Download - Fukushima
Prof. Dr. J. Breckow
Der Unfall von Tschernobyl vor 25 Jahren
Prof. Dr. J. Breckow
Der Unfall von Tschernobyl vor 25 Jahren
Die Sicht auf denTschernobyl-Unfall
vor Fukushima
nach Fukushima
Prof. Dr. J. Breckow
Der Unfall von Tschernobyl vor 25 Jahren
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Der Unfall von Tschernobyl vor 25 Jahren
Aktivitätsfreisetzung
Insgesamt : 1019 Bq
davon 137Cs : 8,51016 Bq
(ca. 30% des Inventars)
131I : 1,81018 Bq(ca. 50% des Inventars)
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Der Unfall von Tschernobyl vor 25 Jahren
Aktivitätsverteilung und BodenkontaminationZone I :
> 1.480 kBq/m²3.100 km²
Zone II :555 – 1.480
kBq/m²7.200 km²
Zone III :185 – 555
kBq/m²19.000 km²
Zone IV :37 – 185 kBq/m²117.000 km²Insgesamt :
150.000 km² mit ca. 6 Mio. Einwohnern
Evakuierung (Zonen I und II) :10.000 km² mit 120.000 Einwohnern
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Der Unfall von Tschernobyl vor 25 Jahren
Ausbreitung der Aktivitätsverteilung
(SSK, Heft 50, 2006)
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Der Unfall von Tschernobyl vor 25 Jahren
EC/IGCE, Roshydromet (Russia)
Aktivitätsverteilung und Bodenkontamination in Europa
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Der Unfall von Tschernobyl vor 25 Jahren
Aktivitätsverteilung und Bodenkontamination in Deutschland
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Der Unfall von Tschernobyl vor 25 Jahren
dpa/dapd-Meldung in derGießener Allgemeinen Zeitung
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Der Unfall von Tschernobyl vor 25 Jahren
Dosisleistungen (Beispiele)
Noch heute herrschen :im Reaktor : 34 Sv/him Beobachtungsraum : 10 µSv/him Verwaltungsgebäude : 0,6 µSv/h
2002 in der Nähe des Sarkophags : 1 ... 10 µSv/h2002 am "hotest point" im "Red Forest" (Monument ЧAEC) : 20 µSv 2002 "Exclusion Zone" : 1 µSv/h
Am 27.04.1986 in Pripyat : 10 mSv/h1988 in Pripyat : 1 mSv/h2002 in Pripyat : 1 µSv/h
zum Vergleich : natürliche Hintergrundstrahlung :
ca. 0,1 µSv/h
im Flugzeug :ca. 10 µSv/h
(20% durch Zirkon-95, Niob-95, 5% durch Jod-131)
(nahezu 100% durch Cäsium-137)
2002 im Beobachtungsraum :1,74 mR/h 17,4 µSv/h
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Der Unfall von Tschernobyl vor 25 Jahren
Aktivitätskonzentrationen in Lebensmitteln (Beispiele)
UNSCEAR ( 2011)
aber : große zeitliche und räumliche Unterschiede durch Inhomo-genitäten des Fallouts, Bodentypen und Bewirtschaftung
Die höchsten Aktivitätskonzentrationen werden in Nahrungsmitteln gefunden, die aus dem Wald stammen (Pilze, Beeren, Wildfleisch)Es kommen Werte von 10.000 Bq/kg vor.
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Der Unfall von Tschernobyl vor 25 Jahren
Grenzwertüberschreitungen in Lebensmitteln (Beispiele)
UNSCEAR ( 2011)
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Der Unfall von Tschernobyl vor 25 Jahren
LiquidatorenEs wurden über 500.000 "Liquidatoren" eingesetzt, um direkt am Reaktor Auf-räumarbeiten, Abschirmmaßnahmen oder Dekontaminationsarbeiten durch-zuführen
128 Liquidatoren starben an den direkten Strahlenfolgen.(UNSCEAR, 2011)
durchschn. Dosis für alle Liquidatoren : 120 mSv
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Der Unfall von Tschernobyl vor 25 Jahren
Verteilungen der Dosis in der Bevölkerung
Evakuierte Bevölkerung(aus den Zonen I und II)
120.000 Personendurchschn. Dosis :30 mSv
Bevölkerung aus Zone III und IV
6 Mio. Personen durchschn. Dosis 10 mSv
(Zeitraum von 1986 bis 2005;im gleichen Zeitraum durch nat. Strahlenquellen : 40 mSv)
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Der Unfall von Tschernobyl vor 25 Jahren
Die radiologischen Auswirkungen durch Jod-131
Mittlere Schilddrüsendosis [Sv] von Kindern und Jugendlichen
im April/Mai 1986(SSK, Heft 50, 2006)
Das Schilddrüsenrisiko von Kindern und Jugend-lichen ist etwa 3 mal höher als bei Erwachsenen, von Kleinkindern etwa 10 mal höher.
46.000 Kinder erhielten durchschn. Schilddrüsen-dosis von 700 mSv
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Der Unfall von Tschernobyl vor 25 Jahren
Weißrussland, Frauen
Ukraine, Frauen
Bryansk, Kaluga, Orel und Tula (Russland), Frauen
466.000 Personen erhielten durchschn. Schilddrüsen-dosis von 300 mSv
Zwischen 1991 und 2005 wurden bei Personen, die 1986 unter 18 Jahre alt waren, 6.848 Fälle von Schilddrüsenkrebs beobachtet. 15 Patienten verstarben bis 2005. 30 bis 60% werden der erhöhten Strahlenexposition zugerechnet.
Die radiologischen Auswirkungen durch Jod-131
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Der Unfall von Tschernobyl vor 25 Jahren
Die radiologischen Auswirkungen
Bisher wurde außer für Schilddrüsenkrebs kein erhöhtes Auftreten anderer Erkrankungen
(solide Tumoren, Leukämien, Erbschäden oder Geburtsfehler) beobachtet
Stellungnahme des Fachverbands für Strahlenschutz (FS) :
"... hält es der Fachverband für Strahlenschutz für durchaus möglich, sogar auf-grund unseres strahlenbiologischen Wissens für wahrscheinlich, dass die Strahlenexposition durch den Tschernobyl-Unfall zu einer erhöhten, jedoch nicht beobachtbaren Krebserkrankungszahl geführt hat. Anderseits reicht unser gegenwärtiges Wissen über den Zusammenhang von Dosis und Krebs-häufigkeit nicht aus, um zuverlässig diese Anzahl vielleicht verborgener, dennoch dem Reaktorunfall zuzuschreibender Krebsfälle angeben zu können."
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Der Unfall von Tschernobyl vor 25 Jahren
Die radiologischen Auswirkungen
70-Jahre-Folgedosis (ohne Schilddrüsendosis) für die
Zonen I bis IV und zum Vergleich für Deutschland
(SSK, Heft 50, 2006)
Dosiswerte im Bereich der natürlichen Hintergrundstrahlung :epidemiologischer Nachweis von Effekten ist unwahrscheinlich
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Der Unfall von Tschernobyl vor 25 Jahren
Die radiologischen Auswirkungen
Der suggerierte Zusammenhang könnte zwar bestehen, ist jedoch nicht nachgewiesen. Darf eine Nachrichtensendung dies als "Tatsache" berichten ?
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Der Unfall von Tschernobyl vor 25 Jahren
Die radiologische Situation in Deutschland
Tägliche Aktivitäts-zufuhr durch Nahrung in Deutschland
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Der Unfall von Tschernobyl vor 25 Jahren
Die radiologische Situation in Deutschland
Dosis 1986 : 0,07 mSvakkumuliert 1986 – 2005 : 0,17 mSv2010 : 0,005 mSv(im Bayerischen Wald : bis 10-fach höher)Rückgang etwa 2,5% pro Jahr
Dosis durch Nahrungsmittel :1986 : 0,04 mSv2010 : 0,001 mSv
Lebensdosis : ca. 0,5 ... 1 mSv(max. 2 mSv)
Pilze, Wildfleisch aus Süddeutschland :vereinzelt bis 1.000 Bq/kgEinfuhrverbot : > 600 Bq/kg
Verzehr 100 g Wildschweinfleisch mit 1.000 Bq/kg ergibt 100 Bq
1 µSv:
Krebsrisiko von 25% auf 25,00001%
zum Vergleich :Natürliche Exposition : 150 mSv
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Der Unfall von Tschernobyl vor 25 Jahren
Natürliche und zivilisatorische Strahlenexposition des Menschen :
Mittlere Effektive Dosis pro Jahr in Deutschland (mSv/a)
Medizin
Radon
Inkorporation
terrestrisch
Kernwaffen, Kerntechnik, Tschernobyl, …
kosmisch
Im menschlichenKörper finden 10.000
radioaktive Zerfälle pro Sekunde statt !
hauptsächlich durch Röntgendiagnostik
nicht alles, wasnatürlich ist, ist
harmlos
nicht alles, waskünstlich ist, ist
gefährlich
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Der Unfall von Tschernobyl vor 25 Jahren
Opferzahlen :
500.000 Liquidatoren 120 mSv :
120.000 Evakuierte 30 mSv :
6 Mio. aus Zone III und IV 10 mSv :
300 Mio. Europäer 0,5 mSv :
7 Mrd. Menschen 0,05 mSv :
Krebstote
berichtete Zahlen gehen von 54 Toten bis 1,4 Mio. Toten !
Stellungnahme des Fachverbands für Strahlenschutz (FS) :
"... ist die Angabe irgendeiner Opferzahl eher dazu geeignet, die Interessenlage des jeweiligen Autors zu beurteilen als die eigentlichen Unfallfolgen."
Dosis-Risiko-Umrechnungsfaktor : 10 % pro Sv
Prof. Dr. J. Breckow
Der Unfall von Tschernobyl vor 25 Jahren
dpa/dapd-Meldung in derGießener Allgemeinen Zeitung
Dies wird von der führenden deutschen Nachrichtenagentur als Fakt verbreitet.
Ist das kritischer Journalismus ?
Prof. Dr. J. Breckow
Der Unfall von Tschernobyl vor 25 Jahren
"Der FS hält es für nicht zielführend, den Unfall von Tschernobyl und seine Folgen allein auf die Angabe von
Opferzahlen zu reduzieren. Die vordergründige Präsentation einer mehr oder weniger willkürlich abgeschätzten Opferzahl wird der tatsächlichen
Bedeutung dieses Geschehens mit seiner ungeheuren Dramatik, dem Schicksal der an Schilddrüsenkrebs Erkrankten und den schwerwiegenden sozialen und
ökonomischen Folgen insbesondere für die Bevölkerung in der ehemaligen UdSSR nicht gerecht."
Stellungnahme des Fachverbands für Strahlenschutz (FS) :
Fazit