese wird je nach Papiermaschine übereine entsprechende Rundsieb-Bespannung,� Filze, � Egoutteure u.a.m. erreicht. Dieoffene Oberflächenstruktur gibt denHahnemühle-Erzeugnissen ein edles Aussehenund erweist sich bei Luftschadstoffeinflußdurch die � Pufferung als besonders wider-standsfähig.

Opazitätist das Fachwort für die Undurchsichtigkeit desPapieres. Diese Eigenschaft ist vor allem fürgrafische Papiere wichtig, die z. B. von beidenSeiten bedruckt werden sollen.

PPapierist der Sammelbegriff für Erzeugnisse ausmechanischen oder chemisch freigelegtenPflanzenfasern, die in wässriger Suspensionmiteinander verfilzt und – unter Zusatz vonHilfsstoffen wie � Füllstoffen, � Farbstoffenoder Leim – zu einer Blattform verarbeitetwerden.Eine kleine Übersicht über verschiedenePapier- und Kartonsorten geben wir ab Seite30 dieser Broschüre.

PassepartoutkartonZellstoffkarton, der als Umrahmung und/oderRückwand für künstlerische Exponate, oft auchhinter Glas eingesetzt wird. Der Hahnemühle-Passepartoutkarton wird in zwei � Flächen-gewichten (300 g/m2 und 400 g/m2) lager-mäßig geführt. Er ist � holzfrei,� neutralgeleimt und � alterungsbeständigund in � lichtbeständigen � Farbtönen er-hältlich. Durch � Kaschierung vonHahnemühle-Passepartoutkartons in unter-schiedlichen Farben lassen sich sehrdekorative Effekte durch � Schrägschnitt unddurch � Rillung erzielen.

PeroxidPeroxid ist eine Chemikalie, die früher alsBleichmittel für die oxidative Bleiche vonHolzstoff verwendet wurde. Heute wird fastimmer Wasserstoffperoxid oder Natrium-peroxid zur Holzstoffbleiche alternativ ein-gesetzt.

pH-WertDie pH-Wert-Skala reicht von 1-14, wobei derNeutralpunkt 7 ist. Alle Werte unter 7 bedeutensaure und oberhalb von 7 alkalische Reaktion.Sämtliche � neutralgeleimten und � alte-rungsbeständigen Hahnemühle-Papiere und -Kartons weisen einen pH-Wert von ca. 8,0 auf(� Frankfurter Forderungen, � Zertifikat). Jenach angewandter Prüfmethode (Kalt-extraktion oder Heißextraktion) können sichbei gleichen Papieren unterschiedliche pH-Werte messen lassen.

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PlanschneiderDie Funktion des Planschneiders besteht darin,Bogenformate im Stapel mit einemsogenannten Schönschnitt zu versehen. Dasheißt, der Papierbogen erhält sein endgültigesFormat wie vierseitig rechtwinklige Seiten.

PrägungDie Hahnemühle-Papiere und -Kartons sindaufgrund der offenen � Oberflächenstrukturund � Geschmeidigkeit für Prägungen be-sonders geeignet. Dabei wird unterTemperatureinwirkung eine gravierte Stahl-walze auf eine sogenannte Papierwalze unterHindurchführung der Papierbahn gepreßt.

ProfileEin Profil ist eine Gerätebeschreibung. Es ent-hält Informationen darüber, wie ein bestimm-tes Gerät (Scanner, Monitor oder Drucker)Farben mischt und reproduziert.

PufferungAlle � neutralgeleimten, � alterungsbestän-digen Hahnemühle-Papiere und -Kartons sindausnahmslos mit ca. 4 % � Calciumcarbonatabgepuffert. Die Pufferung dient der hohen� Alterungsbeständigkeit und als Abwehrgegen schädliche Umwelteinflüsse. SaureSchadstoffe aus der Luft werden durch diegelöste Kreide neutralisiert und es kann sichweitere Kreide auflösen, die wieder einen pH-Wert von ca. 8 anzeigt (� FrankfurterForderungen, � ph-Wert).

PulperMaschine zum Auflösen von Zellstoff, Holz-stoff oder Altpapier in der Papierindustrie.Dabei wird der Stoff so stark aufgelöst, dass erpumpfähig wird und der Verarbeitung zu-geführt werden kann.

QQuerschneiderwerden eingesetzt, um Papierbahnen vor-bestimmter Breiten in � Bogen zu schneiden.Dabei laufen die Papierbahnen in einer oder

mehreren Schichten übereinander untereinem Schlagmesser hindurch, das genau aufdas gewünschte Maß eingestellt ist.

RRandwelligkeitDie Hahnemühle Echt-Bütten-Papiere sindüberwiegend mit einem � echten Büttenrandausgerüstet. Prduktionsbedingt neigen die� Büttenpapiere zu einer leichten Rand-welligkeit, die nicht ausgeschlossen werdenkann.

ReißlängeStärkste Belastung, die Papier aushalten kann,bevor es zerreißt.

ReißrandBesondere Kundenwünsche erfordern beiHahnemühle Echt-Bütten-Papiere teilweisesogenannte „Nutzen-Formate“, d. h. vorhande-ne Originalbogen werden von Hand kunstfer-tig auf die gewünschte Nutzengröße 4-seitiggerissen. Entsprechend dem echten Bütten-rand wird ebenso beim Reißrand das Formatals � Zirkaformat angegeben. Der Reißrandwird auch als rauher Rand bezeichnet.

RGBBildschirme und Monitore erzeugen Farbenmittels rotem, grünem und blauem Licht (RGB).Die Lichtstärken erzeugen eine bestimmteFarbe. Scanner arbeiten ebenfalls mit RGB-Farben. Sie lesen den Anteil roten, grünen undblauen Lichts, der von einem Bild reflektiertwird (oder durchgelassen, wenn Sie transpa-rente Bilder scannen). RGB-Bilder enthaltendrei Komponenten pro Bildelement, und zwarjeweils einen bestimmten Anteil von Rot, Grünund Blau.

RiesPapierzählmaß. Standard-Verpackungseinheitder Hahnemühle mit sortenabhängigunterschiedlicher Anzahl von � Bogen.

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RillfähigkeitDie � neutralgeleimten und � alterungs-beständigen Hahnemühle-Kartons könnenaufgrund ihrer � Geschmeidigkeit mit Nutbzw. Rill versehen und dann zur Herstellungvon � Archivschachteln eingesetzt werden.

RI PEin "Raster Image Processor" (RIP) berechnetdie ankommenden Daten eines Druckauftragsso, dass sie vom Ausgabegerät umgesetzt wer-den können. Das RIP kann entweder eine exter-ne Einheit oder Teil des Ausgabegeräts selbstsein. Ein PostScript-Laserdrucker zum Beispielenthält sein RIP.

RippungDie von der Hahnemühle hergestellten geripp-ten Echt-Bütten-Papiere und auch dieLangsiebpapiere sind je nach � Flächen-gewicht mit � feiner Rippung oder � grober Rippung versehen. Bei der Rippunghandelt es sich um eine gleichmäßige streifigeStruktur, die quer zur Laufrichtung einesBütten-Papieres verläuft. Sie kann je nachFlächengewicht unterschiedlich stark seinoder verschieden in der Feinheit. Sie ist mit einCharakteristikum für � Büttenpapiere.

Rollen� Maschinenrollen

Rundsieb-BüttenpapiermaschineDie Hahnemühle stellt über ihre Rundsieb-Büttenpapiermaschine alle in ihremProgramm befindlichen Echt-Bütten-Papiereund -Kartons her. Die Blattbildung erfolgt aufeinem rotierenden Rundsiebzylinder. DerUmfang des Rundsiebzylinders bestimmt dieGröße des zu produzierenden � Formates (mit4-seitigen, echten � Büttenrändern). ZurErreichung des Bogenformates werden dieZylinder durch Stege aufgeteilt, und durch dieBewicklung an den Seiten des Rundsieb-zylinders ergeben sich die gewünschtenFormate. Ein weiteres Charakteristikum derRundsieb-Büttenpapiermaschine ist, daßdurch unterschiedliche Vorschubge-schwindigkeiten an den vorbestimmtenBruchlinien (= Stege) die Papierbahn reißt und

so der echte Büttenrand entsteht. Rundsieb-zylinder können mit einem � gerippten oderaber � Velin-Sieb bespannt werden.

SSäurefrei� Neutralleimung

SatinageAlle unkaschierten Hahnemühle-Papiere und -Kartons können in Bogen mit einer nach-träglichen Satinage ausgerüstet werden.

SaugverhaltenDas Saugverhalten von Papieren beschreibt dieFähigkeit, innerhalb einer definierten Zeit aufeiner definierten Papierfläche eine Flüssigkeitaufnehmen zu können. Das Saugverhaltenwird stark beeinflusst durch die Rohstoff-auswahl sowie der � Mahlung des Papier-stoffes.

SchönseiteWiderdruck- und Schönseite sind Gegensätze.Sie entsprechen den Bezeichnungen � Sieb-und � Filzseite der Papierhersteller

Schleicher & SchuellSeit 1927 war die Hahnemühle eine 100 %igeTochtergesellschaft der Schleicher & SchuellGmbH mit ihren Werken in Einbeck und Dasselsowie mit weiteren Tochtergesellschaft inverschiedenen Ländern. Seit 1. Juli 2002 ist dieHahnemühle FineArt GmbH eine eigenstän-dige Firma im Schleicher & Schuell-Konzern.

Schmal bahn (SB)Bedingt durch die Ausrichtung der Fasern inLängs- und Querrichtung bei der � Blatt-bildung sowohl auf der � Rundsieb-Papier-maschine als auch auf der � Langsieb-Papier-maschine erhält das Papier eine� Laufrichtung. Verläuft die schmalere Seitedes geschnittenen Papierbogens quer zurLaufrichtung der endlos hergestellten Papier-bahn, so spricht man von Schmalbahn.Umgekehrt, verläuft die breite Seite des

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geschnitten Papierbogens quer zurLaufrichtung der endlos hergestelltenPapierbahn, so spricht man von � Breitbahn.

SchrägschnittBei der Passepartoutherstellung bzw.Gestaltung wird häufig mit Schrägschnittengearbeitet. Dabei wird die Schneidkante nichtparallel zum Formatschnitt ausgeführt,sondern in einem Winkel von 45 °. Dadurchwerden die Innenlagen des Passepartoutssichtbar. Dieser Schnitt ist besonders effektvollbei mehrlagigen Kartons aus verschieden-artigen Bogenrohpapieren.

SchnittränderDie von der Hahnemühle in � Maschinen-rollen hergestellten Papiere werden über� Querschneider mit 4-seitigen Schnitt-rändern ausgerüstet.

Schwarze PapiereDie Hahnemühle stellt sowohl über dieRundsieb-Büttenpapiermaschine als auch überdie Langsieb-Papiermaschine schwarzePapiere und Kartons her. Diese werden mit Rußund schwarzen Farbstoffen tiefschwarzeingefärbt. Auch diese Papiere sind � neutral-geleimt und � alterungsbeständig. Es wirdeine hohe � Lichtbeständigkeit erreicht.Besonders beliebt sind die schwarzen Papiereund Kartons als Basis für weiße und hellleuchtende Aufdrucke.

SiebseiteBei der Blattbildung die dem Sieb aufliegendePapierseite. Bei Langsiebpapieren ist dieserglatter als die Oberseite, bei Echt-Bütten-Papieren vom Rundsieb hat die Siebseite diemarkantere Oberflächenstruktur (� Filzseite).

SpezialpapiereDie Hahnemühle stellt über ihre Rundsieb-Büttenpapiermaschine Echt-Bütten-Spezial-papiere in den Flächengewichten von 125 g/m2

bis 230 g/m2 her. Diese dienen den unter-schiedlichsten Verwendungszwecken, u. a.� Urkunden, Gästebücher und � Dokumente.

SonderanfertigungNeben einer breiten Palette an lagermäßiggeführten Papieren und Kartons reagiert dieHahnemühle mit großer � Flexibilität aufbesondere Kundenwünsche. Wegen derverhältnismäßig geringen � Mindest-anfertigungsmengen können die Kunden beider Hahnemühle ihre speziellen An-forderungen verwirklichen.

SpritzrandDer Spritzrand entsteht durch das Besäumender Papierbahn noch in der Nasspartie. Durchgenau ausgerichtete Wasserstrahlen wird dieunbeschnittene Papierbahn auf dem Naßsiebauf ein bestimmtes Format reduziert. Derverbleibende Randstreifen wird als Rohstoffweiterverwendet.

SteifigkeitSteifigkeit von Papier und Karton wirddefiniert als der Wiederstand gegen Biegungim elastischen Gebiet.

StoffauflaufEin wichtiger Teil der � Langsieb-Papier-maschine. Er führt die jeweils richtige Faser-stoffmenge für die definierte Papierstärke demEndlossieb in ganzer Maschinenbreitegleichmäßig zu.

StoffleimungAls Stoffleimung bezeichnet man das Leimenvon Papieren in der � Masse. Das Leimungs-mittel wird dabei dem Papierstoff bereits im� Pulper oder einem nachgeschaltetenAggregat zugesetzt. Neben der Stoffleimunggibt es noch die � Oberflächenleimung.

SulfatzellstoffZellstoff, der durch Kochen von Holzschnitzelnin Ätznatronlauge mit Schwefelnatriumgehaltentsteht. Die alkalische Kochung ermöglichtes, auch harzhaltige Hölzer einzusetzen, da dasHarz beim Kochen verseift wird. So wird esmöglich , die für die Papierfestigkeit günstigenlangen Fasern der Kiefer aufzuschließen. DasSulfatverfahren bringt einen sehr festen,zähen Zellstoff hervor. Sulfatzellstoff istschwieriger zu bleichen als � Sulfitzellstoff.

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Sulfitzellstoffentsteht, wenn in Schnitzel zerhacktesFichten- und Laubholz in einer Lösung ausKalzium- oder Magnesiumbisulfit undschwefliger Säure gekocht wird. Sulfitzellstoffhat gegenüber dem � Sulfatzellstoff denNachteil kürzerer Fasern – gleichbedeutendmit geringerer Festigkeit im Papier – ist aberleichter zu bleichen.

TTCF– totally chlorine free / total chlorfrei – Zell-stoffe zur Herstellung dieser Papiere werdenweder mit Elementarchlor noch mit Chlor-verbindungen gebleicht. Die Bleiche erfolgt inder Regel mittels Sauerstoff und Wasser-stoffperoxid.

Tintenstrahldruckerpapier� InkJet-Papier

Traditional FineArt (TFA)Der Begriff TFA steht für Naturpapiere, die oh-ne zusätzliche Beschichtung oder Behandlungfür die traditionenellen Kunstdruck- undMaltechniken eingesetzt werden. DieHahnemühle liefert hochwertigsteKünstlerpapiere für die traditionellen Mal- undDrucktechniken als auch Papiere für denBereich � Digital FineArt.

TrockenpartieDieser Teil der Papiermaschine schließt an die� Naßpartie an. Die endlose Papierbahn(� Langsieb-Papiermaschine) oder die Papier-bogen (� Rundsieb-Papiermaschine) wird mitHilfe von Filzen um mehrere erhitzte Walzengeführt. So wird dem Papier Wasser entzogenund es verfestigt sich.

UUngeleimte PapiereFür besondere Einsatzzwecke saugfähig ge-haltene Papiere oder Kartons, wie z. B.� Löschkarton und � Filtrierpapiere.

UrkundenpapiereZur Erstellung langlebiger Dokumente undUrkunden. Mit besonderem Verfahren her-gestellte Echt-Bütten-Papiere derHahnemühle, die häufig als wichtigen Roh-stoffanteil � Linters enthalten.

VVelinDie Oberfläche zeigt keine regelmäßigeStruktur, sondern ist schlicht. Velin-Papieresind der Gegensatz zu vergé, d. h. � geripptenPapieren.

VergéDurch Einsatz besonders konstruierter Siebeoder � Egoutteure wird im Papier eine gleich-mäßig streifige Struktur erzeugt, die in derDurchsicht wie ein � Wasserzeichen erkenn-bar ist.

Vollstoffleimung� Leimung

Vergil bungUrsache des raschen Vergilbens vor allem holz-haltiger Papiere unter Licht- und Sauerstoff-einfluß sind die nicht herausgelösten� Lignin-Bestandteile im Holzschliff.

VolumenDie Hahnemühle kann Papiere mit einem max.11/2-fachen Volumen herstellen. Das unterBerücksichtigung von Dicke und Flächen-gewicht (Dicke in µ/Flächengewicht in g/m2)errechnete spezifische Volumen ist abhängigvon den eingesetzten Rohstoffen undVerarbeitungskriterien.

VorsatzpapierDie von der Hahnemühle hergestellten hoch-wertigen Vorsatzpapiere vom Langsieb sind� neutralgeleimt und � alterungsbeständig.Der Name Vorsatzpapier ergibt sich daraus,daß dieses Papier als erstes Deckblatt in einemBuch zwischen Deckel und Titelblatt„vorgesetzt“ wird. Die Oberfläche ist meistensgerippt. Die Hahnemühle-Vorsatzpapier-qualitäten sind unter der Bezeichnung

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„Natural Line“ in verschiedenen Ausführungenlieferbar. Weitere Einsatzmöglichkeiten findendiese Papiere über den ursprünglichenEinsatzzweck hinaus als Text-Papiere sowie fürDrucke und Zeichnungen.

W/X/YWasserDie Hahnemühle verfügt über genügendeMengen an weichem und reinstem Wasser auseigenen Quellen, so daß die bekanntenHahnemühle-Qualitäten über Jahre hinausgarantiert werden können. Dieses Wasser wirdsehr sorgfältig eingesetzt und geprüft, weil esein wichtiges Betriebsmittel für denHahnemühle-Papiermacher ist und wegen desUmweltschutzes sorgfältig bedacht werdenmuß. Zudem liegt der Betriebsstandort Dasselin einem ausgewiesenen Erholungsgebiet.

Wasserlinien� gerippt

WasserzeichenBleibende Markierung im Papier, die entwederdurch sogenannte Verarmung oder An-reicherung von Faserstoffen im Papiererscheint. Erzeugt wird das Wasserzeichen beider Blattbildung auf dem Sieb der Rundsieb-Büttenpapiermaschine durch hervorstehendeTeile (= helle Wasserzeichen) oder durch einge-lassene Stellen (= dunkle oder Schatten-wasserzeichen), wodurch eine unterschied-liche Dicke im Papier bewußt hervorgerufenwird. Bei der Langsieb-Papiermaschine bestehtals andere Möglichkeit, die Wasserzeichendurch einen � Egoutteur zu erzielen. Dabeiwird zu Beginn der Saugerpartie auf dem Siebin das noch sehr nasse Papier der obenbeschriebene Effekt durch Wegdrücken derFasern durch den Egoutteur erreicht.

WinkelschnittAuf Wunsch werden in der Hahnemühle allePapiere und Kartons auf einem � Plan-schneider exakt rechtwinklig beschnitten.

WollskalaZur Beurteilung der � Lichtbeständigkeiteines � Farbstoffes werden verschiedeneWollstreifen, die mit Farbstoffen bekannterunterschiedlicher Lichtbeständigkeit ange-färbt sind, zusammen mit dem zu prüfendenHahnemühle-Papier unter einer Lichtbogen-lampe belichtet. Hier ergibt sich durchVergleich bei verschieden langer Belichtungdie Lichtbeständigkeit (nach der Wollskala), beiwelcher der entsprechende Wollstreifen Nr. 1-8gerade nicht mehr verblaßt ist. Die farbigenHahnemühle-Papiere und -Kartons weiseneine ungewöhnlich hohe Lichtbeständigkeitmit einem Wollskala-Wert von meist über 6auf.

ZZeichenpapiereDie Hahnemühle Echt-Bütten-Papiere� Ingres und � Bugra eignen sich vorzüglichzum Bemalen mit Kreide, Rötel und anderenStiften. Künstlerische Zeichnungen sind aberauch auf unseren Langsieb-Kartons möglich,z. B. sogar auf dem Passepartoutkarton.

ZellstoffAus Holz durch chemischen Aufschluß (d. h.Kochen) gewonnener Faserstoff, der ingebleichter und ungebleichter Form zumEinsatz kommt. Neben der Baumwolle istZellstoff das natürlichste Vorkommen der� Cellulose und ist im hochwertigenHahnemühle-Rohstoff von � Lignin undHemicellulosen fast vollständig befreit.

ZertifikatBestätigung der Erfüllung der Normen� DIN 6738 (� Frankfurter Forderungen) und� ISO 9706 durch die Werks- und Produktions-leiter der Hahnemühle.

Zirka-Format (ca.-Format)Bei allen Echt-Bütten-Papieren und -Kartons,die einen echten oder gerissenen � Bütten-rand haben, muß das Format in jedem Fall alsZirka-Format angegeben werden. Aus diesenZirka-Formaten lassen sich aber auch genaueFormate mit exaktem � Winkelschnitt

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schneiden, allerdings unter Verlust desdekorativen Büttenrandes. Dies trifft vor allenDingen dann ein, wenn Echt-Bütten-Papiereals � Kaschierpapiere verwendet werden.

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Kunstdrucktechniken Die Hahnemühle stellt seit vielen Jahren füralle aufgeführten KunstdrucktechnikenPapiere für höchste Ansprüche her.

Der HochdruckUnter dem Begriff „Hochdruck“ fasst man alledrucktechnischen Verfahren zusammen, beidenen die zu druckenden Teile höher liegen alsdie restlichen Teile des Bildes. Das Grund-material für die Druckform kann recht ver-schieden sein; man kann sowohl Holz als auchMetall oder Stein verwenden. Im Hobby-bereich wird besonders gern mit Linoleum undanderen Kunststoffen gearbeitet.Beim Hochdruck-Verfahren werden die er-haben liegenden Teile der Druckform mit derDruckerschwärze eingefärbt. Ein auf die soeingefärbte Druckform gelegtes Papier wirdunter Druck auf die Form gepresst. Diesgeschieht mit Hilfe einer Druckerpresse, kannaber im Prinzip auch von Hand erfolgen, wiez. B. beim Linolschnitt.Durch den engen Kontakt der höher liegendenTeile des Bildes mit dem Papier wird dieDruckerschwärze auf das Blatt übertragen. Dasso entstehende Bild ist spiegelverkehrt.

HolzschnittDer Holzschnitt ist die älteste Hochdruck-technik. Das Druckverfahren mit Holz wurdeschon vor den Bilddrucken für den so-genannten „Zeugdruck“ angewendet. Hierbeihandelte es sich um die dekorative Gestaltungvon Textilstoffen mit Hilfe von Druckmodeln.Einige Kunsthandwerker wenden selbst heutenoch diese Technik an („Blaudruck“). FürHolzschnitte benötigt man ein nicht zu hartesHolz, z. B. Lindenholz. Spezielle Messer mitbestimmten Profilen nutzt man, um jeneStellen herauszuschneiden, die nicht druckensollen. Je nach Motiv werden dannverschiedenste Schnitt-Techniken angewendet(Flächenschnitt, Linienschnitt, Konturen-schnitt, etc.). Für den Druck des Holzschnitteswalzt man den Druckstock (die Holzplatte) mitFarbe ein; die Farbe wird hierbei zunächst aufeine Glasplatte oder auf einem Stück Pappeausgewalzt, bis sie von der Gummiwalzegleichmäßig angenommen worden ist. Auf die

eingewalzte Platte legt man dann einen BogenPapier, der an den Rändern ca. 5 bis 10 cm über-lappen sollte. Durch einen relativ leichtenDruck (z.B. durch ein flaches Holzstück odereine Quetsche) kann man dann einensogenannten Handdruck (oder auchHandabzug) herstellen. Für die Produktiongleichförmiger höherer Auflagen benötigtman jedoch eine mechanischeHochdruckpresse.

FarbholzschnittDie Technik des Farbholzschnittes verlangt,daß jede einzelne Farbe einen eigenenDruckstock erhält. Die Schwierigkeit beidiesem Druckverfahren besteht darin, dieeinzelnen Druckfarben genau übereinander zudrucken, wobei man sich sogenannter Passerbedient.

WeißlinienschnittSchon recht früh versuchten Künstler, dem inseinen Techniken recht begrenzten Holzschnittneue kreative Seiten abzugewinnen. Hatte dieSchwarzlinientechnik ihre dominierende Rolleim Holzschnitt auch nie verloren, so wurde im16. Jahrhundert auch der sogenannte Weiß-linienschnitt besonders populär. Der einzigeUnterschied zum Schwarzlinienschnitt ist, daßdie Linien der Zeichnung nicht wie bei jenemumschnitten und als einzige Form des Bildesausgespart werden, sondern im Gegenteil nurdie Zeichnung geschnitten wird. Da beimHochdruck nur die erhaben liegenden Teile ei-nes Bildes drucken, entsteht beimWeißlinienschnitt eine negative Zeichnung(weiße Linien auf Schwarz).

Punzenstich (Punktstich)Die Manier des Punzenstichs bestand darin,großflächige Formen einer Zeichnung miteiner Körnung zu versehen, die gleichmäßigdie Fläche ausfüllte und ihr denselben Tonwertzuordnete. Während man zu Beginn diesesVerfahrens noch mit einem Punzeisen jedesKorn einzeln in das Metall schlug, wurde dieArbeit nach Erfindung der sogenannteRoulette (einer kleinen Walze mit Zähnen) sehr

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erleichtert. Nicht zu verwechseln ist dermechanische Punktstich mit derPunktemanier, die ein Ätzverfahren darstellt.

LinolschnittDas weiche und doch zähe Linoleum läßt sichrelativ gut mit einem Messer schneiden. Dadas Material sehr billig ist, wird es vor allemauch im Schulunterricht benutzt. Genau wiebei anderen Hochdrucktechniken wird dieZeichung entweder ausgespart oder imGegenteil (wie beim Weißlinienschnitt)lediglich die Zeichnung ausgeschnitten.Linoleum ist recht widerstandsfähig, erlaubtjedoch weder sehr feine Zeichnungen (Gefahrdes Zuschmierens) noch höhere Auflagen.

HolzstichDas Verfahren verwendet das härtereBuchsbaumholz, das nicht wie bisher derLänge nach, sondern quer zur Faser als Kern-oder Hirnholzplatte geschnitten wurde. AlsInstrument dient nicht mehr das Messer,sondern der Stichel wie beim Kupferstich; mitdiesem Instrument sind auch feinste Linienmöglich, die besonders sanfte Tonabstufungenermöglichen. Die Linien werden – weiß aufschwarzem Grund – so fein geführt, daß sie oftmit dem bloßen menschlichen Auge nichtmehr erkennbar sind. Dadurch entsteht einesolch realistische Wiedergabe, wie sie mit demHolzschnitt niemals möglich ist. Die Ton-abstufungen wurden über eine ganze Flächegestochen, oder besser: graviert, bis jede Stelledes Bildes den gewünschten Hell- oderDunkelton erreicht hat.

ZinkätzungBei der Zinkätzung handelt es sich, wie derName schon zeigt, um ein Ätzverfahren, dasvon seiner Technik her jedoch zu den Hoch-druckverfahren gezählt werden muß. Auf einerZinkplatte wird mit Asphaltlack und Pinsel diegewünschte Zeichnung aufgetragen. Dannwird die Platte in ein Bad aus verdünnterSalpetersäure getaucht und so die nichtbedeckten Stellen der Platte angeätzt. Nachdiesem Prozeß wird die Platte vom Asphaltlackgereinigt, wobei die vom Lack geschütztenPartien (die Zeichnung) leicht erhaben gegen-

über den Rest der Platte erscheinen. Wir habenalso die Zeichnung als leichtes Relief vorliegen.Eine so mit Druckfarbe eingewalzte Platteübeträgt dann auch nur wieder die Zeichnungauf das Papier.

Der TiefdruckUnter dem Begriff Tiefdruck werden alleVerfahren zusammengefaßt, bei denen derDruck dadurch zustande kommt, daß in alleVertiefungen, die auf einer glatten Metall-fläche hergestellt werden, Farbe eingebrachtwird, indem man zunächst die gesamte Platteeinfärbt und danach die überschüssige Farbewieder wegwischt. Die Druckerfarbe verbleibtsomit nur noch in den Vertiefungen der Platte(in der Zeichnung). In einer Tiefdruckpressewird dann der Abzug gedruckt. Was dieeinzelnen Tiefdruckarten voneinander unter-scheidet, ist die Art und Weise, wie dieZeichnung (die Vertiefungen) in die Platteeingebracht wird.

KupferstichFür den Kupferstich wird eine nicht zu starkeKupferplatte verwendet, die völlig eben undgleichmäßig strukturiert sein muß. DerKünstler übeträgt die Zeichnung auf die Platte,wobei bezüglich der Komposition natürlichberücksichtigt werden muß, daß der fertigeDruck (wie bei fast allen Druckverfahren)seitenvekehrt ausfallen wird. Beim Kupferstichspricht man beim Übertragen der Zeichnungnicht von „Ritzen“, sondern vom „Stechen“. DasInstrument, der sogenannte Grabstichel,besteht aus einem ballartigen Knauf, der gut inder Hand liegen muß, und einer verschieden-artig geschliffenen Metallspitze. Im Gegensatzzu einem Schreibgerät wird der Grabstichelnicht von links nach rechts geführt, sondernvon der rechten Hand der mit links gehaltenenKupferplatte entgegengeschoben, so daß dierautenförmige Spitze in etwa wie einePflugschar in das Kupfer einschneidet. Damitder Verlauf der Linien bis ins Feinste nuanciertwerden kann, wird die Kupferplatte beimStechen auf ein prall mit Sand gefülltesLedersäckchen gelegt, was eine noch genauereFührung durch den Künstler ermöglicht. Dortwo die Linie ansetzt, ist sie haarfein; je mehr

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Druck der Stecher auf den Grabstichel gibt, de-sto tiefer und breiter wird die gestocheneLinie, bevor sie wieder am Ende dünn ausläuft.Dadurch bekommen die Linien das für denKupferstich so typische Merkmal an- undabschwellender Linien, der Taille. Hierankönnte man einen Kupferstich zum Beispielvon einer Radierung unterscheiden, wenn, jawenn ein gewisser Abraham Bosse nichtdereinst die sogenannte Echoppe erfundenhätte, ein kleines Instrument, das es er-möglichte, die für den Kupferstich socharakteristische Taille auch bei einerRadierung zu imitieren. Den Unterschied zuerkennen, ist selbst für einen Fachmann oftschwer. Die Technik des Kupfersticheserfordert im Gegensatz zur Radierung eineKomposition in gerade gleichförmigen Linienund Kurven. Hinzu kommt noch das Problem,daß der Stecher die Linie in dem Moment, woer sie sticht, mitunter gar nicht genau sehenkann, was aus der anstrengenden Körper-haltung beim Stechen zu erklären ist. Einweiteres Problem stellt die Abnutzung derPlatte dar, die zwar längst nicht so extrem istwie zum Beispiel bei der Kaltnadeltechnik;dennoch setzt auch beim Kupferstich bereitsnach dem ersten Blatt ein steter Qualitäts-abfall der Abzüge ein. Dieses Manko versuchteman später durch eine galvanische Ver-stählung der Kupferplatten zu beheben; dieseLösung hat jedoch eine gute und eine schlechteSeite: Zum einen konnten nun beliebig hoheAuflagen von einer Platte gedruckt werden,weil man die Verstählung erneuern konnte;zum anderen mußte man aber mit dergalvanischen Beschichtung der Originalplatteeinen generellen Detailverlust in Kaufnehmen, weil die feinsten Linien derZeichnung beim galvanischen Prozeß„zuwuchsen“.

Stahlstich (Siderographie)Die relativ schnelle Abnutzung der Kupfer-platten beim Druck hoher Auflagen ließ dieDrucker nach immer neuen Metallen suchen,die für eine künstlerische Bearbeitunggeeignet waren. Nach vielen Versuchen kamman schließlich zum Stahl. Das spröde undharte Metall verlangte automatisch eine viel

feinere Bearbeitung als die Kupferplatte; aufdiese Weise gelangte man auch zu nochfeineren Tonabstufungen und in den Flächendurch die sehr eng beieinander liegendenLinien zu einer ähnlich flächigen Wirkung wiebeim Holzstich. Die Festigkeit des Metallserlaubt sehr hohe Auflagen ohne deutlichenQualitätsverlust.

NielloOrnamentale und figürliche Gravuren werdenin ein Silberplättchen geritzt; um sie bessersehen zu können, werden die Vertiefungen derZeichnung mit einer schwarzen, aus Schwefel-silber (nigellum = niello) ausgefüllt und imFeuer kurz verschmolzen. Danach wird dasMetall poliert und bekommt somit eine gleich-mäßige, ebene Oberfläche. Legt man nun einPapier auf diese Platte und reibt sie aufdieselbe, so entsteht ein sehr leichter Abdruckder Zeichnung. Solche Blätter dienten vorallem Goldschmieden als Arbeitshilfe bei derSchmuckherstellung.

Schabkunst (Mezzotinto)Bei der Schabkunst (auch Mezzotinto = Halb-ton) werden keine Linien gestochen wie beimKupferstich, sondern die Zeichnung wird inHell-Dunkel-Abstufungen flächig modelliert.Ausgangspunkt ist eine roullierte Kupfer-platte, also eine Platte, die von Hand (oderspäter auch mechanisch) mit Hilfe einesWiegemesssers vollflächig mit einem feinenNetz von Linien und Punkten überzogenwurde. Das Wiegeisen ist ein Instrument, dasaus etwa 20 bis 40 kammartigen Zähnenbesteht, das mit einer wiegenden Bewegungunter Kraftanwendung in die Platte gedrücktwird; da die gesamte Druckplatte mit einemgleichmäßigen Raster überzogen werden muß,kann man sich leicht vorstellen, daß dieseVorarbeit recht mühselig ist. Aus diesemPunktraster „schabt“ der Künstler nun dieZeichnung heraus, wobei er im Vergleich zurStechkunst genau umgekehrt vorgeht: Erarbeitet aus einer vollflächig schwarzdruckenden Platte die „Lichter“ (das Weiß mitseinen grauen Abstufungen) heraus.

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KaltnadelDie Kaltnadeltechnik ist ein sehr einfachesVerfahren. Mit einer scharfen Stahlnadel wirddie Zeichnung direkt in eine Kupferplattegeritzt. Diese kleinen Kratzer nehmen dieDruckerschwärze auf und drucken sie auf demPapier ab. Im Gegensatz zum Grabstichel wirddie Stahlnadel wie ein Stift gehalten undgeführt, was zur Folge hat, daß ihre Linien vielzarter und verletztlicher sind als die tiefenLinien des Grabstichels. Im Zusammenhangmit dem weichen Kupfer entsteht somit eineKombination, die nur sehr kleine Auflagen mithohem Qualitätsverlust ermöglichen. Aucheine vormalige Verstählung der Zeichnungkann keine echte Lösung sein, da hierdurchsehr viel an der künstlerischen Aussageverlorengeht. Man spricht von Kaltnadel, umeinen Gegensatz zu den „warmen“ Ätz-techniken zu schaffen; denn beim chemischenÄtzen der Platten entsteht auch ein wenigWärme.

RadierungDie geglättete und sorgfältig entfettete Plattewird mit einem Ätzgrund, zum Beispiel miteinem Asphaltlack oder einer dünnenWachsschicht überzogen. Ist die Deckflächevollkommen mit der Schutzschicht bedeckt,muß auch die Rückseite noch geschütztwerden; dies geschieht meist, indem man dieseSeite völlig mit einer Rußfackel schwärzt. DerKünstler ritzt sodann mit einer Stahlspitze, dersogenannten Radiernadel, seine Zeichnung inden Ätzgrund. Danach wird die Platte geätzt,wobei die durch den Ätzgrund abgedecktenSchichten nicht geätzt werden. Dort jedoch, woder Künstler seine Zeichnung eingeritzt(radiert) hat, kann das Ätzbad, bestehendentweder aus Eisenchlorid-Lösung oder ausdem mit Salpetersäure angesetzten Scheide-wasser, das Kupfer angreifen und sich in diePlatte graben. Danach wird die Platte komplettvon den Säureresten und dem Ätzgrund ge-reinigt und kann im Tiefdruckverfahrenweiterverarbeitet werden. Wichtigstes Unter-scheidungsmerkmal der Radierung gegenüberdem Kupferstich ist die Gleichförmigkeit derradierten Lnien; sie weisen keinerlei Taillenauf, wie man dies vom Kupferstich kennt.

Allerdings war man Mitte des 17. Jahrhundertsnoch sehr bemüht, die Radierung als einenKupferstich erscheinen zu lassen, wozuAbraham Bosse (1602-1676) die Echoppeerfand, ein kleines Instrument, das esermöglichte, die Taillierung der Linie auch beider Radierung zu imitieren. Radierte Plattensind wesentlich empfindlicher als gestochene.Daher liegt die Auflage für Drucke ohnesichtbaren Qualitätsverlust nur bei etwa200 Blatt. Um größere Auflagen zu er-möglichen, wendete man wiederum dieTechnik der galvanischen Verstählung (mit allihren Vor- und Nachteilen) an.

AquatintaMan könnte sagen, die Radierung verhält sichzum Kupferstich wie Aquatinta zur Schab-kunst. Während die Platte beim Mezzotinto(Schabkunst) ihre Granulierung durchmechanische Techniken (Wiegemesser) erhält,verfährt man bei der Aquatinta aufchemischen Wege. Dies besagt auch schon derName: der dunkle Plattenton (tinta) wird durchdas Ätzwasser (aqua fortis) hergestellt. DasPrinzip besteht bei der Aquatinta wie beimMezzotinto darin, daß die Zeichnung Weiß ausdem originär vollflächigen Schwarz desPlattentons herausgearbeitet wird; man setztalso auch hier weiße Lichter in das Schwarz.Allerdings kann man die Kupferplatte nichteinfach nur großflächig anätzen, denn großevertiefte Flächen ergeben keinen dunklenPlattenton. Die Aquatinta-Technik beruhtdeshalb darauf, die Fläche zunächst mit einersäurefesten Staubschicht zu bedecken, wobeijedes einzelne Körnchen das unter ihmliegende Metall beim Ätzvorgang schützt undsomit unter jedem Staubkörnchen einewinzige Metallsäule bestehen bleibt. Um diePlatte möglichst gleichmäßig mit dem säure-festen Staub zu überziehen, bedient man sicheines Staubkastens, in dem feinster Harzstaubauf die Platte verteilt wird; eine leichteErwärmung der Platte läßt den Staub auf derPlatte leicht anschmelzen. Der Flächenton derAquatinta kann variiert werden durch dieDichte der Punkte, die Größe des einzelnenKorns und durch die Ätztiefe, also dieDunkelheit der Fläche. Danach kann die

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Ätzung erfolgen. Um lavierende Effekte zuerzielen, kann das Abdecken und Ätzennatürlich auch für bestimmte Stellen derZeichnung beliebig wiederholt werden.Hierdurch erreicht man feine Tonabstufungenund kann nahezu perfekt eine lavierteZeichnung imitieren. Zu unterscheiden ist dieAquatinta von einer Zeichnung jedoch immerdurch kleine, dicht beieinanderstehendeFleckchen, die sich in dunklen Flächen finden.Aquatinta-Platten sind sehr empfindlich.Deswegen kann man kaum 100 Drucke ohnedeutliche Qualitätsverluste herstellen. Diegalvanische Verstählung der Platten ist zwarauch hier eine Option, obwohl natürlich dieZartheit der Linienführung der Zeichnung sehrdarunter leidet.

Weichgrundätzung (Vernis Mou)Bei diesem Verfahren wird anstatt einesharten Ätzgrundes, in den die Zeichnung (wiebei der Radierung) geritzt wird, ein weicherÄtzgrund bearbeitet. Dieser weiche Ätzgrundwird auf die Metallplatte aufgetragen; ausdiesem Grund wird dann wiederum ein rauhesund relativ körniges Zeichenpapier gelegt. Nunzeichnet der Künstler direkt auf diesemZeichenpapier unter leichtem Druck seineKomposition. Dies kann sowohl mit einemBleistift, als auch mit einem Stück Kreide o. ä.geschehen, was vielerlei gestalterische Frei-heiten erlaubt. Dort wo das Zeichengerät aufdas Papier drückt, schiebt sich der weicheÄtzgrund auf der darunterliegenden Metall-platte leicht auseinander und legt das Metallfrei. Nachdem der Ätzgrund ausgehärtet ist,beginnt die chemische Ätzung wie gehabt. DasReizvolle des Vernis Mou liegt in der Spon-tanität und Lebhaftigkeit der gezeichnetenLinie.

Kreidemanier (Crayon-Manier)Bei der Kreidemanier (auch Crayon-Manier)wird der harte Ätzgrund auf der Metallplattemit verschiedenen kleinen Zeichen-instrumenten bearbeitet, die eine Kreide-zeichnung vortäuschen sollen. Hierunterzählen u.a. die Roulette (ein breites Rädchenmit Zähnen), die Echoppe (eine breiteRadiernadel) und der Matoir (ein raspelartiges

gezähntes Hämmerchen). Mit all diesenGeräten kann man eine Linie nachempfinden,die einem Kreidestrich auf den ersten Blicksehr ähnlich ist. Eine genaure Betrachtungunter der Lupe zeigt jedoch, daß selbst kleineFlächen mit einem relativ gleichmäßigenPunktmuster ausgefüllt sind, das vomGebrauch der gezähnten Instrumenteherrührt.

PunktiermanierImmer wieder kommt es zu Verwechslungenzwischen Punktstich und Punktiermanier.Alles was direkt auf der Metallplatte ge-arbeitet wird (Punzenschlag, Granulierung,etc.), gehört unter den Begriff Punktstich (oderauch Punzenstich). Bei der Punktiermanierhingegen wird der Ätzgrund mit feinenNadeln durchstochen, um bestimmte Farb-schattierungen zu erlangen; je enger die kreis-runden Punkte aneinander liegen, destodunkler der Ton; je weiter sie auseinanderliegen, desto heller. Nachdem das Bilddermaßen gestochen wurde, wird die Plattegeätzt, der Ätzgrund danach völlig entferntund die Platte zum Druck vorbereitet. Blätter,die in Punktiermanier gefertigt wurden,zeichnen sich durch eine besondere Zartheitaus; die abgebildeten Objekte können einesehr starke Plastizität erreichen.

Farbdruck (Farbstich, Farbradierung)Es gab in der Geschichte der Druckgraphikviele verschiedene Ansätze, um farbige Druckeherzustellen. Erst beim Farbstich handelt essich um das erste echte Mehrfarb-Verfahren:hierbei werden mehrere Schabkunst-Platten inverschiedenen Farben gedruckt. Die feinenSchattierungen des Schabkunst-Verfahrenserlaubten im Zusammenspiel mit ver-schiedenen Farben natürlich auch besondersfeine Farbnuancen, wodurch der Farbstich zumbevorzugten Medium der Reproduktion vonAquarellen und Ölgemälden wurde.

Der FlachdruckAnders als beim Hochdruck oder Tiefdruckhaben wir es beim Flachdruck mit demPhänomen zu tun, daß die Zeichnung (also diezu druckenden Teile der Fläche) weder höher

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noch tiefer liegen als diejenigen Stellen derPlatte, die freibleiben sollen. Alle Flachdruck-Varianten basieren auf demselben Prinzip –der Abstoßung von Wasser und Fett. Bei derLithographie, dem gängigsten Flachdruck-Verfahren, wird auf einem Stein gezeichnet;die Farbe ist fetthaltig. Daraufhin wird derganze Stein mit fetthaltiger Druckfarbe ein-gefärbt. Danach wird der Stein mit Wasser ge-reinigt, wobei die Druckfarbe jedoch auf derZeichnung (den fetthaltigen Stellen) haftenbleibt. Schließlich kann man die Zeichnungdurch eine Litho-Presse auf ein Papier über-tragen. Auch hier ist das so entstehende Bildspiegelverkehrt.

Lithographie (Steindruck)Das lithograpische Verfahren basiert auf zweiErkenntnissen: 1. Stein kann geätzt werdenund 2. Fetthaltige Farbe kann mit Hilfe eineschemischen Prozesses auf dem Stein fixiertwerden. Zunächst wird der Lithostein(Solnhofer Schiefer) geschliffen und gekörnt.Hierbei ist auf eine äußerst gleichmäßigeOberfläche zu achten. Allerdings werden heut-zutage wohl nur noch die wenigsten Künstlerihren Stein selbst präparieren; es gibt sie inallen möglichen Formen und Größen imKünstlerbedarf. Nach dem Schleifen wird diePlatte (der Stein) das erste Mal entsäuert; diesgeschieht unter Verwendung von Alaun oderessigsaurem Aluminium. Die so verarbeitetePlatte ist jetzt sehr aufnahmefähig, und derKünstler kann nun seine Zeichnung auftragen.Je nach verwendetem Zeichengerät unter-scheidet man u.a. Feder-, Pinsel-, Kreidelitho-graphie, Graviermanier oder aus das Aus-sprengverfahren (Reservage). Nach demAufbringen der Zeichnung wird die Steinplattegeätzt; dadurch wird die Steinoberfläche fürjede weitere Zeichnung unzugänglich ge-macht. Diese Ätzung erfolgt mit einer Lösungaus Gummiarabikum in verdünnter Salpeter-säure. Alle Stellen der Platte, die keineZeichnung aufweisen, werden angeätzt und sobesonders hydrophil (wasserfreundlich)gemacht, außerdem werden sie durch diesenVorgang mit einer dünnen Schicht ausGummiarabikum überzogen, das besondersquellfähig ist und Wasser leicht aufnehmen

kann. Durch diese Salpetersäure sind auch diefetten Teile der Zeichnung chemisch verändertworden und haben sich fest mit den Poren desKalksteins verbunden. Will man in diesemStadium den Stein erneut für eine Zeichnungaufnahmefähig machen, so muß manzunächst wieder mit dem Entsäuern der Plattebeginnen (s.o.). Nach der Ätzung und einerzusätzlichen Auswaschung (mit einerAsphaltlösung, die das Fettbild verstärkt undmit Terpentin, das den Farbstoff auswäscht) istdie Platte zum Druck bereit.

Umdruck (Autographie)Hauptschwierigkeit für den Künstler ist bei derLithographie (wie bei den meisten anderenDruckverfahren), daß er seine Zeichnungimmer seitenverkehrt gestalten und denkenmuß. Mit dem Umdruck-Verfahren hatte mannun eine Lösung für diese Problem gefunden:Beim Umdruck wird die Zeichnung zunächstmit lithographischer Kreide oder Tusche aufein Papier gezeichnet und von dort auf dieeigentlich Lithoplatte (Stein) übertragen(umgedruckt). Hierzu wird das Zeichenpapierseitenverkehrt auf den Stein gelegt, mit Wasseraufgeweicht, angepreßt und später ausge-waschen. Wie bei einem Abziehbild bleibt diefetthaltige Farbe auf dem Stein haften,während die Papierfasern mühelos ausge-waschen werden können. Durch das Umdruck-Verfahren ergaben sich viele Vorteile für denKünstler, der nun nicht mehr am Stein arbeitenmußte, sondern sich mit einem Zeichenpapierganz der Komposition seines Werkes hingebenkonnte; auch Korrekturen waren nun keinProblem mehr. Einziger Nachteil der Umdruck-Technik ist die Qualität der Zeichnung; denndurch das Aufpressen uns Ausquetschen derZeichnung entstehen oftmals unvorherseh-bare Effekte, die womöglich gar nicht in derIntention des Künstlers lagen. Auch ver-quetschte Papierkörner sind in der späterenLithographie noch sichtbar und verschlechternden Allgemeineindruck.

MetallplattendruckDurch eine entsprechende Vorbereitung(Körnung und photochemische Beschichtung)erhalten auch Metallplatten die Eigenschaft,

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eine fette Zeichnung aufzunehmen und ebenan jenen Stellen Wasser abzustoßen. Mitentsprechenden Passern versehen, können soauch leicht mehrfarbige Drucke auf denKupferdruck- und Lithopressen hergestelltwerden.

OffsetdruckVereinfacht gesagt, wird das Papier beimOffsetdruck-Verfahren nicht direkt von derMetallplatte, sondern mit Hilfe einerrotierenden Gummiwalze bedruckt, auf die dieFarbe zunächst transferiert wurde. Offset-pressen bestehen in der Regel aus dreiZylindern, die übereinander angeordnet sind:Der oberste Zylinder ist der Druckzylinder mitdem Farbwerk, auf den die Metallplatte auf-gespannt wird. Der mittlere Zylinder ist derGummizylinder, auf den die Zeichnung über-tragen wird. Zwischen diesem Zylinder unddem letzten (Gegendruck-Zylinder) wird dasPapier hindurch gepreßt, wobei die Farbe aufdas Papier aufgetragen wird. Für dieKunstreproduktion spielt dieses Druck-verfahren eine nur sehr kleine Rolle.

Der DurchdruckGenau genommen, handelt es sich beimDurchdruck eher um eine Schablonen-Technikals um ein Druckverfahren. Farbe wird miteinem Rakel durch ein engmaschiges Netzgedrückt, wobei die Form der Schablonebestimmt, wo die Farbe auf das Papier gelangtund wo nicht. Bedeutenstes Durchdruck-verfahren ist der Siebdruck.

Siebdruck (Serigraphie)Der Siebdruck basiert auf dem Prinzip, daßFarbe mit einem Rakel durch ein fein-maschiges Sieb gedrückt und so auf dasdarunterliegende Papier übertragen wird. DasSieb ist zuvor mit einer abdeckendennegativen Zeichnung versehen worden, so daßnur an denjenigen Stelle die Farbe das Siebpassieren kann, wo sich keine Zeichnungbefindet. In welcher Form die negativeSchablone (Zeichnung) auf das Sieb gebrachtwird, bleibt dem Künstler überlassen: Es kannsich hierbei sowohl um ausgeschnittene undaufgeklebte Schablonen handeln, als auch um

eine auf das Sieb aufgetragene Zeichnung mitLeim oder Schellack. Desweiteren kann dieSchablone auch auf photochemischem Wegeauf das Sieb aufgebracht werden, indem manzunächst das Sieb in der Dunkelkammer miteiner lichtempfindlichen Schicht überzieht,dann belichtet (z. B. mit einem Photonegativ)und danach die unbelichtete Emulsionauswäscht. Natürlich begann man schon sehrfrüh, mit mehreren Sieben und Farben zuexperimentieren. Durch genaue Passer über-einander justiert und gedruckt, können so sehrschöne mehrfarbige Drucke entstehen.

Weitere VerfahrenNeben den klassischen Druckverfahren in denKlassen Hochdruck, Tiefdruck, Flachdruck, mitallen Unterformen gibt es natürlich auch nochviele Techniken, die von Künstlern angewandtbzw. sogar entwickelt worden sind. Und auchnoch heute werden immer wieder neueVerfahren gefunden, die diesen Bereich derKunst zu einem sehr interessanten Sammel-gebiet machen.

Abdruck des Abschnittes „Kunstdruck-techniken“ mit freundlicher Genehmigungvon Ralph Krueger – Kunst & Antiquitäten,Berlin. Weiterführende Informationen unterhttp://www.druckgraphik.deDer Abschnitt „Kunstdrucktechniken“ folgt inInhalt und Aufbau Walter Koschatzky „DieKunst der Grafik. Texte - Geschichte - Meister-werke“ (©1972 Residenz Verlag, Salzburg);lieferbar als Lizenzausgabe bei dtv.

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Kleines Lexikon„Papier – Karton – Pappe“AAP-PapierAbkürzung für Papiersorten, die ganz oderüberwiegend aus Altpapier bestehen. Dazuzählen traditionell viele der für Ver-packungszwecke bestimmte Papier-, Karton-und Pappesorten (vor allem Wellpappen-rohpapiere) sowie ein Teil der in derBundesrepublik Deutschland erzeugtenHygienepapiere. Außerdem werden auchDruck- und Schreibpapiere aus Altpapierenhergestellt. In der BundesrepublikDeutschland hergestelltes Zeitungsdruck-papier besteht zum überwiegenden Teil ausAltpapier.

BBanknotenpapierStark beanspruchbares, alterungsbeständiges,für Mehrfarbendruck geeignetes Papier mitechtem Wasserzeichen und anderen„Fälschungssicherungen“ wie z. B. eingelegteMetallfäden. In der Bundesrepublik Deutsch-land wird Banknotenpapier überwiegend ausBaumwollkämmlingen (2-4 mm lange Faser-abfälle der Baumwollverarbeitung) hergestellt.

BankpostpapierBankpostpapier ist hochwertiges holzfreiesSchreib- und Schreibmaschinenpapier, oft mitWasserzeichen versehen.

BibeldruckpapierHolzfreies, manchmal hadernhaltiges, meiststark füllstoffhaltiges Spezialdruckpapier mitniedriger flächenbezogener Masse. Bibeldruck-papier muß sehr gute mechanische Eigen-schaften und eine hohe Alterungsbeständig-keit aufweisen.

BriefumschlagpapierBriefumschlagpapier wird holzfrei und holz-haltig, einseitig glatt oder satiniert, weiß undfarbig für Umschläge hergestellt. Es muß

undurchsichtig, beschreibbar, bedruckbar undfalzfest sein. Zur Herstellung von Brief-umschlagpapier wird in größerem MaßeAltpapierstoff eingesetzt.

BuchdruckpapierBuchdruckpapiere sind holzfreie oder holzhal-tige, meist auf Volumen, also Dicke undFlächengewicht gearbeitete Druckpapiere. Siewerden auch als Werkdruckpapiere oder alsWerkdruck bezeichnet.

BuntpapierSammelbegriff für Papier, das auf einer Seitefarbig gestrichen, bedruckt, lackiert,marmoriert oder andersartig gemustert ist. Beider handwerklichen Buntpapierherstellungwerden sehr unterschiedliche Herstell-techniken angewandt. Glanzpapier: mitWachszusatz farbig gestrichen und nach demTrocknen mittels Achatstein oder Friktions-kalander geglättet. Kattunpapier: im Leim-druckverfahren, ähnlich wie Tapeten, her-gestellt. Kleisterpapier: mit Farbe vermischterBuchbinderkleister per Hand gestrichen; alsHilfsmittel für die Mustergebung dienenKämme, Hasenpfoten, Pinsel, Schwämme usw.Weitere Buntpapier-Spezialitäten: Leder-,Marmor-, Batik-, Knitter-, Brokat-, Velour-papiere.

CChlorfreies PapierVerkürzte und insofern irreführende Be-zeichnung für Papiere aus Zellstoffen, die nichtmit Chlorverbindungen gebleicht sind. DasPapier selbst wird nicht gebleicht. DasAngebot von chlorfrei gebleichten Sulfat-zellstoffen ist aus verfahrenstechnischenGründen weltweit z. Zt. noch begrenzt, wird je-doch in den nächsten Jahren ansteigen.

ChromoersatzkartonChromoersatzkarton ist ein mehrlagigerKarton, der ein- oder beidseitig holzfreigedeckt und einseitig glatt ist. Zwischen zweiDecklagen, von denen mindestens eine aus

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gebleichtem Zellstoff besteht, befinden sichZwischenlagen und Einlagen aus Holzstoffoder Altpapierstoff (helle Kartonagenabfälle).

Chromopapier� Etikettenpapier

ChromokartonChromokarton ist ein mehrlagiger Karton,dessen Decklage aus Zellstoff oder holzfreiemAltpapierstoff besteht und gestrichen ist.Chromokarton wird für Faltschachteln,Schaukartons (Displays), Dekorationen, Schall-plattenhüllen oder Buch- und Broschüren-einbände eingesetzt.

DDachpappePappe, die mit Teer, Bitumen und/oder Natur-asphalt getränkt ist. Zur Herstellungbesandeter Dachpappen überzieht man diesog. nackte Dachpappe mit Tränkmasse unddeckt sie mit Sand ab. Im Unterschied zuanderen Papierprodukten enthält Dachpappemeist einen Zusatz von Reißwolle.

DekorpapierHolzfreies, weißes oder unifarbiges Papier, dasmehrstufig weiterverarbeitet wird. Vor einerKunstharzimprägnierung wird es oft mitunterschiedlichen Dekoren, z. B. Holz-maserungen, bedruckt. Das Endprodukt sinddann Schichtstoffplatten oder direktbeschichtete Spanplatten, die für dieMöbelherstellung und den InnenausbauVerwendung finden.

DruckpapierUnter dem Begriff Druckpapier faßt man allebedruckbaren holzhaltigen und holzfreienPapiere zusammen, die als Träger gedruckterInformationen dienen. Neben gleichmäßigerrascher Farbannahme und -trocknung(Bedruckbarkeit) sowie Dimensionsstabilität,ausreichender Opazität (kein Durchscheinendes Rückseitendrucks) und Glätte verlangtman ein bestimmtes Maß an Festigkeit undSteifigkeit, damit das Papier schnell undstörungsfrei die Maschine durchlaufen kann

(Verdruckbarkeit). Viele Druckpapiere werdenzur Verbesserung der Bedruckbarkeitgestrichen (� gestrichenes Papier). Je nachStreichverfahren und Menge des aufge-tragenen Streichmittels kann man die un-regelmäßige Oberflächenstruktur des Roh-papieres teilweise oder ganz einebnen undglätten. Zu den leichtgewichtigen Druck-papieren zählen vor allem Telefon-, Kurs- undAdreßbuchpapiere (holzhaltig, satiniert, fürden Rollendruck, im Gewichtsbereich unter45 g/m2), � LWC und � Bibeldruckpapier.

DünndruckpapierDünndruckpapier oder � Bibeldruckpapierwurde vor über 100 Jahren erstmals für denBibeldruck verwendet. Es ist ein Papierniedrigen Flächengewichts aus Hadern undgebleichtem Kraftzellstoff und wird z. B. fürWerbedruck (Kataloge, Prospekte, Mailings,usw.), Akzidenzdruck (Zeitschriften, Bro-schüren, Beipackzettel, Formulare usw.) ver-wendet.

DuplexkartonDuplexkarton besteht aus zwei Stofflagen,meistens aus Altpapierstoff gefertigt.

DurchschlagpapierMeist holzfreies Papier im Gewichtsbereichvon 30-40 g/m2 zur Herstellung von Brief-durchschlägen.

EEcht PergamentEcht Pergament, häufig auch Pergamentpapiergenannt, ist ein Packstoff von hoher Reinheit,Fettundurchlässigkeit sowie besondererTrocken- und Naßfestigkeit, hergestellt auseinem saugfähigen, reinen, gebleichtenZellstoff. Es wird in einem Spezialverfahrenunter Verwendung von konzentrierterSchwefelsäure produziert. Danach werden dieSäurereste ausgewaschen, und das EchtPergament wird neutralisiert. Echt Pergament– auch in Kombination mit Aluminiumfolieoder kunststoffbeschichtet – wird für dieVerpackung von Butter, Margarine undsonstigen Fetten sowie von Käse und anderen

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Produkten der Lebensmittelindustrie ein-gesetzt. Technisches Echt Pergament findet,silikonbeschichtet, in verschiedenenIndustrien als Trennschicht- oderMitläuferpapier Verwendung.

ElektroisolierpapierFestes, meist mit Kunstharzen imprägniertes,porenfreies Papier aus Zellstoff – manchmalauch mit Hadernzusatz hergestellt. Elektro-isolierpapier darf weder Füllstoffe noch strom-leitende Verunreinigungen (Metall, Kohleusw.), Salze oder Säuren enthalten. DiePorenfreiheit erreicht man durch Feinmahlender Zellstofffasern. Für die Verwendung alssog. Kabelpapier, das spiralförmig umLeitungsdrähte gewickelt wird, werdenElektroisolierpapiere mit hoher Längs-festigkeit hergestellt. Zu den Elektroisolier-papieren zählen auch die Elektrolytpapiere, diesich durch hohe Saugfähigkeit und hohenReinheitsgrad auszeichnen. Das hauchdünneKondensatorpapier mit einer Dicke von 0,006bis 0,0012 mm (flächenbezogene Masse 6-7 g/m2) muß gleichmäßig dick und porenfreisein. Es zählt zu den teuersten Papieren.

EndlosdruckpapierFür den Endlosdruck geeignetes Papier mitRandlochung für den exakten Papiertransport.Er wird für Text- und Datenverarbeitung ein-gesetzt.

EtikettenpapiereMeist einseitig gestrichene Papiere, die imOffset- und teils auch im Tiefdruck mehrfarbigbedruckbar sein müssen. Das Papier ist imallgemeinen lackierbar, bronzierbar undstanzbar – manchmal auch � naßfest undlaugenfest, um das Ablösen der Etiketten inden Spülmaschinen z.B. der Brauereien sicher-zustellen. Je nach Streich-Technik und -Rezeptur unterscheidet man zwischen denmaschinengestrichenen und Chromopapierensowie den hochglänzenden, gußgestrichenenPapieren.

FFaltschachtelkartonEin- oder mehrlagiger Karton aus Primär-und/oder Sekundärfasern, teilweise mitgestrichener Vorderseite, der rill- und ritzfähigist und die für Verpackungszwecke not-wendige Steifigkeit aufweist.

FeinpapierQualitätsbezeichnung für eine Vielzahl hoch-wertiger, holzfreier auch mit Hadernzusatzoder ganz aus Hadern hergestellter Qualitäts-papiere. An ein Feinpapier werden höchsteAnsprüche in Bezug auf gleichmäßige Durch-sicht, Oberflächenbeschaffenheit sowie aufAlterungs- und Lichtbeständigkeit gestellt.

FeinpappeFeinpappe (Hartpappe) ist gekennzeichnetdurch hohe Biegesteifigkeit, Spaltfestigkeitund Oberflächenhärte. Hergestellt wird sie alsHandpappe und Wickelpappe aus besserenAltpapiersorten, Zellstoffen, Textilabfällen,seltener aus Holzschliff ohne oder nur mitwenig Füllstoff. Zum Erhöhen der Festigkeitenund Wasserdichtigkeit werden Kunststoff-Emulsionen zugegeben. Oft erfolgt noch einNachbehandeln durch Satinieren, Lackierenund Prägen. Zu den Feinpappen gehörenBuchbinderpappe, Brandpappe, Jacquard-pappe, Dichtungspappe, Kofferpappe, Schuh-pappe, Preßspan und Stanzpappe.

Fettdichtes PapierDie Fettdichtigkeit erreicht man entwederdurch längeres, besonders feines Mahlen desZellstoffs und porenfreie Blattbildung auf derLangsieb-Papiermaschine (� Pergamenter-satz, � Pergamin) oder durch „Pergamen-tieren“ eines saugfähigen Zellstoffpapieres(� Echt Pergament). Außerdem läßt sich dieFettdichtigkeit des Papiers durch den Zusatzvon besonderen Hilfsmitteln erzielen.

Flammfestes PapierFlammfestes Papier kann entflammen, mußaber sofort wieder erlöschen, wobei esverkohlt. Diese Eigenschaft erhält Papier durchImprägnieren mit Hilfsstoffen, die in der Hitze

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eines Schutzgas entwickeln, das die Luftverdrängt. Andere Chemikalien, wie z. B.Wasserglas, erhöhen die Entzündungs-Temperatur.

FotopapierAls Rohpapier für die Fotopapierherstellungverwendet man ein weitgehend naßfestes,dimensionsstabiles, chemisch neutrales Zell-stoffpapier, das frei von Verunreinigungen wiez. B. Eisen- oder Kupferspuren sein muß;derartige Fremdstoffe würden eine uner-wünschte Abscheidung des metallischenSilbers bewirken. Heute haben beidseitig miteiner dünnen Polyethylenfolie beschichtetePapiere weitgehend das barytierte Papierverdrängt. Die Beschichtung verhindert, daßbeim Entwickeln Chemikalien und Wasser indas Rohpapier eindringen; dadurch sind auchdie Wässerungs- und Trockenzeiten verkürztworden.

GGeleimtes PapierDurch Leimen verringert man die Saug-fähigkeit des Papieres und schafft damit u. a.die Vorraussetzung für die Beschreibbarkeitmit Tinte. Auch für viele andere Zwecke(Bedrucken, Beschichten, Verkleben, usw.) wirdgeleimtes Papier eingesetzt, wobei dieLeimmittel eine Reihe von Aufgaben zu er-füllen haben. Sie steuern z. B. die Wasser-aufnahme und erhöhen das Wasser- undDruckfarben-„Aushalte“-Vermögen (Rupf-festigkeit).

Gestrichenes PapierDurch gleichmäßigen Auftrag von Streich-masse erzielt man bei den Druckpapieren einebesser eingeebnete, geschlossenere Oberfläche– geeignet für die Wiedergabe von feingerasterten Bildvorlagen. Die Streichmassewird meist in separaten Streichmaschinenaufgetragen; ein Vorstrich erfolgt in manchenFällen bereits in der Papiermaschine. DerMarkt unterscheidet bei gestrichenenPapieren zwischen holzhaltigen, leicht holz-haltigen und holzfreien Qualitäten in ein- undzweiseitig gestrichener Ausführung

(� Etikettenpapier, � Tiefdruckpapier,� Bilderdruckpapier, � Kunstdruckpapier� Offsetpapier).

Glanzpapier� Buntpapier

Graphisches Recyclingpapier� Recyclingpapier

GraukartonKarton aus Altpapier rauh oder einseitig glatt,auch ein- oder beidseitig gedeckt, bzw.ungedeckt. Graukarton wird verwendet fürKartonagenzuschnitte, Kalenderrückwände,Unterlagen für Brief- und Zeichenblöcke unddergleichen.

GraupappeGraupappe wird aus Altpapier hergestellt. Siewird als Buchbinderpappe, als Ziehpappe fürSchachteln, Dosen und andere Behälter sowieals allgemeines Verpackungsmaterial ver-wendet.

Gussgestrichenes PapierGußgestrichene Papiere sind gestrichenePapiere, die ihren hohen Glanz nicht durchSatinieren, sondern durch ein Abformen dernoch oder wieder feuchten Strichoberflächeam Mantel eines hochpoliereten, verchromtenTrockenzylinders erhalten.

HHadernpapierReinhadernpapier ist ausschließlich ausHadern (früher Leinenlumpen, heute Baum-wollabfälle der Textilindustrie) hergestellt.Größtenteils werden bei der Hadernpapier-herstellung heute allerdings aus Cellulosebestehende Pflanzenfasern wie Baumwolle,Leinen, Hanf und Ramie (Chinagras) ver-wendet. Hadern gelten als der edelste Rohstoffdes Papiermachers; das so erzeugte Papier isthäufig fester und alterungsbeständiger alsPapiersorten aus gebleichtem Zellstoff.Hadernpapiere sowie hadernhaltige Papieresmit Beimischungen von Zellstoff findenVerwendung für Banknoten, Urkunden,

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Dokumenten, Geschäftsbücher, Landkartenund Kupferstichen sowie als wertvollesSchreib- und Aquarellpapier und bei speziellentechnischen Anwendungen.

Handgeschöpftes PapierBis zur Einführung der Papiermaschine im1. Viertel des 19. Jhs. wurde Papier Bogen fürBogen von Hand aus der Bütte geschöpft.Heute wird dieser Prozeß nur noch beiwenigen Spezialpapieren angewandt. Mantaucht beim Handschöpfen die sog. Form(Rahmen, über den ein Sieb gespannt ist) in dieFasersuspension und schüttelt beim Heraus-heben ein wenig, so daß sich die Fasern gleich-mäßig verteilen, während das Wasser durchdie Maschen des Siebes in die Schöpfbüttezurückfließt. Ein abnehmbarer, gefalzterRahmen („Deckel“) verhindert das seitlicheAblaufen der Suspension. Die nassen,zwischen Filzen abgelegte Blätter werdenstapelweise in der Presse entwässert undanschließend getrocknet. HandgeschöpftesPapier weist stets den charakteristischen„echten“ Büttenrand auf, der sich an derinneren Kanten des Deckelrahmens bildet. Jenach Struktur des verwendeten Siebes kanndas Papier in der Durchsicht gerippt odergleichmäßig (velin) erscheinen. Die meistenhandgeschöpften Papiere zeigen – wenn mansie gegen das Licht hält – sog. Wasserzeichen.Zur Herstellung der Wasserzeichen wird Drahtgebogen und auf dem Sieb befestigt. Da sichdie Fasern auf dem Drahtgebilde in dünnererSchicht ablagern als in der Umgebung,erscheint das Wasserzeichen in der Durchsichthell. Es können auch Wasserzeichen durchVertiefung im Sieb hergestellt werden(Banknotenpapier).

HartpostpapierHartpostpapiere sind hochwertige holzfreieSchreibmaschinenpapiere, klanghart ge-arbeitet, mit gleichmäßiger Durchsicht, oft mitWasserzeichen versehen. Beste Qualitätenenthalten neben Zellstoff auch Hadern.

Holzfreies PapierAus Zellstoff-Fasern bestehendes Papier(abgekürzt h’fr). Es enthält bis auf einenzulässigen Masseanteil von 5 % keine verholz-ten Fasern.

Holzhaltiges PapierDieses Papier (abgekürzt h’h) enthält mehr als5 % Massenanteil verholzter Fasern. Nebengebleichtem oder ungebleichtem Zellstoff ent-hält es auch Holzstoff (mechanisch zerfasertesHolz in Form von Holzschliff, auch Steinschliffgenannt, TMP – Thermomechanischer Holz-stoff oder CTMP – Chemo-Thermo-mechanischer Holzstoff). Die MengenanteileZellstoff/Holzstoff werden je nach Ver-wendungszweck variiert. Stark holzhaltigePapiere, wie zum Beispiel Zeitungsdruck-papiere, vergilben rascher als holzfreie Papiereunter dem Einfluß von Licht und Sauerstoff, sodaß sie überwiegend für kurzlebige ProdukteVerwendung finden. Bei Druckpapieren wirktsich der Holzstoff günstig auf die Opazität aus(ein Durchscheinen des Rückseitendruckes z. B.in Büchern wird reduziert).

HolzkartonKarton mit heller oder grauer Einlage, über-wiegend aus Holzstoff hergestellt.

HygienepapiereDie Gruppe der Hygienepapiere umfaßtZellstoffwatte, Tissue und Krepp-Papier,hergestellt aus Altpapier und/oder Zellstoff –auch mit Holzstoffbeimischungen. Die hoheBedeutung, die Tissue inzwischen erreicht hat,hat dazu geführt, daß sich diese Bezeichnungim internationalen Sprachgebrauch alsSammelbezeichnung für Hygienepapiereeingebürgert hat. Sie werden zur Herstellungvon Toilettenpapierer und zahlreicher andererHygieneprodukte, wie Taschentücher, Küchen-tücher, Handtücher und Kosmetiktücher,verwendet.

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I/JIllustrationsdruckpapierUngestrichenes, meist holzhaltiges Papier mitFüllstoffen, das sich zur Wiedergabe von (auchfein gerasterten) Bildvorlagen eignet. Die dazunotwendige Oberflächenglätte erzielt mandurch starkes Satinieren (� satiniertes Papier).Illustrationsdruckpapier findet vor allemVerwendung für im Rotationsdruck her-gestellte Zeitschriften (� Zeitschriftenpapier).

Imprägniertes PapierDurch Tränken von Papier mit Imprägnier-mitteln – dies können Veredelungsproduktewie Lösungen, Dispersionen oder Schmelzensein – lassen sich wasserabweisende, ab-dichtende, vor Korrosion schützende, schwerentflammbare und andere Spezialpapiereherstellen.

KKabelpapier� Elektroisolierpapier

KartonEinlagiger Karton ist sozusagen dickeresPapier. Zur Herstellung mehrlagiger Karton-sorten, die oft aus rohstoffmäßig verschiedenzusammengesetzten Lagen bestehen, werdenmehrere nasse Papierbahnen aufeinander-gepreßt (gegautscht), so daß sie ohne Klebstoffzueinander haften. Beim im allgemeinenmehrlagigen � Faltschachtelkarton ist dieVorderseite gestrichen oder ungestrichen.Daneben gibt es auch mehrlagigen Karton,dessen Lagen miteinander verklebt werden(geklebter Karton). Betrachtet man die flächen-bezogene Masse (150 – 600 g/m2), so reichtKarton sowohl in das Gebiet der Papiere alsauch in das der Pappen hinein. NebenFaltschachteln werden auch hochwertigeVerpackungen, Feinkartonagen, Buchdeckel,Displays, Schallplattentaschen, Papierbechersowie Milch- und Saftverpackungen ausKarton hergestellt.

KarteikartonHolzfreier und holzhaltiger Karton für Büro-und Administrationszwecke.

KarosseriepappeKarosseriepappe (Autopappe) ist einevoluminöse, bitumierte Pappe aus Altpapier.Sie wird für die Innenauskleidung vonKraftfahrzeugen, zur Geräuschdämpfung, zumAbdecken und als Hartpappe für Bauelementeverwendet.

KofferpappeGeleimte, dichte, elastisch flexible und festeFeinpappe, die im allgemeinen infolgeOberflächenbehandlung auf beiden Seitenwasserabweisend ist. Sie läßt sich pressen,falzen, formen, biegen, nieten und nähen.Dicke: 1-3 mm.

KohlepapierKohlepapier (Carbonpapier) ist ein mitWachsfarbe beschichtetes dünnes Papier zurAnfertigung von Durchschlägen auf Schreib-oder sonstigen Bürmaschinen. Das Carbon-rohpapier ist ein � Seidenpapier aus Zellstoff.

Kondensatorpapier� Elektroisolierpapier

KopierpapierKopierpapier ist Naturpapier, also un-gestrichenes Papier, in holzfreien oder holz-haltigen Qualitäten, weiß und farbig inFormaten DIN A 4 und DIN A 3.

KorrosionsschutzpapierMit korrosionshemmenden Hilfsstoffen im-prägniertes oder beschichtetes � Packpapier,welches das Rosten von Eisenteilen, Anlaufenvon Silberwaren usw. hemmt oder verhindert.Die Wirkung der auch als vapour-phase-inhibi-tor (VPI) bezeichneten Papiere beruht auf denvon den Hilfsstoffen abgegebenen gasförmi-gen Verbindungen, die Oxidationsreaktionenauf der Metalloberfläche blockieren.

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KraftlinerKraftliner ist ein Papier in Flächengewichtenab 120 g/m2, überwiegend aus gebleichtemoder ungebleichtem Sulfatzellstoff, für dieDeckschichten von Wellpappe.

KraftpapierVerpackungspapier aus gebleichtem oderungebleichtem, langfaserigem Nadelholz-Sulfatzellstoff (Kraftzellstoff) oder gleich-wertigen Fasern mit hoher mechanischerFestigkeit und Geschmeidigkeit. Kraftpapiereignet sich z.B. für die Herstellung vonPapiersäcken, da es die stoßweise Be-anspruchung bei gefüllten Säcken aushält.Gekreppte Kraftpapiere zeichnen sich durchhohe Dehnfähigkeit aus. Mit dem Begriff„Kraftseiden“ bezeichnet man dünne, einseitigglatte, vielfach gerippte Kraftpapiere unter30 g/m2; sie werden z. B. zum Einschlagenempfindlicher Gegenstände wie Silber-bestecke, Metallwaren und vor allem Glasbenutzt. In zusätzlichen Arbeitsgängenkönnen Kraftpapiere je nach Verwendungs-zweck bitumiert oder kunststoffbeschichtetwerden.

KreppapierAls Krepp wird ein gekrepptes Papier be-zeichnet. Kreppen bewirkt eine Kürzung derPapierbahn und damit erhöhte Dehnbarkeitdes Papieres in der Laufrichtung. Das Papierwird dadurch schmiegsamer und unempfind-licher gegen mechanische Stöße. Beim Naß-krepp-Papier erzielt man die Kreppfalten aufeinem Zylinder mit Kreppschaber, der die nochfeuchte Papierbahn (bei einem Trockegehaltvon 40 bis 80 %) staucht, bevor sie ab-genommen und getrocknet wird. Man ver-wendet Krepp zu Dekorationszwecken (Krepp-seiden, Gärtnerkrepp); zu Verpackungszwecken(Packkrepp); zu Filtrierzwecken (Kaffefilter); zuAbdeckarbeiten beim Malen und Lackierensowie für die Hygiene (� Krepp-Hygienepapier).

Krepp-HygienepapierDie meisten einlagigen, holzhaltigen und/odermit wiedergewonnenen Fasern gefertigtenKrepp-Hygienepapiere werden, im Gegensatz

zu den � Tissue-Hygienepapieren, imfeuchtem Zustand bei ca. 80/85 %Trockengehalt gekreppt. Der Krepp-Faktorbeträgt max. 20 %. Dabei bleibt der Faser-verbund verformbar und das Papier behältgleichzeitig in etwa seine Festigkeit. Durchanschließendes Trocknen wird die Kreppungfixiert. Wichtigste Einsatzgebiete: Toiletten-papier, Papierhandtücher.

KüchentücherKüchentücher werden aus gekrepptem Papier,hergestellt auf Basis von Zellstoff oderAltpapier, gefertigt. Sie werden in privatenHaushalten und als Wischtuch für dengewerblichen Bereich verwendet.

KunstdruckpapierHochwertiges und verhältnismäßig schweres,zweiseitig gestrichenes Druckpapier mitglatter (geschlossener) Oberfläche. Die Wieder-gabe fein gerasterter ein- und mehrfarbigerBilder setzt ein Papier voraus, das über eineebene, geschlossene Oberfläche verfügt unddie Druckfarben gleichmäßig annimmt. Zudiesem Zweck wird bei der Kundstdruckpapier-herstellung die unregelmäßige Faserstrukturdes Rohpapieres (� Naturpapier) mit Streich-masse abgedeckt (� gestrichenes Papier).

LLWC-PapierAus dem Englischen übernommeneBezeichnung (LWC = light weight coated) fürleichtes, zweiseitig gestrichenes, holzhaltigesRollendruckpapier mit einer flächenbezogenenMasse unter 72 g/m2, das für Zeitschriften,Versandhauskataloge usw. eingesetzt wird, diemeist im Tiedruck- oder Rollenoffsetverfahrenhergestellt werden (� gestrichenes Papier).

LuftpostpapierLeichte, dünne, überwiegend holzfreieSchreibpapiere für den Luftpostversand.

MMaschinengestrichenes Papier� Bilderdruckpapier, � Etikettenpapiere

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MaschinenkartonGruppe von Kartonsorten, vorwiegend zurHerstellung von Kartonagen.

MaschinenpappeMaschinenpappen werden als Endlosbahnenauf einer Kartonmaschine aus Altpapierstoffgefertigt. Im Gegensatz dazu stehen die� Wickelpappen, auf speziellen Maschinenhergestellt.

MarmorpapierIn der Oberfläche in verschiedenen Farben undmit unregelmäßigen Mustern gefärbtes Effekt-papier. Buntpapiere dieser Art finden als� Vorsatzpapier für Bücher Verwendung.

MetallpapierEin- oder beidseitig mit einer Deckschicht ausMetallfolien veredeltes Papier.

NNassfestes und Laugenfestes PapierDurch Zusatz von alkalibeständigen Naß-festmitteln zur Fasersuspension erzielt manPapiere, die auch in nassem Zustand noch einebeachtliche Festigkeit aufweisen.

NaturpapierUngestrichenes Papier

NCR-Papier� Selbstdurchschreibepapier

OOberflächengeleimtes PapierIn der Regel mit Hilfe einer Leimpresse in derPapiermaschine auf der Blattoberflächegeleimtes Papier.

ÖlpapierAls Ölpapier bezeichnet man heute in derRegel die mit Wachs oder Paraffinimprägnierten Papiere (� Wachspapier).Früher tränkte man das Rohpapier mittrockenene Ölen wie Leinöl und Mohnöl. DieÖlpapiere sind wasserdicht und wasser-abweisend.

OffsetpapierSammelbegriff für Druckpapiere, die in ihrenEigenschaften besonders auf den Offsetdruckabgestimmt sind. Das Papier sollte bei derVerarbeitung z. B. keinen Staub abgeben, esmuß rupffest und dimensionsstabil sein.Offsetpapier, das holzfrei oder holzhaltig,gestrichen (matt, glänzend, geprägt) oderungestrichen sein kann, wird sowohl in Bogenals auch von der Rolle verarbeitet.

P/QPackpapierSammelname für Papiere unterschiedlichsterFaserstoffzusammensetzung und Eigen-schaften, deren Gemeinsamkeit nur der Ver-wendungszweck ist. Auswahl und Mischungder Faserstoffe richten sich nach den an dasPapier gestellten Anforderungen. Wesentlichsind unter anderem Reiß-, Berst-, Knitter-,Scheuerfestigkeit sowie Elastizität undSteifigkeit. Zusätzlich verlangt man häufiggute Bedruckbarkeit (Verpackung als Werbe-träger). Für spezielle Zwecke kann Packpapierauch naßfest, wasserabweisend sowie aroma-und wasserdampfdicht gemacht werden. Dazuwerden dem Faserstoff entweder besondereHilfsmittel zugesetzt oder das Papier be-schichtet, imprägniert oder mit Kunststoffund/oder Metallfolie kombiniert. DünnePackpapiere im Gewichtsbereich unter 30 g/m2

bezeichnet man als Packseiden (� Seiden-papier).

Papiermaché (Pappmaché)Knetbare Bastelmasse, die man durchZerfasern von Papier in Wasser erhält (zurFestigkeitssteigerung wird meist Leim oderKleister zugesetzt). Von Hand geformt oder alsAbformmaterial dient es zur Herstellungplastischer Gegenstände, die beim Trocknenerhärten.

PappePappe unterscheidet sich von Papier und� Karton im wesentlichen durch die höhereflächenbezogene Masse (>600 g/m2), diegrößere Dicke und damit höhere physikalischeEigenschaften. Da es technisch schwierig und

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unwirtschaftlich ist, auf der Maschine ein fürPappen ausreichend dickes einlagiges Vlies ineinem Arbeitsgang herzustellen, preßt manmehrere dünne Lagen in feuchtem Zustandaufeinander. Zur Herstellung von „Wickel-pappe“ dienen Rundsiebmaschinen, bei denendas gebildete Faservlies naß auf eine sog.Formwalze gewickelt wird, bis die gewünschteSchichtdicke erreicht ist. Durch Aufschneidendes Pappezylinders entsteht ein Bogen, derfrüher von Hand abgenommen wurde(Handpappe). “Maschinenpappe” besteht inder Regel aus Lagen unterschiedlicherZusammensetzung, wobei die Decklagengewöhnlich aus dem hochwertigeren Materialbestehen. Maschinenpappe stellt man durchAufeinanderpressen von mehreren aufRundsieb- und/oder Langsiebmaschinengleichzeitig erzeugten Faservliesen her. DieBenennung der Pappen erfolgt häufig nachdem verwendeten Rohstoff: z. B. Holzpappe(aus Holzstoff hergestellt), Graupappe (ausAltpapier). Oder nach Ihrer Verwendung: (z. B.Kartonagenpappe, � Dachpappe, Buchbinder-graupappe, Karosseriepappe, Dekopappe). DieBezeichnung “Vollpappe” unterscheidet„massive“ Pappen von der � Wellpappe (mehr-lagige Pappe, bestehend aus einer odermehrerer Lagen miteinander verleimter,glatter und gewellter Papierbahnen).

Pergamentpapier� Echt Pergament

PergamentersatzHolzfreies Papier, das durch feines und langesMahlen bestimmter Zellstoffsorten und/oderden Zusatz von besodneren Hilfsmittelnhergestellt wird; die “schmierige” Mahlungbewirkt, daß sich das Fasergefüge homogenverschließt. Pergamentersatz kommt inAussehen und Eigenschaften (vor allem inHinblick auf seine Fettdichtigkeit) dem EchtPergament nahe, ist jedoch im Unterschied zudiesem nicht wasser- und kochfest.Einsatzgebiete für Pergamentersatz sind z. B.Einschlagmaterial für Fleich- und Wurstwarensowie Wellenstoff für Gebäckpackungen.

PergaminAus fein gemahlenem Zellstoff hergestelltes,weitgehend fettdichtes Papier. Seine hoheTransparenz erhält es durch sehr scharfesSatinieren (Glätten zwischen Walzen). AlsSchokoladeneinschlag muß das Papier häufigprägbar sein. Einsatzgebiete: Abdeckblätter inFotoalben, Einschlagpapier für Fisch-konservendosen, Schutzumschläge für Hefte,Briefumschlagfenster, etc.

PlakatpapierPlakatpapier ist ein stark holzhaltiges, hochgefülltes, meist farbiges und durch Leimungwetterbeständig gemachtes Papier. DiePlakatformate beziehen sich auf den 1/1 Bogen,der DIN A 1 entspricht.

PostkartenkartonPostkartenkarton ist entweder leicht holz-haltig oder holzfrei und satiniert. Dasvorgeschriebene Mindest-Flächengewichtbeträgt 170 g/m2, wobei die postamtlich aus-gegebenen Postkarten ein Flächengewicht von190 g/m2 haben.

RRecyclingpapierBezeichnung für aus 100 % Altpapier ausFaserstoffeinsatz hergestellte graphischePapiere und Kartons sowie Hygiene-Papiere.

SSackpapier� Kraftpapier

Satiniertes PapierZwischen den Walzen eines Kalanders ge-glättetes, verdichtetes und dadurch mehr oderweniger glänzendes (scharf oder mattsatiniertes) Papier, z. B. � Illustrationsdruck-papier. Der Satinageeffekt im Kalanderwalzen-werk beruht auf der Zusammenwirkung vonFriktion, Temparatur und Druck.

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SC-PapierSC steht für supercalandered. Es handelt sichum ein satiniertes, mit Füllstoffen versehenesholzhaltiges Naturpapier (siehe auch� Illustrationsdruckpapier).

SchreibpapierBeidseitig zum Beschreiben mit Tinte ge-eignetes ungestrichenes Papier; dieSchriftzüge dürfen weder auslaufen nochdurchschlagen. Das stets voll � geleimte undauch zum Bedrucken geeignete Schreibpapierkann je nach Einsatzzweck holzhaltig oderholzfrei sein. Füllstoffzusätze machen esweniger durchscheinend. Um das Gleiten derSchreibfeder nicht zu behindern, wird seineOberfläche satiniert (geglättet). Besondersvielfältig sind die Einsatzmöglichkeiten derholzfreien Schreibpapiere: Schreibmaschinen-papier, Formularpapier für EDV-Drucker,Kopier- und Vervielfältigungspapier, Beleg-leserpapiere, holzfreie Schreibpapiere(� Feinpapiere).

SchreibmaschinenpapierSchreibmaschinenpapier (Bankpost, Hartpost,Feinpost) ist häufig holzfrei, gewöhnlichgeleimt, radierfest, selten farbig, mit und ohneWasserzeichen, auch geprägt.

SchrenzpapierVeraltete Bezeichnung für überwiegend ausgemischtem Altpapier hergestellte Papiere.

SchuhpappeSchuhpappen sind feste und biegsameHartpappen aus holz- und füllstofffreien Alt-papierstoffen, die als Brandsohlen, für Kappenund Gelenke in billigem SchuhwerkVerwendung finden.

SeidenpapierSammelbezeichnung für je nach Ver-wendungszweck und Zusammensetzung zwarunterschiedliche, jedoch immer dünne Papieremit einer flächenbezogenen Masse unter 30g/m2. Sie dienen vorwiegend zum Verpackenempfindlicher Gegenstände: als Flaschen-seiden zum Einwickeln von Weinflaschen, alsFruchtseiden zum Verpacken von Apfelsinen

oder naßfest als Blumenseiden. Darüberhinaus finden sie Verwendung als Rohpapierfür die Kohlepapierherstellung, als Futter-seiden für Briefumschläge und als Kaschier-papier (z. B. im Verbund mit Alufolie bei derZigarettenverpackung). Die äußerst dünnenJapanseidenpapiere werden teils in Flächen-gewichten von 6 bis 8 g/m2 produziert.

Sel bstdurchschreibepapierPapier, das Durchschriften ohne dazwischen-gelegtes, farbabgebendes Papier ermöglicht.Das Papier ist so präpariert, daß durch Druckeine Farbreaktion oder Farbübertragungerfolgt. Selbstdurchschreibepapiere werdenvor allem zur Herstellung von Endlosformular-sätzen, verdeckten Lohn- und Gehaltsab-rechnungen, postversandfähigen Belegen undZahlungsverkehrvordrucken eingesetzt. In denUSA und in einigen anderen Ländern wirdSelbstdurchschreibepapier als „NCR-Papier“bezeichnet.

SicherheitspapiereGegen mißbräuchliche Nachahmung ge-sicherte Papiere. Die teilweise chemischenSicherungsmaßnahmen bei der Papierher-stellung sind der Geheimhaltung unterworfen.

SilikonpapierSilikonpapier verwendet man, um dasAnkleben von Leim, Kleister oder anderenklebrigen Stoffen zu verhindern. Durch dasBeschichten mit Silikon erhält man „abhäsive“Papiere, deren Oberfläche sich abweisendgegen die meisten Stoffe verhält. Einsatz-gebiete: Abdeckmaterial für selbstklebendePapiere und Folien, z. B. bei der Etiketten-herstellung.

SpezialpapiereDie Gruppe der Spezialpapiere umfaßt zahl-reiche Papiersorten, deren Hauptmerkmal ihrespeziellen Eigenschaften sind, die sie er-bringen müssen. Um diese zu erreichen, istoftmals die Verwendung von Spezialrohstoffennotwendig.

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SynthesefaserpapierePapier, das aus synthetischen Fasern wiePolyamid und Polyester, aus Zellwolle und zumTeil auch unter Zusatz von Füllstoffen her-gestellt wird. Den Zusammenhalt der Fasernbewirken in der Hauptsache Bindemittel. Diestrapazierfähigen Synthesefaserpapiere fin-den unter anderem Verwendung bei derProduktion von Landkarten und wichtigenDokumenten, z. B. Führerscheinen undKraftfahrzeugbriefen.

T/UTapetenrohpapierSammelname für Papiere, geeignet zur Her-stellung von Tapeten. Diese Papiere könneneinlagig oder mehrlagig sein (Simplex /Duplex), holzfrei oder holzhaltig, ungestrichenoder gestrichen, auch beschichtet, vorge-kleistert und abziehbar.

TeebeutelpapierEntsprechend der Art der Verarbeitung unter-scheidet man heißsiegelfähige und nichtheiß-siegelfähige Teebeutelpapiere. Sie werden z. B.aus Abaca-(Manila-)Fasern unter Zusatz vonEdelzellstoffen hergestellt, müssen hochporös,naßfest und geschmacksneutral sein und ha-ben Flächenmassen von vorzugsweise 12 und15 g/m2.

TelefaxpapierBeschichtete, thermosensitive Papiere, die zumAusdrucken von Text und Zeichnungen viaTelefondienst geeignet sind (� Thermo-papiere).

TestlinerFeste Papiere oder Pappen mit nicht fest-gelegter Faserstoffzusammensetzung über-wiegend aus Altpapier, die als glatte Decken-bahn von Wellpappe oder als Deckenschichtvon Vollpappe eingesetzt werden; vielfach alsDuplexpapier (zweilagig) gearbeitet. Dieflächenbezogene Masse liegt über 125 g/m2.

ThermopapiereEinseitg beschichtete thermoreaktive Papiere,die zum Ausdruck von Text und Graphiken mitTelefax-Geräten, Thermoplottern (z. B. fürtechnische Zeichnungen) und Thermodruckern(z. B. für Etiketten, Tickets, Kassenbons undandere Belege).

TiefdruckpapierMeist holzhaltiges, stark satiniertes (ge-glättetes) Papier mit hohem Ascheanteil, das� gestrichen und ungestrichen hergestelltwird. Es muß bei hoher Druckgeschwindigkeiteine gleichmäßige Farbannahme gewähr-leisten: Um aus den tiefgeätzten odergravierten Rasternäpfchen der Tiefdruck-walzen die Farbe gut aufnehmen zu können, isteine gewisse Weichheit und Geschmeidigkeitdes Tiefdruckpapieres erforderlich. Einsatz-gebiete: Illustrierte u. a. Zeitschriften,Versandhaus- und Reisekataloge, Prospekteund Beilagen mit hoher Auflage.

Tissue-HygienepapierTissue ist ein Hygienepapier aus Zellstoff oderAltpapierstoff, teils mit Beimischungen vonHolzstoff, mit geschlossener Struktur, das nurwenig gekreppt wird. Es ist so dünn, daß es ineiner Lage seltener zur Verwendung kommt. Jenach Anforderung wird die Zahl der Lagendaher vervielfacht. Die Kreppung erfolgt beieinem Trockengehalt von über 90 %. Das imGegensatz zu Krepp-Hygienepapierentrockene Kreppen und die niedrige flächenbe-zogene Masse einer Tissuelage bedingen diehohe Weichheit der Tissue-Produkte. Nor-malerweise wird es für die Verbrauchsakrtikelzu zwei oder mehr Lagen zusammengefügt.Das schmiegsame und sehr saugfähigeProdukt wird vorwiegend aus Zellstoffund/oder deinktem Altpapier – teils auch mitBeimischung von Holzschliff – hergestellt undje nach Verwendungszweck auch naßfestausgerüstet. Einsatzgebiete: Gesichtstücher,Papiertaschentücher, Servietten, Küchenrollen,Papierhandtücher, Toilettenpapier.

Toilettenpapiere� Tissue-Hygienepapiere, � Krepp-Hygiene-papiere.

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TransparentpapierDurch langes und möglichst schonendesMahlen hochwertiger Fasern (harte Zellstoff-sorten, Hadern) erhält man einen Rohstoff, ausdem man durchscheinendes Papier herstellenkann. Durch eine zusätzliche Oberflächen-leimung wird Transparentzeichenpapierbesser beschreibbar, unempfindlicher gegenFingerabdrücke, radierfest und dimensionssta-bil. Transparentes Papier läßt sich auch durchnachträgliches Imprägnieren oder „Perga-mentieren“ (� Echt Pergament) herstellen.

TriplexkartonKarton, einseitig glatt, aus folgenden dreiLagen bestehend: vorderseitige Decklage ausZellstoff und/oder Altpapier, einer Einlage ausAltpapier und einer Unterlage aus Holzstoffund/oder Zellstoff und/oder Altpapier.

VVelinpapierEtwa um die Mittes des 18. Jhs. kamen feingewebte Drahtsiebe auf, die man zuerst inEngland für die Herstellung von Handschöpf-formen (� Büttenpapiere, � handgeschöpftesPapier) verwendete. Die damit hergestelltenPapierbögen waren wesentlich gleichmäßigerin ihrer Struktur als das bis dahin übliche, mitdem gerippten Drahtsieb erzeugte � Vergé-papier. Das Velinpapier (lat. vellum = Fell,Pergament) entsprach dem Wunsch derDrucker nach einem gleichmäßig dicken,pergamentähnlichen Papier, ohne die in derDurchsicht sich abzeichnenden Drahtlinien.Alle auf Langsiebmaschine hergestelltenPapiersorten zeigen – wegen der heuteallgemein üblichen feinmaschigen Siebe – dieMerkmale von Velinpapier (wenn nichtabsichtlich mit einem Egoutteur die Rippen-struktur eingeprägt wird).

VergépapierVor dem Aufkommen feiner Siebgewebe umdie Mitte des 18. Jhs. bestanden die Schöpfsiebeaus dickeren Stützdrähten und – quer dazu –aus eng nebeneinander verlaufenden dünnenRippdrähten. Beim Schöpfen formte sich diesesDrahtgitter auf dem Faservlies ab, so daß der

fertige Bogen, gegen das Licht gehalten, dieSiebstruktur als helle Linien erkennen ließ(franz. vergé = gestreift, gerippt). Fürbestimmte Papiersorten wird heute dasRippdrahtmuster nachgeahmt, entwederindem man es auf Langsiebmaschinen miteinem Egoutteur in das nasse Paiervlieseindrückt oder es in Rundsiebmaschinen miteinem entsprechend ausgeführten Draht-zylinder erzeugt (� Büttenpapier, � Ingres-papier).

VollpappeOberbegriff für alle massiven Pappen.

VorsatzpapierWeißes oder farbig getöntes Papier, auchgerippt oder geprägt, das auf die Innenseitedes vorderen und hinteren Buchdeckelsgeklebt wird, um das Bezugsmaterial desBuchdeckels abzudecken.

W/X/YWachspapierNahezu holzfreie Papiere, die mit Paraffin,Wachs oder Wachs/Paraffin/Kunststoff-Mischungen imprägniert werden. Abhängigvon der Temparatur beim Imprägnieren undAbkühlen lassen sich Papiere herstellen, dieentweder nur an der Oberfläche beschichtetoder vollständig durchtränkt sind. Erstere sindvor allem wasserabweisend; Feuchtigkeit kannin einem gewissen Maße einziehen. Letzterehaben nur wenig Wachs an der Oberfläche undsind wasserdicht. Je nach Tränkungsmittel und-verfahren kann das Erzeugnis demspezifischen Verwendungszweck angepaßtwerden: Zum Beispiel Verpackung von Brotund Bonbons; Einschläge von Rasierklingen.

Wasserzeichenpapier� Handgeschöpftes Papier.

WeichpappenWeichpappen sind weiche, voluminöse Pappenvon filzigem Charakter. Sie dienen alsAbdeckpappen, Dachpappen, Bierfilzpappen,Packpappen oder Matrizenpappen.

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WellenpapierSammelname für Papiere, die als gewellteBahn hauptsächlich bei der Herstellung von� Wellpappe verwendet werden.

WellpappeWellpappe ist ein Produkt der Papierver-arbeitung. Sie wurde 1871 in den USA erfunden.Wegen seiner guten Verpackungseigen-schaften setzte sich das neue Material welt-weit schnell durch. Hergestellt wird Well-pappe, indem eine Papierbahn, das sogenannteWellenpapier, zwischen zwei Riffelwalzenhindurchgeführt und dabei mit Druck undHitze in Wellenform gepreßt wird. Diesesgewellte Papier wird danach in der gleichenMaschine ein- oder beidseitig mit einer glattenPapierbahn (Deckenpapier) beklebt. InDeutschland wird Wellpappe überwiegend ausRecyclingpapieren hergestellt (� Schrenz,� Testliner, � Wellenpapier).

WerkdruckpapierPapier zur Herstellung von Büchern. Es gibtholzfreie und holzhaltige Werkdruckpapiere.Die Papiere enthalten je nach Volumen mehroder weniger viel Füllstoffe. Häufig spielt beimWerkdruck das Volumen eine wichtige Rolle,das Verhältnis der Dicke des Papieres zu seinerMasse, welches angibt, ob ein Papier starkauftragend oder dicht ist. Es gibt die Be-zeichnungen 1,5-; 1,75-; 2,0-; 2,2- und 2,5fachesVolumen. Zur Produktion auftragender Papieresetzt man u.a. Fichten-, Eukalyptus- undEsparto-Sulfatzellstoff ein.

WertezeichenpapierHolzfreies, teilweise hadernhaltiges, stofflichstets hochwertiges Papier mit einem echten,mehrstufigen Wasserzeichen ausgestattet, umFälschungen zu vermeiden.

WickelpappeVollpappe, hergestellt durch Aufwickeln eineroder mehrer nasser Faserstoffbahnen auf einerFormatwalze.

ZZeichenpapierDas Sortenprogramm umfaßt holzfreie, aberauch holzhaltige Qualitäten, deren Eigen-schaften auf bestimmte Zeichen- undMaltechniken abgestimmt sind, wie z. B.� Aquarellpapier und Papiere für technischeZeichnungen. Zeichenpapiere sind in derMasse und meist auch in der Oberflächegeleimt; sie sind wenig durchscheinend (opak),radierfest und häufig auch abwaschfest.

ZeitschriftenpapierDie Auswahl der für Zeitschriften geeignetenDruckpapiere richtet sich im wesentlichennach der Auflagenhöhe und den Qualitäts-ansprüchen (Bildwiedergabe, äußeresErscheinungsbild, Werbewirksamkeit). HoheAuflagen werden zumeist im Rotations-Tiefdruck, -Offsetdruck oder -Buchdruck aufungestrichenen oder gestrichenen Rollen-druckpapieren (vor allem � LWC) hergestellt.Zeitschriften mit mittlerer und kleinererAuflage werden im allgemeinen im Bogen-Offsetdruck oder -Buchdruck hergestellt; dabeifinden die verschiedensten holzhaltigen undholzfreien, ungestrichenen und gestrichenenPapiere Verwendung.

ZeitungsdruckpapierZeitungsdruckpapier ist ein stark holzhaltiges,maschinenglattes oder satiniertes Rotations-papier (40-56 g/m2). Als Rohstoffe dienenHolzstoff, Zellstoff und in zunehmendemMaße Altpapier. Dem Verwendungszweck alskurzlebiger Informationsträger entsprechendstellt man bei Zeitungsdruckpapier –verglichen mit anderen, z. B. gestrichenenDruckpapieren – geringere Ansprüche hin-sichtlich optischer Eigenschaften und Bedruck-barkeit. Man nimmt in Kauf, daß imallgemeinen nur Bildwiedergaben mit grobe-rem Raster möglich sind. Unter Einfluß vonLicht und Sauerstoff neigt das Papier stark zurVergilbung. In der Druckmaschine müssenZeitungsdruckpapiere gute Laufeigenschaftenaufweisen: Die heutigen modernen Druck-techniken verlangen ein Papier mit guterReißfestigkeit, damit der Produktionsablauf

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der schnelllaufenden Rotationsmaschinen ge-sichert ist. Eingesetzt wird Zeitungs-druckpapier für Tageszeitungen, Wochen-zeitungen und Anzeigenblätter. DieVerarbeitung erfolgt im Buchdruck- oder imOffsetdruckverfahren.

ZigarettenpapierDas leichte, ungeleimte Papier (18-24 g/m2) be-steht aus Leinen- und Hanffasern, die manheute in zunehmendem Maße durch be-sondere Zellstoffsorten ersetzt. Zur Steigerungder Glimmfähigkeit wird das Papier besondersausgerüstet, es besitzt überwiegend einenFüllstoffanteil von ca. 30 %.

Abdruck des kleinen Lexikons „Papier – Karton– Pappe“ mit freundlicher Genehmigung des„VDP – Verband deutscher Papierfabriken“,Bonn.

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