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EVANGELIUMS- LEHREN LEITFADEN FÜR DEN LEHRER RELIGION 430 UND 431

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EVANGELIUMS-LEHRENLEITFADENFÜR DEN LEHRER

R E L I G I O N 4 3 0 U N D 4 3 1

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Zusammengestellt vom Bildungswesen der Kirche (CES)

Herausgegeben von der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage,Salt Lake City, Utah, USA

EVANGELIUMSLEHRENLEITFADEN FÜR DEN LEHRERReligion 430 und 431

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© 1987, 2001 by Intellectual Reserve, Inc. Alle Rechte vorbehalten. Printed in Germany. Genehmigung: Englisch 6/00, Übersetzung 6/00.

Das Original trägt den Titel: Doctrines of the Gospel Teacher Manual: Religion 430 and 431.

German. 34299 150

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Inhalt

Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . V

Kapitel 1 Gottes Wahrheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1

Kapitel 2 Offenbarungen vermitteln Wahrheit . . . 3

Kapitel 3 Gott, der ewige Vater. . . . . . . . . . . . . . . . 7

Kapitel 4 Jesus Christus, der Sohn Gottes . . . . . . . 9

Kapitel 5 Der Heilige Geist . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11

Kapitel 6 Das vorirdische Leben . . . . . . . . . . . . . . 13

Kapitel 7 Die Schöpfung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15

Kapitel 8 Der Fall des Menschen . . . . . . . . . . . . . 19

Kapitel 9 Das Sühnopfer Jesu Christi . . . . . . . . . . 23

Kapitel 10 Der Zweck des Erdenlebens . . . . . . . . . 27

Kapitel 11 Die Entscheidungsfreiheit des Menschen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31

Kapitel 12 Beten und Fasten . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33

Kapitel 13 Der Glaube ist eine Kraft, die sich auf Christus gründet . . . . . . . . . . . . . . . 37

Kapitel 14 Die Umkehr . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39

Kapitel 15 Der Taufbund . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43

Kapitel 16 Die Gabe des Heiligen Geistes . . . . . . . 45

Kapitel 17 Gehorsam ist ein Gesetz des Himmels. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49

Kapitel 18 Geistige Neugeburt – wirkliche Bekehrung . . . . . . . . . . . . . . . 53

Kapitel 19 Ewiges Leben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57

Kapitel 20 Das Abendmahl erinnert uns an dasSühnopfer Jesu Christi. . . . . . . . . . . . . . 61

Kapitel 21 Die Vorherordinierung Israels, desBundesvolkes, und seine Aufgaben . . . 65

Kapitel 22 Der Abfall vom Glauben . . . . . . . . . . . . 67

Kapitel 23 Die Wiederherstellung des Evangeliums in der Zeiten Fülle. . . . . . 71

Kapitel 24 Die Zerstreuung und die Sammlung Israels. . . . . . . . . . . . . . . . . . 73

Kapitel 25 Das Priestertum – was es ist und wie es ausgeübt wird. . . . . . . . . . . . . . . 77

Kapitel 26 Der Eid und Bund des Priestertums. . . 79

Kapitel 27 Das Gesetz des Sabbats . . . . . . . . . . . . . 83

Kapitel 28 Die celestiale Ehe . . . . . . . . . . . . . . . . . . 85

Kapitel 29 Die Familie ist wichtig. . . . . . . . . . . . . . 89

Kapitel 30 Der Tod und das Leben nach dem Tod . . . . . . . . . . . . . . . 93

Kapitel 31 Die Erlösung der Verstorbenen. . . . . . . 99

Kapitel 32 Die Auferstehung und das Gericht. . . 103

Kapitel 33 Die drei Reiche der Herrlichkeit und die Anhänger des Satans . . . . . . . 107

Kapitel 34 Die Zeichen der Zeit. . . . . . . . . . . . . . . 111

Kapitel 35 Der Fall Babylons und die Errichtung Zions. . . . . . . . . . . . . . . . . . 115

Kapitel 36 Das Zweite Kommen des Herrn . . . . . 119

Kapitel 37 Das Millennium und die Verherrlichung der Erde . . . . . . . . . . . 121

Literaturhinweise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 123

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V

Einleitung

In den Evangeliumslehre-Kursen beschäftigt sichder Lernende mit den Grundsätzen und Lehren desEvangeliums, die in den heiligen Schriften offen-bart worden sind. Die heiligen Schriften sind dieTextgrundlage. Der Schülerleitfaden hilft beim per-sönlichen Schriftstudium und schafft die Grund-lage für das Unterrichtsgespräch.

WIE DER SCHÜLERLEITFADEN ZU VERWENDEN IST

Lesen Sie den Schülerleitfaden, ehe Sie Ihren Un-terricht vorbereiten. Jedes Kapitel in diesem Leitfa-den gliedert sich in zwei Abschnitte – „Überblick“und „Zitate zur Bestätigung“. Jedes Thema im Ab-schnitt „Überblick“ ist wiederum in mehrere Aus-sagen aufgeteilt, die sich ihrerseits wieder in spezi-ellere Aussagen gliedern. Die Schriftstellen zur Be-stätigung bauen in logischer Folge aufeinander auf.Der zweite Abschnitt eines jeden Kapitels, die„Zitate zur Bestätigung“ setzt sich aus Anmerkun-gen von Propheten und Aposteln dieser Evangeli-umszeit zusammen.

WIE DER LEHRERLEITFADEN ZU VERWENDEN IST

Dieser Leitfaden für den Lehrer vermittelt demLehrer eine Vielzahl von Ideen, die man bei derUnterrichtsvorbereitung verwenden, verändernoder als Unterrichtsgrundlage nehmen kann. Injedem Kapitel finden Sie wahrscheinlich mehr An-regungen, als Sie verwenden können. VersuchenSie deshalb nicht, sich strikt an diese Anleitung zuhalten. Beginnen Sie Ihre Vorbereitung vielmehrdamit, dass Sie jedes Kapitel im Schülerleitfadenlesen und sich notieren, was Sie erklären und wor-auf Sie im Unterricht eingehen möchten. Lesen Siedann die entsprechenden Kapitel im Lehrerleitfa-den durch. Entscheiden Sie sich nur für die Anre-gungen und Methoden, die für Sie und IhreSchüler am besten geeignet sind. Die Anregungenim Lehrerleitfaden bringen Sie vielleicht auf neueIdeen, die für Ihren Unterricht noch besser geeig-net sind. Wenn Sie eine Lektion umgestalten, hal-ten Sie sich dabei bitte an den Überblick imSchülerleitfaden, und lassen Sie sich nicht zu Spe-kulationen über Themen verleiten, deren Wert fürdie Schüler fraglich ist.

Einleitung. Die Einleitung – der erste Absatz ei-nes jeden Kapitels im Lehrerleitfaden – enthält eine

oder mehr Anregungen dazu, wie Sie Ihre Schülergleich zu Unterrichtsbeginn motivieren können,sich mit dem Thema zu beschäftigen. VerwendenSie im Unterricht nicht mehr als fünf bis sieben Mi-nuten auf die Anregungen aus diesem Abschnitt.Achten Sie darauf, dass die Motivierung derSchüler nicht die Zeit verschlingt, die Sie brauchen,um das Wesentliche der Lehren in jedem Kapitel zuvermitteln.

Anregungen für den Unterricht. Der zweite undlängste Abschnitt des Kapitels sind die Anregun-gen für den Unterricht. Dieser Abschnitt entsprichtdem Überblick des entsprechenden Kapitels imSchülerleitfaden. Suchen Sie sich aus den Metho-den und Anregungen, die für den Unterricht vor-geschlagen werden, etwas aus, und passen Sie esIhren Gegebenheiten an.

Zum Abschluss. Der dritte und letzte Abschnitt ei-nes jeden Kapitels ist die Zusammenfassung, woSie eine Anregung dazu finden, wie Sie den Unter-richt am besten abschließen. Oft ist auch ein Vor-schlag dabei, wie man die Schüler anspornen kann,einen bestimmten Evangeliumsgrundsatz anzu-wenden.

Tafel. Am Ende mancher Kapitel finden Sie Tafel-bilder, an die Sie sich halten können, wenn Sie andie Tafel schreiben. Sie können diese Bilder aberauch auf Poster oder Projektorfolien übertragen.Manche Tafelbilder lassen sich auch gut als Hand-zettel für die Schüler verwenden.

DIE AUFTEILUNG DES KURSES IN SEMESTERODER TRIMESTER

Der Kurs „Evangeliumslehren“ lässt sich gut aufSemester oder Trimester aufteilen. Wenn Sie nachSemestern unterrichten, empfehlen wir Ihnen diefolgende Aufteilung des Unterrichtstoffes.

Erstes Semester: Religion 430, Kapitel 1 bis 20Zweites Semester: Religion 431, Kapitel 21 bis 37Wenn Sie nach Trimestern unterrichten, empfeh-

len wir Ihnen den folgenden Lehrplan:Erstes Trimester: Religion 430, Kapitel 1 bis 12Zweites Trimester: Religion 431, Kapitel 13 bis 24Drittes Trimester: Religion 432, Kapitel 25 bis 37Beide Pläne lassen Ihnen Zeit für Klassenarbeiten

und gestatten es, dass Sie ein Kapitel manchmal aufzwei oder mehr Unterrichtsstunden aufteilen.

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Gottes Wahrheit

Einleitung■ Singen Sie mit den Schülern zu Anfang das Lied„O ringe um Wahrheit“ (Gesangbuch, Nr. 185). DerVerfasser des Liedtextes, John Jaques, hatte die Zei-len ursprünglich als Gedicht mit dem Titel „Wahr-heit“ geschrieben. Dieses Gedicht wurde 1851 in ei-ner Broschüre der englischen Mission in Liverpoolveröffentlicht, die den Titel Die köstliche Perle trug.Ellen Knowles Melling, eine Schottin, die von Bru-der Jaques belehrt wurde und sich bekehrte, ver-tonte das Gedicht.

Lesen Sie den Schülern jetzt den Liedtext vor,und besprechen Sie, was er aussagt.■ Als Jesus vor Pilatus gebracht wurde, sagte er:„Ich bin dazu geboren und in die Welt gekommen,dass ich für die Wahrheit Zeugnis ablege. Jeder,der aus der Wahrheit ist, hört auf meine Stimme.“(Johannes 18:37.) Und dann stellte Pilatus dieberühmte Frage: „Was ist Wahrheit?“ (Johannes18:38.) Lassen Sie die Schüler sagen, was sie Pilatusgeantwortet hätten. Was ist Wahrheit?

Anregungen für den UnterrichtA. Gottes Wahrheit ist absolut und real.■ Pilatus fragte: „Was ist Wahrheit?“ Vielleichtsollte man besser fragen: „Wer ist Wahrheit?“ oder„Von wem kommt Wahrheit?“ Jesus hat gesagt:„Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben;niemand kommt zum Vater außer durch mich.“(Johannes 14:6.) Jesus Christus verkörpert alleWahrheit (siehe 3 Nephi 15:9). Alles auf der Welt,was wahr ist, ist göttlichen Ursprungs. Dieser Ur-sprung ist Jesus Christus.■ Wie wird der Begriff „Wahrheit“ in den heiligenSchriften definiert? Lassen Sie die Schüler Lehreund Bündnisse 93:24 mit Jakob 4:13 vergleichen.(Wahrheit ist die Kenntnis von etwas, wie es war,ist und kommen wird. Wahrheit ist das, was beste-hen bleibt.) Inwiefern erleichtert das Wörtchenwirklich in Jakob 4:13 die Definition des Begriffes„Wahrheit“? Besprechen Sie das Zitat von ElderNeal A. Maxwell auf Seite 2 im Schülerleitfaden(„Zitate zur Bestätigung“, Abschnitt A), wo er überdas spricht, worauf es wirklich ankommt. Warumsind die Wahrheiten, die Elder Maxwell anspricht,wirklich so wichtig?■ Worin besteht der Unterschied zwischen absolu-ter Wahrheit und relativer Wahrheit? (Siehe „Zitatezur Bestätigung“, Abschnitt A im Schülerleitfaden,

Seite 2f.) Bitten Sie die Schüler, Beispiele für diesezwei Arten der Wahrheit zu nennen.■ Lesen und besprechen Sie Alma 7:20. Geben SieZeugnis, dass absolute Wahrheiten ewig, unver-rückbar und von Gott offenbart sind.

B. Gott kennt alle Wahrheit und lässt sie seinen Kindern zuteilwerden.■ Sind Propheten die einzigen Menschen, dieWahrheit erfahren und verkünden? Lesen Sie dieZitate von Joseph F. Smith und Brigham Young vor(„Zitate zur Bestätigung“, Abschnitt B im Schüler-leitfaden, Seite 3). Gottvater, der Sohn und der Hei-lige Geist sind die Quelle aller Wahrheit, und jedeWahrheit, die Philosophen, Wissenschaftler, Erfin-der und Reformatoren entdeckt haben, stammt ausdieser Quelle. Aber obwohl viele Menschen nachder Wahrheit gesucht und sie auch gefunden ha-ben, lehren sie doch nicht alle die Wahrheit. Wirmüssen uns auf den Heiligen Geist verlassen, wennes darum geht, festzustellen, ob etwas wahr ist undvon der Quelle aller Wahrheit stammt. Ebensomüssen wir alle weltlichen Lehren an den Lehrenin den heiligen Schriften messen. Besprechen Siedie angegebenen Schriftstellen im Überblick, PunktB 4 im Schülerleitfaden, Seite 2.■ Hat es überhaupt Sinn, sich Wissen aus weltli-chen Quellen anzueignen? Lesen Sie das Zitat vonPräsident Kimball vor („Zitate zur Bestätigung“,Abschnitt B im Schülerleitfaden, Seite 3). MachenSie klar, dass weltliche Wahrheiten weder dieErrettung bringen noch das Tor zum celestialenReich öffnen. Sie sind für uns nur dann von Wert,wenn wir die absoluten Wahrheiten an die ersteStelle rücken. Dann können wir alle Wahrheit –absolute und relative – so anwenden, dass sie unsund anderen zum Segen gereicht.■ Besprechen Sie Lehre und Bündnisse 88:77-79.Schreiben Sie die unterschiedlichen Gebiete welt-lichen Wissens, die der Herr in Vers 79 nennt, andie Tafel. Dazu gehören Astronomie, Geografie,Geologie, Geschichte, Politikwissenschaft, Fremd-sprachen und internationale Beziehungen. Warumist es „ratsam“, dass wir das verstehen? (Vers 78.)Lesen Sie Vers 80 und 81 vor, und erklären Sie,dass die Beschäftigung mit weltlichen Themenuns besser darauf vorzubereitet, im Gottesreichmitzuarbeiten und anderen Menschen das Evan-gelium zu bringen.

Wir alle müssen so viel lernen, dass wir demHerrn besser dienen können. Elder John A. Widtsoehat in diesem Zusammenhang geschrieben: „Gotterwartet nicht von allen seinen Dienern, dass sieArzt, Professor oder Gelehrter werden. Aber er

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erwartet von ihnen, dass sie von allem genug wis-sen, um ihre Berufung als seine Repräsentantengroß machen zu können.“ (Priesthood and ChurchGovernment, Seite 56.)

C. Das Befolgen offenbarter Wahrheit bringtgroße Segnungen und führt schließlich zurErrettung.■ Warum sollen wir uns damit abmühen, Erkennt-nis zu erlangen und Wahrheit zu erkennen? Be-sprechen Sie anhand der Schriftstellen im Schüler-leitfaden (Überblick, Punkt C) und der „Zitate zur Bestätigung“, Abschnitt C, was für Vorteile manhat, wenn man Erkenntnis erlangt und Wahrheiterkennt.■ Lesen Sie Lehre und Bündnisse 93:26-28 vor.Was müssen wir tun, ehe wir eine Fülle der Wahr-heit erlangen? (Die Gebote Gottes halten.) Lesen siegemeinsam Vers 39 und 40. Wie werden uns Lichtund Wahrheit weggenommen? (Der Satan nimmtuns Licht und Wahrheit weg, wenn wir Gottes Ge-bote nicht befolgen.) Aus diesen Schriftstellen gehtganz deutlich hervor, dass wir unsere Kinder inLicht und Wahrheit großziehen müssen.

Zum AbschlussFordern Sie die Schüler auf, es sich ihr Leben

lang jeden Tag zur Aufgabe zu machen, nach Wahr-heit und Erkenntnis zu suchen. Zu viele Heilige der

Letzten Tage geben sich mit dem zufrieden, was siebereits wissen, und suchen nicht weiter nach derlebensspendenden Wahrheit und nach Licht. Damitverwirken sie sich möglicherweise das ewigeLeben. Präsident Kimball hat alle Mitglieder aufge-fordert:

„Wir müssen mehr tun, als den Herrn um Weis-heit zu bitten. Ehe wir Inspiration erhalten können,müssen wir etwas dafür tun; wir müssen uns an-strengen, ehe wir ernten können. Wir müssen nach-denken, arbeiten, geduldig sein und uns Fähigkei-ten aneignen. ...

Der Herr hat uns als Heilige der Letzten Tageaufgefordert, uns sowohl in dem weiterzubilden,was Gott betrifft, als auch in den nützlichen Lehrender Welt. Zu viele von uns verbringen zu viel Zeitvor dem Fernseher oder mit Gewohnheiten undAktivitäten, die uns nicht weiterbringen und ande-ren nicht nützen. Mögen wir uns doch zu einerhöheren Perspektive aufschwingen und sehen, waswir mit unserem Leben tun können! Niemandsollte mehr als die Heiligen der Letzten Tage denWunsch haben, Wahrheit – offenbarte und weltli-che Wahrheit – zu erkennen.“ („,Seek Learning,Even by Study and Also by Faith‘“, Seite 5f.)

Kapitel 1

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Offenbarungen vermitteln WahrheitEinleitung

Sprechen Sie mit den Schülern über Lehre undBündnisse 88:67,68 und das von Joseph Smith stam-mende Zitat zum Thema Offenbarung (siehe„Zitate zur Bestätigung“, Abschnitt A im Schüler-leitfaden, Seite 5).

Anregungen für den UnterrichtA. Gott tut seinen Kindern durch OffenbarungWahrheit kund.■ Schreiben Sie den Wortlaut von 1 Korinther 2:9-11 an die Tafel und lassen Sie ihn vorlesen. Bespre-chen Sie, wie wir Gottes Wahrheiten erkennen undwelche Rolle die Vernunft bei unserer Suche nachder Wahrheit Gottes spielt. Oliver Cowdery lernte,dass man sich erst gründlich mit etwas befassenund dann den Herrn bitten muss (siehe LuB 8:1-3;9:7-9). Dieser Grundsatz kann das Unterrichtsge-spräch sehr bereichern.■ Lassen Sie die Schüler für sich Alma 29:8 lesen,wo zum Ausdruck kommt, dass die Liebe desHerrn alle umfasst und dass er Wahrheit offenba-ren möchte. Die Schüler sollen dann sagen, was sieüber diesen Vers denken. Lesen Sie eins oder beideder folgenden Zitate zum Thema Offenbarung vor.Sie stammen von Charles W. Penrose und Elder Or-son F. Whitney:

„In alter Zeit hat Gott nicht nur den Männern In-spiration gegeben, die die jüdischen Schriften ver-fassten. ... Gott hat es so eingerichtet, dass seinGeist, der ja das Licht der Wahrheit ist und Wahr-heit kundtut, in gewissem Maße über alle Bewoh-ner der Erde ausgegossen wird; ... alle Menschen,gleich welchen Alters, welcher Rasse und welcherNationalität, die ehrlich und in inbrünstigem GebetGott suchen, sich nach der Wahrheit sehnen undsich von Gott belehren lassen wollen, werden vonihm erleuchtet werden. Es hat inspirierte Dichterund weise Menschen gegeben, die Worte der Wahr-heit, Worte der Inspiration über das geäußert ha-ben, worin sie von Gott erleuchtet wurden. Undvieles von dem, was diese Männer geschrieben ha-ben, ist bewahrt geblieben und weitergegeben wor-den und bruchstückhaft in allen Ländern und beiallen Völkern zu finden. ... Der Geist Gottes hat dieMenschen zu allen Zeiten bis zu einem gewissenGrad erleuchtet; denn der Geist des Herrn, der demmenschlichen Begriffsvermögen Licht gibt, ist derGeist, durch den wir leben; der Geist des Lichts, der

Geist des Lebens. ... Dieser Geist ist nicht auf einebestimmte Rasse, ein bestimmtes Land, eine be-stimmte Zeit oder Generation beschränkt, sondernist allumfassend; in ihm und durch ihn leben undbewegen wir uns und existieren. Er ist das wahreLicht, das jeden Menschen erleuchtet, der in dieWelt kommt.“ (Penrose, Journal of Discourses,23:346.)

„[Gott] bedient sich nicht nur seines Bundes-volkes, sondern auch anderer Völker, um seinWerk zustande zu bringen – ein wunderbares, herr-liches Werk, das aber zu schwierig ist, als dass daskleine Häuflein von Heiligen es allein vollbringenkönnte. ...

Von Anbeginn an hat es Männer gegeben, die dieVollmacht des heiligen Priestertums besaßen – Pa-triarchen, Propheten, Apostel und andere – und imNamen des Herrn amtierten. Sie haben das getan,was von ihnen verlangt wurde; außer ihnen hat esaber noch andere gute und große Männer gegeben,die nicht das Priestertum trugen, aber große Den-ker waren, viel Weisheit besaßen und den Wunschhatten, ihre Mitmenschen zu erbauen. Der All-mächtige hat in viele Länder solche Männer ge-sandt, damit sie ihnen wenn nicht die Fülle desEvangeliums, so doch den Teil der Wahrheit brach-ten, den sie aufnehmen und weise verwerten konn-ten. Männer wie Konfuzius, der chinesische Philo-soph, Zarathustra, der persische Weise, Gautamaoder Buddha bei den Hindus, Sokrates und Platobei den Griechen – sie alle besaßen etwas von demLicht, das überall vorhanden ist und von dem wirheute gehört haben. Sie waren Diener des Herrn ineinem geringeren Sinne und wurden zu den Natio-nen der Andern gesandt, damit sie ihnen das Maßan Wahrheit brächten, das die weise Vorsehung fürsie bereithielt. …

Außerdem waren sie von Anfang an dazu auser-sehen, beim Werk des Herrn mitzuhelfen; sie warenmächtige Werkzeuge in den Händen des allmächti-gen Gottes und führten – bewusst oder unbewusst– seine Absichten aus.“ (Whitney, Frühjahrs-Generalkonferenz 1921.)

B. Gott offenbart Wahrheit auf unterschiedliche Weise.■ Verdeutlichen Sie anhand des Tafelbildes, wieeine Offenbarung vor sich geht. Die Schüler sollenMöglichkeiten nennen, wie Gott seinen KindernWahrheit offenbart. Besprechen Sie Beispiele ausden heiligen Schriften, die deutlich machen, wieGott sich dieser Möglichkeiten bedient hat.■ Junge Menschen meinen oft, ein Zeugnis vomEvangelium könne man nur erlangen, wenn man

Kapitel 2

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Kapitel 2

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ein spektakuläres Wunder oder eine Vision säheoder eine Stimme vom Himmel hörte. Die Schülersollen Möglichkeiten nennen, wie der Herrhauptsächlich Wahrheit offenbart (durch Inspira-tion). Sprechen Sie über das folgende Zitat von Prä-sident Spencer W. Kimball; hier werden wir er-mahnt, auf persönliche Offenbarungen zu achten,die nicht auf spektakuläre Weise erfolgen:

„Der brennende Dornbusch, die rauchendenBerge, das Tuch mit den Vierfüßlern, der HügelCumorah und Kirtland waren Wirklichkeit, abersie waren die Ausnahme. Der Großteil der Offenba-rungen erging an Mose und Joseph Smith undkommt heute dem Propheten auf weniger spekta-kuläre Weise zu – durch tiefe Eindrücke, ohnegroßes Spektakel, Zauber oder dramatische Ereig-nisse.

Wer immer etwas Spektakuläres erwartet, ver-passt den ständigen Fluss von Offenbarung.“ (Ge-bietskonferenz in München, 1973.)

Sie können anhand von geistigen Erlebnissenklarmachen, dass Offenbarung durch Empfindun-gen und die Einflüsterungen des Geistes erteiltwerden kann. Zwei treffende Beispiele dafür sindElijas Begegnung mit dem Herrn auf dem Horeb(siehe 1 Könige 19:4-12) und die Führung des Geis-tes, die Nephi zuteil wurde, als er die Platten ausMessing holte (siehe 1 Nephi 4:6).

Die Wahrheit wird einem oft offenbart, nachdemman die heiligen Schriften studiert und darübernachgedacht hat.

C. Man muss würdig sein, damit manOffenbarung empfangen kann.■ Suchen Sie sich im Schülerleitfaden auf Seite 4im Überblick unter Punkt C mehrere Schriftstellenheraus, die deutlich machen, wie sich ein Menschfür persönliche Offenbarungen würdig machenkann. Lesen und besprechen Sie die Zitate von Jo-seph Smith auf Seite 5 im Schülerleitfaden (sieheLehren des Propheten Joseph Smith, Seite 14, 139).Weisen Sie besonders darauf hin, mit welchenWorten der Prophet den Vorgang beschreibt, durchdie man das erkennt, was von Gott ist: „Zeit“, „Er-fahrung“ und „sorgfältiges, gewichtiges und ern-stes Nachdenken“ (Lehren des Propheten JosephSmith, Seite 139).

Analysieren Sie gemeinsam, was der ApostelPaulus in 1 Korinther 2:9-16 sagt. Betonen Sie Fol-gendes:

1. Wir müssen Gott lieben.2. Alles, was Gott betrifft, kann durch den Geist

Gottes kundgetan werden.3. Der natürliche Mensch lässt sich auf das, was

Gott betrifft, nicht ein.

Zum AbschlussLesen Sie Lehre und Bündnisse 76:10 vor und er-

klären Sie, dass diese Schriftstelle für jedes Mit-glied gilt. Fordern Sie die Schüler auf, bei ihrer Su-che nach Wahrheit auch weiterhin zu studierenund zu beten, damit sie den Geist Gottes bei sichhaben können, der ja der Geist der Offenbarung ist.

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Kapitel 2

5

Tafelbild

WIE OFFENBARUNGEN ERTEILT WERDEN

Visionen

Die

Sti

mm

e d

es G

eist

es

Heilige Schriften

Stim

men

Hilfsm

ittel

Träu

me Engel

Ezechiel 40:2

Apostelgeschichte10:9-17

Lehre und Bündnisse 76:12-14

Matthäus 3:16,17

2 Petrus 1:17,18

Enos 1:9,10

Helaman 5:33

Lehre und Bündnisse 130:13

Genesis 28:10-16

Matthäus 1:20

1 Nephi 2:2

1 Könige 19:12

1 Korinther 2:9-11

Lehre und Bündnisse 8:2,3

Lukas 1:11-13

Apostelgeschichte10:3,4

Mosia 27:11-171 Nephi 16:26-29

Einleitung zu den Abschnitten 3, 6, 11, 14, 17 im BuchLehre und Bündnisse

Abraham 3:1-4

Lehre und Bündnisse 18:34-36

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Gott, der ewige Vater

Einleitung■ Schreiben Sie den Wortlaut von Johannes 17:3 andie Tafel und besprechen Sie den Vers mit denSchülern. Heben Sie hervor: Das ewige Leben be-steht darin, dass man Gott und seinen Sohn, JesusChristus, erkennt. Dazu gehört aber mehr, als dassman in der Lage ist, klug über die unterschiedli-chen Aspekte der Gottesnatur zu sprechen; manmuss Gott nahe sein. Inwiefern wirkt es sich auf dieBeziehung zu einem Menschen aus, wenn man ihnkennt? Inwiefern wird unsere Beziehung zu Gottvertieft, wenn wir ihn kennen? In diesem Kapitelwird Gottes Wesen erklärt, und das soll uns helfen,eine der Voraussetzungen für das ewige Leben zuerfüllen.■ Wir wissen über Gott nur das, was er uns durchseine Propheten hat sagen lassen. Die erste Visiondes Propheten Joseph Smith im Jahre 1820 (sieheJoseph Smith – Lebensgeschichte 1:11-20) und derbekannte King-Follet-Vortrag, den der Prophetkurz vor seinem Märtyrertod im Jahre 1844 hielt(siehe Lehren des Propheten Joseph Smith, Seite350–368), enthalten wichtige Lehren über dasWesen Gottes. Vom Beginn seines Wirkens bis hinzu seinem Tod sprach der Prophet immer wiederüber seine wachsende Gotteserkenntnis. Die ersteVision hat klargemacht:

1. Gott und Jesus Christus haben beide einenverherrlichten Körper.

2. Der Vater und der Sohn sind zwei eigenstän-dige Wesen.

3. Der Vater präsidiert und arbeitet durchden Sohn.

Im King-Follet-Vortrag hat Joseph Smith erläu-tert, der erste Grundsatz des Evangeliums bestehedarin, dass man erkennt, was für ein Wesen Gottist. Er hat gesagt, Gott war einmal ein Mensch „wiewir. Ja, Gott selbst, der Vater von uns allen, hat aufeiner Erde gelebt, wie auch Jesus Christus.“ (Lehrendes Propheten Joseph Smith, Seite 354; „Zitate zurBestätigung“, Abschnitt B im Schülerleitfaden,Seite 7.) Das vierundzwanzigjährige Wirken JosephSmiths zeichnete sich dadurch aus, dass er bestän-dig Offenbarungen über das Wesen Gottes empfing.

Elder James E. Faust hat ebenfalls über das We-sen Gottes gesprochen (siehe Der Stern, Oktober1984, Seite 135–141).

Anregungen für den UnterrichtA. Es gibt wirklich einen Gott.■ Besprechen Sie anhand des Dialogs zwischenAlma und Korihor, dem Christusgegner, was fürBeweise es für Gottes Existenz gibt (siehe Alma30:37-52). Zuerst war Korihor atheistisch eingestellt(siehe Vers 38), dann kamen ihm Zweifel an seinerHaltung (siehe Vers 48), und schließlich bekannteer seine Sünde und gab zu, er habe immer gewusst,„dass es einen Gott gibt“ (Vers 52).

Alma fasste seinen Standpunkt treffend zusam-men, indem er nämlich sagte, „das Zeugnis all die-ser deiner Brüder und auch aller heiligen Prophe-ten“ sowie „die Schriften“ sagten aus, dass es wirk-lich einen Gott gibt (Alma 30:44). Heben Sie hervor,dass die Propheten es nicht für nötig befunden ha-ben, darüber zu debattieren, ob es wirklich einenGott gibt, sondern sie haben einfach kühn Zeugnisvon ihren eigenen Erlebnissen mit ihm gegeben.

Alma erklärte weiter, die Erde selbst bezeuge,dass es einen höchsten Schöpfer gibt (siehe Alma30:44). Inwiefern bestätigen das Universum unddie ganze Natur, dass es einen Gott gibt? (Siehe„Zitate zur Bestätigung“, Abschnitt A im Schüler-leitfaden, Seite 7). In dem Lied „Wie groß bist du!“(Gesangbuch, Nr. 50) wird die Schöpfung Gottes be-redt beschrieben. Lassen Sie einen Schüler den Textvorlesen.

B. Gott ist der Vater aller Menschen.■ Erklären Sie, dass wir für Gott, den Vater, häufigdie Bezeichnung oder den Titel Elohim verwenden.Lesen Sie vor, was die Erste Präsidentschaft dazugesagt hat (siehe James E. Talmage, „Der Vaterund der Sohn: Eine Auslegung der Schrift durchdie Erste Präsidentschaft und die Zwölf“, Die Glau-bensartikel, Seite 485). Lesen Sie auch das Zitat vonPräsident Brigham Young vor (siehe „Zitate zurBestätigung“, Abschnitt B im Schülerleitfaden,Seite 7). Weisen Sie darauf hin, dass der Vater auchnoch als Mensch der Heiligkeit bezeichnet wird(siehe Mose 7:35).■ Jesus hat immer wieder darauf hingewiesen,dass Gott unser Vater ist. Er erklärte den Aposteln,dass sie, wenn sie beteten, ihr Gebet mit den fol-genden Worten beginnen müssten: „Unser Vater im

Kapitel 3

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Kapitel 3

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Himmel“ (Matthäus 6:9). Nach seinem Tod und sei-ner Auferstehung erklärte er Maria aus Magdala,dass er noch nicht „zu meinem Vater und zu euremVater, zu meinem Gott und zu eurem Gott“ hinauf-gegangen sei (Johannes 20:17).

Wir sind Geistkinder des himmlischen Vaters.Wir sind seine Nachkommen. Entwickeln Sie die-sen Gedanken anhand der Schriftstellen, die imSchülerleitfaden genannt werden (Überblick,Punkt B). Betonen Sie, dass wir buchstäblich GottesKinder sind. Damit wird die Aussage in den heili-gen Schriften bestätigt, dass wir als Gottes Abbilderschaffen sind. Lesen Sie das Zitat von PräsidentSpencer W. Kimball auf Seite 7 im Schülerleitfadenvor („Zitate zur Bestätigung“, Abschnitt B).■ Besprechen Sie das Zitat von Joseph Smith aufSeite 7 im Schülerleitfaden unter den Zitaten zurBestätigung, Abschnitt B: „Gott selbst war einst so,wie wir jetzt sind, und ist ein erhöhter Mensch.“(Lehren des Propheten Joseph Smith, Seite 353.) Waserfahren wir aus dem King-Follet-Vortrag über dasWesen Gottes? Wird hier gesagt, dass Gott in alleEwigkeit Fortschritt macht? Wenn ja, wie machtGott dann Fortschritt? Lassen Sie die Schüler diefolgenden Fragen beantworten:

1. Macht Gott in Bezug auf seine Eigenschaftenund Wesensmerkmale Fortschritt? (Nein; darin ister vollkommen. Siehe Matthäus 5:48; Alma 7:20.)

2. Macht Gott in Bezug auf Erkenntnis, Lichtund Wahrheit Fortschritt? (Nein; er besitzt eineFülle der Erkenntnis, des Lichts und der Wahrheit.Siehe LuB 66:12; 2 Nephi 2:24.)

3. Macht Gott in Bezug auf seine Macht und dieFähigkeit, sein Werk zustande zu bringen, Fort-schritt? (Nein; er besitzt alle Macht, auch wenn erewige Gesetze und die Entscheidungsfreiheit desMenschen nicht antastet. Siehe Alma 26:35; Lukas1:37; 1 Nephi 7:12; Mosia 4:9.)

Und trotzdem macht Gott Fortschritt. Um festzu-stellen, wie Gott Fortschritt macht, lesen Sie dasZitat von Joseph Smith auf Seite 8 im Schülerleitfa-den vor („Zitate zur Bestätigung“, Abschnitt C;siehe auch Lehren des Propheten Joseph Smith,Seite 355.)

C. Gott ist vollkommen, was seine Gestalt, seinenCharakter und seine Wesensmerkmale betrifft.■ Schreiben Sie die folgenden Aussagen an die Ta-fel, die verdeutlichen, inwiefern Gott vollkommenist. Erklären Sie, dass wir Gott besser vertrauenund ihm gehorchen können, wenn wir uns darü-ber klar sind.

INWIEFERN GOTT VOLLKOMMEN IST1. Gott ist ein auferstandenes, erhöhtes Wesen

mit einem Körper aus Fleisch und Gebein.2. Gott besitzt alle Eigenschaften, die zur Voll-

kommenheit gehören. Er ist vollkommen gütig,vertrauenswürdig, ehrlich und tugendhaft.

3. Gott besitzt eine Fülle der Intelligenz, desLichts und der Wahrheit. Er weiß alles; er ist all-wissend.

4. Gott besitzt alle Macht, die mit Erkenntnis ein-hergeht und Wissen in sich birgt; er ist allmächtig.

DIE WESENSMERKMALE, EIGENSCHAFTENUND DIE VOLLKOMMENHEIT GOTTES

1. Gott ist der Schöpfer von allem und erhält es.2. Gott ist barmherzig und groß, langmütig und

voller Güte.3. Gott ist beständig und unwandelbar.4. Gott lügt nicht; er ist ein Gott der Wahrheit.5. Gott sieht nicht auf die Person.6. Gott ist ein Gott der Liebe, der Erkenntnis, der

Macht, der Gerechtigkeit und des Gerichts.

Zum AbschlussUm Gott zu erkennen, müssen wir begreifen,

was für ein Wesen er ist und was für Wesensmerk-male er seinen Kindern im Verlauf der Jahrhun-derte kundgetan hat. Dieses Wissen allein kann al-lerdings zu sehr verstandesmäßig betont sein.Wenn wir Gott wirklich erkennen wollen, müssenwir ihn als Vater anerkennen und ihm nahe sein,und zwar indem wir seinen Rat und seine Liebe an-nehmen. Fordern Sie die Schüler auf, zwischen sichund dem himmlischen Vater ein starkes Band derLiebe entstehen zu lassen.

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Jesus Christus, der Sohn GottesEinleitung

In diesem Kapitel werden Jesus Christus, derSohn Gottes, und seine Position in der Gottheit be-sprochen. Das Sühnopfer und Jesu Rolle bei derSchöpfung, der Auferstehung, dem Abendmahlund dem Zweiten Kommen werden in anderen Ka-piteln ausführlicher behandelt.■ Schreiben Sie die folgenden Schriftstellenanga-ben an die Tafel: Johannes 14:6; 1 Petrus 2:21;3 Nephi 18:16; 3 Nephi 27:21. Die Schüler sollenjede Schriftstelle lesen und herausfinden, welchesThema sie gemeinsam haben (das vollkommeneBeispiel, das Jesus Christus uns gegeben hat). DerPfad zum ewigen Leben ist der, den der Erretter be-schritten hat. Wir müssen ihn erkennen, und in-dem wir das tun, erkennen wir auch den Pfad, derzum ewigen Leben führt.■ Lesen Sie das folgende bewegende Zeugnis vor,das Präsident Spencer W. Kimball von Jesus Chri-stus gegeben hat, und besprechen Sie es kurz:

„Wenn wir ganz besonders erfolgreich sein wol-len, dann ist hier ist das Muster dafür. In diesemeinen Menschen vereinen sich alle edlen, vollkom-menen und bewundernswerten Eigenschaften vonReife, Stärke und Mut. Als der große, feindseligeund bis an die Zähne bewaffnete Pöbel sich ein-fand, um Jesus gefangen zu nehmen, trat er ihnenentschlossen entgegen und fragte: ,Wen sucht ihr?‘

Der Pöbel erschrak und murmelte: ,Jesus vonNazaret.‘

,Ich bin es‘, antwortete Jesus von Nazaret mitStolz und Mut – und mit Macht, denn die Soldatenwichen zurück und stürzten zu Boden.

Er fragte sie ein zweites Mal: ,Wen sucht ihr?‘,und als sie seinen Namen sagten, entgegnete er:,Ich habe euch gesagt, dass ich es bin. Wenn ihrmich sucht, dann lasst diese [seine Jünger] gehen!‘(Johannes 18:4-8.)

Das Wichtigste aber, was ich von Jesus sagenkann – wichtiger als alles, was ich bisher gesagthabe, ist, dass er lebt. Er vereint wirklich alle Tu-genden und Eigenschaften in sich, von denen dieheiligen Schriften sprechen. Wenn wir das erken-nen, erkennen wir auch die zentrale Wirklichkeitim Zusammenhang mit dem Menschen und demUniversum. Wenn wir diese Wahrheit und Wirk-lichkeit nicht akzeptieren, gehen uns auch die fest-stehenden Grundsätze, die erhabenen Wahrheitenverloren, nach denen wir ein glückliches Leben, einLeben im Dienst am Nächsten verbringen könnten.Mit anderen Worten: Wenn wir nicht anerkennen,dass Jesus Christus wirklich der vollkommene

Führer ist, und wenn wir nicht in seinem Lichtwandeln, können wir selbst kaum ein bedeutenderFührer sein.“ („Jesus: The Perfect Leader“, Ensign,August 1989, Seite 7.)

Anregungen für den UnterrichtA. Jesus Christus ist buchstäblich der Sohn Gottes, des ewigen Vaters.■ Sowohl die Bibel als auch das Buch Mormon be-zeugen, dass Jesus Christus buchstäblich der SohnGottes ist (siehe Lukas 1:31-35; 1 Nephi 11:14-22).Gehen Sie Nephis Vision durch, in der er die Ge-burt des Sohnes Gottes sah und verweisen Sie be-sonders auf 1 Nephi 11:18,21. So wie jeder Menscheinen Vater hat, so hat auch Jesus einen Vater. Ob-wohl Josef mit Maria verheiratet war, war er nichtder Vater Jesu; Jesus hat immer Elohim als seinenVater bezeichnet. Die Worte von Elder James E.Talmage (siehe Jesus der Christus, Seite 67) und dasZitat von Präsident Heber J. Grant in „Zitate zurBestätigung“, Abschnitt A, im Schülerleitfadensind ein weiteres Zeugnis dafür, dass Christus derSohn Gottes ist.■ Lesen Sie in der Joseph-Smith-Übersetzung derBibel Johannes 1:1,13,14. Hier berichtet Johannes, erhabe die Herrlichkeit des Sohnes, nämlich „desEinziggezeugten des Vaters“ (Vers 14) gesehen.Was für Eigenschaften hat Jesus von Gott, seinemVater, geerbt? Jesus hat alle Macht und Herrlichkeitdes Vaters sowie die Fähigkeit geerbt, für immer zuleben. Aber weil Jesus auch Marias Sohn war, warer sterblich und erbte alle Schwachheiten des Flei-sches. Jesus war Versuchungen, Krankheit, Hunger,Durst und Erschöpfung ausgesetzt (siehe Mosia3:7). Jesus hatte also einen göttlichen Vater und einesterbliche Mutter; dadurch erbte er sowohl diesterblichen als auch die unsterblichen Eigenschaf-ten, die er brauchte, um seine einzigartige Aufgabeauf der Erde zu erfüllen.

B. Jesus Christus ist ein erhabenes Wesen vollerHerrlichkeit und Macht.■ War Jesus schon immer ein erhabenes Wesen miteiner Fülle an Herrlichkeit und Macht? Nein, dennauch noch als er hier auf Erden weilte, wuchs er gei-stig Schritt um Schritt. „Er [empfing] zuerst nichtvon der Fülle …, sondern Gnade um Gnade …; under empfing zuerst nicht von der Fülle, sondern gingvon Gnade zu Gnade, bis er eine Fülle empfing.“(LuB 93:12,13.)

Kapitel 4

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Kapitel 4

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Mit zwölf Jahren wusste Jesus genug, um mitden Gelehrten seiner Zeit im Tempel diskutieren zukönnen. Offensichtlich hatte er mehr gelernt alsandere. „Und er diente unter seinem Vater, undsprach nicht wie andere Menschen, auch konnteman ihn nicht lehren; denn er brauchte keineBelehrung von irgendeinem Menschen.“ (JSÜ,Matthäus 3:25.)

Lukas erwähnt nur kurz, aber exakt die Zeit desLernens, die zwischen dem zwölfjährigen Jesusund dem Beginn seines öffentlichen Wirkens lag.„Jesus aber wuchs heran, und seine Weisheit nahmzu, und er fand Gefallen bei Gott und den Men-schen.“ (Lukas 2:52.) Hier wird deutlich, wie dieFülle aussah, die Jesus erhielt: Er wuchs heran (kör-perlicher Bereich), er nahm an Weisheit zu (intel-lektueller Bereich), und er fand Gefallen bei Gott(geistiger Bereich) und den Menschen (zwi-schenmenschlicher Bereich). Schreiben Sie wuchsheran, Weisheit, Gefallen bei Gott und Gefallen beiMenschen an die Tafel. Lassen Sie die SchülerBeispiel dafür nennen, wie sich der Erretter in dengenannten vier Bereichen weiterentwickelt hat,und schreiben Sie sie an die Tafel.

Am Ende seines Wirkens hatte Jesus Christus al-les vollbracht, wofür er auf die Erde gesandt wordenwar und hatte sich bereitgemacht, die Herrlichkeitzu empfangen, die er beim Vater gehabt hatte, ehedie Welt war (siehe Johannes 17:5). Lesen Sie ausdem Schülerleitfaden („Zitate zur Bestätigung“,Abschnitt B) das Zitat von Präsident Joseph Fiel-ding Smith vor, der darüber spricht, wie Christusbei seiner Auferstehung die Fülle erhalten hat(Lehren der Erlösung, Band I, Seite 41f.)■ Wir bemühen uns ja alle, uns weiterzuent-wickeln. Wie kann uns das Beispiel von Christi Ent-wicklung dabei von Nutzen sein? Von ihm lernenwir etwas sehr Wichtiges, nämlich dass wir dieFülle nicht an einem einzigen Tag erlangen können.So wie Jesus Gnade um Gnade empfing, bis er eineFülle erhalten hatte, so müssen auch wir Zeile umZeile, Gnade um Gnade empfangen, hier ein wenigund dort ein wenig, bis wir schließlich eine Fülleerhalten. Uns ist also aufgetragen: „Denn wenn ihrmeine Gebote haltet, werdet ihr von seiner [des Va-ters] Fülle empfangen und in mir verherrlicht wer-den wie ich im Vater; darum sage ich euch: Ihr wer-det Gnade um Gnade empfangen.“ (LuB 93:20.) Lu-kas’ Zeugnis, dass Jesus sich im intellektuellen,körperlichen, geistigen und zwischenmenschlichenBereich weiterentwickelt hat (siehe Lukas 2:52),hilft uns, unser Wachstum und unseren Fortschrittausgewogen zu halten.■ Lesen Sie Lehre und Bündnisse 88:5-12 und den-ken Sie darüber nach. Machen Sie den Schülernklar, dass Jesus, der jetzt auf dem ewigen Thron

sitzt, große Macht hat. Er ist der Ursprung allenLichts, aller Wahrheit und aller Macht, die es aufder Erde und in der ganzen Schöpfung gibt. Wirsterblichen Wesen können unmöglich seine Fülleerfassen.

C. Als Sohn Gottes tut Jesus Christus vieles, wasfür unsere Errettung wesentlich ist.■ Schreiben Sie alle Namen und Titel Jesu an dieTafel, die den Schülern einfallen, beispielsweise:Erretter, Erlöser, der Fels, Guter Hirte, Schöpfer,Befreier, Gesalbter, Lehrer, Meister, Richter, Herr,Mittler, Messias, Fürsprecher beim Vater, Alpha undOmega, König. Besprechen Sie, wie die unter-schiedlichen Bezeichnungen unterschiedliche Rol-len charakterisieren. Inwiefern sind diese Rollen fürunsere Errettung notwendig? Machen Sie den Schülern anhand der Schriftstellen, die im Schüler-leitfaden genannt werden (Überblick, Punkt C) dieunterschiedlichen Rollen des Erretters klar.■ Jesus Christus ist der Mittler zwischen Gott undseinen Kindern (siehe 1 Timotheus 2:5). Könntenwir errettet werden und in Gottes Gegenwartzurückkehren, ohne dass Jesus Christus zwischenuns und dem Vater vermitteln würde? Geben SieZeugnis, dass es keinen anderen Namen unter demHimmel gibt, durch den der Mensch errettet wer-den könnte (siehe Apostelgeschichte 4:12; Mosia3:17). Da Christus unsere einzige Hoffnung auf Er-rettung ist, müssen wir hier auf der Erde Zeit undMühe aufwenden, um ihn kennenzulernen, unsmit seinem Leben und seiner Mission zu beschäfti-gen und Glauben an ihn zu entwickeln.■ Um die Rollen Jesu Christi hervorzuheben undzu zeigen, wie unser Verhältnis zu ihm sein sollte,lesen Sie das Zitat von Elder Neal A. Maxwell vor(„Zitate zur Bestätigung“, Abschnitt C, im Schüler-leitfaden oder Der Stern, April 1982, Seite 14.)

Zum AbschlussEs nützt uns nicht viel, wenn wir uns bemühen,

die Eigenschaften Jesu Christi kennenzulernen undzu verstehen, wenn wir uns nicht auch bemühen,so zu werden wie er und uns die Eigenschaften an-zueignen, die er besitzt. „Darum möchte ich, dassihr vollkommen seiet, so wie ich oder euer Vater,der im Himmel ist, vollkommen ist.“ (3 Nephi12:48.) „Darum: Was für Männer sollt ihr sein?Wahrlich, ich sage euch: So, wie ich bin.“ (3 Nephi27:27.) Fordern Sie die Schüler auf, ihre Entschei-dungen anhand der Antworten auf die folgendenFragen zu treffen: Was soll ich gemäß dem WunschJesu Christi tun? Wie kann ich ihm ähnlicher wer-den?

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Der Heilige Geist

EinleitungIn diesem Kapitel geht es um die Person und die

Aufgabe des Heiligen Geistes; die Gabe des Heili-gen Geistes und die Gaben des Geistes werden inKapitel 16 behandelt.■ Lassen Sie die Schüler das wichtigste Ziel desErdenlebens nennen. Folgende Antworten sindmöglich: den richtigen Partner im Tempel heiraten,ein Zeugnis erlangen, sich für das ewige Leben be-reitmachen, Missionsarbeit leisten. Alle genanntenrechtschaffenen Ziele gehören zum Ziel, das derHerr uns genannt hat:

„Das ist das ewige Leben: dich, den einzigenwahren Gott, zu erkennen und Jesus Christus, dendu gesandt hast.“ (Johannes 17:3.)

Ist es überhaupt möglich, dass ein Mensch Gottund seinen Sohn, Jesus Christus, erkennt, ohne sieim Fleisch zu sehen? Diese Erkenntnis kann ihmdurch die Macht und den Einfluss des HeiligenGeistes zuteilwerden. Beginnen Sie das Gesprächüber den Heiligen Geist, die dritte Person der Gott-heit, mit dem folgenden Zeugnis von PräsidentJoseph F. Smith:

„Es ist notwendig, dass die Heiligen der LetztenTage – und alle übrigen Menschen – den einzigenwahren Gott und Jesus Christus, den er gesandthat, erkennen. ... Wie können wir aber Gott undJesus Christus, den er gesandt hat, erkennen? Dennwer diese Erkenntnis erlangt, der empfängt damitauch das Geheimnis oder den Schlüssel des ewigenLebens. Dies muss durch den Heiligen Geist ge-schehen, dessen Amt es ist, die Dinge Gottes demMenschen zu offenbaren und uns im Herzen Zeug-nis zu geben von Christus, der gekreuzigt wordenund von den Toten auferstanden ist. Es gibt keineandere Möglichkeit, diese Erkenntnis zu erlan-gen.“ (Gospel Doctrine, Seite 59.)

Anregungen für den UnterrichtA. Der Heilige Geist ist die dritte Person der Gottheit.■ Schreiben Sie die folgenden Fragen an die Tafel:Wer ist der Heilige Geist? Was tut er? Schreiben Sie

die Antworten dazu. Der Heilige Geist ist ein We-sen aus Geist und die dritte Person der Gottheit.Lesen Sie LuB 130:22, und stellen Sie fest, wie sichder Heilige Geist von den anderen beiden Personender Gottheit unterscheidet. Die Aufgabe des Heili-gen Geistes besteht darin, vom Vater und vomSohn Zeugnis zu geben. Das wird auch in denSchriftstellen deutlich, die im Schülerleitfaden auf-geführt sind (Überblick, Punkt A 3).■ Erklären Sie anhand dieser Schriftstellen, dassder Heilige Geist alles weiß (siehe Überblick, PunktA 2 im Schülerleitfaden).

B. Der Heilige Geist erfüllt eine besondereAufgabe: Er soll zu unserem Segen und Nutzen wirken.■ So wie es für Jesus Christus viele Namen und Ti-tel gibt, so gibt es auch zahlreiche Namen und Titelfür den Heiligen Geist. Die Schüler sollen sie nen-nen und jeweils kurz definieren. Diese Namenund Titel sind wichtig. Elder Bruce R. McConkiehat gesagt, die Aufgabe des Heiligen Geistes be-stünde darin, „alle Funktionen zu erfüllen, die mitden Namen und Titeln in Zusammenhang stehen,die er trägt“ (Mormon Doctrine, Seite 359). Verwei-sen Sie während des Unterrichtsgesprächs auf dasTafelbild.■ Besprechen Sie, wie wichtig die Aufgabe desHeiligen Geistes als Heiliger Geist der Verheißungist. Lesen und besprechen Sie die Definition, diePräsident Joseph Fielding Smith vom HeiligenGeist der Verheißung gibt („Zitate zur Bestäti-gung“, Abschnitt B im Schülerleitfaden oder Lehrender Erlösung, Band I, Seite 53).

Zum AbschlussLesen und besprechen Sie zum Abschluss

1 Korinther 12:3. Alle Menschen, die erkannt haben,dass Gott lebt und dass Jesus der Christus ist, ha-ben diese Erkenntnis durch die Macht des HeiligenGeistes erlangt.

Kapitel 5

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Kapitel 5

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Tafelbild

DER HEILIGE GEIST

Schriftstelle

Johannes 14:26

Johannes 16:8

Johannes 16:13

1 Korinther 12:1-11

2 Nephi 32:3

2 Nephi 32:5

Alma 10:17

Alma 13:12

Lehre und Bündnisse 45:57

Lehre und Bündnisse 46:30

Lehre und Bündnisse 68:4

Lehre und Bündnisse 132:7

Titel oder Funktion

Tröster

Lehrererinnert an alle Wahrheit

deckt Sünde auf

führt zur Wahrheit hin

überträgt Gaben

ist die Macht, durch die Engel sprechen

ist ein Führer

nimmt Gedanken wahr

heiligt

bewahrt vor Täuschung

führt uns beim Beten

gibt heilige Schrift

siegelt

Bedeutung

besänftigt und bringt Friedenund Freudeunterweist und führthilft uns, uns an Wahrheit zuerinnern und Wahrheit zuerkennen

überzeugt

arbeitet wie ein Kompass

gibt geistige Gaben

bringt das Wort von Christus

lenkt unsere Entscheidungen

offenbart die Gedankenanderer Menschen

macht rein

macht die Täuschungen desSatans offenbar

gibt uns beim Beten ein, waswir sagen sollen

gibt uns das Wort des Herrn,nämlich heilige Schrift

macht etwas für Zeit und alleEwigkeit gültig

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Das vorirdische Leben

Einleitung■ Sie können zu Anfang das bekannte Lied „Omein Vater“ singen (Gesangbuch, Nr. 190), das vonEliza R. Snow geschrieben wurde. Sprechen Sieanschließend kurz über den Text.■ Überlegen Sie, warum so viele Philosophen undDichter über ihre Ahnung von einem Leben vordiesem Leben geschrieben haben. Lesen Sie das fol-gende Gedicht von William Wordsworth vor, odergeben Sie jedem Schüler eine Kopie. Die Schülersollen auf Worte und Formulierungen achten, dieauf ein vorirdisches Leben hindeuten.Geboren werden ist ein Schlaf nur, ein Vergessen, –der Geist, der mit uns kommt, des Lebens Stern,ist vordem anderswo gewesenund kommt hierher von fern.Und nicht in völligem Vergessenund auch nicht hässlich – nackt und bloß,wie Wolken, die den Raum durchmessen,löst er von seiner Heimat – Gott – sich los.Denn unsre Kindheit war im Himmel.Der Schatten des Gefängnisses umschließtden Knaben, der ins Leben tritt;noch sieht er’s Licht und auch, woher es fließt,und geht voll Freude mit ihm mit.Der Jüngling geht hinaus, und sei’s auch fern,bleibt Priester doch in seines Wesens Kern.Durch herrliche Vision vergütet,ist er auf seinem Pfad behütet.Der Mensch, nach langem, sieht das Licht vergehen,kann es im blassen Alltag kaum noch sehen.

Anregungen für den UnterrichtA. Intelligenz oder das Licht der Wahrheit ist ewig und hat schon immer bestanden.■ Lesen Sie das Zitat von Präsident JosephFielding Smith vor („Zitate zur Bestätigung“,Abschnitt A, im Schülerleitfaden). Besprechen SieAbraham 3:18 und Lehre und Bündnisse 93:29.Lassen Sie die Schüler alles nennen, was wir ausdiesen Schriftstellen über Intelligenz erfahren.

1. Intelligenz ist das Licht der Wahrheit.2. Intelligenz kann nicht erschaffen werden.3. Intelligenz hat immer bestanden und wird im-

mer bestehen.

B. Wir haben als Geistkinder Gottes im vorirdischen Dasein gelebt.■ Die größte Wahrheit, die Gott offenbart hat, istdie über sein Wesen und unsere Beziehung zu ihm.Sprechen Sie darüber, was die Lehre bedeutet, dasswir Gottes Kinder sind und bei ihm gelebt haben,ehe wir auf die Erde gekommen sind.

Lesen Sie das Zitat von der Ersten Präsident-schaft vor („Zitate zur Bestätigung“, Abschnitt Bim Schülerleitfaden).■ Lesen Sie LuB 138:53-56 und Abraham 3:22-25.Hier wird deutlich, dass wir bereits im vorirdi-schen Dasein – in der Geisterwelt – in Bezug aufdas irdische Leben unterwiesen und bereitgemachtwurden. Sprechen Sie darüber, wie sich unser Ler-nen und unsere Entwicklung im vorirdischen Da-sein auf unsere gegenwärtigen Möglichkeiten aus-wirken. Lesen Sie das Zitat von Präsident David O.McKay aus dem Schülerleitfaden vor; er sprichtüber unsere Entwicklung im vorirdischen Dasein(„Zitate zur Bestätigung“, Abschnitt B).

C. Gottvater hat einen Plan zur Errettung seiner Kinder aufgestellt, der es ihnen ermöglicht, einmal so zu werden wie er.■ Machen Sie den Schülern klar, dass Gottvaterder Urheber des Errettungsplanes ist; lesen Siedazu das Zitat von Elder Bruce R. McConkie ausdem Schülerleitfaden vor („Zitate zur Bestäti-gung“, Abschnitt C).■ Stellen Sie anhand des Tafelbildes den Plan Gott-vaters und den Plan Luzifers einander gegenüber.■ Besprechen Sie den Plan, den der Satan im vorir-dischen Dasein vorgelegt hat; bedienen Sie sich dazudes Zitats von J. Reuben Clark Jun. im Schülerleitfa-den („Zitate zur Bestätigung“, Abschnitt C).

Zum AbschlussDer im Himmel begonnene Kampf ist noch nicht

vorbei; er geht auf der Erde weiter. Wie im Himmel,so geht es auch auf der Erde um die Seele des Men-schen. Wie kann uns das Wissen, das wir KinderGottes sind, den Blickwinkel und die Kraft geben,die uns befähigen, die Versuchungen des Satans zuüberwinden? Sie können auf Mose 1:12,13 verwei-sen, wo von Moses Begegnung mit dem Satan be-richtet wird. In Vers 12 bezeichnet der Satan denMose als „Menschensohn“. In Vers 13 berichtigtMose das, was der Satan gesagt hat, indem er er-klärt, er sei „ein Sohn Gottes“.

Kapitel 6

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Kapitel 6

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Tafelbild

Gottes Plan

Die Entscheidungsfreiheit sollte es demMenschen ermöglichen, zu gehorchenoder nicht zu gehorchen.

Der Erstgeborene, der Jehova hieß, solltedas Sühnopfer vollbringen.

Die Herrlichkeit und Ehre sollten demVater gehören.

Luzifers rebellischer Plan

Luzifer wollte alle zwingen, ihm zugehorchen.

Luzifer wollte der auserwählte Sohn sein,der alle Menschen erlöst.

Luzifer wollte die Herrlichkeit und dieEhre des Vaters haben.

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Die Schöpfung

Einleitung■ Was bedeutet das Wort „erschaffen“? Viele Bi-belleser meinen, es bedeute, aus nichts etwas zuschaffen. Hat aber Gott die Welt aus nichts erschaf-fen? Besprechen Sie, wie der Prophet Joseph Smithden Begriff „erschaffen“ definiert („Zitate zur Be-stätigung“, Abschnitt B im Schülerleitfaden oderLehren des Propheten Joseph Smith, Seite 357 f.)■ Es ist nutzlos, darüber zu spekulieren, wie Gottdie Welt erschaffen oder gestaltet hat und wie langeer dazu gebraucht hat. Der Herr hat uns darübernichts offenbart, aber er hat verheißen, uns die Ein-zelheiten der Schöpfung während des Millenniumskundzutun (siehe LuB 101:32-34; 2 Nephi 27:7,10).Wenn wir auch noch nicht begreifen, wie dieSchöpfung vor sich ging, so hat der Herr uns dochoffenbart, warum er die Erde erschaffen hat (siehe1 Nephi 17:36; Mose 1:39).■ Besprechen Sie die Schöpfung anhand der vierTafelbilder am Ende dieser Lektion; so wird denSchülern klar, wie schön, vielfältig und wunderbardie Erde ist, die der Vater im Himmel erschaffenhat.

Anregungen für den UnterrichtA. Alles wurde geistig erschaffen, ehe es physisch erschaffen wurde.■ Machen Sie den Schülern anhand des 1. Tafelbil-des klar, dass alles geistig erschaffen wurde, ehe esphysisch erschaffen wurde.■ Wenn Sie über die geistige Schöpfung sprechen,weisen Sie darauf hin, dass wir nur wissen, dass eseine geistige Schöpfung gegeben hat. In den heili-gen Schriften wird nichts darüber gesagt, wannoder wie alles geistig erschaffen wurde. Für uns istes derzeit auch nicht wichtig zu wissen, wie dieseSchöpfung vor sich ging. Vielmehr ist für uns dieoffenbarte Wahrheit wichtig, dass wir Gottes Kin-der sind und dass alles, was lebt, zuerst geistig be-standen hat. Lesen Sie das Zitat von Elder Bruce R.McConkie vor, in dem von der geistigen Schöp-fung die Rede ist („Zitate zur Bestätigung“, Ab-schnitt A im Schülerleitfaden).

B. Die physische Schöpfung fand gemäß dem Plan Gottes statt.■ Besprechen Sie das 2. Tafelbild. Beim Rat derGötter wurden die Pläne für die Schöpfung auf-gestellt (siehe Abraham 4, 5). Der Prophet JosephSmith hat diesen Rat beschrieben („Zitate zur Be-

stätigung“, Abschnitt B im Schülerleitfaden oderLehren des Propheten Joseph Smith, Seite 357.)■ Wer hat diese Erde erschaffen? Aus den heiligenSchriften – vor alle aus dem Neuen Testament – gehtganz klar hervor, dass Jesus Christus oder Jehovadiese Erde auf Weisung des Vaters erschaffen hat(siehe Überblick, Punkt B 2 im Schülerleitfaden).■ Adam, der im vorirdischen Dasein Michael hieß,half Jehova bei der Erschaffung dieser Erde. LautPräsident Joseph Fielding Smith ist es möglich,dass auch noch andere dabei mitgeholfen haben(siehe „Zitate zur Bestätigung“, Abschnitt B imSchülerleitfaden oder Lehren der Erlösung, Band I,Seite 82–84).■ Machen Sie mithilfe 3. Tafelbildes klar, dass derBericht in Mose und Genesis die geistig-physischeSchöpfung schildert.■ Lassen Sie die Schüler sagen, was während jederder sechs Schöpfungsperioden geschah. SchreibenSie die Antworten an die Tafel.

Alle drei Schöpfungsberichte in den heiligenSchriften – in Genesis, Mose und Abraham – stim-men überein. Es gibt keine wissenschaftliche Ent-deckung, die dem widerspräche, was in den heili-gen Schriften skizziert wird.■ Am siebten Schöpfungstag ruhte Jehova von sei-ner Arbeit aus. Er betrachtete das, was er erschaffenhatte, und sah, wie schön es war; er heiligte diesenTag. Lesen Sie LuB 59:16-21; hier beschreibt der Er-retter die Erde, die er für uns erschaffen hat. WeisenSie besonders auf Folgendes hin: „dass es sowohldas Auge erfreue als auch das Herz beglücke“(Vers 18) und „es gefällt Gott, dass er dies allesdem Menschen gegeben hat“ (Vers 20). Der Herr er-wartet von uns, dass wir seine Hand in allem aner-kennen und seine Gebote halten (siehe Vers 21).

C. Uns kommt von allem, was Gott erschaffen hat, eine besondere Rolle zu.■ Verweisen Sie auf das 4. Tafelbild, das deutlichmacht, dass der Sündenfall alles sterblich werdenließ.■ Gott hat alles erschaffen, was lebt, aber nur derMensch ist als Abbild Gottes erschaffen worden.Die heiligen Schriften bestätigen, dass wir alsGottes Abbild erschaffen worden sind. Lesen undbesprechen Sie die Schriftstellen im Überblick,Punkt C 1 im Schülerleitfaden.

Lesen Sie die Erklärung mit dem Titel „Der Ur-sprung des Menschen“, die die Erste Präsident-schaft 1909 herausgegeben hat („Zitate zur Bestäti-gung“, Abschnitt C im Schülerleitfaden). Wenn wirwissen, dass wir alle buchstäblich Söhne und Töch-ter eines liebevollen Vaters im Himmel sind, fühlen

Kapitel 7

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wir uns als Brüder und Schwestern und habenmehr Selbstwertgefühl.■ Ehe Gott Eva erschuf, sagte er zu Jehova, „es seinicht gut, dass der Mensch allein sei“ (Mose 3:18).Warum ist es nicht gut für uns, allein zu sein?Warum ist es so wichtig, dass es sowohl den Mannals auch die Frau gibt?■ Schreiben Sie „Hilfe“ an die Tafel: Der Herr hatEva als „Hilfe“ bezeichnet, nämlich: „Darum willich ihm eine Hilfe machen.“ (Mose 3:18; Hervorhe-bung hinzugefügt.)■ Gott hat in Mose 2:28 zwei Gebote gegeben.Welche? Mann und Frau wurde geboten, sich zumehren und die Erde zu füllen (Kinder zu haben)und über alles, was es auf der Erde gibt, zu herr-schen. Sprechen Sie über unsere Pflicht, dass wirgemeinsam und jeder für sich gewissenhaft mit

den Reichtümern umgehen, die der Herr uns ge-geben hat.

Zum AbschlussFordern Sie die Schüler auf, die Schöpfungsbe-

richte in den heiligen Schriften zu lesen, darübernachzusinnen und darum zu beten, dass sie dieSchöpfung verstehen. Wir müssen uns bewusstmachen, dass wir Gottes Kinder sind, dass wir alleBrüder und Schwestern sind, dass ein liebenderGott diese Erde und alles auf ihr erschaffen hat, da-mit wir davon Nutzen hätten und uns entwickelnkönnten, und dass wir mit dem, was Gott erschaf-fen hat, weise umgehen und ihm beständig für al-les danken müssen, was er getan hat.

Kapitel 7

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Kapitel 7

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1. Tafelbild

2. Tafelbild

DIE GEISTIGE SCHÖPFUNG

Alles wurde geistig erschaffen

„Denn ich, der Herr Gott, erschuf alles, wovon ich gesprochen habe, geistig, ehees natürlich auf dem Antlitz der Erde war.“ (Mose 3:5.)

Nicht nur der Mensch, sondern auch die Pflanzen und Tiere wurden geistigerschaffen.

DER SCHÖPFUNGSPLAN DES HERRN

Der Bericht in Abraham 4 und 5 ist der Schöpfungsplan des Herrn.

In Abraham 4 und 5 wird Gottes Plan für diese Erde und ihre Bewohner erklärt.

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Kapitel 7

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3. Tafelbild

4. Tafelbild

DIE GEISTIG-PHYSISCHE SCHÖPFUNG

Alles wurde physisch erschaffen

Der Schöpfungsbericht erzählt von der geistig-physischen Schöpfung (sieheGenesis 1 und 2; Mose 2 und 3).

Dieses Schöpfungsstadium war geistig, weil das Leben noch nicht sterblichwar, sondern vom Geist erhalten wurde (siehe Mose 3:9).

Dieses Schöpfungsstadium war auch physisch, weil alles Leben eine greifbare,physische Form hatte.

Deshalb ist dies die geistig-physische Schöpfung.

DER MENSCH UND ALLES, WAS LEBT, WIRD STERBLICH

„Der Mensch wurde eine lebende Seele, das erste Fleisch auf Erden, auch dererste Mensch.“ (Mose 3:7)

„Unter ,Fleisch‘ ist hier ein sterbliches Wesen zu verstehen.“ (Joseph Fielding Smith, Lehren der Erlösung, Band I, Seite 85.)

Mit dem Sündenfall wurde der Mensch das erste sterbliche Fleisch, nach demFall wurde auch alles andere sterblich, was lebte.

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Der Fall des Menschen

EinleitungLassen Sie die Schüler den Fall des Menschen de-

finieren. Lesen Sie das Zitat von Präsident JosephFielding Smith zum Fall vor (Zitate zur Bestätigung,Abschnitt D im Schülerleitfaden): „Als Adam ausdem Garten von Eden gewiesen wurde, sprach derHerr einen Richterspruch über ihn. Manche sehenetwas Furchtbares in diesem Richterspruch, dochganz zu Unrecht, denn er war eigentlich ein Segen.“(Lehren der Erlösung, Band I, Seite 113 f.) Wie kannman eine Tat, die einen Urteilsspruch oder eine Strafenach sich zieht, als Segen bezeichnen?

Anregungen für den UnterrichtA. Die Lebensumstände im Garten von Edenwaren anders als die Lebensumstände in derSterblichkeit.■ Lassen Sie die Schüler die Schriftstellen imÜberblick, Punkt A, im Schülerleitfaden lesen.Schreiben Sie die Lebensumstände, die vor demFall im Garten von Eden geherrscht haben, an dieTafel. Sie können auch das 1. Tafelbild verwenden,das sowohl die Lebensumstände im Garten vordem Fall als auch die Veränderungen darstellt, diedurch den Fall verursacht wurden.■ Lehi hat erklärt, dass Adam und Eva sich vordem Fall in einem Zustand der Unschuld befanden(siehe 2 Nephi 2:23). Was ist unter „unschuldig“ zuverstehen? Unschuld ist im Wesentlichen der Zu-stand, in dem man von Schuld und Sünde rein ist,und zwar sowohl im Handeln als auch im Denkenund in den Absichten. Weil Adam aufgrund der Le-bensumstände im Garten von Eden weder Elendnoch Sünde kennengelernt hatte, hatte er auchwahre Freude und wirkliches Gutsein nicht erlebt.Aber obwohl Unschuld in gewissem Sinne Erfah-rungsmangel bedeutet, ist sie doch nicht gleichbe-deutend mit Unwissenheit. Adam (der ErzengelMichael) wurde im Garten von Eden von Gott be-lehrt, weil ein Schleier über seine Erinnerung andas vorirdische Leben gelegt worden war. LesenSie im Schülerleitfaden („Zitate zur Bestätigung“,Abschnitt A), was Präsident Joseph Fielding Smithüber die Erkenntnis sagt, die Adam besaß (sieheLehren der Erlösung, Band I, Seite 144 f.)■ Präsident Smith hat gesagt, Adam habe vor demFall einen geistigen Körper gehabt (siehe „Zitatezur Bestätigung“, Abschnitt A im Schülerleitfadenoder Lehren der Erlösung, Band I, Seite 80.) Spre-

chen Sie darüber, wie sich Adams Körper ausFleisch und Gebein vor und nach dem Fall unter-schieden hatte. In 1 Korinther 15:44-50 vergleichtPaulus den sterblichen Körper mit dem auferstan-denen Körper – den einen bezeichnet er als natürli-chen Körper, den anderen als geistigen. In Vers 50setzt er das irdische Leben mit Blut gleich: „Damitwill ich sagen, Brüder: Fleisch und Blut können dasReich Gottes nicht erben; das Vergängliche erbtnicht das Unvergängliche.“ Der Fall hat den Men-schen also vom nichtsterblichen Zustand in densterblichen Zustand versetzt.

B. Adam und Eva verursachten den Fallaufgrund ihrer eigenen Entscheidung.■ Lesen Sie Mose 3:17 vor. Als Gott Adam und Evagebot, nicht von der verbotenen Frucht zu essen,sagte er ihnen aber auch: „Du magst dich selbstentscheiden; denn das ist dir gewährt.“ Warum tater das? Wollte Gott die Absicht des Satans, unsereEntscheidungsfreiheit zu zerstören, zunichte ma-chen? (Siehe Mose 4:4.) Die Frucht war der Weg indie Sterblichkeit mit all ihren Problemen undWechselfällen, und in die Sterblichkeit musste manaus freien Stücken kommen. Lesen Sie im Schüler-leitfaden, was Präsident Joseph Fielding Smithüber diese Entscheidung sagt („Zitate zur Bestäti-gung“, Abschnitt B).

C. Der Fall brachte für alles Leben auf der Erde bedeutsame Veränderungen.■ Machen Sie den Schülern anhand der Liste, dieSie zu Beginn an die Tafel geschrieben haben, klar,was für Veränderungen durch den Fall auf der Welteingetreten sind (siehe 1. Tafelbild).■ Lesen Sie Mose 6:55 vor, wo es heißt: „Weil deineKinder in Sünde empfangen sind, ja, so wird dieSünde in ihrem Herzen empfangen, wenn sie an-fangen aufzuwachsen.“ Was geht aus diesem Vershervor? Die Schüler könnten von dieser Schrift-stelle verwirrt sein, weil die Heiligen der LetztenTage die Vorstellung, die Empfängnis sei die Folgesündigen Verhaltens und ein Kind werde sündiggeboren, ja ablehnen. Das wird in diesem Vers auchnicht gesagt; er will vielmehr klarmachen, dass einKind in eine sündige Welt hineingeboren wird unddass der Satan es nun auf ganz andere Weise ver-suchen kann, da es einen sterblichen Körper be-sitzt. LuB 93:38,39 macht deutlich, dass wir unsereursprüngliche Unschuld nicht mit der Geburt ver-loren haben, sondern aufgrund der Überlieferun-gen der Väter und des Ungehorsams Gottes Geset-zen gegenüber. (Siehe „Zitate zur Bestätigung“,Abschnitt E im Schülerleitfaden).

Kapitel 8

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Kapitel 8

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D. Der Fall war eine beabsichtige Stufe in Gottes Erlösungsplan.■ Lesen Sie 1 Petrus 1:19,20 vor, und besprechenSie den folgenden Gedanken: Christus war schonvor der Erschaffung der Welt dazu ausersehen, un-ser Erretter und Erlöser zu sein. Wenn Christusaber dazu vorherordiniert war, dann war AdamsFall ein erwarteter und vorgesehener Teil in Gottesewigem Plan.■ Welche Auswirkungen des Falls sind für unsereirdische Bewährungszeit wichtig? Führen Sie dieSchüler zu den folgenden Antworten hin:

1. Wir erhalten einen sterblichen Körper, der ein-mal auferstehen wird (siehe LuB 88:15,16).

2. Der Widerstand und die Versuchungen derWelt geben uns die Möglichkeit, unsere Entschei-dungsfreiheit auszuüben, und das ist für unsereBewährungszeit sehr wichtig (siehe 2 Nephi 2:11-16,27; LuB 29:39,40).

3. Indem wir unsere Entscheidungsfreiheit aus-üben, um in Prüfungen und Versuchungen zu be-stehen, werden wir rechtschaffen; oder anders aus-gedrückt: Wir werden nur dann rechtschaffen,wenn wir uns der Sünde stellen und ihr widerste-hen oder sie überwinden (siehe 2 Nephi 2:13).■ Lesen Sie Mose 5:10,11 vor; machen Sie klar, dassAdam und Eva – als sie aus dem Garten vertriebenworden waren – wussten, dass der Fall ein wichti-ger Teil des Planes Gottes war. Sie waren beideüberzeugt, dass ihre Übertretung dazu führte, dasssie erleuchtet wurden, ein neues Bewusstsein fürFreude spürten, Kinder bekommen konnten unddank der die Erlösung durch Christus die Möglich-keit erhielten, das ewige Leben zu ererben.

E. Als Folge des Falls sind wir ein dualistisches Wesen.■ Besprechen Sie mit den Schülern, was es bedeutet,ein dualistisches Wesen zu sein. Dieser Begriff cha-rakterisiert unsere einander entgegengesetzten

Eigenschaften. Einerseits sind wir Gottes Kinder,waren bei unserer Geburt schuldlos und hatten dieMöglichkeit erhalten, selbst ein Gott zu werden(siehe „Zitate zur Bestätigung“, Abschnitt E imSchülerleitfaden). Andererseits haben wir aberauch einen Körper aus Fleisch und Gebein undwerden von körperlichen Bedürfnissen und kör-perlichem Verlangen getrieben (siehe „Zitate zurBestätigung“, Abschnitt E im Schülerleitfaden).Der Apostel Paulus hat erkannt, dass die geistigenund physischen Eigenschaften des Menschen mit-einander in Konflikt stehen (siehe Römer 7:15-25;Galater 5:16,17). Wenn wir nicht in der Lage sind,unsere körperlichen Triebe zu beherrschen, werdenwir – wie König Benjamin es genannt hat – zumnatürlichen Menschen (siehe Mosia 3:19).■ Machen Sie anhand des 2. Tafelbildes klar, wasKönig Benjamin in Mosia 3:19 sagen wollte. Zeich-nen Sie das Bild an die Tafel und besprechen Siekurz, was mit einem Menschen geschieht, wenndas Fleisch herrscht (er trachtet nach Weltlichemund nach körperlicher Befriedigung), und was ge-schieht, wenn der Geist herrscht (er reagiert aufden Heiligen Geist, der zum Geist des Menschenspricht).

Zum AbschlussDie neuzeitlichen Offenbarungen widerlegen die

falsche Behauptung, Adam und Eva hätten Gott be-trogen und seine Absichten durch den Fall zunichtegemacht. Der Fall war vielmehr Teil des göttlichenPlans und ermöglichte es Adam und allen übrigenMenschen, Erfahrungen zu machen, die für ihrenFortschritt wichtig waren. Das Erdenleben be-kommt einen Zweck und eine Bedeutung, wenn wirdaran arbeiten, die körperlichen und geistigen An-forderungen zu erfüllen, die an uns gestellt werden.

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Kapitel 8

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1. Tafelbild

2. Tafelbild

DIE VERÄNDERUNGEN, DIE DER FALL AUF DER ERDE BEWIRKT HAT

Vor dem Fall

Adam und Eva und andere Formen des Lebensbesaßen einen unsterblichen Körper, der vomGeist belebt wurde.

Adam und Eva lebten in Gottes Gegenwart.

Die Erde war ein Paradies.

Adam und Eva „hätten keine Kinder gehabt“(2 Nephi 2:23).

Adam und Eva kannten weder Schmerz nochLeid.

Nach dem Fall

Das Leben auf der Erde wurde sterblich, dasheißt, der Körper wurde vom Blut belebt (sieheAlma 12:23; Joseph Fielding Smith, Lehren derErlösung, Band I, Seite 80).

Adam und Eva wurden aus Gottes Gegenwartausgeschlossen (siehe Mose 4:31).

Adam und Eva mussten sich die Erde untertanmachen – Adam musste lernen, dass er seinBrot im Schweiße seines Angesichts essen sollte(siehe Genesis 3:18,19).

Adam und Eva begannen, „sich zu mehrenund die Erde zu füllen“ (Mose 5:2).

Schmerz, Leid und Krankheit wurden Teil desErdenlebens (siehe Mose 6:48).

Adam und Eva wussten, dass der sterblicheMensch schwach und anfällig für Sünde ist(siehe Alma 41:11; Ether 3:2).

Adam und Eva konnten Gut und Böseunterscheiden und das Gute loben (siehe2 Nephi 2:11; Mose 5:10,11).

ES KOMMT AUF DIE ENTSCHEIDUNG ANMosia 3:19

Der natürliche Mensch Der Heilige

Das Fleisch beherrscht den Geist

Der Geist beherrscht das Fleisch

Körper Körper

Geist Geist

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Das Sühnopfer Jesu Christi

Einleitung■ Sie können eine bildliche Darstellung des Wir-kens Jesu Christi und des Sühnopfers zusammen-stellen und zu Beginn des Unterrichts zeigen (bei-spielsweise die folgende Diaserie: „Das Leben unddie Lehren Jesu Christi und seiner Apostel – dasSühnopfer“, Diaserie B [PMSI0778GE]).■ Was wäre geschehen, wenn Jesus Christus nichtfür unsere Sünden gelitten hätte und nicht von denToten auferstanden wäre? Wir hätten unweigerlichsterben müssen, und unser Körper wäre im Grabvermodert und hätte nie mehr aufstehen können.Unser Geist wäre für immer dem Satan unterwor-fen gewesen, weil wir auf ewig von unseren Sün-den befleckt gewesen wären. Für niemanden hättees Hoffnung gegeben. (Siehe 2 Nephi 9:7-9.)

Anregungen für den UnterrichtA. Gott regiert das Universum mittels Gesetzen.■ Der himmlische Vater und Jesus Christus wirkenaufgrund von allgemein gültigen Gesetzen, dieschon bestanden haben, ehe die Welt war. Je eherwir erkennen, dass wir Segnungen erhalten, wennwir Gottes Gesetze befolgen, und Segnungen ver-wirken, wenn wir sie nicht befolgen, desto glückli-cher und produktiver können wir leben. Veran-schaulichen Sie das, indem Sie LuB 130:132:5 und2 Nephi 2:13 vorlesen.■ Untermauern Sie das Unterrichtsgespräch überdas ewige Gesetz anhand des 1. Tafelbildes.

B. Weil wir gefallen sind, brauchen wir das Sühnopfer.■ Machen Sie den Schülern klar, dass alle Men-schen in einem Zustand der Hilflosigkeit verblie-ben wären, wenn der Erretter seine Mission nichtmit dem Sühnopfer abgeschlossen hätte. VerweisenSie auf die Schriftstellen, die im Schülerleitfadenaufgeführt sind (Überblick, Punkt B 1 und B 2).■ Veranschaulichen Sie anhand des 2. Tafelbildes,was mit den Menschen geschehen würde, die dasGesetz übertreten haben, wenn Christus nicht dasSühnopfer vollbracht hätte. Machen Sie klar, dassdieses schlimme Schicksal jeden mit Ausnahme vonJesus Christus, der ja keine Sünden begangen hatte,ereilen würde.

C. Nur Jesus Christus besitzt die Merkmale undEigenschaften, die notwendig waren, um einunbegrenztes Sühnopfer zu bringen.■ Hat Jesus nur dreimal Versuchungen leidenmüssen, als nämlich der Satan zu ihm kam, wie esim Neuen Testament geschildert wird, oder war erauch sonst noch mit Versuchungen konfrontiert? Inden heiligen Schriften heißt es, dass Jesus „in allemwie wir in Versuchung geführt worden ist“ (He-bräer 4:15; siehe auch Lukas 22:28; Hebräer 2:18;Mosia 3:7; Alma 7:11). Weil Jesus selbst auch Versu-chungen ausgesetzt war, kann er die Versuchun-gen, unter denen wir leiden, vollkommen verstehen(siehe Hebräer 2:18; Alma 7:11,12; LuB 62:1). Ma-chen Sie den Schülern jedoch ganz klar, dass Chris-tus zwar ernstlich versucht wurde, dass er derVersuchung aber niemals nachgab. Wir lesen, dasser Versuchungen litt, ihnen aber keine Beachtungschenkte (siehe LuB 20:22). Jesus hielt sich voll-kommen von der Sünde frei (siehe Johannes 3:5;LuB 45:3,4).■ Besprechen Sie, welche unsterblichen Wesens-merkmale Jesus von seinem Vater geerbt hat, der jaauch unser himmlischer Vater ist. Jesus hatte Machtüber das Leben und den Tod. Niemand hätte ihmdas Leben nehmen können, wenn er es nicht ausfreien Stücken aufgegeben hätte (siehe Johannes5:26; 10:17,18). Als der Sohn Gottes hätte er jeder-zeit Engel herbeirufen können, die ihn vor dem Todbewahrt hätten.

D. Mithilfe seiner göttlichen Wesensmerkmaleund der Macht des Vaters hat Jesus dasunbegrenzte und ewige Sühnopfer vollbracht.■ Warum wollte der Vater, dass das Sühnopfer ge-bracht würde? Lesen Sie mit den Schülern Johan-nes 3:16; 1 Johannes 4:8-10; LuB 18:10,11. Hier wirddeutlich, wie sehr Gott seine Kinder liebt und wel-chen Wert die Seele in seinen Augen hat.■ Das Sühnopfer wird oft auch als stellvertreten-des Opfer bezeichnet. Was ist darunter zu verste-hen, und warum ist diese Bezeichnung für dasSühnopfer des Erretters zutreffend? (Jesus hat stell-vertretend für alle Menschen die Forderungen derGerechtigkeit erfüllt.)■ Das Sühnopfer wird oft auch als unbegrenztesSühnopfer bezeichnet. Inwiefern war das Sühnop-fer unbegrenzt? Machen Sie den Schülern die fol-genden Wahrheiten im Zusammenhang mit demSühnopfer klar:

Kapitel 9

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Kapitel 9

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1. Das Gesetz des Mose wurde durch das Sühn-opfer vollkommen erfüllt (siehe Alma 34:13,14).

2. Der verwesliche Körper konnte nicht ohne dasunbegrenzte Sühnopfer unverweslich werden (inHerrlichkeit auferstehen) (siehe 2 Nephi 9:7).

3. Es war ein unbegrenztes und ewiges Opfer-notwendig, um für die Sünden aller Menschen zusühnen (siehe Alma 34:10,11).

4. Der Erretter litt die Schmerzen aller Nachkom-men Adams (siehe 2 Nephi 9:21).

5. Der Erretter fuhr unter alles hinab, indem erdie Sünden aller Menschen auf sich nahm (sieheLuB 88:6; 122:8).

6. Das Leiden, das der Herr erdulden musste, wargrößer als alles, was ein Mensch ertragen könnte(siehe Mosia 3:7; LuB 19:15-20; Zitate von PräsidentJohn Taylor und Elder Marion G. Romney, „Zitate zur Bestätigung“, Abschnitt D im Schülerleitfaden).

7. Das Sühnopfer wirkt sich auf Welten ohneZahl aus (siehe LuB 76:22-24).■ Wann hat der Erretter das Sühnopfer vollbracht?Viele Christen glauben, das sei nur am Kreuz ge-schehen; viele Heilige der Letzten Tage hingegenglauben daran, dass das in Getsemani geschehenist. Beide haben zum Teil Recht, wie Elder Neal A.Maxwell und Elder Bruce R. McConkie im Schüler-leitfaden deutlich machen („Zitate zur Bestäti-gung“, Abschnitt D).

E. Das Sühnopfer Christi brachte die Gesetze der Gerechtigkeit und der Barmherzigkeit in Einklang.■ Definieren Sie die Begriffe Gerechtigkeit undBarmherzigkeit. Gerechtigkeit ist „Aufrichtigkeit,Gleichheit, jedem gleichermaßen sein Recht ge-währen“ und „das Befolgen des Gesetzes Gottes“;Barmherzigkeit ist „der freundliche, mitfühlendeUmgang mit jemandem, der eine Strafe verdienthätte“ und „die Bereitschaft, ihm zu vergeben undNächstenliebe zu erweisen“ (Oxford English Dictio-nary, Einträge „justice“ und „mercy“).■ Lesen Sie Alma 42:13-15,22-25 und 29,30 vor;hier wird deutlich, dass die Barmherzigkeit die Ge-rechtigkeit nicht berauben kann, sondern dass dieGerechtigkeit durch das Sühnopfer befriedigt wor-den ist, sodass die Barmherzigkeit Anspruch aufdie Ihren erheben kann (die wirklich bußfertigenund demütigen Menschen).

■ Besprechen Sie die Begriffe Gerechtigkeit undBarmherzigkeit anhand des 3. und 4. Tafelbildes.■ Lesen Sie vor, wie Elder Boyd K. Packer die Be-griffe „geistiger Kredit“, „ewiges Gesetz“, „Barm-herzigkeit“ und „Mittler“ versteht („Zitate zur Be-stätigung“, Abschnitt E im Schülerleitfaden).

F. Das Sühnopfer Jesu Christi ist notwendig für die Errettung aller Kinder Gottes.■ Wer sind letztendlich die beiden größten Feindedes Menschen? (Tod und Sünde.) Das SühnopferJesu Christi gibt uns die Möglichkeit, beides zuüberwinden. Jesus, der als erster auferstanden ist,hat jedem Menschen, der auf dieser Erde gelebt hat,die Auferstehung ermöglicht (siehe Helaman14:15,16). Wie aber macht es das Sühnopfer mög-lich, Sünde zu überwinden? Christus hat für alleSünden der Menschen gezahlt, aber jeder mussUmkehr üben, ehe ihm seine Sünden aufgrund desSühnopfers vergeben werden (siehe LuB 19:15-19).Die Schlechten, die nicht umkehren, verbleiben inihren Sünden und ihnen wird nicht vergeben (sieheAlma 11:37,41).■ Wie wirkt sich das Sühnopfer auf kleine Kinderaus, die ja nicht gesündigt haben? (Siehe Moroni8:8-12).

G. Wir müssen den Willen des Vaters und desSohnes tun, damit das Sühnopfer vollständigfür uns wirksam wird.■ Machen Sie klar: Das Sühnopfer ist für uns nurvon relativ geringem Wert, wenn wir seineGrundsätze nicht in unser Leben aufnehmen. Wennwir nicht demütig, umkehrwillig und glaubenstreusind, kommen wir auch nicht in den vollen Genussdes Sühnopfers.

Zum AbschlussGeben Sie feierlich Zeugnis, dass Jesus Christus

ein Gott ist und dass Sie wissen: Er ist Ihr Erretter.Sie können auch Nephi zitieren, der gesagt hat:„Ich frohlocke in Klarheit; ich frohlocke in Wahr-heit; ich frohlocke in meinem Jesus, denn er hatmeine Seele von der Hölle erlöst.“ (2 Nephi 33:6.)Sie können zum Abschluss Eliza R. Snows Lied„Wie groß die Weisheit und die Lieb“ (Gesangbuch,Nr. 122) vorlesen oder gemeinsam singen.

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Kapitel 9

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1. Tafelbild

2. Tafelbild

DER ZWECK DES GESETZES

DIE FORDERUNGEN DER GERECHTIGKEIT

Das Gesetz

Das Gesetz wird übertreten

Menschheit

Zeitliche Strafe Geistige Strafe

Segnung Strafe

Menschheit Menschheit

Durch Gehorsam

Durch Ungehorsam

Alma 42:18,20;Lehre und Bündnisse 82:4

Lehre und Bündnisse130:20,21

Physischer Tod

Ererbte Folge des Falls Adams:Schmerz, Leid, Krankheit, Tod

Geistiger Tod (Hölle)

Folge der eigenen Übertretung(Nachgeben der Wünsche desgefallenen Wesens, die durch denFall entstanden sind)

Der Mensch ist gefangen

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Kapitel 9

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3. Tafelbild

4. Tafelbild

GERECHTIGKEIT UND BARMHERZIGKEITDie Schwierigkeit

Zwei wichtige Eigenschaften Gottes

Gerechtigkeit: verlangt, dass Sünden bestraft werden

Barmherzigkeit: möchte die Strafe erlassen und die Sünde fortwaschen

Der Mensch, der von Gott gerichtet wird

Barmherzigkeit und Gerechtigkeit sind einander entgegengesetzt. Können beide Eigenschaften Gottes maßgebend sein, wenn die Menschen zum letzten Gericht gerufen werden?

GERECHTIGKEIT UND BARMHERZIGKEITDie Lösung

Die Barmher-zigkeit, die nach einem Sühnopfer verlangt und die Umkehr möglich macht

zahlt die Forderungen der

befriedigt die Erfordernisse der

tritt an die Stelle der

Gerechtigkeit, die dem Gesetz Nachdruck verleiht und eine Strafe verlangt

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Der Zweck des ErdenlebensEinleitung■ Schreiben Sie die folgenden Fragen an die Tafel:Woher sind wir gekommen? Warum sind wir hier?Wohin gehen wir?

Nur das Evangelium Jesu Christi beantwortet diewichtigsten Fragen des Menschen. Die erste Frage(Woher sind wir gekommen?) ist in Kapitel 6 („Dasvorirdische Leben“) beantwortet worden. Heutewerden Sie anhand von Schriftstellen die zweiteFrage beantworten (Warum sind wir hier?). DieAntwort auf die dritte Frage (Wohin gehen wir?)wird während der restlichen Lektionen allmählicherarbeitet. Sie können auch die folgenden Fragen,die während des heutigen Unterrichts besprochenwerden, an die Tafel schreiben: Warum brauche icheinen physischen Körper? Warum brauchen wir imLeben Prüfungen und Leid? Wie kann ich in die-sem Leben wie Gott werden?■ Die Erde ist eine Schule, kein Kinderspielplatz.Zu unserer ewigen Bestimmung gehört, dass wiruns von einer Ebene auf die nächste erheben, ähn-lich wie wir in der Schule von einer Klasse in dienächste aufsteigen. Aus dem Blickwinkel der Ewig-keit gesehen ist das Erdenleben eine Stufe in unse-rem ewigen Unterricht. (Siehe „Zitate zur Bestäti-gung“, Abschnitt D und E im Schülerleitfaden).

Anregungen für den UnterrichtA. Wir sind, damit wir Freude haben können.■ Zu welchem Zweck hat Gott uns das Erdenlebengeschenkt? Lesen Sie die Frage, die Mose in Mose1:30 stellt, und die tiefgründige Antwort, die derHerr ihm in Vers 39 gibt.■ Halten Sie den Unterricht positiv; machen Sieden Schülern klar, dass es eine große und wichtigeSegnung in unserem ewigen Fortschritt ist, dasswir einen sterblichen Körper haben dürfen, auchwenn dieser Körper Schwächen hat. Vermeiden Siees, ausführlich über den Satan zu diskutieren; wei-sen Sie einfach darauf hin, dass er als Widersacherdes Menschen versucht, unseren ewigen Fortschrittzu verhindern und Gottes Werk zu zerstören.

B. Gott hat uns die Möglichkeit gegeben, auf der Erde einen sterblichen Körper zu erhalten.■ Sie können das Tafelbild „Das irdische Leben“während des ganzen Unterrichts verwenden unddabei jeweils nur einen Teil zeigen.■ Lesen Sie Abraham 3:24-26 vor. Lassen Sie dieSchüler erklären, was der Ausdruck „hinzugefügtbekommen“ bedeutet.

■ Besteht die Seele des Menschen nur aus Geist?Oder nur aus einem physischen Körper? Lesen SieLuB 88:15 vor, und machen Sie klar, dass die Seeleaus beidem besteht. Lesen Sie LuB 93:33 und 138:17vor; hier wird deutlich, dass wir nur dann eineFülle der Freude erlangen können, wenn Körperund Geist vereint sind.■ Der physische Körper ist eine Gabe vom himm-lischen Vater und muss wie ein heiliger Tempelbehandelt werden (siehe Überblick, Punkt B 1 undB 2 im Schülerleitfaden).

C. Das Erdenleben ist eine Prüfungszeit.■ Lesen Sie Abraham 3:24,25; hier finden Sie etwasüber unseren zweiten Stand. Weisen Sie besondersdarauf hin, dass wir hier geprüft werden sollen.Das Leben ist eine Prüfung, bei der wir zeigen müs-sen, ob wir Gottes Gebote halten und Sünde undWiderstand überwinden. Veranschaulichen Sie die-sen Grundsatz anhand des unteren Abschnittes desTafelbildes.■ Soll das Leben leicht sein? Freude – das Ziel un-serer Existenz – erleben wir nur dann, wenn wir unsbewusst machen, dass wir auf Gott vertrauen undtäglich seinen Willen tun müssen, um den vielenAnforderungen gewachsen zu sein, mit denen wirkonfrontiert werden. Veranschaulichen Sie diesenGrundsatz, indem Sie vorlesen, was Alma seinemSohn Schiblon rät (siehe Alma 38:5).■ Der Satan wird uns während unserer Be-währungszeit schmerzlich versuchen, aber meinenSie, dass er Macht über uns erlangen kann? Kanner uns über unsere Kraft hinaus versuchen? LesenSie gemeinsam 1 Korinther 10:13 und Alma 13:28-30. Der Erretter weiß, was wir durchmachen, weilauch er versucht wurde, und er möchte uns helfen(siehe Hebräer 4:14-16). Der Erretter kann unsauch beim Überwinden von Versuchungen als Vor-bild dienen: „Er litt Versuchungen, schenkte ihnenaber keine Beachtung“ (LuB 20:22). Wir leiden glei-chermaßen Versuchungen, und wir brauchen ih-nen auch keine Beachtung zu schenken. Wenn wirihnen Beachtung schenken, tun wir das aufgrundunserer eigenen Entscheidung. Niemand kann unsdazu zwingen. Um aber einer Versuchung wider-stehen zu können, brauchen wir Gottes Hilfe.Lesen Sie 3 Nephi 18:18 vor.

D. Die Prüfungen des Erdenlebens sind zu unserem Besten.■ Könnten wir Glück wirklich schätzen, wenn wirniemals Bitteres und Trauriges erlebt hätten? LesenSie gemeinsam die Schriftstellen im Überblick,Punkt D 1 im Schülerleitfaden, und denken Siedarüber nach.

Kapitel 10

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Kapitel 10

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■ Lassen Sie die Schüler die unterschiedlichenArten von Prüfungen nennen, denen der Menschunterworfen ist. Schreiben Sie sie an die Tafel. DieSchüler nennen vielleicht Krieg, Krankheiten, tödli-che Unfälle, Hunger, geistige und körperliche Be-hinderungen, Armut, Grausamkeit, Ungleichheit,wirtschaftliches Versagen oder Enttäuschungen in-nerhalb der Familie. Wie können wir uns ange-sichts von Prüfungen eine ähnliche Einstellung be-wahren, wie Christus sie hatte? Wie können wir ei-nen Grund für ein tragisches Ereignis finden, wennwir uns vor Augen halten, das es einen gütigen,liebevollen, barmherzigen, allmächtigen und ge-rechten Gott gibt? (Siehe „Zitate zur Bestätigung“,Abschnitt D im Schülerleitfaden). Sie können dieSchüler bitten, von Menschen zu erzählen, dieschreckliche Hindernisse und Prüfungen durchGlauben gemeistert haben.■ Erzählen Sie von Joseph Smith und den Brüdernim Gefängnis von Liberty im US-Bundesstaat Mis-souri (siehe LuB 121:1-10; 122:1-9). Der Herr be-stätigte dem Propheten, was er den Heiligen schonvorher über ihre Erlebnisse beim Aufbau Zions ge-sagt hatte, nämlich: „Mit euren natürlichen Augenkönnt ihr zur gegenwärtigen Zeit die Absichteneures Gottes in Bezug auf das, was später nochgeschehen wird, nicht sehen, auch nicht die Herr-lichkeit, die nach viel Drangsal folgen wird. Dennnach viel Drangsal kommen die Segnungen.“ (LuB58:3,4.)

E. Das Erdenleben gibt uns die Möglichkeit, die Eigenschaften zu entwickeln, die ein Gott besitzt.■ Ist es möglich, dass wir vollkommen werden? Istes möglich, dass wir in diesem Leben vollkommenwerden? Vergleichen Sie Matthäus 5:48 mit 3 Nephi12:48; hier wird erklärt, dass man durch die Aufer-stehung wie Gott und Christus vollkommen wer-den kann. Elder Bruce R. McConkie hat gesagt, dasswir hier auf der Erde schon in begrenztem Maßevollkommen werden können („Zitate zur Bestäti-gung“, Abschnitt E im Schülerleitfaden).■ Geben Sie die folgende Geschichte von Präsi-dent Spencer W. Kimball wieder:

„,Bruder Kimball, sind Sie schon einmal im Him-mel gewesen?‘

Meine Antwort muss für meinen Gesprächspart-ner gleichermaßen ein Schock gewesen sein, dennich antwortete ohne Zögern: ,Warum, Bruder Ri-chards? Ja, natürlich. Kurz bevor ich in Ihr Studiogekommen bin, habe ich einen Zipfel des Himmelsgesehen. ...

Ja, vor etwa einer Stunde. Das war im heiligenTempel. Der Siegelungsraum ist von der lautenWelt durch die dicken, weißgestrichenen Wände,

die hellen, warmen Vorhänge und die schönen,edlen Möbelstücke getrennt; die einander gegen-überliegenden Spiegel an der Wand scheinen einenin die Unendlichkeit zu führen. Die schönen Bunt-glasfenster vor mir strahlten so ein friedliches Lichtaus. Alle im Raum waren weiß gekleidet. Hierherrschten Frieden, Eintracht und gespannte Er-wartung. Ein gutgekleideter junger Mann und eineelegant gekleidete junge Frau, deren Schönheit sichnicht mit Worten beschreiben lässt, knieten sich amAltar gegenüber. Mit der mir übertragenen Voll-macht sprach ich die Worte, die sie für die Ewigkeithier auf der Erde und in den celestialen Weltentrauten und aneinander siegelten. Dort waren die,die im Herzen rein sind. Dort war der Himmel.

Als die ewige Ehe geschlossen war und das Paarverhalten beglückwünscht wurde, gab mir einglücklicher Vater, der vor Freude strahlte, dieHand und sagte: „Bruder Kimball, meine Frau undich sind nur einfache Menschen, die nie besondersviel Erfolg hatten, aber wir sind ungeheuer stolzauf unsere Familie. Er fuhr fort: „Dies ist das letzteunserer acht Kinder, das in diesem heiligen Hausdie Tempelehe schließt. Alle anderen Kinder sindmit ihrem Ehepartner hier, um an der Hochzeit un-seres jüngsten Kindes teilzunehmen. Dieser Tag istunser glücklichster, denn alle acht Kinder sindjetzt auf die rechte Weise verheiratet. Sie dienendem Herrn treu in der Kirche, und die älteren ha-ben bereits eigene Kinder, die sie in Rechtschaffen-heit aufziehen.“

Ich sah seine schwieligen Hände, seine raueHaut und dachte bei mir: „Das ist ein wirklicherSohn Gottes, der seine Bestimmung erfüllt.“

„Erfolg?“, fragte ich, als ich nach seiner Handgriff. „Das ist die schönste Erfolgsgeschichte,die ich jemals gehört habe.“‘“ (Generalkonferenz,Oktober 1971.)■ Lesen Sie Mosia 3:19 vor und erklären Sie, wiewichtig es ist, sein körperliches Verlangen zu be-herrschen, indem man seine geistige Natur dieOberhand gewinnen lässt. Indem wir uns derFührung des Geistes unterwerfen, erlangen wir dieHerrschaft über unseren physischen Körper.

Zum AbschlussGeben Sie Zeugnis von Ihrer Gewissheit, dass Sie

und alle Menschen zu einem weisen und edlenZweck hier auf die Erde gesandt worden sind. Ge-ben Sie Zeugnis, dass wir unsere Schwächen hierauf der Erde überwinden und auf dem engen undschmalen Pfad bleiben können, der zum ewigenLeben führt, wenn wir getreu bleiben und auf Gottvertrauen.

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Kapitel 10

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Tafelbild

DAS IRDISCHE LEBEN2 Nephi 2:13-27

Von göttlichen Eltern

Jeder bringt die Tugenden und die Persönlichkeit mit auf die Erde, die er im vorirdischen Leben entwickelt hat.

GeistDas wirkliche Wesen

Von sterblichen Eltern

Jeder Mensch, der auf die Welt kommt, besitzt einen Körper aus Fleisch, dessen Verlangen und Wünsche er meistern muss.

KörperDie Wohnstätte des wirklichen Wesens

Hebräer 12:9

DER STERBLICHE MENSCH

Ein dualistisches WesenLehre und Bündnisse 88:15

DIE PRÜFUNGSZEIT DES IRDISCHEN MENSCHEN

Alma 34:32-35

„Das Erdenleben des Menschen ist nichts weiter als eine Prüfungszeit, während der er zeigen muss, ob er seine Anstrengungen, seinen Sinn und seine Seele auf das richtet, was zur Bequemlichkeit und zur Befriedi-gung seiner körperlichen Instinkte und Leiden-schaften beiträgt, oder ob er es sich zum Lebensziel macht, sich geistige Wesensmerkmale anzueignen.“ (David O. McKay, „Today‘s Need – Spiritual Awaken-ing“, Relief Society Magazine, Juni 1941, Seite 364.)

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Die Entscheidungsfreiheit des MenschenEinleitung■ Bringen Sie ein Schachspiel mit in den Unter-richt, und lassen Sie zwei Schüler das Spiel aufstel-len. Fragen Sie sie, warum sie die Spielfiguren ge-rade so und nicht anders aufstellen müssen, undlassen Sie sie alle Spielfiguren benennen und er-klären, wie man sie ziehen darf.

Dann sollen die Schüler ein paar Eröffnungszügemachen und dabei erklären, warum sie sich für ei-nen bestimmten Zug entschieden haben. Warumhaben sie nicht einfach aufs Geratewohl einen Zuggemacht? Warum ist jeder einzelne Zug beimSchachspiel wichtig? Warum muss man genau wis-sen, worum es beim Schachspiel geht, damit manseine Züge festlegen kann?

Lassen Sie die Schüler sagen, was das Schachspielund das Erdenleben gemeinsam haben. Die folgen-den Parallelen sind möglich:

1. Bestimmte Regeln sind von vornhereinfestgelegt.

2. Viele unterschiedliche Züge oder Entschei-dungen sind möglich.

3. Jeder Zug, jede Entscheidung zieht Konse-quenzen nach sich und bestimmt die nächstenZüge oder Entscheidungen.

4. Wenn wir bestimmte Grundsätze und Regelnkennen, können wir besser richtige Entscheidun-gen treffen.

5. Wir müssen uns die Folgen unserer gegen-wärtigen Entscheidungen überlegen.■ Sie können das Unterrichtsthema einführen, in-dem Sie Handzettel mit dem folgenden Zitat ver-teilen:

„Auf Sie wartet ein alter Mann, den Sie kennenmüssten. ... Ob es ihm schlecht geht oder ob erglücklich ist, hängt von Ihnen ab. Denn Sie habenihn geschaffen. Der alte Mann sind Sie, nur eben äl-ter geworden.“ (Verfasser unbekannt, RichardEvans’ Quote Book, Seite 37.)

Anregungen für den UnterrichtA. Entscheidungsfreiheit ist das Recht,unbeeinflusste Entscheidungen zu treffen; dieses Recht ist ewig.■ Schreiben Sie Entscheidungsfreiheit an die Tafel,und lassen Sie die Schüler diesen Begriff definieren.Die folgenden Punkte können die Begriffsdefini-tion erweitern

1. Das Gesetz schafft Entscheidungsmöglich-keiten.

2. Wir müssen das Gesetz und die Entschei-dungsmöglichkeiten verstehen, die es uns bietet.

3. Wir müssen verstehen, welche Entscheidungendem Willen Gottes in Bezug auf uns entsprechen.

4. Die Entscheidungsfreiheit gibt uns die abso-lute, uneingeschränkte Freiheit, uns zwischen meh-reren Möglichkeiten zu entscheiden.

Die Menschen sagen oft: „Ich habe das Recht, al-les zu tun, was ich will.“ Was für Beschränkungen le-gen die Gesellschaft und Gott unserer Entschei-dungsfreiheit auf?■ Der Herr hat uns Gesetze gegeben und möchte,dass wir Erfüllung finden, indem wir unsere Ent-scheidungsfreiheit ausüben und seine Gebote hal-ten. Lesen Sie gemeinsam die Zitate des ProphetenJoseph Smith, die deutlich machen, was für Gabenund Segnungen man erhält, wenn man Gottes Ge-setz befolgt, und sprechen Sie darüber. („Zitate zurBestätigung“, Abschnitt B im Schülerleitfaden oderLehren des Propheten Joseph Smith, Seite 261.)■ Lesen Sie Helaman 14:30,31. Laut dieser Schrift-stelle gehört zur Freiheit mindestens zweierlei,nämlich was? (Das Recht, unser Handeln selbst zubestimmen und die Verantwortung für unser Han-deln zu übernehmen; Gut und Böse wird uns gemäßunserer Entscheidungen wiederhergestellt.)■ Lesen Sie LuB 29:36 vor und machen Sie klar:Auch als Geist haben wir Entscheidungsfreiheit be-sessen, und diese Entscheidungsfreiheit war imvorirdischen Leben genauso wie in diesem Lebendie Voraussetzung für Fortschritt.

B. Der Satan versucht, uns dieEntscheidungsfreiheit zu nehmen.■ Lesen Sie gemeinsam Offenbarung 12:7,8 undMose 4:1-4. Was geschah laut diesen Schriftstellenbeim Rat im Himmel? Was waren die wichtigstenPunkte? Besprechen Sie, was die folgenden Zitatedes Propheten Joseph Smith aussagen:

„Der Streit im Himmel ging um Folgendes: Jesussagte, es werde einige Seelen geben, die nicht erret-tet würden, und der Teufel sagte, er könne sie alleerretten, und legte dem großen Rat seine Pläne vor;dieser aber stimmte für Jesus Christus. Der Teufelnun erhob sich in Auflehnung gegen Gott undwurde zusammen mit allen, die sich für ihn starkgemacht hatten, hinabgeworfen.“ (Lehren des Pro-pheten Joseph Smith, Seite 363.)■ Besprechen Sie mit den Schülern 1 Korinther10:13, und lesen Sie das Zitat von Joseph Smith imSchülerleitfaden vor („Zitate zur Bestätigung“,Abschnitt B oder Lehren des Propheten Joseph Smith,Seite 191).

Kapitel 11

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Kapitel 11

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C. Wir müssen Gott über den Gebrauch unsererEntscheidungsfreiheit Rechenschaft ablegen.■ Schreiben Sie Verantwortlichkeit an die Tafel, undzwar gegenüber von Entscheidungsfreiheit. LassenSie die Schüler sagen, wie beide Begriffe zusam-menhängen.

Sie können die folgenden Fragen an die Tafelschreiben, um den Schülern den Grundsatz derVerantwortlichkeit klarzumachen. Sie sollen die ge-nannten Schriftstellen aufschlagen, lesen und ge-meinsam besprechen.

1. Inwieweit ist jeder Mensch verantwortlich?(Siehe 2 Nephi 9:25,26; Moroni 8:22.)

2. Wie lässt sich Verantwortlichkeit messen?(Siehe Römer 2:5-8; Alma 4:3,4.)

3. Kann ein Mensch einem anderen die Verant-wortung für seine Sünden zuschieben? Warumoder warum nicht? (Siehe 2. Glaubensartikel;Galater 6:4,5.)

D. Unser Schicksal in der Ewigkeit hängt davonab, wie wir von unserer EntscheidungsfreiheitGebrauch machen.■ Gehen Sie mit den Studenten durch, was Präsi-dent John Taylor gesagt hat („Zitate zur Bestäti-gung“, Abschnitt D im Schülerleitfaden). Betonen

Sie: Wir haben das Recht, selbst zu bestimmen, obwir in der zukünftigen Welt glücklich oder elendsind, und zwar durch das, was wir jetzt auf der Erdetun.■ Lesen Sie LuB 58:26-29 vor und sprechen Siedarüber, wie sich diese Schriftstelle auf unserSchicksal in der Ewigkeit bezieht. Kann man wirk-lich mit Recht sagen, man sei so sehr in schlechteUmstände verstrickt, dass man nichts Gutes tunkönne?■ Warum wäre es ohne die Entscheidungsfreiheitnicht möglich, dass wir den gerechten Lohn oderdie gerechte Strafe für unsere Gedanken, Worteund Taten erhalten? (Siehe Mosia 4:30.)

Zum AbschlussSind die folgenden Aussagen richtig oder falsch?1. Wir sind das Ergebnis des Gebrauchs unserer

Entscheidungsfreiheit.2. Wir sind das, was wir sein wollten.3. Wir entscheiden uns für das, was wir wollen –

was uns gefällt.4. Schließlich kommen wir in das Reich, für das

wir uns entschieden haben.

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Beten und Fasten

Einleitung■ Besprechen Sie mit den Schülern Alma 17:3, wodeutlich wird, dass Beten und Fasten zusammenwesentlich zum Erfolg der Söhne Mosias beigetra-gen haben. Weil die vier sich vielem Fasten und Be-ten hingegeben hatten, hatten sie wichtige Erfolgeerzielt. Worin bestanden ihre Erfolge? Könnenauch wir solche Erfolge erzielen? Sie schafften un-ter anderem Folgendes:

1. Sie besaßen den Geist der Prophezeiung.2. Sie besaßen den Geist der Offenbarung.3. Sie lehrten mit Macht und Vollmacht von Gott.

■ Lesen Sie das folgende Zitat von Präsident Brig-ham Young vor: „Wenn mir nicht nach Beten zu-mute war, wenn mir nicht danach zumute war, denVater im Himmel um einen Morgensegen unddarum zu bitten, mich und meine Familie und alleguten Menschen auf der Erde während des Tageszu beschützen, dann habe ich mir gesagt: ,Brigham,knie dich sofort hin und neige dich vor dem Throndessen, der in den Himmeln regiert, und bleib so,bis du meinst, du könntest deine Stimme vor die-sem Gnadenthron erklingen lassen, der für dieSünder errichtet wurde.‘“ (Discourses of BrighamYoung, Seite 46.)

Lassen Sie die Studenten sagen, was PräsidentYoungs Worte in ihnen auslösen. Man kann darausunter anderem viel über Kommunikation lernen.Für die Beziehung zwischen zwei oder mehr Men-schen – auch in der Familie – gibt es nichts Wichti-geres, als sich die Möglichkeit zum Gespräch mit-einander zu bewahren. Was wäre, wenn wir nurdann mit unseren Angehörigen sprächen, wennuns danach zumute wäre? Genauso wichtig ist es,darauf zu achten, dass keine Barrieren zwischenuns und dem himmlischen Vater stehen.

Anregungen für den UnterrichtA. Das Gebet hat von Anfang an mit zum Evangeliumsplan gehört.■ Die Verbannung aus dem Garten von Eden be-deutete den geistigen Tod für Adam und Eva (sieheLuB 29:41), denn sie waren ja aus der Gegenwart desHerrn ausgestoßen. Ihre geistige Wiederherstel-lung begann damit, dass sie den Namen des Herrnanriefen. Der Herr antwortete ihnen und trug ihnenauf, „Gott im Namen des Sohnes“ anzurufen im-merdar (Mose 5:8). Für Adam war das Gebet der er-ste Schritt zu einer Verbindung mit Gott, und es ist

seitdem immer ein wichtiger Teil des evangeliums-gemäßen Lebens gewesen (siehe Mose 5:12;6:4,5,51).

B. Gott hat offenbart, warum wir zu ihm beten sollen.■ Wie oft sollen wir beten? Hat der Herr festgelegt,wie oft wir beten sollen? Schreiben Sie die folgen-den Schriftstellen an die Tafel, und lassen Sie dieStudenten herausfinden und zusammenfassen, wassie aussagen. Sie können sie zum Schriftlesen inGruppen einteilen.

Lehre und Bündnisse 46:7. Tut alles mit Gebet.Psalm 55:17. Betet am Morgen, am Mittag und

am Abend.Lukas 18:1-7. Betet allzeit und lasst darin nicht

nach.1 Thessalonicher 5:17,18. Betet ohne Unterlass

und dankt für alles.Alma 13:28. Wacht und betet ständig.Alma 37:37. Beratet euch mit dem Herrn in allem,

was ihr tut.Wäre unser Leben anders, wenn wir vor jeder

Entscheidung beteten?■ Besprechen Sie das 1. Tafelbild mit den Schü-lern, und geben Sie Zeugnis, dass wirkliche Reifedaran zu erkennen ist, dass jemand bei der Ent-scheidungsfindung weise Ratschläge und Anlei-tung annimmt. Ein solcher Rat unterstützt denGebrauch der Entscheidungsfreiheit, statt ihn zubehindern.■ Das Gebet, das ja der Schlüssel zur Offenbarungist, öffnet die Schleusen, die es Gott ermöglichen,auf die vielen Bedürfnisse seiner Kinder einzuge-hen. Wir bitten, und wir empfangen. Im Zitat vonElder Bruce R. McConkie im Schülerleitfaden („Zi-tate zur Bestätigung“, Abschnitt B) heißt es: „DieserWeg (das Gebet) ist wichtig, wenn der Mensch er-rettet werden will; ohne das Gebet gibt es keine Er-rettung.“ (Mormon Doctrine, Seite 681.) Warum istdas richtig?

C. In den heiligen Schriften wird erklärt, worum wir beten sollen.■ Die Schriftstellen im Schülerleitfaden (Überblick,Punkt C) machen deutlich, worum wir beten sol-len. Lassen Sie die Schüler etwas zu den Punktensagen, die im 2. Tafelbild aufgeführt sind, und ihreeigene Liste aufstellen (sie können die Punkte ander Tafel mit aufnehmen). Verweisen Sie auch auf„Zitate zur Bestätigung“, Abschnitt C, und aufAlma 34:19-27.■ Die Geschichte von Enos im Buch Mormon isteine sehr gute Möglichkeit, über das Gebet zu

Kapitel 12

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Kapitel 12

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sprechen. An Enos wird sehr anschaulich deutlich,dass wir nicht nur wegen etwas beten können, waswir selbst brauchen, sondern auch wegen etwas,was unsere Mitmenschen brauchen. Veranschauli-chen Sie an der Tafel, wie Enos zuerst wegen seinereigenen Sorgen betete (siehe Vers 2), seine Bittendann aber auf seine Brüder (Vers 9) und schließlichauf die traditionellen Feinde, die Lamaniten, aus-weitete (Vers 11). Beim Beten gehen wir ja in uns,und das kann uns unsere Einstellung zu anderenMenschen klarmachen.

D. Der Herr hat uns erklärt, wie wir unseren Gebeten mehr Bedeutung und Wirksamkeit verleihen können.■ Uns ist geboten worden, im Namen Jesu Christizum Vater zu beten. Lesen Sie die Schriftstellen, dieim Schülerleitfaden angegeben sind (Überblick,Punkt D 1).■ Wenn unser Gebet mehr bewirken soll, müssenwir die Barrieren erkennen, die zwischen uns undGott stehen. Lassen Sie die Studenten die Hinder-nisse nennen, an die sie beim Beten stoßen. Eineeinfache Tafelzeichnung wie beispielsweise das 3.Tafelbild kann den Studenten helfen, diese Hinder-nisse als Mauer zwischen sich und Gott zu sehen.Besprechen Sie, wie solche Hindernisse sich entfer-nen lassen. Im Schülerleitfaden („Zitate zur Bestäti-gung“, Abschnitt D) finden Sie Anregungen dazu,wie man solche Hindernisse, die einem wirkungs-vollen Gebet im Weg stehen, abbauen kann.■ Zum wirklichen Gespräch gehören sowohl dasZuhören als auch das Reden. Machen Sie den Stu-denten klar, wie wichtig das Zuhören beim undnach dem Beten ist. (Siehe „Zitate zur Bestäti-gung“, Abschnitt D im Schülerleitfaden). Zu wirk-lichem Zuhören gehört unter anderem Folgendes:

1. Empfänglich für die Art und Weise sein, auf dieGott spricht (Gefühle, Gedankenblitze, Eindrücke)

2. Sich während des Betens und nach dem Betendie Zeit nehmen, eine Antwort zu empfangen

3. Sich darüber im Klaren sein, dass Gott aufseine eigene Weise und zu der von ihm bestimmtenZeit Antwort gibt

E. Manchmal soll unser Beten mit Fasten einhergehen.■ Was hat Fasten mit einem wirkungsvollen Gebetzu tun? Beim Fasten zeigen wir Beherrschung undDemut und dass wir uns an die Lehre Jesu halten,die besagt, dass der Mensch nicht nur vom Brotlebt. (Siehe Matthäus 4:4.) Außerdem wird daranklar, dass wir auf Gott angewiesen sind, darauf,dass er uns die – zeitliche und geistige – Nahrunggibt, die wir brauchen, um am Leben zu bleiben. ImSchülerleitfaden finden Sie Zitate von Elder BruceR. McConkie und Präsident Spencer W. Kimball,wo der Nutzen des Fastens erklärt wird (siehe „Zitate zur Bestätigung“, Abschnitt E, und DasWunder der Vergebung, Seite 97).

Zum AbschlussDas Gebet ist die reinste Form der Kommunika-

tion. Es schlägt eine emotionale und verbale Brückeüber die Kluft, die uns oft von Gott trennt. Auchhier gilt wie für jede Art von Kommunikation, dasswir uns auf den Gesprächspartner einstellen undseine Antwort verstehen lernen müssen. Das, wasin diesem Kapitel über das Gebet gesagt wird, gibtuns alles an die Hand, was wir brauchen, um wir-kungsvoller zu beten.

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Kapitel 12

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1. Tafelbild

2. Tafelbild

Körperliche und seelische Entwicklung

Im Gegensatz dazu:Geistige Entwicklung

Von Unabhängigkeit

Von Abhängigkeit zu Unabhängigkeit

zu Abhängigkeit

Ein Kind macht ständig Fortschritt auf jeneReife hin, wo es sein Denken und Handelnselbst bestimmen kann

Der Mensch muss wie ein Kind werden, seineNeigung zum Egoismus überwinden, seineangebliche Selbständigkeit beiseite schieben,ehe er sich der Tatsache bewusst werden kann,dass er Gott braucht, und sagen kann, dass erauf seine Segnungen angewiesen ist. Diesegeistige Reife wird immer beim Beten sichtbar.

Körperliche BedürfnisseGesundheit

Wohlbefinden

Friede

Alles Lebensnotwendige

Geistige BedürfnisseDie Begleitung des HeiligenGeistes

Sündenvergebung

Evangeliumserkenntnis und-verständnis

Zeugnis

Kraft, Versuchungen zuwiderstehen

Anderes WichtigesMissionsarbeit

Beamte der Kirche

Führer des Landes

Soziale Probleme

Für seine „Feinde“

Für seine Brüder

Für sichselbst

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Kapitel 12

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3. Tafelbild

Zu wenig Zeit

Heuchelei – beten, um gesehen zu werden

Mangelnde Aufrichtigkeit

Sünde

Zerrissenheit

Nicht auf eine Antwort hören können

Mangelnder Glaube

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Der Glaube ist eine Kraft, die sich auf Christus gründetEinleitung■ Elder Gordon B. Hinckley hat eine Geschichteerzählt, in der einfacher und hingebungsvollerGlaube deutlich wird. Sie können diese Geschichtewiedergeben.

„Mir war es vergönnt, viele großartige Männerund Frauen überall auf der Welt kennenzulernen.Manche haben einen unauslöschlichen Eindruck hin-terlassen, unter anderem auch ein Marineoffizier ausAsien, ein außergewöhnlicher junger Mann, der zueinem Lehrgang in die Vereinigten Staaten gekom-men war. Unter seinen Kollegen in der US-Marinegab es einige, deren Verhalten ihn anzog, und sie er-zählten ihm auf seine Bitte hin von ihrem Glauben.Er war kein Christ, aber er hatte Interesse. Sie erzähl-ten ihm von Jesus Christus, dem Erretter der Welt,der in Betlehem geboren worden war und sein Lebenfür alle Menschen hingegeben hatte. Sie erzähltenihm, dass Gott, der ewige Vater, und der auferstan-dene Herr einem Jungen, Joseph Smith, erschienenwaren. Sie sprachen von neuzeitlichen Propheten. Sieunterwiesen ihn im Evangelium des Meisters. DerGeist berührte sein Herz und er ließ sich taufen.

Ich lernte ihn kurz vor seiner Rückkehr in seineHeimat kennen. Wir unterhielten uns über dies al-les, und dann sagte ich: ‚Ihr Volk ist nicht christlich.Sie kommen aus einem Land, wo es Christenschwer hatten. Was wird geschehen, wenn Sie alsChrist nach Hause kommen, noch dazu als mor-monischer Christ?‘

Sein Blick verfinsterte sich und er erwiderte:,Meine Familie wird enttäuscht sein. Vermutlich ver-stoßen sie mich und betrachten mich als tot. Wasmeine Zukunft und meine Karriere betrifft, bleibenmir wahrscheinlich alle Möglichkeiten verschlossen.‘

Ich fragte: ,Sind Sie denn bereit, für das Evange-lium einen so hohen Preis zu bezahlen?‘

Seine dunklen Augen, die von Tränen feucht wa-ren, leuchteten aus seinem hübschen braunen Ge-sicht, als er antwortete: ,Es ist doch wahr!‘

Ich schämte mich, die Frage gestellt zu haben,und antwortete: ,Ja, es ist wahr.‘

Woraufhin er erwiderte: ,Worauf kommt es denndann sonst noch an?‘“ (Generalkonferenz, April1973.)

Was ist diese Macht, die einen Menschen dazubringen kann, seinen Idealen auch unter solch wid-rigen Umständen treu zu bleiben?■ Eine weitere Geschichte von Elder Gordon B.Hinckley handelt ebenfalls vom Glauben an denHerrn Jesus Christus:

„Ich habe einmal mit einem Freund gesprochen,der aus seiner Heimat geflohen war. Beim

Zusammenbruch seines Volkes war er verhaftetund eingesperrt worden. Seine Frau und seineKinder waren entkommen, aber er war drei Jahrelang gefangen gehalten worden, ohne mit denMenschen, die er liebte, Kontakt aufnehmen zukönnen. Das Essen war schlecht gewesen, die Le-bensbedingungen erniedrigend, und es hatte keineAussicht auf Besserung bestanden.

,Wie konntest du diese schreckliche Zeit nurüberstehen?‘, fragte ich ihn.

Er antwortete: ,Durch meinen Glauben an denHerrn Jesus Christus. Ich habe meine Last auf ihngeworfen, dadurch schien sie mir leichter.‘“ (Gene-ralkonferenz, April 1978.)

Anregungen für den UnterrichtA. Der Glaube an Jesus Christus ist die Grundlage des Evangeliums.■ Was ist der erste Evangeliumsgrundsatz? Aufdiese Frage antwortet man automatisch mit „derGlaube“, genauer müsste es allerdings heißen „derGlaube an den Herrn Jesus Christus“. Der Glaubean Christus führt zur Umkehr und zu rechtschaffe-nen Taten. Er kann wahre Wunder wirken. FassenSie den Grundsatz des Glaubens an Christus an-hand des Zitats von Elder Bruce R. McConkie ausdem Schülerleitfaden zusammen („Zitate zur Be-stätigung“, Abschnitt A).■ Der Glaube ist eine Gabe von Gott, und nicht je-der besitzt sie. Lesen Sie aus dem Schülerleitfadendas Zeugnis von Präsident Heber J. Grant über denGlauben als Gabe vor („Zitate zur Bestätigung“,Abschnitt A). Wie sollen wir uns um die Gabe desGlaubens bemühen? Wie können wir sie verlieren?■ Ist der Glaube ein aktiver oder ein passiverGrundsatz? Was macht den Glauben aktiv? Kön-nen wir wirklich Glauben ausüben, ohne dass die-ser Glaube Früchte hervorbringt? Überlegen Sie, obSie das Zitat von Elder James E. Talmage im Unter-richt verwenden wollen („Zitate zur Bestätigung“,Abschnitt A im Schülerleitfaden oder Die Glaubens-artikel, Seite 113f.)■ Besprechen Sie, inwiefern der Glaube an JesusChristus ein machtvoller Grundsatz ist. Der Glaubean Christus und die Macht im Priestertum gehenHand in Hand; wenn beides gleichzeitig ausgeübtwird, kann das zu großen und mächtigen Taten bei-tragen. Elder Bruce R. McConkie hat in der Priester-tumsversammlung einer Generalkonferenz einmalgesagt: „[Die Lehre des Priestertums] besagt, dasswir mittels des Glaubens die Macht haben, alles zu

Kapitel 13

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lenken, sei es zeitlich oder geistig, dass wir Wunderwirken und das Leben der Menschen vervollkomm-nen können, dass wir in der Gegenwart Gottes ste-hen und ihm gleich sein werden, weil wir seinenGlauben, seine Vollkommenheit und seine Macht er-langt haben – mit anderen Worten, die Fülle seinesPriestertums.“ (Der Stern, Oktober 1982, Seite 69.)

B. Der Glaube entspringt aus Gotteserkenntnisund der Kenntnis seiner Lehre.■ Zitieren Sie Römer 10:17: „So gründet der Glaubein der Botschaft, die Botschaft im Wort Christi.“ Be-sprechen Sie mit den Schülern, wie man das WortGottes am besten hören kann. Elder Howard W.Hunter rät uns in diesem Zusammenhang, uns täg-lich in die heiligen Schriften zu vertiefen:

„In den heiligen Schriften ist auch niedergelegt,wie Gott sich den Menschen offenbart hat und wieer durch Offenbarungen zu ihnen spricht. Womitkönnte man seine Zeit nützlicher verbringen als mitdem Lesen jeder Literatur, die uns lehrt, Gott zu er-kennen und unser Verhältnis zu ihm zu begreifen?Wer viel zu tun hat, für den ist Zeit immer kostbar.Sie wird uns geraubt, wenn wir Stunden für wert-lose und nichtige Lektüre oder Filme vergeuden. ...

Für das Verständnis [der heiligen Schriften]reicht oberflächliches Lesen nicht aus – man musssich schon konzentriert darin vertiefen. Sicher ist,dass jemand, der sich täglich Zeit zum Lesen inden heiligen Schriften nimmt, größeren Nutzendaraus zieht als jemand, der viel auf einmal liestund dann mehrere Tage lang nichts.“ (Generalkon-ferenz, Oktober 1979.)

Es gibt noch eine weitere gute Möglichkeit, dasWort Gottes zu hören und dadurch unseren Glaubenzu festigen und zu stärken, und das sind die An-sprachen der Generalkonferenz, die im April undOktober eines jeden Jahres stattfindet. ElderHoward W. Hunter sagte diesbezüglich Folgendes:

„Die Konferenz ist eine Zeit geistiger Erneuerung.Die Erkenntnis und das Zeugnis, dass Gott lebt unddass er alle segnet, die getreu sind, wird vermehrtund gefestigt. Die Erkenntnis, das Jesus der Mes-sias ist, der Sohn des lebendigen Gottes, dringt al-len jenen tief ins Herz, die fest entschlossen sind,ihm zu dienen und seine Gebote zu halten. Bei derKonferenz geben uns unsere Führer inspirierteWeisungen, wie wir leben sollen. Wir werden wach-gerüttelt und nehmen uns vor, ein besserer Ehe-mann und Vater oder eine bessere Ehefrau undMutter zu werden, als Sohn oder Tochter gehorsa-mer und ein besserer Freund und Nachbar zu sein.“(Generalkonferenz, Oktober 1982.)■ Lesen Sie Helaman 3:29 und 15:7,8 vor; hier wirddeutlich, wie die heiligen Schriften unseren Glau-ben bestätigen und stärken können.

C. Der Glaube an Jesus Christus bringt immer gute Frucht hervor.■ Was für ein Zusammenhang besteht zwischenGlauben und Werken? Können wir vorgeben, dasswir Glauben haben, wenn unser Glaube nicht mit

rechtschaffenen Werken einhergeht? Lesen Sie vor,wie Johannes der Täufer die Juden zur Umkehraufrief, die meinten, sie seien schon aufgrund ihrerAbstammung – sie waren Nachkommen Abrahams– gute Menschen, die aber keine rechtschaffenenFrüchte hervorbrachten. (Siehe Lukas 3:7-11.) Spre-chen Sie dann über die vielzitierte Schriftstelle Jako-bus 2:14,17-26, wo es um Glauben und Werke geht.■ Der Glaube kann auch mächtige Wunder bewir-ken. Viele Menschen wollen Zeichen oder Wundersehen, ehe sie Glauben ausüben. Machen Sie an-hand des Zitats von Elder Bruce R. McConkie imSchülerleitfaden („Zitate zur Bestätigung“, Ab-schnitt C) klar, dass Wunder, Zeichen und die Ga-ben des Geistes nicht vor dem Glauben stehen, son-dern im Gegenteil Auswirkungen des Glaubenssind. In LuB 63:7-12 lesen wir, dass Zeichen denenfolgen, die glauben, und durch den Glauben kom-men (siehe auch Markus 16:17,18). Sprechen Sieüber heldenmütige Menschen in den heiligenSchriften, die durch ihren Glauben Wunder undmächtige Werke vollbracht haben (siehe Hebräer11:1-40; Ether 12:12-22,30). Es gibt aber auch Men-schen, wie beispielsweise Laman und Lemuel, diemächtige Wunder und Visionen sahen, deren Glaubedadurch aber nicht gestärkt wurde. Wunder undVisionen allein können keinen Glauben erzeugen.■ Der Glaube kann Wunder und Heilungen bewir-ken. Aber wozu brauchen wir sonst noch Glauben?Der Glaube ist fast noch wichtiger in seiner Funk-tion als Hilfe bei den Schwierigkeiten und Anfor-derungen, denen wir uns täglich gegenübersehen.Lesen Sie die Schriftstellen, die im Schülerleitfadenangegeben sind (Überblick, Punkt C 4) und dasZitat von Elder Spencer W. Kimball („Zitate zurBestätigung“, Abschnitt C).

Zum AbschlussDer Glaube an Jesus Christus entsteht nicht auto-

matisch. Er ist eine Gabe, die nur denjenigen zuteilwird, die ihr Herz der Güte des Vaters und des Soh-nes öffnen. Um die Gabe des Glaubens zu empfan-gen, müssen wir „mit Beständigkeit in Christusvorwärts streben“ und uns „am Wort von Christus“weiden (2 Nephi 31:20). Fordern Sie die Schüler auf,ihren Glauben zu festigen, indem sie beten, fastenund täglich das Wort Gottes, die heiligen Schriften,lesen. Sie können ihnen den Vergleich ins Gedächt-nis rufen, den Alma zwischen dem Entstehen desGlaubens und dem Pflanzen und Nähren einesSamenkorns gezogen hat, das schließlich zu einemmächtigen Baum wird (siehe Alma 32:28-43). „Aberwenn ihr den Baum vernachlässigt und euch keineGedanken macht, wie er zu nähren sei, siehe, dannwird er keine Wurzeln bekommen; und wenn dieSonnenhitze kommt und ihn versengt, wird er ver-dorren, weil er keine Wurzeln hat.“ (Vers 38.) Wennwir den Baum des Glaubens aber nähren, dann wirdes „ein Baum sein, der zu immerwährendem Lebenemporsprosst“ (Vers 41).

Kapitel 13

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Die Umkehr

Einleitung■ Die Schüler sollen sich die folgende hypotheti-sche Situation vorstellen: Der Herr möchte mit ei-nem jeden von ihnen eine persönliche Unterredungführen. Sie haben zwei Möglichkeiten: die Unterre-dung kann entweder in einer Stunde oder in einemMonat stattfinden. Was wäre ihnen lieber?

Die meisten Schüler werden sich wohl dafür ent-scheiden, dass die Unterredung erst in einemMonat stattfindet, weil sie dann mehr Zeit haben,um sich darauf vorzubereiten. Führen Sie nun dasUnterrichtsthema, nämlich die Umkehr, ein, indemSie darauf aufbauen, dass die Schüler sich vorbe-reiten wollen. Die Umkehr ist eine von mehrerenMöglichkeiten, wie wir uns darauf vorbereitenkönnen, in Gottes Gegenwart zurückzukehren.■ Warum haben so viele Heilige der Letzten TageAngst vor der Umkehr? Die Umkehr an sich ist einpositives Prinzip, aber der Satan verzerrt es undlässt es so negativ erscheinen, dass die Menschennicht umkehren und so auch nicht auf ewig Fort-schritt machen. Machen Sie den Schülern klar,welche unterschiedliche Haltung der Herr und derSatan dem Menschen in Bezug auf seine Sündenvermitteln wollen. Der Herr lehrt immer eine posi-tive Einstellung, der Satan immer eine negative.Machen Sie die Unterschiede klar. (Siehe Tafelbild.)

Lesen Sie Mosia 4:3. Umkehr führt zu Freude, in-nerem Frieden und einem reinen Gewissen. Wennwir nicht umkehren, müssen wir für unsere Sün-den leiden (siehe LuB 19:15-20).■ Lesen Sie im Schriftenführer die Definition fürUmkehr und sprechen Sie darüber.

Anregungen für den UnterrichtA. Umkehr ist ein ewiges Fortschrittsprinzip.■ Lesen Sie Mose 5:14,15. Was verlangt das GesetzGottes von uns, damit wir Errettung erlangen kön-nen? (Wir müssen an den Erretter glauben und um-kehren.) Wer nicht an den Erretter glaubt und nichtvon seinen Sünden umkehrt, fällt der Verdammnisanheim, das heißt, er kann nur begrenzt ewigenFortschritt machen und hat nur begrenzte Rechte(siehe Schriftenführer). Lesen Sie den Schülern vor,wie der Prophet Joseph Smith den Begriff „Ver-dammnis“ definiert („Zitate zur Bestätigung“,Abschnitt A im Schülerleitfaden; siehe auch Lehrendes Propheten Joseph Smith, Seite 202.)

■ Lesen und besprechen Sie, was PräsidentDavid O. McKay und Hugh B. Brown über dieAbkehr von der Sünde gesagt haben („Zitate zur Bestätigung“, Abschnitt A im Schülerleitfaden).

B. Um zu Gott zurückzukommen, müssen wir umkehren.■ Lesen Sie 3 Nephi 11:32-38. Welche Lehren wer-den in dieser Schriftstelle deutlich? (Wir müssenumkehren, uns taufen lassen und wie ein kleinesKind werden.) Was haben ein umkehrwilligerMensch, der sich hat taufen lassen, und ein kleinesKind gemeinsam? (Beide sind von der Sünde frei.)■ Besprechen Sie nun, wie wichtig die Einstellungbei der Umkehr ist; nehmen Sie dabei das Zitat vonPräsident Heber J. Grant zu Hilfe, der über dasStreben gesprochen hat, besser zu werden („Zitate zur Bestätigung“, Abschnitt B im Schülerleitfaden).

C. Zur Umkehr gehören bestimmte Schritte und dass man daran arbeitet, Eigenschaften zuentwickeln, wie Christus sie hatte.■ Das Buch Mormon ist voller guter Beispiele fürUmkehr. Im Folgenden sind einige aufgeführt; je-des kann der Ausgangspunkt für das Gesprächüber zeitgenössische Beispiele und Anwendungs-möglichkeiten sein.

Enos, der Sohn Jakobs. Siehe Enos, Vers 1-8.Lamonis Vater. Siehe Alma 22:15-18.Alma der Jüngere. Siehe Alma 36:6-22.Almas Sohn Korianton. Lesen Sie aus dem

Schülerleitfaden („Zitate zur Bestätigung“, Ab-schnitt C) vor, was Elder Marion D. Hanks über dasGespräch zwischen Alma und seinem Sohn Korian-ton sagt, das in Alma 42:27-31 zu finden ist.■ Die Schüler sind natürlich daran interessiert, diezur Umkehr gehörenden Schritte zu kennen, undsie müssen sie verstehen. Halten Sie sich an die imFolgenden genannten Schritte, um deutlich zu ma-chen, wie die Umkehr sich vollzieht. Diese Schrittemüssen nicht unbedingt in der angegebenen Rei-henfolge erfolgen; jeder macht seine individuellenErfahrungen mit der Umkehr. Aber alle fünf folgen-den Schritte müssen getan werden:

Man muss wegen der Sünde eine „gottgewollte Trau-rigkeit“ empfinden. Siehe 2 Korinther 7:10.

Man muss den aufrichtigen Wunsch entwickeln, sichzu ändern, und sich verpflichten, die Schwierigkeit zuklären, was immer das auch verlangen mag.

Man muss vollständig von der Sünde lassen. SieheLuB 82:7. Dieser Schritt mag verlangen, dass mansich von seinen Freunden zurückzieht, Orte meidet,wo man versucht werden könnte, usw.

Kapitel 14

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Man muss so weit wie möglich Wiedergutmachungleisten.

Man muss die Sünde vor dem entsprechenden Prie-stertumsführer bekennen. Siehe LuB 58:42,43; Mosia26:29. Sie können weitergeben, was ein neuzeitli-cher Prophet über die Einstellung gesagt hat, diemit dem Bekennen einhergehen muss. PräsidentKimball mahnt: „In den Augen des Herrn ist dasfreiwillige Geständnis unendlich viel annehmbarerals ein Eingestehen unter Zwang, wo es dem Betref-fenden an Demut fehlt und er nur unter Befragenbekennt.“ (Das Wunder der Vergebung, Seite 174.)■ Machen Sie den Schülern klar: Je eher jemand,der gesündigt hat, mit der Umkehr beginnt, destobesser ist es. Wenn man die Umkehr aufschiebt,werden Sünde und Schuld immer größer , und dieUmkehr wird immer schwieriger. (Siehe Alma34:32-34; Kimball, Das Wunder der Vergebung, Seite167f., 357.)■ Bischof Vaughn J. Featherstone hat an einer Ge-schichte die mächtige Wandlung im Herzen – dasGegenteil einer oberflächlichen, nur auf den Nut-zen bedachten Verhaltensänderung – veranschau-licht, die zur Umkehr dazugehört:

„Kurz nach meiner Berufung in die PräsidierendeBischofschaft sagte mir ein Pfahlpräsident aus Ari-zona, er habe einen jungen Mann, der auf Missiongehen wolle und bezüglich seiner Würdigkeit be-fragt werden müsse. ...

Ich bat den jungen Mann in mein Büro ... undsagte zu ihm: ,Sie müssen eine schwerwiegendeÜbertretung begangen haben, und deshalb mussich diese Unterredung mit Ihnen führen. WürdenSie mir bitte offen und ehrlich sagen, worin dieseÜbertretung bestanden hat?‘

Mit erhobenem Haupt und ziemlich arrogantentgegnete er mir: ,Es gibt nichts, was ich nicht ge-tan hätte.‘

Ich sagte: ,Wir wollen einmal ein bisschen kon-kreter werden. Haben Sie Unzucht getrieben?‘

Er entgegnete äußerst sarkastisch: ,Ich habe Ih-nen doch gesagt, dass ich alles getan habe.‘

Ich fragte: ,Ist das nur einmal vorgekommen,oder ist es häufiger mit mehr als einem Mädchenpassiert?‘

Und wieder antwortete er sarkastisch: ,VieleMädchen und so häufig, dass ich es nicht zählenkonnte.‘

Ich sagte: ,Ich wünschte bei Gott, Ihre Übertre-tung wäre nicht so schwerwiegend.‘

,Sie ist es aber nun einmal‘, entgegnete er.,Wie steht es mit Drogen?‘,Ich habe Ihnen doch gesagt: Ich habe alles ge-

macht.‘Dann fragte ich: ,Und wie kommet es Ihnen dann

in den Sinn, dass Sie auf Mission gehen?‘,Weil ich umgekehrt bin‘, antwortete er. ,Ich

habe seit einem Jahr nichts Derartiges mehr getan.Ich weiß, dass ich auf Mission gehen werde, weilin meinem Patriarchalischen Segen steht, dass ichauf Mission gehen werde. Ich bin zum Ältesten

ordiniert worden, ich habe das ganze letzte Jahr sogelebt, wie ich es soll, und ich weiß, dass ich aufMission gehen werde.‘

Ich sah den jungen Mann an, der mir am Schreib-tisch gegenübersaß: Er war einundzwanzig Jahrealt, lachte, war sarkastisch und arrogant, und seineEinstellung war von aufrichtiger Umkehr weit ent-fernt. Und so sagte ich: ,Mein lieber junger Freund,es tut mir leid, dass ich Ihnen das sagen muss, aberSie werden nicht auf Mission gehen. Glauben Siewirklich, wir könnten Sie aussenden, wo Sie sichdoch auf Ihre Vergangenheit etwas einbilden undmit Ihren Eskapaden prahlen? Glauben Sie wirk-lich, wir könnten Sie zusammen mit den guten, rei-nen jungen Männern aussenden, die niemals dasGebot der Sittlichkeit übertreten, sondern ihr Lebenrein und würdig gehalten haben, damit sie auf Mis-sion gehen können?‘

Ich wiederholte: ,Sie werden nicht auf Missiongehen. Und außerdem hätten Sie überhaupt nichtzum Ältesten ordiniert werden dürfen, sondernhätten vielmehr vor ein Kirchengericht gehört.

Sie haben eine ganze Reihe furchtbarer Übertre-tungen begangen. Sie sind nicht umgekehrt; Sie ha-ben nur mit etwas aufgehört. Eines Tages, wenn Siewirklich in Getsemani gewesen sind, werden Sieverstehen, was wahre Umkehr ist.‘

Da fing der junge Mann an zu weinen. Er weinteetwa fünf Minuten lang, und ich sagte die ganzeZeit kein Wort. (Nebenbei bemerkt möchte ich sa-gen, dass es während einer Unterredung sehr wohlZeiten geben kann, wo es unangebracht wäre, et-was zu sagen, wo wir nur warten, zuhören und be-obachten sollen, wo wir den Betroffenen in sich ge-hen und nachdenken lassen sollen.) Ich saß einfachnur da und wartete, während der junge Mannweinte.

Schließlich blickte er auf und sagte: ,Ich glaube,so habe ich nicht mehr geweint, seit ich fünf Jahrealt war.‘

Ich sagte zu ihm: ,Wenn Sie das erste Mal, alsSie versucht waren, das Gesetz der Sittlichkeit zuübertreten, so geweint hätten, wären Sie heutevielleicht auf Mission gegangen. Es tut mir leid,dass ich derjenige sein muss, der Ihnen Ihr Zielverbaut. Ich weiß, dass es schwer für Sie seinwird, Ihren Freunden zu sagen, dass Sie nicht aufMission gehen.

Aber wenn Sie in Getsemani gewesen sind, wer-den Sie verstehen, was ich damit sagen will, dassjeder, der eine schwerwiegende Übertretung be-geht, erst nach Getsemani gehen muss, damit ihmvergeben wird.‘

Der junge Mann verließ mein Büro, und ich binsicher, dass er nicht sehr erfreut war; ich stand ihmja im Weg und verwehrte es ihm, auf Mission zugehen.

Ungefähr sechs Monate später war ich in Arizonaund hielt in Tempe eine Ansprache beim Institut.Anschließend kamen viele Schüler zu mir nachvorn, um mir die Hand zu schütteln. Da sah ich

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auch den besagten jungen Mann, der nicht um-kehrwillig gewesen war. Er kam den Gang hinun-ter auf mich zu; und da fielen mir alle Einzelheitender Unterredung mit ihm wieder ein. Ich erinnertemich an seine Prahlerei, seinen Sarkasmus, seineArroganz.

Ich beugte mich hinunter und streckte ihm dieHand entgegen, und als er zu mir aufsah, bemerkteich, dass etwas Wunderbares mit ihm geschehenwar. Die Tränen strömten ihm die Wangen hinab,und sein ganzes Gesicht strahlte beinahe etwasHeiliges aus. Ich sagte: ,Sie sind dort gewesen,nicht wahr?‘

Und unter Tränen antwortete er: ,Ja, BischofFeatherstone, ich bin in Getsemani gewesen.‘

,Ich weiß‘, sagte ich. ,Man kann es Ihrem Gesichtansehen. Ich glaube, der Herr hat Ihnen vergeben.‘

Er entgegnete: ,Ich bin Ihnen dankbarer, als Sie jeermessen können, dass Sie mich nicht haben aufMission gehen lassen. Damit hätten Sie mir einensehr schlechten Dienst erwiesen. Danke, dass Siemir geholfen haben.‘“ (A Generation of Excellence,Seite 156–159.)

Zum AbschlussGeben Sie Zeugnis, dass der liebevolle himmli-

sche Vater uns die Umkehr gegeben hat, damit dasSühnopfer voll für uns wirksam werden kann. For-dern Sie die Studenten auf, täglich in sich zu gehenund die Umkehr zu einem wichtigen Teil ihres Le-bens zu machen.

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Tafelbild

Der Satan

1. Warum es versuchen?

2. Gott liebt mich nach dem, was ich getanhabe, sowieso nicht mehr.

3. Mir kann sowieso nicht vergeben werden.

4. Ich kann nie mehr bei Gott wohnen.

Der Erretter

1. Wer von der Sünde ablässt, dem wirdBarmherzigkeit zuteil (siehe Sprichwörter28:13).

2. Im Himmel herrscht große Freude überjeden umkehrwilligen Menschen (sieheLukas 15:7; LuB 18:13).

3. Der Herr wird allen vergeben, die umkehren(siehe Jesaja 1:18; LuB 58:42).

4. Wegen des Sühnopfers Jesu Christi könnenalle, die umkehren, zu Gott zurückkommen(siehe LuB 18:11,12).

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Der Taufbund

EinleitungStellen Sie den Schülern die folgenden Fragen

zum Thema Taufe, die sie mit Ja oder Nein beant-worten müssen. Sie können die Antworten im Un-terricht korrigieren und alle Antworten sofort mitden Schülern besprechen, oder Sie nehmen den Testals Grundlage für das Unterrichtsgespräch.

FRAGEN___ 1. Das Bündnis, das bei der Taufe geschlossen

wird, ist ganz individuell und bei jedemTäufling anders.

___ 2. Johannes der Täufer war laut der heiligenSchriften der erste Mensch, der die Taufevollzogen hat.

___ 3. Die rechtschaffenen Nephiten und Lamanitenwurden über die Taufe belehrt und prakti-zierten sie auch.

___ 4. Die Taufe ist die Voraussetzung dafür, dassjemand in das Gottesreich kommen kann.

___ 5. Wer nicht getauft wird, wird auch nicht fürseine Sünden rechenschaftspflichtig gemacht.

___ 6. In den heiligen Schriften wird nicht ausdrück-lich gesagt, dass jemand Vollmacht habenmuss, damit er die Taufe vollziehen kann.

___ 7. Der Herr hat den Wortlaut des Taufgebets of-fenbart.

___ 8. Der Ausdruck „durch Untertauchen“ wirdin der Bibel nicht ausdrücklich im Zusam-menhang mit der Taufe gebraucht.

___ 9. Die Taufe symbolisiert den Tod, die Grable-gung und die Auferstehung Jesu Christi.

ANTWORTEN1. Falsch. Jeder Mensch, der auf die richtige Weise

getauft wird, geht genau die gleichen Bündnisseein. Der Herr verheißt allen, die getreu sind,die gleichen Segnungen.

2. Falsch. Die Taufe ist ein ewiger Bund, der in al-len Evangeliumszeiten bestanden hat, und zwarangefangen bei Adam.

3. Richtig. (Siehe Überblick, Punkt B 5 im Schüler-leitfaden.)

4. Richtig. (Siehe Überblick, Punkt C 1 im Schüler-leitfaden.)

5. Falsch. Jeder, der das Alter der Verantwortlich-keit erreicht und geistig normal ist, wird für seineSünden rechenschaftspflichtig gemacht. Wer ge-tauft ist, steht allerdings unter einem Bund undträgt daher eine noch größere Verantwortung, so-dass die Sünden, von denen er nicht umkehrt, alsschwerwiegender angesehen werden.

6. Falsch. (Siehe Überblick, Punkt D 3 im Schüler-leitfaden.)

7. Richtig. (Siehe Überblick, Punkt D 3 im Schüler-leitfaden.)

8. Richtig. In der Bibel wird die Taufe durch Unter-tauchen nicht ausdrücklich erwähnt, obwohl sichdas Untertauchen in einigen Beispielen von al-lein ergibt. Von der Taufe durch Untertauchenwird ausdrücklich im Buch Mormon und imBuch ,Lehre und Bündnisse‘ gesprochen. (SieheÜberblick, Punkt D 5 im Schülerleitfaden.)

9. Richtig. (Siehe Überblick, Punkt E 1 im Schüler-leitfaden.)

Anregungen für den UnterrichtA. Mit der Taufe schließen wir einen Bund mit dem Herrn.■ Schreiben Sie Bündnis an die Tafel, und lassenSie die Schüler diesen Begriff definieren. VerweisenSie auf die Definition im Schriftenführer. Alle heili-gen Handlungen gehen mit einem Bündnis einher.■ Lassen Sie die Schüler erklären, inwiefern dieTaufe ein Bündnis zwischen Gott und dem Men-schen ist. Was für eine Übereinkunft trifft derMensch mit Gott, wenn er sich taufen lässt? ImSchülerleitfaden (Überblick, Punkt A 1 und „Zitate zur Bestätigung“, Abschnitt A) finden Sie Schrift-stellen oder Erläuterungen, die erklären, was einBündnis ist. Sie können die mit dem Bündnis ver-bundenen Verpflichtungen an die Tafel schreiben.Was für Segnungen verheißt Gott jemand, der sichtaufen lässt und seinen Teil des Bündnisses einhält?(Siehe Überblick, Punkt A 2 im Schülerleitfaden.)■ Jede Woche können wir das Abendmahl desHerrn nehmen und damit unseren Taufbund er-neuern. In den Abendmahlsgebeten heißt es, dasswir geloben, den Namen Christi auf uns zu neh-men, immer an ihn zu denken und seine Gebote zuhalten (siehe LuB 20:77,79). Dafür verheißt derHerr uns, dass sein Geist immer mit uns sein wird.Warum hat der Herr uns die Möglichkeit gegeben,jede Woche unseren Taufbund zu erneuern? Er-klären Sie anhand der Schriftstellen, die imSchülerleitfaden aufgeführt sind (Überblick, PunktA 3), dass wir die Gebote befolgen müssen, wennunser Taufbund in unserem Leben wirksam seinsoll.

B. Die Taufe ist eine ewige Verordnung und istin jeder Evangeliumszeit vollzogen worden.■ Adam wurde als erster getauft (siehe Überblick,Punkt B 1 im Schülerleitfaden.) Wie wurde Adamgetauft? Warum musste er getauft werden? Machen

Kapitel 15

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Kapitel 15

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Sie den Schülern klar, dass die Taufe eine ewige Ver-ordnung ist und dass in allen Evangeliumszeitendie ersten vier Grundsätze und Verordnungen desEvangeliums praktiziert wurden (siehe 4. Glau-bensartikel). Sie können auch auf den Schülerleitfa-den verweisen (Überblick, Punkt B 2 bis B 5).■ Jesus war ohne Sünde, warum wurde er dannalso getauft? Die Taufe ist ein ewiges Gesetz, dasalle Menschen befolgen müssen. Außerdem istChristus unser großes Vorbild, das uns den Weg ge-zeigt hat. Er möchte, dass wir ihm nachfolgen unddemütig sind, so wie er demütig war und getauftworden ist (siehe 2 Nephi 31:7,12). Wenn Christus,der doch heilig war, sich taufen ließ, „um wie vielmehr haben dann wir, die wir unheilig sind, esnötig, getauft zu werden, ja, selbst im Wasser“(2 Nephi 31:5)?■ Woher wissen wir, dass unsere Kirche die rich-tige Art der Taufe und die dazu notwendige recht-mäßige Vollmacht hat? Die Vollmacht zum Vollzugder Taufe wurde am 15. Mai 1829 zurückgebracht;Johannes der Täufer übertrug sie dem ProphetenJoseph Smith und Oliver Cowdery. Ehe die Kircheam 6. April 1830 gegründet wurde, wurden demPropheten die Art der Taufe und der Wortlaut desTaufgebets offenbart. (Siehe LuB 20:37,72-74.)

C. Die Taufe ist eine wichtige Verordnung.■ Erzählen Sie von Nikodemus, einem führendenPharisäer, der Jesus bei Nacht aufsuchte und erfuhr,dass der Mensch aus Wasser und Geist geborenwerden muss, will er für das Himmelreich würdigsein (siehe Johannes 3:1-7). Inwiefern ist die Taufeein Symbol für die Neugeburt? (Siehe Mose 6:59.)■ Schreiben Sie die folgende Frage an die Tafel:Warum ist die Taufe für unsere Errettung unab-dingbar? Schreiben Sie alle guten Gründe an, diedie Schüler Ihnen nennen. Gehen Sie dann dieSchriftstellen im Schülerleitfaden durch (Überblick,Punkt C).

D. Der Herr erkennt die Taufe nur dann an, wenn sie so vollzogen wurde, wie er es vorgeschrieben hat.■ Was bedeutet das Wort taufen? Lesen Sie vor, wieder Prophet Joseph Smith die ursprüngliche Be-deutung dieses Wortes erklärt (siehe Schülerleitfa-den, Abschnitt D oder Lehren des Propheten JosephSmith, Seite 267).■ Besprechen Sie, was alles erforderlich ist, damiteine Taufe Gültigkeit besitzt. Verweisen Sie auf dieSchriftstellen, die im Schülerleitfaden zu diesemThema aufgeführt sind (Überblick, Punkt D 1 bis

D 5). Erklären Sie, dass diese Voraussetzungenwahrscheinlich verloren gingen, als einige der kla-ren und höchst kostbaren Teile der Bibel aus demOriginaltext herausgenommen wurden (siehe1 Nephi 13:26; siehe auch Vers 27,28). Aber der Herrhat verheißen, er werde die klaren und kostbarenTeile wiederherstellen (siehe 1 Nephi 13:35-39). Fastalles, was wir über die Taufe wissen, stammt ausdem Buch Mormon, dem Buch Lehre und Bünd-nisse und der Köstlichen Perle.■ Die Mitglieder der Kirche können sicher sein,dass ihre Taufe mit der richtigen Vollmacht vollzo-gen wurde, denn die Priestertumslinie des Mannes,der die Taufe vollzogen hat, lässt sich bis zu JesusChristus zurückverfolgen. Verdeutlichen Sie dasanhand Ihrer eigenen Priestertumslinie oder Prie-stertumslinie des Bruders, der Sie getauft hat.

E. Die Taufe symbolisiert ewige Wahrheiten.■ Was für eine symbolische Bedeutung hat es,wenn jemand ins Wasser hinabsteigt, sich im Was-ser begraben lässt und dann wieder aus dem Was-ser hervorkommt? Die Taufe ist ein Symbol fürReinheit und ein neues Leben. Außerdem stellt siedie Geburt, den Tod und die Auferstehung JesuChristi dar. Verweisen Sie auf die Schriftstellen, dieim Schülerleitfaden aufgeführt sind (Überblick,Punkt E) und das Zitat von Präsident JosephFielding Smith (siehe auch „Zitate zur Bestäti-gung“, Abschnitt E, und Lehren der Erlösung,Band II, Seite 313). Wie alle anderen heiligen Hand-lungen des Evangeliums und viele Grundsätze istauch die Taufe tief symbolisch. Dieser Symbolismuskann uns vieles deutlich machen, wenn wir mit-hilfe des Geistes in den heiligen Schriften forschenund nachdenken. Die Taufe ist ein Beispiel dafür,wie das Irdische mit dem übereinstimmt, washimmlisch ist (siehe LuB 128:13).■ Besprechen Sie den Symbolgehalt der Farbe derTaufkleidung. Weiß stellt Reinheit und Unschulddar. Die Taufe mit ihrer heiligen Symbolik kann zueinem der wundersamsten und denkwürdigstenEreignisse unseres Erdenlebens werden.

Zum AbschlussGeben Sie Zeugnis, wie wichtig die Taufe für Sie

ist. Fordern Sie die Schüler, die nicht der Kirche an-gehören, auf, sich von ganzem Herzen mit denEvangeliumsgrundsätzen zu beschäftigen und dar-über nachzudenken, wie wichtig die Taufe auch fürsie ist.

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Die Gabe des Heiligen GeistesEinleitung■ Wenn wir Glauben an Christus geübt haben,umgekehrt sind und uns haben taufen lassen, ha-ben wir dann alles getan, weswegen wir auf dieErde gesandt worden sind? Was ist der nächsteSchritt auf dem Pfad? Für viele ist das Händeaufle-gen, das auf die Taufe folgt, nicht mehr als einebloße Bestätigung, dass man nun Mitglied der Kir-che ist. Viel wichtiger jedoch ist, dass man durchdiese heilige Handlung die Gabe des Heiligen Gei-stes erhält.

Empfangen wir den Heiligen Geist unmittelbarund vollständig, wenn uns die Hände aufgelegtwerden? Was besagt die Aufforderung kraft desPriestertums, den Heiligen Geist zu empfangen? Dieheilige Handlung selbst ist nur der Anfang. Danachmüssen wir ein würdiges Leben führen und bestän-dig danach trachten, den Heiligen Geist bei uns zuhaben. Und in dem Maße, wie der Heilige Geist einwichtiger Teil unseres Lebens wird, erwartet derHerr immer mehr von uns (siehe 2 Nephi 31:17-20).■ In einem Menschen, der Glauben ausübt, um-kehrt, sich taufen lässt und die Gabe des HeiligenGeistes empfängt, vollzieht sich oft eine tief grei-fende Wandlung. Aber das größte Wunder von al-lem ist wohl das Wunder der Vergebung. ElderJohn A. Widtsoe hat etwas erzählt, was diese tiefgreifende Wandlung deutlich macht:

„Ich kann mich gut an den Mann erinnern, dermich getauft hat. Er war früher ein gewöhnlicherMensch gewesen, ein Seiltänzer, der jeden Tag zweioder drei Krug Bier trank und dann ein GlasWhisky. Außerdem hatte er fast immer einen PriemTabak im Mund. Er führte ein nutzloses, ziellosesLeben; drei Mahlzeiten am Tag und die Befriedi-gung seines körperlichen Verlangens waren alles.Er hörte das Evangelium und nahm es an. Es wargut. Es war etwas, wonach er sich gesehnt hatte. Inder Kirche wuchs der Mann geistig, und er hatteviele wichtige Ämter inne. Soweit ich mich erin-nere, ging er fünf- oder sechsmal auf Mission undwar einmal Missionspräsident. Er war derselbeMann mit denselben Armen, denselben Füßen,demselben Körper, demselben Gehirn, aber er warverändert, und zwar durch den Geist, der dem Men-schen zuteil wird, wenn er die ewige Wahrheit an-nimmt.“ (Generalkonferenz, April 1952.)

Es gibt nur wenige Menschen, die sich durch dieTaufe mit dem Geist körperlich entscheidend ver-ändern. Sie sehen äußerlich aus wie vorher; tragendenselben Namen, haben dieselbe Ausbildung,

leben im selben Haus und haben den gleichen Be-ruf wie vorher. Aber trotzdem hat in ihrem Lebeneine tief greifende Wandlung stattgefunden. Wasfür eine Wandlung ist das?

Anregungen für den UnterrichtA. Bevor jemand die Gabe des Heiligen Geistesempfängt, empfängt er zuerst den Geist oderdas Licht Christi, das jedem Menschen gegebenwird, der auf die Welt kommt.■ Schreiben Sie Licht Christi an die Tafel, und bit-ten Sie die Schüler, diesen Begriff zu definieren. DieSchüler müssen verstehen, dass das Licht Christidas Leben aller Menschen erleuchtet, die auf dieWelt kommen. Das Zitat von Elder Bruce R.McConkie im Schülerleitfaden („Zitate zur Bestäti-gung“, Abschnitt A) erklärt, was wir vom LichtChristi wissen. Das Licht Christi ist nicht dasselbewie die Gabe des Heiligen Geistes, die denjenigenvorbehalten ist, die die dafür geforderten Voraus-setzungen erfüllt haben (siehe Überblick, Punkt Aim Schülerleitfaden).■ Das Licht Christi wird oft mit dem Gewissengleichgesetzt. Das ist richtig. Jeder hat ein Gewis-sen, wenn er sein Leben beginnt (siehe Rö-mer 2:14,15). Präsident Spencer W. Kimball hat dasGewissen mit einem Liahona verglichen, den alleMenschen in sich haben: „Sie müssen sich bewusstmachen, dass Sie eine Art Kompass wie den Lia-hona besitzen. Jedes Kind erhält ihn. Wenn es achtJahre alt ist, kann es Gut und Böse unterscheiden,vorausgesetzt, seine Eltern haben es gut belehrt.Wer nicht auf seinen inneren Liahona achtet, demlässt er schließlich unter Umständen auch keineEinflüsterungen mehr zukommen. Wenn wir unsjedoch vor Augen halten, dass wir alle etwas in unshaben, was uns in die richtige Richtung lenkt, steuernwir auch keinen falschen Kurs. ... Aber dafür müs-sen wir auf das hören, was uns unser innerer Lia-hona, nämlich unser Gewissen, gebietet.“ (General-konferenz, Oktober 1976.)

Jemand, der sich in Sünden verstrickt, verliertnach und nach das Licht Christi.■ Lesen Sie Johannes 1:6-9 und Moroni 7:16-19.Wir haben ein „Licht“ in uns, das uns erkennenhilft, ob etwas richtig oder falsch ist. Wenn wir ge-gen dieses Licht handeln, werden unsere Taten unsanklagen und verdammen.

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B. Die Gabe des Heiligen Geistes wird allenübertragen, die durch die Taufe einen Bund mitJesus Christus geschlossen haben.■ Schreiben Sie „Gabe des Heiligen Geistes“ andie Tafel, und lassen Sie die Schüler diesen Begriffdefinieren (siehe „Zitate zur Bestätigung“, Ab-schnitt B im Schülerleitfaden).■ Kann jemand vom Heiligen Geist beeinflusstwerden, ohne dass er die Gabe des Heiligen Geisteserhalten hat? Schildern Sie, was der römischeHauptmann Kornelius erlebt hat, der vor seinerTaufe den Heiligen Geist empfing (siehe Apostel-geschichte 10:1-33). Im Schülerleitfaden findenSie ein Zitat von Joseph Smith zu diesem Thema(„Zitate zur Bestätigung“, Abschnitt B oder Lehrendes Propheten Joseph Smith, Seite 203f.)

Alle, die ehrlich nach der Wahrheit suchen, ha-ben ein Recht auf den Einfluss des Heiligen Geistes(siehe Moroni 10:4,5; „Zitate zur Bestätigung“, Ab-schnitt B im Schülerleitfaden). Aber wir müssenuns taufen und konfirmieren lassen, um die Gabedes Heiligen Geistes zu empfangen,und uns seinerständigen Begleitung erfreuen zu können. Bei derKonfirmierung empfangen wir die Gabe des Heili-gen Geistes, und zwar mit einem Bund.■ Können wir die Gabe des Heiligen Geistes ver-lieren? Wie? (Durch Sünde und Vernachlässigung.)Wir müssen die Gabe des Heiligen Geistes durchtägliches Schriftstudium, Beten, Nachsinnen unddas Halten der Gebote Gottes pflegen. Warum istjemand, der die Gabe des Heiligen Geistes empfan-gen hat, für seine Sünden mehr verantwortlich alsjemand, der diese Gabe nicht erhalten hat?■ Besprechen Sie anhand des Tafelbildes die Macht,die in den heiligen Handlungen des Evangeliumsverheißen wird. Zeigen Sie, inwiefern die Taufe imWasser und die Taufe durch den Geist in Verbin-dung stehen und wie beide gemeinsam dazuführen, dass die Seele rein wird.

C. Wer die Gabe des Heiligen Geistes besitzt,kann sich der Gaben des Geistes erfreuen.■ Lassen Sie die Schüler den Begriff Gaben des Gei-stes definieren, ehe Sie damit beginnen, die einzel-nen Gaben an die Tafel zu schreiben. Im Schüler-leitfaden („Zitate zur Bestätigung“, Abschnitt C)finden Sie eine Definition von Elder Bruce R.McConkie.■ Lassen Sie die Schüler so viele Gaben des Geis-tes nennen, wie ihnen einfallen, und schreiben Siesie an die Tafel. Vervollständigen Sie die Aufzäh-lung der Schüler anhand der umfassenden Listenvon Gaben des Geistes aus dem Neuen Testament,dem Buch Mormon und Lehre und Bünd-nisse (siehe 1 Korinther 12; Moroni 10:8-18; LuB 46:10-33).■ Lesen Sie Lehre und Bündnisse 46:11,12. Er-klären Sie, dass jedes würdiges Mitglied der Kircheein Anrecht auf wenigstens eine Gabe des Geistes

hat. Nicht alle Mitglieder haben die gleichen Gaben,und nicht jedes Mitglied besitzt alle Gaben. Mit denunterschiedlichen Gaben, die der Herr uns so gnä-dig geschenkt hat, können wir einander beim Auf-bau des Gottesreiches helfen und ergänzen.■ Lesen Sie Moroni 10:17. Gaben des Geistes wer-den einem Menschen oft auf seine Bitte um einespezielle Gabe hin zuteil. Elder Boyd K. Packer haterklärt, wie eine solche Gabe gegeben wird: „Wennjemand sich wünscht, dass ihm eine bestimmte Gabezuteil wird, so wird sie ihm gehören.

Vor vielen Jahren las ich [Moroni 10:7-10,17] unddachte darüber nach. Ich war der Meinung, unterallen Gaben, die man erhalten kann, um dem Herrnvon Nutzen sein zu können, sei die Gabe, durch denHeiligen Geist zu unterrichten, die höchste. Es istsehr wünschenswert, Worte der Weisheit und Worteder Erkenntnis durch den Geist zu vermitteln zukönnen. Warum sollte jemand eine solche Gabenicht erhalten, wenn er sie sich wünscht? Wennman ein guter Lehrer sein möchte und bereit ist,sich diese Fähigkeit zu verdienen, warum sollte ei-nem diese Gabe dann nicht zuteil werden? Wennman bereit ist, darum zu bitten und deswegen zubeten, und wenn man genug daran glaubt, warumsollte einem diese Gabe dann vorenthalten wer-den?“ (Teach Ye Diligently, Seite 16.)■ Die Gabe des Geistes, über die am meisten ge-sprochen wird, ist wohl die Gabe der Zungen. Lei-der wird diese Gabe auch sehr häufig falsch ver-standen. Viele Christen, die im zweiten Kapitel derApostelgeschichte von der Gabe der Zungen lesen,die zu Pfingsten ausgegossen wurde, meinen nun,auch sie müssten die Gabe der Zungen haben, umsich wirklich zu bekehren. Aber das ist ein Trug-schluss. Die Gaben des Geistes folgen auf die Be-kehrung, gehen ihr aber nicht voran.

Viele verstehen auch den Zweck der Gabe derZungen falsch. Die Gabe der Zungen ist kein Zei-chen für eine besonders vortreffliche geistige Ge-sinnung. Diese Gabe ist in erster Linie dazu da, umallen Völkern der Erde das Evangelium in ihrerMuttersprache zu verkünden. Wenn die Gabe derZungen gebraucht wird, dann muss auch immerdie Gabe der Auslegung damit einhergehen (siehe1 Korinther 14:2-5). Das Haus Gottes ist kein Hausder Verwirrung.■ Oft gibt es Meinungsverschiedenheiten darüber,ob eine bestimmte „Kundgebung“ nun eine Gabedes Geistes ist oder vom Satan stammt. Der Satanspiegelt uns etwas vor, um uns zu täuschen und indie Irre zu führen. Lesen Sie LuB 46:27-29 und107:91,92; hier wird deutlich, was für eine Rolle diePriestertumsführer der Kirche beim Erkennen vongeistigen Gaben spielen. Sie können auch die An-merkung von Elder Abraham O. Woodruff zitieren(„Zitate zur Bestätigung“, Abschnitt C im Schüler-leitfaden).

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Kapitel 16

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Zum AbschlussFordern Sie die Schüler auf, jeden Tag zu beten,

sodass der Heilige Geist immer bei ihnen seinkann. Sie sollen in sich gehen und überlegen, wasfür geistige Gaben der Herr ihnen wohl bereits

gegeben hat. Geben Sie Zeugnis, dass der Herr dieMacht geistiger Gaben in Ihrem Leben hat sichtbarwerden lassen und dass Sie sehen durften, wiediese Gaben im Werk des Herrn zur Anwendunggekommen sind.

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Kapitel 16

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Tafelbild

DIE VERHEISSENE MACHT ERLANGEN

Die äußerliche Verordnung empfangen

Taufe

Zwei Ereignisse,die miteinanderals Ursache undWirkung verbun-den sind

Untertauchen im Wasser

Händeauflegen Die Taufe mit Feuer erhalten,von neuem geboren werden,rein und erneuert sein

Einen Bund mit dem Herrnschließen, und zwar als Zeichenfür aufrichtigen Glauben undaufrichtige Umkehr

Die Gabe desHeiligenGeistes

In die geistige Macht derVerordnung eintreten

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Gehorsam ist ein Gesetz des HimmelsEinleitung

Sie können die folgenden zwei Geschichten ver-wenden, um auf das Gesetz des Gehorsams zusprechen zu kommen und es zu veranschaulichen.Erzählen Sie eine der beiden Geschichten, undbesprechen Sie, was sie mit Gehorsam gegenüberdem Rat des lebenden Propheten zu tun hat.

„[Ephraim Hanks] wurde oft dafür belohnt, dasser auf den Propheten Brigham Young hörte. EinesFrühlingsmorgens ging er wie gewöhnlich seinerArbeit nach – er baute ein Ziegelhaus in der Stadt.Der Keller war fast fertig, und er begann gerade da-mit, die in der Sonne getrockneten Ziegel zu le-gen, als Brigham Young in einer Kutsche angefah-ren kam und fragte: ,Ephraim, wie dick ist dieMauer?‘

Ephraim antwortete, sie sei etwa 20 Zentimeterdick.

Darauf sagte Brigham Young: ,Reiß sie nieder,Ephraim, und mach sie doppelt so dick.‘ Dann wen-dete er die Kutsche und fuhr davon, als ob er jederDiskussion aus dem Wege gehen wollte.

Ephraim hatte lange dazu gebraucht, Steine ausden Bergen herbeizuschleppen, und er hatte einemMaurer gutes Geld dafür gegeben, dass er die Steinein Mörtel einmauerte. Er fürchtete die zusätzlicheArbeit und die Kosten, die entstehen würden, wenner noch einmal von vorn anfing.

Auch der Maurer war nicht erfreut, schimpfteund meinte: ,Brigham Young mag ja ein Heiligersein, aber was das Errichten von Mauern angeht, ister kein Prophet!‘

Trotzdem vereinbarte Ephraim mit dem Maurer,die Mauerstärke zu verdoppeln, und begann amnächsten Morgen wieder damit, Steine herbeizu-schleppen.

Einen Monat später hatten sie aus vielen Ziegelnund Lehm eine gut 40 Zentimeter dicke Mauer ge-baut. Als sie die Dachsparren anbrachten, kam einfürchterlicher Sturm auf. Es regnete wie aus Kü-beln, und das Wasser strömte in allen Richtungenauseinander. Innerhalb von ein paar Minuten standder Keller des neuen Hauses unter Wasser, aber diedicken Wände hielten stand. Ein paar Tage später,als der Keller wieder trocken war, brachten sie dieletzten Dachsparren an, und Ephraim schlug dieNägel im Rhythmus des Liedes ,Wir danken, oGott, für den Propheten‘ ein.“ (Sidney AlvarusHanks und Ephraim K. Hanks, Scouting for the Mor-mons on the Great Frontier, Seite 78ff.)

„Mein Großvater half beim Bau des Nauvoo-Tempels mit; er besaß einen Zweispänner mit

wunderschönen, hitzigen Rappen. Eines Tages, alser mit dem Wagen rückwärts in den Steinbruchfuhr, der direkt am Flussufer lag, kam der Prophetauf ihn zu und sagte: ,Israel, halt auf der nächstenFahrt an und kauf dir eine Kutscherpeitsche.‘Großvater sagte, das werde er. Als er wieder in dieStadt fuhr, kaufte er sich eine Peitsche und fuhrdann zum Steinbruch zurück, um eine neue LadungSteine zu holen. Er fuhr rückwärts in den Steinbruchein und versuchte, sein Gespann wie gewöhnlichzum Halten zu bringen, indem er ,Brrr‘ sagte, aberdie Pferde gehorchten nicht, sondern drängten wei-ter rückwärts. Großvater sah sich in seiner Not ge-zwungen, die Peitsche zu gebrauchen, die zu kau-fen ihm der Prophet aufgetragen hatte. Die Pferdemachten einen Satz nach vorne, und der Wagenkam genau am Rand des Steinbruchs zum Halten,über den sie sonst hinabgestürzt wären.

Großvater hat diese Geschichte oft erzählt, umdeutlich zu machen, was Gehorsam bedeutet.Großvater nahm alles an, was der Prophet JosephSmith ihm sagte, und fragte niemals nach demWarum. Manche würden das blinden Gehorsamnennen, aber das ist nicht richtig. Israel Barlowwusste sehr gut, dass der Prophet von Gott berufenwar, und davon gab er bis zu seinem Tod Zeugnis.“(Ora H. Barlow, The Israel Barlow Story and MormonMores, Seite 195f.)

Anregungen für den UnterrichtA. Gehorsam ist das erste Gesetz des Himmels.■ Erklären Sie, wie wichtig Gehorsam ist, und le-sen Sie dazu Abraham 3:24,25 vor. Besprechen Siediese bedeutende Schriftstelle, und arbeiten Sieheraus, dass Gehorsam das erste Gesetz des Him-mels ist.

Wie stellt der Herr unseren Glauben auf dieProbe? Oft müssen wir unseren Glauben dadurchunter Beweis stellen, dass wir einen Evangeliums-grundsatz oder den Rat der Führer der Kirche be-folgen. Erzählen Sei von einem persönlichen Erleb-nis dazu, oder veranschaulichen Sie diesen Grund-satz anhand dessen, was über Präsident Marion G.Romney gesagt wird (siehe „Zitate zur Bestäti-gung“, Abschnitt A im Schülerleitfaden).■ Wer hat als Erster gesagt, Gehorsam sei etwasNegatives? Lesen Sie Mose 4:7-11, und besprechenSie, was der Satan Eva zu verstehen gab, nämlich:„Ja, hat Gott gesagt – ihr sollt nicht von allen Bäu-men des Gartens essen?“ (Hervorhebung hinzuge-fügt.) Was deuten die Worte „denn Gott weiß“ an?

Kapitel 17

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Kapitel 17

50

(Der Satan wollte damit sagen, dass Eva nicht völ-lige Freiheit hatte, denn sie musste das Gebot ein-halten, nicht von der Frucht eines bestimmten Bau-mes zu essen.)■ Stellen Sie die folgenden Fragen, um den Schü-lern klarzumachen, was Gehorsam nicht ist:

1. Möchte Gott einfach nur, dass wir alle Gebotebefolgen, oder hofft er, dass wir uns aufgrund un-seres Gehorsams bestimmte Charaktereigenschaf-ten aneignen?

2. Wenn wir das Richtige aus den falschen Be-weggründen tun, eignen wir uns dann die Charak-tereigenschaften an, die für unseren Fortschritt aufdie Erhöhung hin notwendig sind? (Inwiefern trägtdas, was Laman und Lemuel erlebt haben, zur Be-antwortung dieser Frage bei? Waren sie gehorsam?Wie sah ihre Einstellung aus?)

3. Wie viele Wege führen zu Glück und Freude?Wie lässt sich dieser Weg besser umschreiben: „dasRichtige tun“ oder „der richtige Mensch sein“?Hängt beides zusammen?

4. Was hat Gehorsam mit der Einstellung unddem Verhalten zu tun?

B. Der Herr verheißt denjenigen, die seine Gebote halten, große Segnungen.■ Gibt es ewige physikalische Gesetze, von denendas Universum beherrscht wird? Wenn der Menschdiese Gesetze versteht und befolgt, schränken siedann seine Freiheit ein oder vergrößern sie sie? ImZusammenhang mit physikalischen Gesetzen be-deutet Gehorsam, dass man sich an wahreGrundsätze hält. Das führt zu größerer Freiheit. Giltdas gleichermaßen für geistige Gesetze? SchreibenSie das folgende Zitat von Cecil B. DeMille aus demSchülerleitfaden an die Tafel: „[Gott] hat den Men-schen als freies Wesen erschaffen, und dann hat erihm die Gebote gegeben, damit der Mensch freibleibt.“ („Commencement Address“, Commence-ment Exercises, BYU Speeches of the Year, 1957, Seite4f.) Warum ist diese Aussage wahr?

Sprechen Sie darüber, dass Gehorsam bedeutet:Wir müssen unser Leben mit Gottes Wahrheit inÜbereinstimmung bringen, um größere Freiheit zuerlangen (siehe LuB 93:26-28).■ Führt Gehorsam zu bestimmten Segnungen?Nennen Sie einige Gebote aus den heiligen Schrif-ten, die denjenigen, die sie befolgen, bestimmteSegnungen verheißen. Setzen Sie dabei das Tafel-bild ein. Im Folgenden finden Sie einige Beispiele:

Das Fasten. Siehe Jesaja 58:3-12.Der Sabbat. Siehe Lehre und Bündnisse 59:9-19.Das Wort der Weisheit. Siehe Lehre und Bündnisse

89:4-21.Lesen Sie Lehre und Bündnisse 130:20,21, wo es

heißt, dass wir eine Segnung nur empfangen, „in-dem wir das Gesetz befolgen, auf dem sie beruht“.

C. Ungehorsam ist in den Augen des Herrn eine schwerwiegende Sünde.■ Warum hat Gott am Ungehorsam keinen Gefal-len? Ungehorsam führt zu Elend, und Gott möchte,dass alle seine Kinder glücklich sind. Es tut ihmsehr leid, wenn sie sich für den falschen Weg ent-scheiden.

Henoch war überwältigt vom Kummer, den derHerr für seine Kinder empfand, die zur Zeit Noachslebten. Lesen Sie Mose 7:32,33, und besprechen Sie,was das, was der Herr dem Henoch erklärt hat, be-deutet.

D. Jesus Christus hat uns gezeigt, was Gehorsam ist.■ Besprechen Sie, inwiefern Christus unser Vorbildfür rechtschaffenen Gehorsam ist. Warum hat derErretter dem Vater gehorcht? Könnten Sie sich vor-stellen, dass Jesus Christus dem Vater aus Angst ge-horcht hat? Oder weil er sich Lohn erhoffte? OderMitleid hatte? Oder weil es eben so Sitte war? Oderweil er selbstgerecht war? Was sagen uns die fol-genden Schriftstellen über die richtige Einstellungzum Gehorsam?

Johannes 8:28,29. Ich tue „nichts im eigenenNamen“, sondern sage nur das, „was mich derVater gelehrt hat“. Ich tue immer nur das, „wasihm gefällt“.

Johannes 5:19,20. „Der Sohn kann nichts von sichaus tun, sondern nur, wenn er den Vater etwas tunsieht. ... Denn der Vater liebt den Sohn.“

Johannes 7:16-18. Weiß, dass die Lehre von Gottist und strebt nach der Herrlichkeit des Vaters.

Johannes 10:15. „Wie mich der Vater kennt undich den Vater kenne.“

Johannes 10:30. „Ich und der Vater sind eins.“Johannes 14:10. Ich bin im Vater, und der Vater ist

in mir. „Der Vater, der in mir bleibt, vollbringt seineWerke.“

Johannes 14:15,21,23. „Wenn ihr mich liebt, wer-det ihr meine Gebote halten.“

Inwiefern helfen die Begriffe Liebe, Vertrauen,Wohlgefallen, Vorbild, Gotteserkenntnis und Einigkeituns, die richtige Einstellung zum Gehorsam zu er-kennen?

Zum AbschlussErzählen Sie Beispiele aus den heiligen Schriften,

wo die richtige Einstellung zum Gehorsam deut-lich wird. Sie können über den Gehorsam spre-chen, den Adam gezeigt hat (siehe Mose 5:6), oderüber Nephi und die Platten aus Messing (siehe1 Nephi 3:6,7). Fordern Sie die Schüler auf, sich zuüberlegen, inwieweit sie gehorsam sind, und sichfest vorzunehmen, sich, wenn nötig, zu ändern.

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Kapitel 17

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Tafelbild

Das Gesetz des ZehntenMaleachi 3:8-12

Gehorsam

Gehorsam

Gehorsam

Gehorsam

Die Schleusen des Himmels

öffnen sich

Das Wort der WeisheitLehre und Bündnisse 89

Weisheit, Erkenntnis,

laufen und nicht ermüden

Das Gesetz der ProphetenLehre und Bündnisse 21:4-6

Die Mächte der Finsternis

zerstreuen

Das Gesetz der ewigen EheLehre und Bündnisse 131:1-4

EwigeNachkommen

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Geistige Neugeburt – wirkliche BekehrungEinleitung

Lesen Sie 3 Nephi 27:19,20. Schreiben Sie einenTeil des 19. Verses an die Tafel: „Und nichts Unrei-nes kann in sein Reich eingehen.“ Diese Schrift-stelle fasst kurz zusammen, was von uns erwartetwird, aber ist diese Erwartung realistisch? Ist esdem sterblichen Menschen, der den Versuchungendes Fleisches ausgesetzt ist, überhaupt möglich,durch das Leben zu kommen, ohne geistig unreinzu werden? Hat außer Jesus Christus jemand daserreicht? Christus hat gesagt, Makellosigkeit folgeauf Glauben, Umkehr, Beharrlichkeit, die Taufe, dieGabe des Heiligen Geistes und das Vertrauen aufdas Sühnopfer.

Anregungen für den UnterrichtA. Alle Menschen, die für ihr Handelnverantwortlich sind, müssen aus Wasser und Geist von neuem geboren werden.■ Im Gegensatz zu vielen anderen christlichenKirchen lehrt die Kirche Jesu Christi der Heiligender Letzten Tage, dass Kinder unschuldig geborenwerden (siehe LuB 93:38). Unschuld ist ein Zustand,in dem man frei von Schuld, Sünde und Vergehenist, also makellos oder unbesudelt. Der Satan kannein Kind nicht direkt versuchen, solange es nochnicht das Alter der Verantwortlichkeit erreicht hat(siehe LuB 29:47). Ein Kind, das stirbt, ehe es achtJahre alt geworden ist, kommt in das celestialeReich (siehe LuB 137:10). Diese Unschuld der Kin-der hat Jesus unter anderem zu folgendem Satzveranlasst: „Wenn ihr nicht umkehrt und wie dieKinder werdet, könnt ihr nicht in das Himmelreichkommen.“ (Matthäus 18:3.)■ Schreiben Sie vor dem Unterricht einige Wesens-merkmale des natürlichen Menschen an die Tafeloder auf eine Projektorfolie, und vergleichen Siediese Liste später dann mit den Früchten, die eingeistig gesinnter Mensch hervorbringt (siehe Tafel-bild). Fragen Sie die Schüler, was dazu führt, dasswir die Schuldlosigkeit verlieren, mit der wir gebo-ren werden. Aus Lehre und Bündnisse 93:39 gehthervor, dass wir unsere Schuldlosigkeit deshalbverlieren, weil wir uns an die Überlieferungen un-serer Väter halten und Gottes Gebote nicht befol-gen. Die Menschen, die ihre Schuldlosigkeit verlie-ren, werden in den heiligen Schriften als geistig tot(siehe LuB 29:41) und als fleischlich, sinnlich undteuflisch bezeichnet (siehe Mose 5:13; 6:49). König

Benjamin bezeichnet einen solchen Menschen alsnatürlichen Menschen (siehe Mosia 3:19). Paulushat erklärt, dass solche Menschen Werke des Flei-sches hervorbringen, und hat diese Werke in Gala-ter 5:16-21 und Kolosser 3:2-9 aufgeführt.■ Lesen Sie aufmerksam Johannes 3:1-5. Nikode-mus fragte Jesus: „Wie kann ein Mensch, der schonalt ist, geboren werden? Er kann doch nicht in denSchoß seiner Mutter zurückkehren und ein zweitesMal geboren werden.“ Nikodemus stellte dieseFrage, weil Jesus ihm gesagt hatte, ein Menschmüsse von neuem geboren werden, um das ReichGottes zu sehen. War seine Frage naiv oder sarka-stisch gemeint? Aus seinem weiteren Verhaltengeht hervor, dass sie es nicht war. Nikodemus stelltevielmehr ein Frage, die vielen Menschen zu schaf-fen machte. Wie kann ein erwachsener Mensch dieUnschuld eines neugeborenen Kindes zurückerlan-gen? Wie ist es möglich, das Leben von neuem zubeginnen, und zwar gegen die Fallgruben gewapp-net, die die Menschen dazu bringen, fleischlich,sinnlich und teuflisch zu sein? Jesus antworteteihm, dass wir eine zweiteilige Geburt erleben müs-sen, um in das Reich Gottes eingehen zu können.(Siehe „Zitate zur Bestätigung“, Abschnitt A imSchülerleitfaden).

Schreiben Sie an die Tafel: „aus Wasser gebo-ren“ und „aus Geist geboren“. Lassen Sie beidesdefinieren.

Wir werden aus Wasser geboren, wenn wir Glau-ben und Umkehr geübt haben und uns von einembevollmächtigen Knecht Jesu Christi durch Unter-tauchen taufen lassen (siehe Alma 9:27; 3 Nephi7:25; Moroni 6:2-4). Dieses Ereignis ist zeitlich be-grenzt und findet nur einmal statt.

Die Geburt aus Geist beginnt damit, dass wir dieHände aufgelegt und die Gabe des Heiligen Geistesübertragen bekommen. Wenn wir dann auf die Ein-gebungen des Heiligen Geistes hören, bewirkt derGeist eine „mächtige Wandlung“ in uns und ruftden Wunsch hervor, beständig Gutes zu tun (Mosia5:2; siehe auch Mosia 27:25 und Alma 19:33). Dies istein schrittweiser Vorgang.

Der Apostel Paulus hat die Wesensmerkmale desgeistig gesinnten Menschen genannt, nämlich desMenschen, der auf die Einflüsterungen des Heili-gen Geistes hört, und hat sie den Wesensmerkma-len des Menschen gegenübergestellt, der sich vomFleisch beherrschen lässt. Schreiben Sie diese We-sensmerkmale des geistig gesinnten Menschen andie Tafel, sodass die Schüler sie mit den Wesens-merkmalen des natürlichen Menschen vergleichenkönnen (siehe Tafelbild).

Kapitel 18

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B. Wir sind dann gerechtfertigt, wenn der Herr uns vergeben und uns auf den Pfad der Rechtschaffenheit geführt hat.■ Lesen Sie gemeinsam Lehre und Bündnisse 20:30:„Und wir wissen, dass Rechtfertigung durch dieGnade unseres Herrn und Erretters Jesus Christusgerecht und wahr ist.“ Rechtfertigung ist engmit Vergebung verwandt. Lesen Sie die Erklärungim Schülerleitfaden („Zitate zur Bestätigung“,Abschnitt B). Lassen Sie die Schüler erklären, wasjemandem, der sich zur Kirche bekehrt hat, bei derTaufe verheißen wird. Wenn er Glauben ausübt,aufrichtig umkehrt und sich auf die richtige Weisetaufen lässt, werden ihm seine bisherigen Sündenvergeben, und er kann sein Leben in der Kirche freivon Schuld wie ein Kind beginnen. Bitten Sie dieSchüler, einige Beispiele von Bekehrten zu er-zählen, die ihre Vergangenheit hinter sich gelassenhaben und nach der Taufe ein von Grund auf an-derer Mensch geworden sind.

Wie aus Lehre und Bündnisse 20:30 hervorgeht,ist Rechtfertigung durch das Sühnopfer Jesu Christimöglich. Paulus hat das folgendermaßen erklärt:„Ohne es verdient zu haben, werden sie gerechtdank seiner Gnade, durch die Erlösung JesuChristi.“ (Römer 3:24,25; siehe auch Mosia 3:19;Mose 6:59).■ Rechtfertigung kann auch definiert werden alsBestätigung der Gültigkeit einer bestimmten Hand-lung oder als die Rechtfertigung der Beweggründeund die Ergebnisse dieser Handlung. In diesemLicht sollen die Schüler das Zitat von Elder BruceR. McConkie aus dem Schülerleitfaden betrachten,in dem er Rechtfertigung definiert. (Siehe „Zitatezur Bestätigung“, Abschnitt B.) Laut ElderMcConkie ist eine gerechtfertigte Handlung eineHandlung, die vom Heiligen Geist der Verheißunggesiegelt, das heißt vom Heiligen Geist bestätigt,wird. (Siehe Mormon Doctrine, Seite 50.)

C. Heiligung bedeutet, dass man heilig und rein ist.■ Lesen Sie gemeinsam Lehre und Bündnisse 20:31:„Und wir wissen auch, dass Heiligung durch dieGnade unseres Herrn und Erretters Jesus Christus

gerecht und wahr ist, für alle diejenigen, die Gottlieben und ihm mit aller Macht, ganzem Sinn undaller Kraft dienen.“ Heiligung ist der Vorgang, durchden ein Mensch heilig (rein von der Sünde) wird.Dieser Vers macht deutlich, dass Heiligung sich all-mählich vollzieht und mindestens zwei Aspekte hat:

1. Heiligung wird durch das Sühnopfer Christimöglich. Wenn wir Glauben ausüben, umkehrenund uns taufen lassen, wird die Schuld für frühereÜbertretungen von uns genommen.

2. Heiligung ist auch eine Lebensweise, die dannmöglich ist, wenn wir uns gedrängt fühlen, Gottmit aller Macht, ganzem Sinn und aller Kraft zu lie-ben und ihm zu dienen. Die Voraussetzung dafürist geistiges Wachstum, das dadurch ermöglichtwird, dass jemand den Heiligen Geist empfängt.Helaman hat gesagt, wenn jemand faste, bete, inseiner Demut immer stärker werde und Glaubenan Christus übe, dann würde das dazu führen, dasssein Herz gereinigt und geheiligt würde (sieheHelaman 3:35). Lesen Sie das Zitat von PräsidentBrigham Young vor, wo er sagt, ein geheiligterMensch sei jemand, der sich „völlig Gott und dem,was er verlangt, unterwirft“ (Journal of Discourses,2:123; siehe auch Schülerleitfaden, „Zitate zurBestätigung“, Abschnitt C).

Zum AbschlussAlma hat das, was er bei den Nephiten predigte,in der folgenden eindringlichen Frage zusammen-gefasst:„Und nun siehe, ich frage euch, meine Brüder inder Kirche: Seid ihr geistig aus Gott geboren? Habtihr sein Abbild in euren Gesichtsausdruck aufge-nommen? Habt ihr diese mächtige Wandlung ineurem Herzen erlebt?“ (Alma 5:14.)

Almas Fragen überbrücken die Jahrhunderte; sielassen sich heute noch genauso gut stellen und ver-dienen, dass wir darüber nachdenken, was wir ant-worten würden. Sie sollten jeden Heiligen derLetzten Tage dazu bringen, dass er sich anstrengt,wahrhaft von neuem geboren zu werden und so zuleben wie Christus.

Kapitel 18

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Kapitel 18

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Tafelbild

DER NATÜRLICHE MENSCH DER GEISTIG GESINNTE MENSCH

Galater 5:16-21Unzucht

Unsittlichkeit

Ausschweifendes Leben

Götzendienst

Zauberei

Feindschaften

Streit

Eifersucht

Jähzorn

Eigennutz

Spaltungen, Parteiungen

Hetzerei

Neid und Missgunst

Trink- und Essgelage

Kolosser 3:2-9Unzucht

Schamlosigkeit

Leidenschaft

Böse Begierden

Habsucht

Götzendienst

Zorn

Wut

Bosheit

Lästerungen

Zoten

Lügen

Galater 5:22-25Liebe

Freude

Friede

Langmut

Freundlichkeit

Güte

Treue

Sanftmut

Selbstbeherrschung

Dem Geist folgen

Kolosser 3:10-15Aufrichtiges Erbarmen

Güte

Demut

Milde

Geduld

Einander ertragen

Einander vergeben

Liebe

Friede

Dankbarkeit

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Ewiges Leben

EinleitungAchtung: Seien Sie vorsichtig, wenn Sie über die

Lehre, dass die Berufung und Erwählung Bestandhat, sprechen. Vermeiden Sie jegliche Spekulation.Beziehen Sie sich nur auf die Quellen, die hier undim Schülerleitfaden angegeben sind. Versuchen Sieauf keinen Fall, Fragen über die zweite Salbung zubesprechen oder zu beantworten.■ Lesen Sie zu Beginn die folgende Anekdote vonElder LeGrand Richards und seiner Frau Ina vor:

„An ihrem 35. Hochzeitstag (1944) sagte BruderRichards zu seiner Frau: ,Mama, was werden wirwohl in 35 Millionen Jahren tun?‘ Mit der für sie ty-pischen Lebhaftigkeit antwortete sie: ,Wie kommstdu denn auf eine solche Frage? Bei dem Gedankendaran werde ich schon müde!‘

,Na ja‘, sagte Bruder Richards. ,Du glaubst dochan das ewige Leben. Wir wissen, dass die Zeitrech-nung nur für den Menschen gilt und dass es beiGott Zeit nicht gibt. Dort ist alles dieselbe ewigeRunde; es gibt keinen Anfang und kein Ende.Wenn du das glaubst, Mutter, dann dürften wirbeide uns in 35 Millionen Jahren wohl ganz gutkennen.‘“ (Lucile C. Tate, LeGrand Richards: BelovedApostle, Seite 228f.)

Wie reagieren Ihre Schüler auf das, was ElderRichards gesagt hat? War es vermessen? Nicht imgeringsten. Warum nicht? Weil der Glaube und dasEvangeliumsstudium die Hoffnung auf ewige Seg-nungen festigen.■ Lesen Sie 2 Timotheus 4:7,8 vor, wo Paulus aus-ruft: „Ich habe den guten Kampf gekämpft, denLauf vollendet, die Treue gehalten. Schon jetzt liegtfür mich der Kranz der Gerechtigkeit bereit, denmir der Herr, der gerechte Richter, an jenem Tag ge-ben wird, aber nicht nur mir, sondern allen, diesehnsüchtig auf sein Erscheinen warten.“

Besprechen Sie, was das, was Paulus hier sagt,mit Lehre und Bündnisse 76:56 zu tun hat: „Sie sinddiejenigen, die Priester und Könige sind, die vonseiner Fülle empfangen haben und von seinerHerrlichkeit.“

Die Krone, die ja das Symbol dafür ist, dass je-mand mit der Fülle von Gottes Herrlichkeit belohntwird, können wir erlangen, wenn wir einen gutenKampf kämpfen, unseren Lauf vollenden und denGlauben behalten. In diesem Kapitel geht esdarum, was die Verheißung ewigen Lebens konkretbedeutet, und um die Möglichkeiten, wie man eserlangen kann.

Anregungen für den UnterrichtA. Unser Streben nach ewigem Leben hat schon im Vorherdasein begonnen.■ Lesen Sie Mose 1:39. Als Gott dem Mose dieWeite seiner Schöpfung offenbarte, erklärte er ihm,sein Werk und seine Herrlichkeit bestünden darin,„die Unsterblichkeit und das ewige Leben des Men-schen zustande zu bringen“. Schreiben Sie Unsterb-lichkeit und ewiges Leben an die Tafel: Bedeuten beideBegriffe dasselbe? Worin unterscheiden sie sich?Unter Unsterblichkeit verstehen wir die untrennbareVereinigung von Körper und Geist nach der Aufer-stehung. Wie unsere Auferstehung aussehen wird,hängt davon ab, was für ein Leben wir hier auf der Erde führen und was wir hier erreichen. JederMensch, der auf der Erde gelebt hat, wird aufer-stehen, und zwar dank des Sühnopfers (siehe 1 Korinther 15:22). Ewiges Leben hingegen birgt eineLebensqualität in sich, die man nur durch dasEvangelium Jesu Christi erlangen kann.

Elder Bruce R. McConkie hat gesagt: „Nur werdie Fülle des Evangeliumsgesetzes befolgt, wirdewiges Leben ererben. ... Wer also ewiges Leben er-langt, erlangt auch Erhöhung; er ist ein SohnGottes, ein Miterbe Christi, ein Mitglied der Kirchedes Erstgeborenen; er überwindet alles, hat alleMacht und erhält die Fülle des Vaters. Er ist einGott.“ (Mormon Doctrine, Seite 237.)

Lesen Sie Titus 1:2,3 vor, wo deutlich wird, dassim vorirdischen Leben über das ewige Leben ge-sprochen und dass es uns verheißen wurde.■ In Römer 11:1,2 erklärt Paulus, wie Gott zu denNachkommen Abrahams steht. Was meint Paulus,wenn er sagt, Gott habe sein Volk „einst erwählt“?Außerdem lässt er anklingen, dass manche Men-schen „vor der Erschaffung der Welt“ in Christuserwählt wurden (Epheser 1:4). Das lässt daraufschließen, dass viele in der vorirdischen Welt beru-fen und für besondere Segnungen erwählt wurden,und zwar aufgrund ihrer Treue. Diese besonderenSegnungen umfassen wenigstens zweierlei.

Elder Bruce R. McConkie hat zum einen geschrie-ben: „Diese Erwählung, einer erwählten Linie an-zugehören, erfolgte aufgrund der Würdigkeit, diesich jemand im Vorherdasein angeeignet hatte, undvollzieht sich daher gemäß dem VorherwissenGottes (siehe 1 Petrus 1:2).“ Er erklärt weiter: „DerHerr sendet die rechtschaffensten und würdigsten

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Kapitel 19

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Geister als Nachkommen Abrahams und Jakobsauf die Erde, um so die Errettung so vieler seinerGeistkinder wie möglich zustande zu bringen. Aufdiese Weise zeigt sich seine Gnade oder, mit ande-ren Worten – zeigen sich seine Liebe und seineBarmherzigkeit seinen Kindern gegenüber und wieer sich selbst zu ihnen herablässt.“ (Mormon Doc-trine, Seite 216.) Die Nachkommen Abrahams,Isaaks und Jakobs haben also über Jahrhundertedas Zeugnis der Propheten vernommen, Zugangzu den heiligen Schriften und Verordnungen ge-habt und in der vordersten Linie des Gotteswerkeshier auf der Erde gestanden. (Siehe Harold B. Lee,Generalkonferenz , Oktober 1973.)

Zum zweiten „gehört zu dieser Erwählung auch,dass Abraham und andere edle und große Geistererwählt wurden, ehe sie auf die Welt kamen, umdie Aufgabe zu erfüllen, die ihnen zugedacht wor-den war“ (Bruce R. McConkie, Mormon Doctrine,Seite 216). Aus LuB 138:56 geht hervor, dass dieEdlen und Großen schon, ehe sie geboren wurden,„mit vielen anderen in der Welt der Geister ihreersten Unterweisungen“ erhielten und darauf vor-bereitet wurden, „zu der vom Herrn bestimmtenZeit hervorzukommen und ... für die Errettung derMenschenseelen zu arbeiten“ (siehe auch Abraham2:22,23; Jeremia 1:4,5).

B. Wer auf die Erde kommt, ist dazu ausersehen, in diesem Leben vermehrte Segnungen zu erhalten.■ Machen Sie den Schülern klar, dass sie aufgrundihrer Treue und ihres Gehorsams im vorirdischenLeben dazu auserwählt worden sind, –

1. einen physischen Körper aus Fleisch undGebein zu erhalten. Dieser Körper ist eine Voraus-setzung dafür, dass sie einmal wie Gott werdenund die Fülle erhalten können, die er besitzt.(Siehe „Zitate zur Bestätigung“, Abschnitt B imSchülerleitfaden).

2. die heiligen Handlungen der Errettung an sichvollziehen zu lassen und hier auf der Erde zurFamilie Christi zu gehören, das heißt, Mitglied derKirche Jesu Christi zu sein.

C. Wir müssen hier auf der Erde dafür sorgen, dassunsere Berufung und Erwählung Bestand hat.■ Durch die Mitgliedschaft in der Kirche JesuChristi haben wir die Möglichkeit, durch Gehorsam

ewiges Leben zu erlangen, die größte Gabe deshimmlischen Vaters. Was müssen wir tun, damitunsere Berufung und Erwählung Bestand hat? Be-stand haben bedeutet in diesem Zusammenhang,dass unsere Berufung und Erwählung sicher istund dass wir uns darauf verlassen können. LesenSie die „Zitate zur Bestätigung“, Abschnitt C, imSchülerleitfaden, und fragen Sie die Schüler, waswir tun müssen, damit unsere Berufung und Er-wählung Bestand hat. Lassen Sie einen Schüler die genannten Bedingungen an die Tafel schreiben(im 1. Tafelbild sind mehrere Möglichkeiten ge-nannt). Fragen Sie die Schüler dann, wie der Lohnfür vollständigen Gehorsam aussieht (siehe 2. Tafel-bild). Gehorsam ist notwendig, damit wir nicht mithalbem Herzen darangehen, unserer Berufungund Erwählung Bestand zu verleihen; wir müssenuns vielmehr ganz dem Evangelium Jesu Christiweihen.

D. Wer dafür sorgt, dass seine Berufung undErwählung Bestand hat, ererbt ewiges Leben.■ Lesen Sie Römer 8:17. Was bedeutet es, ein Erbezu sein? Was bedeutet es, Miterbe zu sein? Beidesbedeutet, dass wir das Recht haben, beim Vater zusein und so zu leben, wie er lebt. Als Erben wirduns dieses Recht als Gabe zuteil. (Siehe „Zitate zur Bestätigung“, Abschnitt D im Schülerleitfaden.)■ Was hat das sichere Prophezeiungswort damitzu tun, dass wir dafür sorgen, dass unsere Beru-fung und Erwählung Bestand hat? Lesen Sie Lehreund Bündnisse 131:5. Wir können hier auf der Erdevom Heiligen Geist die Zursicherung erhalten, dasswir die Voraussetzungen erfüllen, die Gott gestellthat, und Anspruch auf das ewige Leben in seinerGegenwart haben (siehe „Zitate zur Bestätigung“,Abschnitt C im Schülerleitfaden).

Zum AbschlussDer himmlische Vater hat uns die Grundsätze

des ewigen Lebens hier auf der Erde offenbart,denn er möchte ja, dass seine Kinder eine Fülleder Freude empfangen. Allen, die Rechtschaffen-heit lernen, ist verheißen, dass sie „Frieden in die-ser Welt und ewiges Leben in der künftigen Welt“erhalten werden. (LuB 59:23.)

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Kapitel 19

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1. Tafelbild

2. Tafelbild

DIE VORAUSSETZUNGEN, UNTER DENEN UNSERE BERUFUNG UND ERWÄHLUNG BESTAND HAT

DER LOHN DES GEHORSAMS

Wir müssen nach Rechtschaffenheit hungern und dürsten.

Wir müssen nach jedem Wort Gottes leben.

Wir werden vom Herrn gründlich auf die Probe gestellt.

Wir müssen fest entschlossen sein, Gott unter allen Umständen zu dienen.

Wir müssen uns ganz der Rechtschaffenheit weihen.

Unsere Berufung und Erwählung hat Bestand.

Wir ererben die Fülle des Evangeliumslohns in derzukünftigen Welt (Erhöhung).

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Das Abendmahl erinnert uns an das Sühnopfer Jesu ChristiEinleitung■ Bitten Sie die Schüler zu erklären, was dasAbendmahl bedeutet.■ Besprechen Sie Gründe dafür, warum viele Hei-lige der Letzten Tage nicht mit ganzem Herzenam Abendmahl des Herrn teilhaben. Da wir jedeWoche vom Abendmahl nehmen können, betrach-ten wir es möglicherweise als etwas Selbstverständ-liches und bereiten uns nicht richtig darauf vor.Auch störende Einflüsse von außen können unsdavon abhalten, uns während des Abendmahlsvollständig auf Geistiges zu konzentrieren. Mancheverstehen auch überhaupt nicht, worum es beimAbendmahl wirklich geht.

Fast alle Heiligen der Letzten Tage könnten dasAbendmahl besser dazu nutzen, ihre Seele in Vor-bereitung auf das ewige Leben rein zu machen.Präsident David O. McKay hat gesagt: „Die Teil-nahme am Abendmahl gehört zu den heiligstenVerordnungen in der Kirche Jesu Christi. Damit ge-hen Prinzipien einher, die für die Charakterbildunggrundlegend und für den Fortschritt des Menschenund die Erhöhung im Gottesreich wesentlich sind.Nur zu wenige, die vom Abendmahl nehmen, mes-sen dieser einfachen und doch so erhabenen Hand-lung die Wichtigkeit und Bedeutung bei, die ihr zu-kommt. Leider führt die äußere Form der Gottes-verehrung häufig dazu, dass eben nur die äußereForm befolgt wird, ohne dass die Seele wirklich er-kennt, was für eine tiefe geistige Bedeutung hinterder äußeren Form steckt.“ (Gospel Ideals, Seite 71.)

Anregungen für den UnterrichtA. Jesus Christus hat das Abendmahl eingeführt, damit wir an ihn denken.■ Der Herr hat sich seit alters symbolischer Ver-ordnungen bedient, um sein auserwähltes Volk inwichtigen Evangeliumsgrundsätzen zu unterwei-sen und ihnen diese in Erinnerung zu rufen. Wel-cher Evangeliumsgrundsatz wird durch das Abend-mahl symbolisiert? (Das Sühnopfer Jesu Christi.)Gab es schon vor dem Kommen Christi heiligeHandlungen, deren Vollzug die Israeliten an daszukünftige Sühnopfer erinnern sollte? „Der Herrhat die Verordnung, Opfer zu bringen (die die Auf-merksamkeit der Heiligen auf das zukünftige Op-fer des Gottessohnes lenkte) durch das Abendmahlersetzt, das er während seines irdischen Wirkenseinführte (damit die Aufmerksamkeit der Heiligen

nach seinem Tod auf das große Sühnopfer gerichtetwerde, das er vollbracht hatte).“ (Bruce R. McConkie,Mormon Doctrine, Seite 660.) Verdeutlichen Sie an-hand des Tafelbildes, wie das Sühnopfer sowohlvor als auch nach dem irdischen Wirken Christidurch wichtige Verordnungen versinnbildlichtwurde. Heute ist das Abendmahl des Herrn eineheilige Handlung im Gottesdienst, die uns an dasOpfer erinnert, das der Sohn Gottes gebracht hat.■ Lesen Sie Matthäus 26:26-29 vor; hier unterweistder Erretter seine Jünger während des letzten ge-meinsamen Mahles in Bezug auf das Abendmahl.Lesen und besprechen Sie Lukas 22:15-21 und 1 Korinther 11:24,25. Die Abendmahlssymbole neh-men wir zum Gedächtnis des Leibes und des Blutesdes Herrn.■ Machen Sie anhand von ausgewählten Schrift-stellen aus dem Schülerleitfaden (Überblick, PunktA 2) klar, dass das Abendmahl zum Gedächtnis desSühnopfers Christi eingeführt wurde.

B. Wenn wir vom Abendmahl nehmen, schließen wir einen Bund mit Gott.■ Lesen und besprechen Sie Lehre und Bündnisse20:68. Man muss erst in der Bedeutung des Abend-mahls unterwiesen werden, ehe man weiß, worumes dabei geht. Missionare müssen zukünftige Mit-glieder vor der Taufe über das Abendmahl beleh-ren und Eltern ihre Kinder.■ Besprechen Sie, was ein Evangeliumsbündnis ist.(Eine heilige Übereinkunft, wo Gott und derMensch einander etwas versprechen.) WelchesBündnis erneuern wir, wenn wir vom Abendmahlnehmen? (Den Taufbund.) Inwiefern stimmen derTaufbund und das Bündnis, das wir beim Abend-mahl eingehen, überein? Bitten Sie einen Schüler,die Abendmahlsgebete in LuB 20:77,79 vorzulesen;ein anderer soll die wichtigen Punkte eines jedenGebets an die Tafel schreiben. Was versprechen wir,wenn wir vom Abendmahl nehmen? Was verheißtder himmlische Vater uns? Sie können auch die Zi-tate von Präsident Joseph Fielding Smith und ElderBruce R. McConkie aus dem Schülerleitfaden vor-lesen („Zitate zur Bestätigung“, Abschnitt B oderLehren der Erlösung, Band II, Seite 328).■ Wie oft sollen wir vom Abendmahl nehmen?Der Herr hat gesagt: „Es ist ratsam, dass die Kirchesich oft versammelt, um zum Gedächtnis des HerrnJesus Brot und Wein zu sich zu nehmen.“ (LuB20:75.) Die rechtschaffenen Heiligen, von denen imBuch Mormon berichtet wird, kamen auch oft zu-sammen, um zu fasten, zu beten, das Abendmahl zunehmen und miteinander über das Wohlergehen ih-rer Seele zu sprechen (siehe Moroni 6:5,6).

Kapitel 20

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Kapitel 20

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Schon in der Anfangszeit der Kirche gab esAbendmahlsversammlungen (siehe LuB 46:4,5); siefanden aber nicht unbedingt am Sonntag statt. InLehre und Bündnisse 59:9,10 hat der Herr dannaber offenbart: „Und damit du dich selbst nochmehr von der Welt unbefleckt halten mögest, sollstdu an meinem heiligen Tag ins Haus des Betens ge-hen und deine heiligen Handlungen darbringen;denn wahrlich, dies ist der Tag, der dir bestimmtist, von deiner Arbeit zu ruhen und dem Allerhöch-sten deine Gottesverehrung zu entrichten.“ Zu den„heiligen Handlungen“ gehört das Abendmahl desHerrn, das wir in der Abendmahlsversammlungnehmen. Den Mitgliedern der Kirche ist gebotenworden, zur Abendmahlsversammlung zu gehenund vom Abendmahl zu nehmen.

Elder L. Tom Perry hat bezeugt, wie wichtig es ist,regelmäßig zur Abendmahlsversammlung zu ge-hen: „Jede Woche sollen wir nach dem persönlichenErleben streben, unserem Herrn und Erretter nahezu sein; und wenn wir allwöchentlich daran denken,wird uns das helfen, ihm ähnlicher zu werden. ...

Ich bin immer stark beeindruckt von der erneu-ten Kraft und Hingabe, die sich aus der wöchentli-chen Teilnahme am Abendmahl ergibt.“ (General-konferenz, Oktober 1984.)

C. Brot und Wasser sind wichtige Symbole.■ Der Erretter hat in seinen Lehren und Gleichnis-sen oft Metaphern verwendet. Was wollte er bei-spielsweise mit Folgendem sagen: „Ich bin das Brotdes Lebens; wer zu mir kommt, wird nie mehr hun-gern“ (Johannes 6:35)? Was meinte er, als er sich alsQuelle lebendigen Wassers bezeichnete? (Johannes4:10; siehe auch Vers 11-14.) Der Erretter wollte mitdiesen Metaphern deutlich machen, dass sein Leben,seine Mission, sein Sühnopfer und seine Lehren dieQuelle des ewigen Lebens sind. Wenn er von Brotund Wasser sprach, war das nie buchstäblich zuverstehen. Das Brot und das Wasser des Abend-mahls sind nur Symbole, die uns etwas über dasSühnopfer sagen und uns an dieses erinnern. LesenSie Markus 14:20-25 aus der Joseph-Smith-Überset-zung vor, um die Bedeutung dieser Symbole zu er-arbeiten.■ Brot und Wasser symbolisieren wohl mehr als je-des andere Nahrungsmittel, was der Körper desMenschen braucht. Aber die Teilnahme am Abend-mahl dient nicht dazu, den Körper mit dem zu ver-sorgen, was er braucht. Was soll das Abendmahlvielmehr bewirken? Lesen Sie 3 Nephi 20:8,9. DasAbendmahl ist für die Seele des Menschen be-stimmt, nicht für den Körper. Der Erretter hat ver-heißen, dass unsere „Seele ... nie hungern nochdürsten“ wird (3 Nephi 20:8), wenn wir mit vollerHerzensabsicht und reinem Vorsatz vom Abend-mahl nehmen.

■ Besprechen Sie, warum wir heute beim Abend-mahl Wasser statt Wein verwenden. Das wird inder Kapitelüberschrift zu Lehre und Bündnisse 27und in Lehre und Bündnisse 27:2 erklärt.

D. Es gibt Verhaltensmaßstäbe und Richtlinienzum Schutze derjenigen, die vom Abendmahlnehmen wollen.■ Schreiben Sie folgende Aussage an die Tafel:„Niemand darf unwürdig vom Abendmahl neh-men.“ Fragen Sie, warum das so ist; lesen Sie dazu1 Korinther 11:27 und 3 Nephi 18:29. Wer würdigvom Abendmahl nimmt, nährt damit seine Seele.Wer aber unwürdig vom Abendmahl nimmt, bringtVerdammnis über seine Seele, weil sein geistigerFortschritt zum Stillstand kommt. In den heiligenSchriften wird gesagt, wenn jemand unwürdigvom Abendmahl nehme, so mache er sich schuldigam Leib und am Blut des Herrn (siehe 1 Korinther11:27). Weisen Sie auf die geistigen Folgen der un-würdigen Teilnahme am Abendmahl hin (siehe1 Korinther 11:30).■ Inwiefern muss jeder selbst bestimmen, ob erwürdig ist, vom Abendmahl zu nehmen? Lesen Sie1 Korinther 11:28. Erklären Sie, wie man lautPräsident George Albert Smith erkennen kann,ob man würdig ist (siehe „Zitate zur Bestätigung“,Abschnitt D im Schülerleitfaden).

Achtung: Halten Sie die Schüler nicht unnötigvon der Teilnahme am Abendmahl ab. Wenn einSchüler nicht sicher ist, ob er vom Abendmahl neh-men darf oder nicht, soll er seinen Bischof fragen.Wer mit reuigem Herzen und zerknirschtem Geistin die Abendmahlsversammlung kommt und sichaufrichtig bemüht, seine Schwächen zu überwin-den, ist würdig, vom Abendmahl zu nehmen, essei denn, er hat eine Sünde begangen, die er demBischof bekennen muss. Elder Melvin J. Ballard hatdazu Folgendesgesagt: „Wir wünschen uns, dassjeder Heilige zum Abendmahlstisch kommt, dennhier kann er in sich gehen, über sich nachdenkenund sich darüber klar werden, wie er den Weg, dener beschreitet, korrigieren, sein Leben in Ordnungbringen und in Übereinstimmung mit den Lehrender Kirche und mit seinen Brüdern und Schwesternsein kann.“ (Bryant S. Hinckley, Sermons and Mis-sionary Services of Melvin Joseph Ballard, Seite 150.)

Zum AbschlussFordern Sie die Schüler auf, dem Abendmahl

eine größere Bedeutung bei ihrer Gottesverehrungeinzuräumen. Das erreichen sie beispielsweise, in-dem sie sich ganz auf das Abendmahl konzentrie-ren, wenn es ausgeteilt wird. Das Abendmahl hilftuns, Gott näher zu sein und uns in Übereinstim-mung mit seinem Willen zu bringen.

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Kapitel 20

63

Tafelbild

DAS SÜHNOPFER CHRISTI:DER MITTELPUNKT VON HEILIGEN HANDLUNGEN

AUS ALTER UND NEUER ZEIT

Der Erretter

Zum Gedächtnis des zukünftigen Opfers des Erretters

Tieropfer werden gebracht

Das SühnopferZum Gedächtnis des Opfers, das der Erretter vollbracht hat

Am Abendmahl teilnehmen

Erwartung Rückblick

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Die Vorherordinierung Israels, des Bundesvolkes, und seine AufgabenEinleitung■ Definieren Sie mithilfe des Schriftenführers dieBegriffe Jude, die Andern und Israel.■ Führen Sie mit den Schülern ein Rollenspieldurch, und zwar soll es um die Einstellung einesqualifizierten Bewerbers als Herzchirurg, Che-mieingenieur, Anwalt oder Minister gehen. Ma-chen Sie klar, dass für jeden Posten bestimmteKenntnisse und Fähigkeiten erforderlich sind, ohnedie die zu erfüllende Aufgabe nicht ausgeführtwerden kann. Vergleichen Sie die Vorbereitung aufeine Anstellung mit der Vorbereitung der FamilieIsrael, die im Vorherdasein dazu berufen wurde,allen Menschen das Evangelium zu bringen.

Anregungen für den UnterrichtA. Das Volk Israel war im Vorherdasein ein gesondertes, edles Volk.■ Lesen Sie das Zitat von Präsident Harold B. Leevor („Zitate zur Bestätigung“, Abschnitt A imSchülerleitfaden); hier geht es um den Stand, denIsrael im Vorherdasein einnahm. Lesen Sie einigevon den im Schülerleitfaden aufgeführten Schrift-stellen (Überblick, Punkt A 1).

B. Gott bestätigte seinen Bund mit Israel hier auf der Erde.■ Vor der Erschaffung der Welt wurde Abrahamdazu berufen, auf der Erde ein Führer zu sein(siehe Abraham 3:22,23). Er war der Vater Isaaks,der wiederum der Vater Jakobs war, dessen Namein Israel geändert wurde. Abraham ist zwar derStammvater vieler Völker (er hatte viele Söhne),aber der Herr segnet alle Nationen durch die Nach-kommen Israels. Der Bund, den Gott mit Abrahamgeschlossen hat, gilt für alle Angehörigen desHauses Israel und wird der Bund mit Abraham ge-nannt. Lesen Sie Genesis 17:3-9 und schreiben Siedie Verheißungen an die Tafel, die Gott im Rahmendieses Bundes ausgesprochen hat. Lesen Sie das Zi-tat von Präsident Joseph Fielding Smith aus demSchülerleitfaden vor („Zitate zur Bestätigung“, Ab-schnitt B); hier erklärt er, wie alle Nationen der Erdedurch Abrahams Nachkommen gesegnet werden.Der Herr hat durch den Propheten Joseph Smith of-fenbart, dass Abrahams Nachkommen auch mitewiger Vermehrung gesegnet werden sollen,

wenn sie hier auf der Erde getreu sind (sieheLuB 132:28-31).■ Wenn der Zweck des Erdenlebens darin besteht,uns für die Erhöhung bereitzumachen, was wäredann die größte Gabe, die Gott einem auserwähl-ten Volk schenken könnte? Was für Segnungen er-hielt das Bundesvolk, weil es im Vorherdasein recht-schaffen gewesen war? Schreiben Sie die folgendenSegnungen an die Tafel und besprechen Sie sie:

1. Propheten2. Heilige Schriften3. Die Gabe des Heiligen Geistes4. Das Priestertum und die heiligen Handlungen

des PriestertumsDiese Segnungen und die damit verbundenen

Aufgaben wurden Israel durch den Bund Gottesmit Abraham zuteil (siehe Abraham 2:6-11). DieSegnungen, die Abrahams Nachkommen und demBundesvolk Israel verheißen wurden, waren GottesPriestertum, seine Bündnisse und das Evangelium.Lesen Sie vor, was Präsident Joseph Fielding Smithüber die Fortdauer dieses Bundes sagt (siehe „Zitatezur Bestätigung“, Abschnitt B im Schülerleitfaden).■ Der Herr erneuerte den Bund, den er mit Abra-ham geschlossen hatte, mit Isaak und Jakob. Siekönnen die Schriftstellen besprechen, die imSchülerleitfaden (Überblick, Punkt B 3) aufgeführtsind. Das auserwählte Volk wird das Haus Israel ge-nannt, und zwar nach dem Namen, den Jakob spä-ter vom Herrn erhielt. Lesen Sie Alma 7:25 vor, undmachen Sie deutlich, was für eine wichtige RolleAbraham, Isaak und Jakob gespielt haben. Die Seg-nungen, die dem Haus Israel verheißen wordensind, werden oft auch als Segnungen Abrahams,Isaaks und Jakobs bezeichnet. Diesen Ausdruckverwenden wir heute, um die Segnungen zu be-schreiben, die einem Ehepaar verheißen werden,das sich im Tempel siegeln lässt.

C. Zum Bundesvolk Israel gehört heute jeder, derdas Evangelium annimmt und danach lebt.■ Als Christus auf der Erde wirkte, brachte er denAngehörigen des Hauses Israel oder den buchstäb-lichen Nachkommen Abrahams, Isaaks und Jakobsdas Evangelium (siehe Matthäus 15:24). Nach derAuferstehung des Erretters sah der Apostel Petrusin einer Vision, dass die Zeit gekommen war, wodas Evangelium den Andern gebracht werden sollte(siehe Apostelgeschichte 10). Seit damals werdendiejenigen, die ihrer Abstammung nach nicht zumHaus Israel gehören, aber das Evangelium durch

Kapitel 21

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Kapitel 21

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Umkehr und Taufe annehmen, durch Adoption indas Haus Israel aufgenommen und sind so eben-falls Erben aller Segnungen des Bundes Gottes mit-Abraham (siehe Überblick, Punkt C 3 und „Zitate zur Bestätigung“, Abschnitt C im Schülerleitfaden).

D. Als Gottesvolk hat Israel einen besonderen Auftrag erhalten.■ Lesen Sie Abraham 2:6-11, und sagen Sie, worinder Auftrag des Bundesvolkes besteht. (Allen Na-tionen der Erde diesen geistlichen Dienst und die-ses Priestertum zu bringen.) Besprechen Sie das Zi-tat von Elder John A. Widtsoe im Schülerleitfaden(„Zitate zur Bestätigung“, Abschnitt D); hier gehtes um die Aufgabe, die uns als Gottes Bundesvolkzukommt.■ Sieht der Herr uns auch dann noch als sein aus-erwähltes Bundesvolk an, wenn wir es versäumen,allen Nationen das Evangelium zu bringen? Präsi-dent Spencer W. Kimball hat uns beauftragt, dasEvangelium zu verkündigen, die Heiligen zu ver-vollkommnen und die Toten zu erlösen (sieheEnsign, Mai 1981, Seite 5). Inwiefern hilft dieserAuftrag uns, die Aufgabe zu erfüllen, die uns alsBundesvolk zukommt, nämlich alle Familien aufder Erde zu segnen?■ In Genesis 49 und Deuteronomium 33 könnenwir den Patriarchalischen Segen nachlesen, den diezwölf Söhne (Stämme) Jakobs (Israels) erhielten. Le-sen und besprechen Sie einen Auszug aus dem Se-gen, der Josef erteilt wurde (siehe Deuteronomium

33:17). Schreiben Sie die folgenden Symbole an dieTafel und erklären Sie sie:

1. Erstling – Erstgeborener2. Stier – Bulle3. Büffel – wildlebender Bulle4. Hörner – Macht5. Die Völker niederstoßen – Israel sammelnDieser Vers geht in unserer, nämlich der letzten

Evangeliumszeit in Erfüllung, wo Josef vortritt, umsein Geburtsrecht als erstgeborener Sohn zu bean-spruchen, das auch das Priestertum beinhaltet.Durch die Macht des Priestertums wird Israel ge-sammelt und werden die errettenden heiligenHandlungen ausgeführt, und zwar unter derFührung des Stammes Josef (Efraim und Manasse).Der Stier ist ein Symbol für Arbeit, Stärke, Machtund Beharrlichkeit, und diese Eigenschaften sindbezeichnend für den Stamm Efraim der LetztenTage, der die schwere Last und die große Verant-wortung trägt, der Welt das Evangelium zu bringen.

Zum AbschlussWarum drängen die Propheten die jungen Leute

in der Kirche – vor allem die jungen Männer – im-mer wieder, sich darauf vorzubereiten, unter denNationen der Erde als Missionar zu wirken? LassenSie die Schüler überlegen, was sie als Heilige derLetzten Tage tun, um das Evangelium den Kinderndes himmlischen Vaters zu bringen.

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Der Abfall vom GlaubenEinleitung■ Was ist unter dem Abfall vom Glauben zu verste-hen? Schreiben Sie die Erklärungen der Schüleran die Tafel. Jemand fällt entweder dadurch vomGlauben ab, dass er die Vollmacht der Kirche unddie rechtmäßigen Beauftragten des Herrn oder dieLehren und Verordnungen verwirft, die die Kirchefür ihre Mitglieder als bindend erachtet, oder bei-des. Auf jeden Fall ist der Abfall vom Glauben im-mer gegen die Kirche gerichtet und zielt auf Kon-frontation ab. (Siehe Bruce R. McConkie, MormonDoctrine, Seite 42–46.)■ Zeichnen Sie das erste Tafelbild an, das veran-schaulicht, wie die Katholiken, die Protestantenund die Heiligen der Letzten Tage den Fortbestandder Kirche sehen, die Jesus gegründet hat.

Anregungen für den UnterrichtA. Der Erretter hat während seines Wirkens auf Erden seine Kirche aufgerichtet und dieGrundsätze und Verordnungen der Errettungverkündet.■ Woraus können wir entnehmen, dass Jesus zuLebzeiten eine Kirche gegründet hat? Der BegriffKirche bezeichnet eine religiöse Organisation, dieeine bestimmte Art von Vollmacht besitzt. Außer-dem sind unter dem Begriff Kirche alle zusammen-gefasst, die den gleichen Glauben, die gleichenLehren, das gleiche Glaubensbekenntnis und diegleichen religiösen Handlungen haben. BeleuchtenSie anhand dieser Begriffserklärungen die Frage,ob Christus eine Kirche gegründet hat. Zwei Apo-stel haben berichtet, dass Jesus in der Mitte der ZeitApostel (siehe Matthäus 10:1-10) und Siebziger(siehe Lukas 10:1,17) berufen hat. NeuzeitlicheApostel haben ebenfalls darüber geschrieben, dassChristus zu Lebzeiten seine Kirche gegründet hat(siehe „Zitate zur Bestätigung“, Abschnitt A imSchülerleitfaden).

Jesus hat aber nicht nur die Grundstruktur derKirche geschaffen, sondern auch bestimmte Lehrenund Verordnungen genannt, die ein Kennzeichenfür die Mitglieder seiner Kirche sein sollten. AmPfingsttag verkündete Petrus, dass der Glaube anChristus, die Umkehr, die Taufe und die Gabe desHeiligen Geistes erforderlich seien, wenn jemandsich der Kirche des Erretters anschließen und dieverheißenen Segnungen erhalten wolle (siehe Apo-stelgeschichte 2:37,38). Der Erretter sagte während

seines Wirkens aber auch, dass sich seine Jüngerebenfalls durch bestimmte ethische und sittlicheMerkmale auszeichneten (siehe Lukas 14;26; Johan-nes 8:31; 13:35).■ Die Kirche wuchs beständig, und das führtedazu, dass sich auch die Kirchenorganisation be-ständig ausweitete. Aber das Wachstum war nichtder einzige Faktor: Zweifelsohne haben Offenba-rungen zur strukturellen Erweiterung der Kirchegeführt.Zeichnen Sie das 2. Tafelbild an, das die Organisa-tion der Kirche als vollkommenes Gebäude dar-stellt. Jedes Amt, das es in der Kirche gibt, wird inden heiligen Schriften erwähnt. Lassen Sie dieSchüler 1 Korinther 12:28; Epheser 2:19-21; 4:11-14lesen. Welches Amt im Priestertum wird in diesenSchriftstellen genannt? (Das Apostelamt.) Warumwar dieses Amt – wie die anderen ja auch – sowichtig? Paulus hat erklärt, dass die Struktur derKirche die Heiligen und den geistlichen Dienst ver-vollkommnen und der Kirche Einheit bringensollte (siehe Epheser 4:12,13).

B. Der große Abfall von der Kirche des Erretters war vorhergesagt worden.■ Studieren Sie Jesaja 24:5 und Amos 8:11,12. Waswird in diesen beiden Schriftstellen aus dem AltenTestament über den Abfall vom Glauben gesagt?Machen Sie klar, inwiefern hier deutlich wird, worinder Abfall vom Glauben besteht. Sie sagen vorher,dass die Verordnungen verändert, die Bündnissegebrochen und die Menschen nach dem Wort desHerrn hungern würden (siehe „Zitate zur Bestäti-gung“, Abschnitt B im Schülerleitfaden).■ Vieles spricht dafür, dass die Apostel predigtenund Zeugnis gaben und dabei doch wussten, dassein allgemeiner Abfall vom Glauben einsetzenwürde. Schreiben Sie die folgenden Schriftstellenan die Tafel; die Schüler sollen sie für sich lesen.

Apostelgeschichte 20:29,30. „Reißende Wölfe“ wer-den in die Kirche eindringen, und Männer werdenmit ihren „falschen Reden“ die Mitglieder verwirren.

2 Thessalonicher 2:1-4. Vor dem Zweiten KommenChristi wird „der Abfall von Gott kommen“.

2 Timotheus 4:3,4. „Denn es wird eine Zeit kom-men, in der man die gesunde Lehre nicht erträgt“und auch der Wahrheit „nicht mehr Gehör schen-ken“ wird, sondern sich Fabeln zuwenden wird.

2 Petrus 2:1-3. „Falsche Propheten“ und „falscheLehrer“ werden „verderbliche Irrlehren verbreiten“,und „bei ihren Ausschweifungen werden sie vieleAnhänger finden“.

Besprechen Sie die Warnung des Paulus vor demkommenden Abfall vom Glauben.

Kapitel 22

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C. Nach dem Wirken Jesu Christi auf Erden setzteein allgemeiner Abfall vom Glauben ein.■ Für die Apostel war es sicherlich eine große Be-lastung zu wissen, dass der Abfall vom Glaubentrotz ihres Dienstes einsetzen würde. Paulus reistevon Stadt zu Stadt und verkündete das Evange-lium; unterwegs schrieb er gelegentlich den Mit-gliedern, die er schon belehrt hatte. In seinen Brie-fen klagte er über Menschen, die sich von derWahrheit und seinen Lehren abgewandt hatten.Wo einmal Einheit geherrscht hatte, herrschtennun Spaltung und Streit. Paulus sah sich immerwieder falschen Führern gegenüber, die ihn nichtals Apostel anerkannten und die Rechtmäßigkeitseiner Lehren und Ratschläge bestritten. Lesen SieGalater 1:6-8; 1 Korinther 1:10-12; 11:18,19 und2 Timotheus 1:15.

Der Abfall vom Glauben, dessen Zeuge Pauluswurde und der die Stärke der Kirche untergrub,wurde schließlich umfassend und vollständig. Le-sen Sie einige Zitate aus dem Schülerleitfaden, diedeutlich machen, wie umfassend dieser Abfall war(„Zitate zur Bestätigung“, Abschnitt C).

Zum AbschlussDer vorhergesagte Abfall vom Glauben, der die

Welt in Finsternis versinken ließ, fand sein Ende,als Gott der Vater und sein Sohn im Frühling 1820Joseph Smith erschienen. Heute gibt es wiederApostel auf der Erde, die von Gott den Auftrag er-halten haben, allen Nationen das Evangelium zubringen.

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1. Tafelbild

Standpunkt 1: Vollmacht, Lehre und Wahrheit sind nicht unterbrochen worden

Standpunkt 2: Es hat ein teilweiser Abfall vom Glauben stattgefunden, deraber von den Reformern berichtigt wurde

Standpunkt 3: Es hat ein vollständiger Abfall vom Glauben stattgefunden –danach sind Struktur, Vollmacht, Lehren und Verordnungenwiederhergestellt worden

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2. Tafelbild

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Die Wiederherstellung des Evangeliums in der Zeiten Fülle Einleitung■ Lassen Sie die Schüler den Begriff Wiederherstel-lung erklären. Etwas wiederherstellen bedeutet,dass man etwas, was fortgenommen worden oderverloren gegangen ist, zurückbringt. In der Kirchemeinen wir mit Wiederherstellung, dass das Evan-gelium, das Priestertum, die heiligen Handlungenund die Kirche des Herrn auf die Erde zurückge-bracht worden sind, nachdem sie fortgenommenworden waren.■ Lassen Sie den Begriff Evangeliumszeit erklären.„Immer, wenn der Herr den Erlösungsgsplan vonneuem offenbart, sodass die Menschen sich nichtmehr nur auf frühere Ausschüttungen der gleichenHerrlichkeiten und Wunder vom Himmel verlassenmüssen,spricht man von einer Evangeliumszeit.Dazu kann die Wiederherstellung der Schlüsselund Mächte des Priestertums gehören, sie musses aber nicht.“ (Bruce R. McConkie, „This FinalGlorious Gospel Dispensation“, Ensign, April 1980,Seite 21f.)

Wir leben jetzt in der letzten Evangeliumszeit,die es vor dem Zweiten Kommen Christi auf derErde gibt. Der Prophet Joseph Smith hat einmalgesagt: „Mit der Einleitung der Evangeliumszeitder Fülle der Zeiten – und diese Evangeliumszeitwird gerade erst eingeleitet – ist es notwendig,dass eine gänzliche und vollständige und voll-kommene Vereinigung und Verbindung derEvangeliumszeiten und Schlüssel und Mächteund Herrlichkeiten stattfindet und von den TagenAdams, ja, bis in die gegenwärtige Zeit offenbartwird.“ (LuB 128:18.) In Lehre und Bündnisse128:20,21 zählt der Prophet die himmlischen We-sen auf, die zur Erde zurückgekehrt sind, umMächte und die Schlüssel des Priestertums fürdiese Evangeliumszeit wiederherzustellen.

Anregungen für den UnterrichtA. Der große Abfall nach der Mitte der Zeit hatdie Wiederherstellung des Evangeliums in denLetzten Tagen notwendig gemacht.■ Was für bedeutende Unterschiede gibt es zwi-schen der Evangeliumszeit in der Mitte der Zeitund der Evangeliumszeit der Fülle? Elder Bruce R.McConkie hat über die Evangeliumszeit in der

Mitte der Zeit geschrieben: „Das irdische Wirkendes Herrn fand in der Mitte der Zeit statt. ... ZurTagesmitte steht die Sonne im Zenit, also im höch-sten Punkt. ... Christus hat in der Mitte der Zeitgelebt, gewirkt und das Sühnopfer zustande ge-bracht, deshalb kann man diese Zeit mit gutemRecht als den Höhepunkt der Geschichte bezeich-nen.“ (Mormon Doctrine, Seite 486.) Und über dieEvangeliumszeit der Fülle hat er gesagt: „Wir lebenin der Fülle der Zeiten, nämlich in der Evangeli-umszeit der Fülle. ...

Alle Flüsse der Vergangenheit sind in den Ozeander Gegenwart geflossen oder werden es noch tun;uns sind bereits alle Schlüssel und Mächte zuteilgeworden; und zur vom Herrn bestimmten Zeitwerden uns alle Lehren und Wahrheiten kundge-tan werden.“ („This Final Glorious Gospel Dispen-sation“, Seite 22.) Warum sprechen wir von zweiunterschiedlichen Evangeliumszeiten und nichtnur von einer? (Der umfassende Abfall vom Glau-ben hat nach der Evangeliumszeit in der Mitte derZeit stattgefunden, daher war eine neue Evangeli-umszeit notwendig, in der das Evangelium wieder-hergestellt werden konnte.)■ Lesen und besprechen Sie die Schriftstellen imSchülerleitfaden aufgeführt (Überblick, Punkt A).Jesaja sah voraus, wie es auf der Erde vor undwährend der Zeit von Joseph Smith aussehenwürde. Besprechen Sie, wie sehr das, was der Pro-phet Joseph Smith über die Zustände seiner Zeitsagt, mit dem übereinstimmt, was Jesaja gesagt hat(siehe Jesaja 24:5; 29:13).

B. Die Propheten in alter Zeit haben dieWiederherstellung des Evangeliums in derEvangeliumszeit der Fülle vorhergesagt.■ Am Pfingsttag gab der Apostel Petrus Zeugnisvon der Wiederherstellung von allem. Lesen Sieseine Prophezeiung in Apostelgeschichte 3:21; hiersagt Petrus, dass die Wiederherstellung zu einemspäteren Zeitpunkt erfolgen würde, dass alle Pro-pheten von Adam an von der Wiederherstellung inden Letzten Tagen wussten und über sie prophe-zeiten und dass sie vor dem Zweiten Kommen desErretters erfolgen würde. Lesen Sie aus demSchülerleitfaden vor, was Präsident Wilford Wood-ruff über die Propheten sagt, die von unsererEvangeliumszeit gesprochen haben (siehe „Zitate zur Bestätigung“, Abschnitt B). Der Prophet JosephSmith hat ebenfalls etwas dazu gesagt: „Die Er-richtung Zions ist eine Sache, die dem Gottesvolk

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zu allen Zeiten am Herzen gelegen hat, ein Gegen-stand, von dem Propheten, Priester und Königemit besonderer Freude gesprochen haben. Siehaben mit freudiger Erwartung nach dem Tag Aus-schau gehalten, nämlich der Zeit, in der wir leben.“(Lehren des Propheten Joseph Smith, Seite 237.)

C. Die Evangeliumszeit der Fülle hat damitbegonnen, dass Gottvater und sein Sohn Joseph Smith erschienen.■ Schreiben Sie den Begriff Theophanie an die Tafel,und lassen Sie ihn erklären. Theophanie ist das Er-scheinen Gottes bei einem Menschen. Lassen Siedie Schüler Gottes Erscheinen bei Joseph Smith mitanderen Erscheinungen vergleichen, die in den hei-ligen Schriften geschildert werden.■ Sie können das Video Die erste Vision zeigen.■ Was wurde in der ersten Vision offenbar?

Besprechen Sie die Antworten, die Elder James E.Faust auf diese Frage gibt:

„1. Gott der Vater ist eine Person, und der Menschwurde als sein Abbild erschaffen.

2. Auch Jesus ist eine eigenständige Person, diesich vom Vater unterscheidet.

3. Der Vater bezeichnete Jesus Christus als sei-nen Sohn.

4. Jesus Christus gab die Offenbarungen, die inder Bibel enthalten sind.

5. Die Verheißung im Jakobusbrief, dass Gott ei-nem Weisheit gewährt, wenn man ihn darum bittet,erfüllte sich.

6. Es gibt tatsächlich ein Wesen aus der unsicht-baren Welt, das Joseph Smith vernichten wollte.

7. Es hat einen Abfall von der Kirche gegeben,die Jesus Christus gegründet hatte. Joseph Smitherhielt die Weisung, sich keiner der bestehendenReligionsgemeinschaften anzuschließen, da sie nurLehren von Menschen verbreiteten.

8. Joseph Smith wurde ein Zeuge für Gott undseinen Sohn, Jesus Christus.“ (Generalkonferenz,April 1984.)

D. Die Wiederherstellung des Evangeliums hat in unserer Evangeliumszeit begonnen, der Evangeliumszeit der Fülle.■ Lesen Sie Offenbarung 14:6,7. War nur eineinziger Engel oder himmlischer Bote an der

Wiederherstellung des immerwährenden Evange-liums beteiligtt? Lesen Sie Lehre und Bündnisse27:5-12; 110:11-16 und 128:18-21; schreiben Sie dieNamen einiger himmlischer Boten an die Tafel,die Joseph Smith erschienen sind. Schreiben Sienach Möglichkeit auch die Wahrheit oder denSchlüssel dazu, die jeder Bote zurückgebracht hat.■ 1918 hatte Präsident Joseph F. Smith eine herr-liche Vision von der Erlösung der Toten (sieheLuB 138). In dieser Vision sah er eine große An-zahl rechtschaffener Verstorbener, unter denensich auch einige Führer der Kirche aus dieserEvangeliumszeit befanden. Erklären Sie, dassdiese Führer in der vorirdischen Geisterwelt zuden Großen und Edlen gehörten (siehe LuB138:53-56). Auch Ihre Schüler sind vorherordi-niert worden, gerade zu dieser Zeit auf die Erdezu kommen, und jeder hat wichtige Aufgabenvom Herrn erhalten.

Zum AbschlussViele beliebte Lieder in unserem Gesangbuch

haben die Wiederherstellung zum Inhalt. LassenSie die Schüler einige dieser Lieder nennen. Dreider bekanntesten wurden von William W. Phelpsgeschrieben, einem Freund des Propheten JosephSmith, nämlich: „Der Geist aus den Höhen“(Gesangbuch, Nr. 2), „O Fülle des Heiles“ (Gesang-buch, Nr. 3) und „Preiset den Mann“ (Gesangbuch,Nr. 17). Weitere Lieder, die von der Wiederher-stellung handeln, sind: „Der Morgen naht“(Gesangbuch, Nr. 1), „Das Licht des Evangeliums“,(Gesangbuch, Nr. 186) und „Seht den mächtgenEngel fliegen“ (Art. Nr. 33430 150, frühere Aus-gabe des Gesangbuchs, Nr. 62). Sie können denText einiger der genannten Lieder gemeinsamlesen und zum Abschluss ein Lied singen. Ma-chen Sie den Schülern klar, dass das Lied derRechtschaffenen ein Gebet zum Herrn ist und miteiner Segnung auf ihr Haupt beantwortet wird(siehe LuB 25:12).

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Die Zerstreuung und die Sammlung IsraelsEinleitung

Früh am Morgen des 24. Oktobers 1841, einemSonntag, stieg Orson Hyde auf den Ölberg undsuchte sich auf dem Gipfel eine passende Stelle.Dann verfasste er „in feierlichem Schweigen, mitPapier, Füllfederhalter und Tinte“ das Gebet, „dasdas heilige Land für die Rückkehr der Juden unddie Errichtung eines Tempels“ weihte. Anschlie-ßend sprach er das Gebet (siehe Howard H. Barron,Orson Hyde, Seite 128). Was war dieser Weihungvorangegangen? Warum hatte der Prophet JosephSmith ihn nach Palästina geschickt? Wieso müssenwir die Zerstreuung und Sammlung Israels verste-hen, damit wir das Evangelium ganz verstehenkönnen?

Anregungen für den UnterrichtA. Das alte Israel wurde auf der ganzen Erdezerstreut, weil es Gottes Bund verworfen hatte.■ Mose wird heute von allen Israeliten als großerMann anerkannt. Unter seiner Führung ging diemehrere Jahrhunderte währende Knechtschaft derIsraeliten zu Ende; die Stämme zogen gemeinsamaus Ägypten aus und entwickelten eine nationaleIdentität. Durch Mose verhieß der Herr Israel: „Ihraber sollt mir als ein Reich von Priestern und alsheiliges Volk gehören.“ (Exodus19:6.)

Lassen Sie die Schüler Deuteronomium28:9,10,13 und Levitikus 26:13-16 lesen. Was mussteIsrael tun, um als Nation und als Volk Bestand zuhaben? (Treu und gehorsam und bereit sein, auf Gottzu hören.) Lassen Sie die Schüler Deuteronomium4:23-27; 28:25,37,63-65 und 1 Nephi 10:12,13 lesen.Stimmen die Gründe, die für die Zerstreuung ge-nannt werden, mit den Folgen überein, die derHerr den Israeliten angedroht hatte, falls sie dieBedingungen, die er ihnen auferlegt hatte, nichterfüllen würden?

Zeichnen Sie das Tafelbild an die Tafel, das dievier wichtigsten Zerstreuungen des Hauses Israelveranschaulicht, von denen der Herr gesprochenhat. (Es mag noch weitere Zerstreuungen undGruppen gegeben haben, die vom Herrn wegge-führt wurden, über die der Herr uns aber nichts ge-sagt hat.) Besprechen Sie die einzelnen Phasen derZerstreuung anhand des Tafelbildes.

721 v. Chr. wurde das Nordreich von Assyrienbesiegt, und seine Bewohner wurden verschleppt.Lesen Sie 2 Könige 15:29 und 17:6-18,23. Was für

ein Grund wird in den heiligen Schriften für dieZerstörung des Nordreiches genannt? Israel hattedie Bräuche der Heiden übernommen, es brachteOpfer auf den Kulthöhen dar und diente Götzen.Israel wollte nicht mehr an Gott glauben undhatte seine Bündnisse und Gebote verworfen(siehe 1 Nephi 22:3-5; „Zitate zur Bestätigung“,Abschnitt A im Schülerleitfaden).■ Die babylonische Gefangenschaft dauerte eineReihe von Jahren. Lassen Sie die Schüler 2 Könige24:10-16; 25:1,7,11 und 1 Nephi 10:3 lesen. Als Jeru-salem den Babyloniern in die Hände fiel, regierteKönig Jojachin (etwa 600 v. Chr.). Der Tempelwurde geplündert, und die Gefangenen wurdennach Babylon verschleppt. Zidkija wurde anstellevon Jojachin zum König gemacht, aber er war nurein Vasall Babylons. Innerhalb von zwei Jahren wardas Volk Juda zerschlagen, waren die StadtmauernJerusalems abgerissen, war der Tempel vernichtetund waren Tausende nach Babylon verschlepptworden.■ Inwiefern waren Lehi und seine Familie von derbabylonischen Zerstreuung betroffen? Manchmalwar die Zerstreuung Israels eine Folge davon, dassein fremdes Volk in das Land einfiel und die Be-wohner verschleppte, manchmal führte der Herraber auch rechtschaffene Menschen aus ihrerschlechten Umgebung heraus. Die Nephiten be-trachteten sich als Zweig, der vom Stamm Israel ab-gebrochen worden war (siehe 1 Nephi 15:12; 19;24;„Zitate zur Bestätigung“, Abschnitt A im Schüler-leitfaden).■ In der Evangeliumszeit in der Mitte der Zeitprophezeite der Erretter, dass Jerusalem vernichtetwerden würde und die Juden zerstreut werdenwürden. Lesen Sie Lukas 21:20-24, und arbeitenSie die folgenden Einzelheiten dieser Prophezeiungheraus:

1. Jerusalem sollte von feindlichen Heeren einge-schlossen sein.

2. Große Not und der Grimm Gottes sollten überdas Volk hereinbrechen.

3. Die Einwohner Jerusalems sollten durch dasSchwert fallen und in Gefangenschaft verschlepptwerden.

4. Jerusalem sollte von den Andern zertretenwerden.

Jakob hat Zeugnis gegeben, dass all das überJerusalem kommen sollte, weil die Juden „ihren Halsstarr machen gegen ihn, sodass er gekreuzigt wird“(2 Nephi 10:5; siehe auch Vers 3-4,6).

Jesu Worte sind vollständig in Erfüllung gegangen.Wenn Sie möchten, können Sie den folgenden

Geschichtsabriss mit den Schülern besprechen.

Kapitel 24

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Kapitel 24

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Die Zerstörung Jerusalems begann 64 n. Chr. mitdem Aufstand gegen Rom. Römische Legionen un-ter Titus eroberten Jerusalem schließlich im Jahr 70n. Chr. Die letzten der aufständischen Zeloten hiel-ten bis 73 n. Chr. in der Festung Masada aus. Alsdie römischen Truppen schließlich die Festung ein-nahmen, stellten sie fest, dass sich die 1000 ver-schanzten Juden umgebracht hatten, um nicht inGefangenschaft zu geraten.

Kaiser Hadrians Versuch, auf den Trümmern Je-rusalems eine römische Stadt mit dem Namen Ae-lia Capitolina zu errichten, führte dazu, dass sichdie Juden 132 n. Chr. erneut erhoben. Ihr charisma-tischer Führer war Simon bar Kochba, und die Re-bellen schafften es, vorübergehend einen GroßteilJudas und Jerusalems von der römischen Herr-schaft zu befreien. Die Römer kamen allerdings mitfrischen Truppen wieder und eroberten das Landbis auf ein kleines Gebiet rund um Jerusalemzurück. 135 n. Chr. wurden Simon bar Kochba undseine Männer getötet. Die Römer errichteten in Je-rusalem eine Militärkolonie und benannten dasLand in Palästina um. Jesu Prophezeiungen warenin jeder Hinsicht in Erfüllung gegangen. (SieheHarry Thomas Frank, Discovering the Biblical World,Seite 268–275.)

B. Gott hat durch seine Propheten verheißen, dasser das zerstreute Israel wieder sammeln würde.■ Jahrhundertelang blieb Israel in alle Länder zer-streut. Es muss also von der ganzen Erde gesammeltwerden. (Siehe Jeremia 31:8; 32:37; Deuteronomium28:64,65; 2 Nephi 10:8,9.)

Wie wird es laut dem Alten Testament bei Beginnder Sammlung mit Israels geistiger Gesinnungsein? Im Haus Israel wird sich eine geistige Verjün-gung abzeichnen. Die folgenden Schriftstellen ma-chen die geistige Erweckung klar, die sich vollzie-hen wird:

Deuteronomium 4:29-31. Sie werden den Herrnsuchen und sich ihm zuwenden.

Jeremia 50:4,5. Demütig werden sie Gott und Zionsuchen und sich ihm zuwenden.

Ezechiel 11:17-20. Die Israeliten werden sich vonallem Schlechten befreien, nach Gottes Gesetzen le-ben und seine Rechtsvorschriften befolgen.■ Die Schüler sollen die folgenden Schriftstellenstill lesen und dann sagen, inwieweit es bei derSammlung Israels eine Rolle spielt, dass die JudenChristus und sein Evangelium annehmen:

2 Nephi 10:7,8. Die Juden fangen an, an Christuszu glauben.

2 Nephi 9:2. Sie werden der wahren Kirche wieder-hergestellt.

2 Nephi 25:15,16. Sie werden dazu bewegt, anChristus zu glauben.

2 Nephi 30:5-7. Sowohl die Lamaniten als auchdie Juden fangen an, an Christus zu glauben.

1 Nephi 10:12-14. Israel erlangt Kenntnis vomwahren Messias.

Elder Bruce R. McConkie hat erklärt, dass dieSammlung im wahrsten Sinne dann stattfindet,

wenn Menschen Christus und sein Evangelium an-nehmen: „Die Sammlung Israels ... bestehtzunächst darin, dass Menschen das wiederherge-stellte Evangelium annehmen und sich der KircheJesu Christi der Heiligen der Letzten Tage ansch-ließen. Der zweite Punkt ist der, dass sie sich anden Orten versammeln, die ihnen bestimmt sind,wo sie Gott anbeten und die Fülle seiner Segnun-gen erhalten.“ (The Millennial Messiah, Seite 198.)■ Die nephitischen Propheten haben dem Volk er-klärt, dass es zum zerstreuten Überrest Israelsgehörte und dass die Sammlung, die in den heiligenSchriften verheißen war, auch sie mit einschloss(siehe Alma 46:23,27; 2 Nephi 20:20-23).

Schreiben Sie die folgenden Schriftstellenangabenan die Tafel: Jesaja 10:20-22; 11:11; Jeremia 23:1-4und lesen Sie die Schriftstellen gemeinsam. HatGott verheißen, dass alle Nachkommen Israelsgesammelt werden sollen? Würde eine solcheSammlung gegen den Grundsatz der Entschei-dungsfreiheit und der Eigenverantwortung ver-stoßen? Was ist darunter zu verstehen, dass einÜberrest zurückkehren wird? Ist es möglich, dassviele in Israel gar nicht gesammelt werden wollen?Elder Bruce R. McConkie hat dazu geschrieben:„Die Sammlung Israels wird durch den HeiligenGeist Gottes bewirkt, der im Herzen eines zer-knirschten Menschen wirkt. ,Dann, ihr SöhneIsraels, liest man euch auf, einen nach dem andern‘,hat der Prophet Jesaja gesagt (Jesaja 27:12). Einernach dem anderen bekehren sich Menschen zurKirche; einer nach dem anderen werden sie getauft;einer nach dem anderen müssen sie sich entschei-den.“ (The Millennial Messiah, Seite 201.)■ Was für eine Rolle spielt die Kirche heute bei derSammlung? Lesen Sie 3 Nephi 21:26-29. Die Samm-lung des Hauses Israel beginnt damit, dass dasEvangelium verkündet wird. Die wiederherge-stellte Kirche ist ein Panier, ein Banner, um das sichdas zerstreute Israel sammelt. Lesen Sie die Zitatevon Elder Bruce R. McConkie und Präsident SpencerW. Kimball im Schülerleitfaden („Zitate zur Be-stätigung“, Abschnitt B). Elder McConkie hatauch über die Aufgabe der Missionare bei derSammlung der Juden geschrieben: „Israel soll durchdie Macht Gottes gesammelt werden, durch dieVollmacht des Priestertums, durch das Verkündendes Evangeliums, durch die Knechte des Herrn, diezu zweit zu allen Völkern der Erde ausgehen. DieSchafe des Herrn hören seine Stimme, und sie fol-gen ihm und keinem anderen. Israel wird von denMissionaren des Gottesreiches gesammelt.“ (TheMillennial Messiah, Seite 201.)■ Werden auch die Andern gesammelt? Die An-dern ererben die Verheißungen, die Israel gemachtwurden, indem sie sich taufen lassen und so in dasHaus Israel aufgenommen werden. Wenn sie sichder Kirche anschließen, werden sie „Mitbürger derHeiligen und Hausgenossen Gottes“ (Ephe-ser 2:19). Sie sammeln sich in den Gemeinden undPfählen des neuzeitlichen Israels. Lesen Sie das Zitat

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von Präsident Kimball zu diesem Thema imSchülerleitfaden („Zitate zur Bestätigung“, Ab-schnitt B; siehe auch 1 Nephi 14:2; 3 Nephi 21:6,22).■ Die geistige Sammlung in der Kirche vollziehtsich jetzt; das wird am Wachstum der Kirche JesuChristi der Heiligen der Letzten Tage deutlich.Diese Sammlung vollzieht sich aber auch geogra-phisch; der Stamm Josef sammelt sich in Amerika,um dort sein Erbteil zu erhalten; der Stamm Judaund ein Teil der verschollenen Stämme sammelnsich im Nahen Osten (siehe Ether 13:3-11).

Zum AbschlussDie Lehre von der Zerstreuung und der Samm-

lung Israels umfasst mindestens drei wichtige

Punkte. Erstens sehen wir, wie Gott im Verlauf derGeschichte mit dem Haus Israel umgegangen ist –weil es seine Bündnisse nicht eingehalten hatte,wurde es zerstreut. Zweitens wird uns klar, dasssich die Sammlung derzeit vollzieht; tausende Ju-den sind nämlich nach Palästina zurückgekehrtund haben den Staat Israel geschaffen. Weitauswichtiger aber ist die geistige Sammlung: Millionensammeln sich in der wiederhergestellten Kircheund werden Angehörige des Hauses Israel. Drit-tens müssen wir uns vor Augen halten, dass auchwir eine Aufgabe im Zusammenhang mit derSammlung zu erfüllen haben: Wir müssen der Weltdas Evangelium bringen und ihr ein Banner geben,um das sich das neuzeitliche Israel sammeln kann.

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Kapitel 24

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Tafelbild

DIE ZERSTREUUNG ISRAELSLevitikus 26:33; Deuteronomium 28:25,37,64

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Das Priestertum – was es ist und wie es ausgeübt wirdEinleitung

Dieses Kapitel steht mit Kapitel 26, „Der Eid undBund des Priestertums“, in einem engen innerenZusammenhang. Wenn Sie beide Kapitel zusam-men lesen, fallen Ihnen vielleicht neue Ideen fürIhren Unterricht ein.■ Geben Sie wieder, was Elder Paul H. Dunn er-zählt hat und was deutlich macht, was es bedeutet,das Priestertum zu tragen:

„Vor kurzem hat mir ein Vater von einem schö-nen Erlebnis erzählt. Es war Sonntagnachmittag,und er saß im Wohnzimmer und unterhielt sich mitseinen Kindern, als sein achtjähriger Sohn ihn fragte:,Vati, gehst du heute Abend zur Abendmahlsver-sammlung?‘ Der Vater antwortete: ,Ja, mein Junge.‘Darauf fragte der Sohn: ,Und warum gehst du?‘

Und während der Vater noch überlegte, wie sichdie Frage am besten beantworten ließe, sagte seinesiebenjährige Tochter, die auch auf seinen Knien saß,schnell und einfach: ,Weil er das Priestertum trägt,deshalb!‘ Der Vater hätte nicht stolzer sein können.

Und ich möchte Ihnen sagen, dass es nicht dar-auf ankommt, ob man ein Diplom von Princeton,Yale oder Harvard oder sonst wo hat, sondern dassallein die Auszeichnung wichtig ist, das Priestertumtragen zu dürfen. Das ist mir heute Abend wiederganz klar geworden, als ich Präsident McKay zu-gehört habe, der uns darin ein großes Vorbild ist.“(Generalkonferenz, April 1967.)

Was bedeutet es für Ihre Schüler, das Priestertumzu tragen? Warum ist es wichtiger, das Priestertumzu tragen, als eine berühmte Universität zu besu-chen? Sagen Sie den Schülern, dass dieses Kapitelihr Verständnis vom Priestertum erweitern soll.

Anregungen für den UnterrichtA. Das Priestertum ist Gottes Macht und Vollmacht.■ Lassen Sie die Schüler alles nennen, was ihnenzum Priestertum einfällt, und schreiben Sie es andie Tafel. Tragen Sie dafür Sorge, dass auch die of-fizielle Bezeichnung des Priestertums genannt wird,nämlich „das Heilige Priestertum nach der Ord-nung des Sohnes Gottes“ (LuB 107:3).

Lassen Sie die Schüler jetzt den Begriff Priester-tum erklären, und lesen Sie anschließend die Defi-

nition von Präsident Joseph F. Smith vor (siehe„Zitate zur Bestätigung“, Abschnitt A im Schüler-leitfaden; siehe auch Evangeliumslehre, Seite 160).■ Lesen Sie gemeinsam Matthäus 16:19 undHelaman 10:6,7. Besprechen Sie die Siegelungsge-walt des Priestertums. Fragen Sie die Schüler, wieihnen zumute wäre, wenn sie wüssten, dass derHerr ihnen so vertrauen würde wie Nephi und dassalles, was sie gemäß dem Willen Gottes erbittenwürden, einträte. Machen Sie deutlich, dass das mitdem Priestertum letztlich möglich ist, wenn wirvollständig gehorsam sind und uns darumbemühen, nur den Willen des himmlischen Vaterszu tun.■ Lassen Sie die Schüler alles nennen, was aufewig im Himmel gebunden ist, nachdem es mit derVollmacht des Priestertums auf der Erde gebundenwurde. (Alle heiligen Handlungen des Priester-tums.) Sie können auch Lehre und Bündnisse 132:7besprechen.

B. Die Priestertumsvollmacht wird nur durch Händeauflegen übertragen.■ Nehmen Sie Ihre Scheckkarte aus dem Port-monee und fragen Sie, was ein Schüler benötigte,um die Karte rechtmäßig benutzen zu können. Siemüssten ihm erlauben, die Karte zu verwenden,und ihm Ihre Geheimzahl mitteilen. Gehen Sieauf die Folgen ein, die es nach sich zöge, wenn erdie Scheckkarte ohne Ihre Zustimmung ge-brauchte.

So wie wir Vorkehrungen treffen müssen, ehewir eine Scheckkarte rechtmäßig gebrauchen kön-nen, muss auch etwas Bestimmtes geschehen, ehewir das Priestertum rechtmäßig anwenden dürfen.Das Priestertum wird rechtschaffenen männlichenMitgliedern der Kirche übertragen, indem ihnenein würdiger Träger des Priestertums, der die Voll-macht dazu hat, die Hände auflegt.

Entwickeln Sie die folgende Schriftstellenkette,die zeigt, wie das Priestertum übertragen wird:

Hebräer 5:4. Man muss von Gott berufen werden,so wie Aaron.

Exodus 28:1. Aaron wurde aufgrund einer Offen-barung von einem Propheten berufen.

Alma 6:1. Die Ordinierung erfolgt gemäß derOrdnung Gottes durch Auflegen der Hände.

5. Glaubensartikel. Alle Träger des Priestertumsmüssen durch Prophezeiung und Händeauflegenvon Gott berufen werden.

Kapitel 25

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Kapitel 25

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Lehre und Bündnisse 20:73. Wer das Priestertumträgt, ist von Gott berufen und hat Vollmacht vonJesus Christus.

C. Es gibt zwei Ordnungen des Priestertums.■ Lesen und besprechen Sie mit den SchülernLehre und Bündnisse 107:6.

Lesen Sie Lehre und Bündnisse 107:18-20 und be-sprechen Sie die Schlüssel, die zu jeder Ordnung imPriestertum gehören. Sie können dabei auf die„Zitate zur Bestätigung“, Abschnitt C, im Schüler-leitfaden zurückgreifen, wo die unterschiedlichenSchlüssel des Aaronischen und des Melchisedeki-schen Priestertums erklärt werden.

D. Das Werk Gottes wird durch die Macht des Priestertums vollzogen.■ Lesen Sie Lehre und Bündnisse 64:29 vor, underklären Sie, dass ein Träger des Priestertums einBeauftragter des Herrn ist und die Vollmacht hat,in seinem Namen zu handeln. Fragen Sie, worinGottes Werk in erster Linie besteht; verweisen Siedazu auf Mose 1:39. Arbeiten Sie anhand derPunkte, die im Schülerleitfaden genannt werden(Überblick, Punkt D) die vier Hauptbereiche her-aus, in denen die Träger des Priestertums demhimmlischen Vater helfen, sein Werk zu vollbrin-gen. Dabei können Sie die folgenden Schriftstellenverwenden:

Lehre und Bündnisse 107:8. Sie präsidieren undamtieren in den Belangen Gottes auf Erden.

Alma 17:3. Sie belehren andere Menschen mit derMacht und Vollmacht Gottes.

Lehre und Bündnisse 42:11. Sie sollen die Kircheaufrichten, stärken und ihr zum Nutzen gereichen.

Lehre und Bündnisse 107:18-20. Sie sollen die Ver-ordnungen des Evangeliums vollziehen und habendie Schlüssel aller geistigen Segnungen inne.■ Lassen Sie die Schüler das Zitat von PräsidentDavid O. McKay im Schülerleitfaden lesen („Zitate zur Bestätigung“, Abschnitt D) und den folgendenSatz erklären: „Sie vertreten Gott in dem Aufga-benbereich, der Ihnen zugeteilt ist.“

E. Durch die Schlüssel des Priestertums leitet und lenkt Gott sein Werk.■ Die Schlüssel, mit deren Hilfe Gott sein Werk hierauf der Erde leitet, sind die Schlüssel der Präsident-schaft und der Leitung der Arbeit im Reich Gottes.Lesen Sie Lehre und Bünndisse 81:2 vor, und gebenSie dann wieder, was Elder Boyd K. Packer erzählthat und wie er deutlich macht, dass die Schlüsseldes Reiches dem Präsidenten der Kirche gehören:

„1976 wurde eine Gebietsgeneralkonferenz inKopenhagen abgehalten. Nach der letzten Ver-sammlung äußerte Präsident Kimball den Wunsch,die Vor-Frue-Kirche zu besuchen, wo ThorvaldsensChristusstatue und die Statuen der Zwölf Apostelstehen. ...

Hinter dem Altar steht in der Mitte die berühmteChristusstatue; die Arme sind nach vorn gewandtund leicht ausgestreckt, und an den Innenflächender Hände sieht man die Nägelmale. Auch dieWunde an seiner Seite ist deutlich zu sehen. Anbeiden Seiten stehen die Statuen der Apostel;Petrus steht an der ersten Stelle auf der rechtenSeite, die anderen Apostel folgen der Reihe nach.Das Gebäude ist nicht groß, und die Statuen sindwirklich ein beeindruckender Anblick. ...

Ich stand mit Präsident Kimball, Elder Rex Pine-gar und Präsident Benthin, dem Pfahlpräsidenten,vor der Petrusstatue. In der Hand hält Petrus einBund mit den Schlüsseln des Himmels. PräsidentKimball deutete auf diese Schlüssel und erklärte,was sie symbolisieren. Und dann – das werde ichnie vergessen – wandte er sich Präsident Benthinzu, deutete mit ungewöhnlich strengem Gesichtauf ihn und sagte mit fester, eindrucksvoller Stimme:,Ich möchte, dass Sie jedem Lutheraner in Däne-mark sagen, dass nicht sie die Schlüssel besitzen!Ich besitze die Schlüssel! Wir besitzen die wirkli-chen Schlüssel, und wir machen jeden Tag Ge-brauch davon.‘“ (The Holy Temple, Seite 83.)■ Besprechen Sie anhand der Schriftstellen, die imSchülerleitfaden aufgeführt sind (Überblick, PunktE 4 und E 5), wie die Schlüssel der Präsidentschaftoder des Präsidierens auf Petrus, Jakobus und Jo-hannes und dann später auf Joseph Smith bis hinzum heutigen Propheten übertragen wurden. Siekönnen im Schülerleitfaden („Zitate zur Bestäti-gung“, Abschnitt E) das Zitat von Präsident Wil-ford Woodruff vorlesen; hier wird erklärt, wie dieSchlüssel des Priestertums auf Joseph Smith über-tragen wurden.

Zum AbschlussFordern Sie die Schüler auf, mehr über das Pries-

tertum und die Segnungen in Erfahrung zu brin-gen, die es ihnen schenken kann. Lesen Sie zumAbschluss das folgende Zitat von Präsident SpencerW. Kimball vor. Es stammt aus einer Ansprache, dieer 1974 bei einer Gebietskonferenz in Schweden ge-halten hat, und kann den Schülern helfen, dieMacht des Priestertums mehr schätzen zu lernen:

„Das Priestertum Gottes ist kein Spielzeug. Es istvielmehr das Ernsteste, was es auf der Welt gibt.Durch das Priestertum ist die Welt erschaffen wor-den. Duch das Priestertum wird auch Ihre Welt er-schaffen werden. Wenn Sie je ein Gott werden undeine eigene Welt haben – gemeinsam mit Ihrer Frauund Ihren Kindern – dann ist das nur dadurch mög-lich, dass Sie das Priestertum, das Sie tragen, großmachen.“ (Gebietskonferenz in Stockholm, 1974.)

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Der Eid und Bund des PriestertumsEinleitung

Eine Kraft, die eine wichtige Rolle in unseremphysischen Leben spielt, ist die Elektrizität, die sichauf vielerlei Weise gewinnen lässt, wie aus Erdöl,Gas, Kohle und Uran. Fragen Sie die Schüler, wasanders wäre, wenn es keine Elektrizität gäbe, undschreiben Sie die Antworten an die Tafel. Bei derAnwendung der Elektrizität muss man bestimmteGesetze beachten. Tut man das nicht, kann die Kraftder elektrischen Energie entweder nicht genutztwerden, oder man erleidet körperlichen Schaden.

Die Priestertumsmacht ist mit der Elektrizitätvergleichbar: ohne sie besäßen wir große Segnun-gen nicht. Sie können alles an die Tafel schreiben,was nicht möglich wäre, wenn es das Priestertumnicht gäbe. Auch das Priestertum wird von Geset-zen oder Grundsätzen beherrscht, und wenn mandiese nicht befolgt, kann man seine Priestertums-macht verlieren. Der Missbrauch der Priestertums-macht kann zu schwerwiegenden geistigen Folgenführen. (Sie können die Priestertumsvollmachtauch anhand eines anderen Vergleichs erklären.)

Anregungen für den UnterrichtA. Das Melchisedekische Priestertum wird durch einen Eid und Bund empfangen.■ Lassen Sie die Schüler die Begriffe Eid und Bunderklären. Sie können Elder Marion G. Romneys Er-klärung des Begriffes Eid vorlesen: „Ein Eid ist diemit einem Schwur bekräftigte Versicherung, dassman das, was man bei einer Übereinkunft verspro-chen hat, auch bestimmt einhalten wird.“ (General-konferenz, April 1962.) Eine gute Erklärung des Be-griffes Bund finden Sie im Schülerleitfaden („Zitatezur Bestätigung“, Abschnitt A; Zitat von Elder El-Ray L. Christiansen).■ Lesen Sie im Schülerleitfaden die Zitate vonJoseph Fielding Smith und Spencer W. Kimball;hier wird gesagt, dass man das Priestertum mit ei-nem Bund empfängt („Zitate zur Bestätigung“,Abschnitt A). Lassen Sie die Schüler nachlesen,was Präsident Kimball über die Verantwortung ge-sagt hat, die jeder, der den Eid und Bund des Prie-stertums empfängt, dem Herrn gegenüber hat(siehe „Zitate zur Bestätigung“, Abschnitt A imSchülerleitfaden). Danach sollen die Schüler Lehreund Bündnisse 84:33-44 lesen und wenigstensdreierlei herausfinden, was man verspricht, wenn

man das Priestertum empfängt. Besprechen Sie diePunkte anhand des 1. Tafelbilds.

Im Schülerleitfaden („Zitate zur Bestätigung“,Abschnitt A) finden Sie ein Zitat von PräsidentMarion G. Romney, das sehr gut deutlich macht,was es bedeutet, seine Berufung groß zu machen.Dieses Zitat können Sie als Grundlage für das Un-terrichtsgespräch nehmen (siehe auch Der Stern,April 1981, Seite 97). Die letzten beiden Zitate vonPräsident Kimball im Schülerleitfaden („Zitate zurBestätigung“, Abschnitt A) erklären die Verheißun-gen Gottes, die im 1. Tafelbild aufgeführt sind.■ Lesen Sie Lehre und Bündnisse 82:10, und erin-nern Sie die Schüler daran, dass der Herr den Eidund Bund des Priestertums niemals bricht. InLehre und Bündnisse 84:40-42 wird erklärt, wieschwerwiegend es ist, wenn jemand den Eid undBund des Priestertums bricht. Sie können auchim Schülerleitfaden („Zitate zur Bestätigung“, Ab-schnitt A) lesen, was Präsident Kimball zu diesemThema sagt.■ Machen Sie den jungen Frauen klar, dass dieVerheißungen, die zum Eid und Bund des Priester-tums gehören, auch für sie gelten. Der Herr verheißtihnen herrliche Segnungen, die den Segnungengleich sind, die den Trägern des Priestertums ver-heißen sind. Präsident Joseph Fielding Smith haterläutert, was den Frauen verheißen ist:

„Ich glaube, wir wissen alle, dass die Segnungendes Priestertums nicht allein auf die Männer be-schränkt sind. Diese Segnungen werden vielmehrauch über unsere Frauen und Töchter und alle an-deren treuen Frauen in der Kirche ausgegossen. Siekönnen sich auf die Segnungen, die das Haus desHerrn für sie bereithält, vorbereiten, indem sie dieGebote halten und in der Kirche dienen. Der Herrhält für seine Töchter jede geistige Gabe und Seg-nung bereit, die seine Söhne erlangen können; dennim Herrn gibt es weder die Frau ohne den Mannnoch den Mann ohne die Frau.“ (Generalkonfe-renz, April 1970.)

B. Der Schlüssel zu Priestertumsmacht und ewigem Leben ist Rechtschaffenheit.■ Lassen Sie die Schüler erklären, worin sichMacht und Vollmacht unterscheiden. Veranschauli-chen Sie diesen Unterschied, indem Sie einen nichtmusikalisch veranlagten Schüler „bevollmächti-gen“, etwas auf dem Klavier vorzuspielen oder et-was vorzusingen. Vergleichen Sie das mit derMacht und Vollmacht, die im Priestertum ge-braucht werden, und lesen Sie dazu das Zitat vonElder Boyd K. Packer aus dem Schülerleitfaden vor(„Zitate zur Bestätigung“, Abschnitt B).

Kapitel 26

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■ Lassen Sie die Schüler Lehre und Bündnisse121:34-39 still lesen. Fragen Sie, was wir aus diesenVersen lernen können, und machen Sie anhand des2. Tafelbildes klar, dass unsere Macht im Priester-tum umso größer wird, je mehr wir den Grundsatzder Rechtschaffenheit befolgen.■ Elder Vaughn J. Featherstone hat ein Erlebnis er-zählt, das deutlich macht, wie ein rechtschaffenerTräger des Priestertums die Mächte des Himmelszu Hilfe rufen kann.

„Indem ich danach trachtete, auf dem Pfad desHerrn zu wandeln, kreuzte mein Weg vor kurzemden eines jungen Mannes und seines Vaters. DerJunge ging mit einem Freund in den Hügeln vonCody, Wyoming, wandern. Sein Freund sprangüber eine herabhängende Hochspannungsleitung,der Junge selbst aber verfing sich im Draht und er-hielt einen tödlichen Stromstoß. Sein Freund machtkehrt und lief den ganzen Weg zurück zum Hausdes Vaters – es war weit bis dahin – und sagte demVater, sein Sohn habe einen Stromstoß erhalten undsei tot. Der Vater, der nicht mehr so jung war, ranntedie ganze Strecke zu seinem Sohn. Er brauchte andie fünfzehn Minuten. Als er ihn erreichte, schob erden Jungen mit einem Brett oder Ast vom Drahtweg. Dann nahm er ihn in die Arme und sagte: ,ImNamen Jesu Christi und mit der Kraft und Voll-macht des heiligen Melchisedekischen Priester-tums gebiete ich dir, du sollst leben.‘ Der tote Jungeschlug noch in den Armen des Vaters die Augenauf und wurde in die Universitätsklinik von Utahgebracht, wo er genas.“ („Wohin wir gelangen kön-nen, wenn wir ihm nachfolgen“, Der Stern, Juli1981, Seite 19.)

Bei einer anderen Ansprache ist Bischof Feather-stone noch einmal kurz auf diesen Vater zu sprechengekommen:

„Dieser großartige Bruder hätte [die Heilung sei-nes Sohnes] nicht vollbringen können, wenn er sichein paar Abende zuvor pornografische Hefte ange-sehen oder irgendeine andere Übertretung dieserArt begangen hätte. Das Priestertum kann nurdann wirken, wenn ein reiner Mensch es ausübt.“(Generalkonferenz, April 1975.)

Die meisten Schüler werden wohl kaum etwas soDramatisches erleben. Machen Sie ihnen aber den-noch klar, dass so etwas nicht undenkbar ist – undjeder Träger des Priestertums kann Inspiration er-halten, wenn er einem anderen Menschen einen Se-gen gibt. Er kann für seinen Aufgabenbereich imPriestertum Inspiration bekommen und, wenn erdem Glauben treu ist, als Familienvater Weisheitfür die Führung seiner Familie erhalten.■ Lassen Sie die Schüler Lehre und Bündnisse121:35-46 lesen und dann so viele Antworten wiemöglich auf die folgenden Fragen geben:

Was kann dazu führen, dass ein Mann die Macht imPriestertum verliert?

1. Er schlägt gegen den Stachel aus (er ignoriertdie Eingebungen des Geistes oder kämpft gegensie an)

2. Er trachtet nach den Ehren der Menschen3. Er verdeckt seine Sünden4. Er will seinen Stolz befriedigen5. Er übt ungerechte Herrschaft ausWelche Eigenschaften und Wesensmerkmale muss ein

Träger des Priestertums besitzen, der andere Menschenführt?

1. Überzeugende Rede und Langmut2. Milde und Sanftmut3. Ungeheuchelte Liebe4. Wohlwollen5. Konsequenz – alsbald mit aller Deutlichkeit

zurechtweisend, wenn vom Heiligen Geist dazubewegt; und danach demjenigen, den man zurecht-gewiesen hat, vermehrte Liebe erweisend

6. Nächstenliebe zu allen Menschen7. Tugend ziert immerfort seine GedankenWas ist dem Träger des Priestertums verheißen, der

die Wesensmerkmale entwickelt, die erforderlich sind,damit er andere Menschen durch das Priestertum führenkann?

1. Sein Vertrauen in der Gegenwart Gottes wirdstark

2. Die Lehre des Priestertums wird auf seineSeele fallen wie Tau

3. Der Heilige Geist wird sein ständiger Begleitersein

4. Er besitzt immerwährende Herrschaft, er herrscht über ein ewiges Reich■ Erklären Sie anhand der Schriftstellen imSchülerleitfaden (Überblick, Punkt B 4), worin sichPriesterlist und Priestertum unterscheiden.

Zum AbschlussLassen Sie die Schülern Lehre und Bündnisse

82:3 lesen. Der Herr hat den Heiligen der LetztenTage das Priestertum gegeben, und deshalb erwar-tet er mehr von ihnen. Wenn wir lernen, die Machtzu gebrauchen, die wir jetzt haben, wird der Herruns größere Macht schenken. So wie wir nach undnach gelernt haben, uns die Elektrizität zunutze zumachen, werden wir auch Zeile um Zeile Fort-schritt machen, wenn wir unsere Bündnisse halten,bis wir uns die Fülle der Priestertumsmacht zu-nutze machen können. Damit wir ein wahrer Trägerdes Priestertums sein können, müssen wir die Welthinter uns lassen. Lassen Sie die Schüler zumSchluss vorschlagen, wie man die Welt hinter sichlassen kann.

Kapitel 26

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Kapitel 26

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1. Tafelbild

2. Tafelbild

Was Gott verheißt

1. Ihr werdet vom Geist geheiligt, sodass sicheuer Körper erneuern wird (siehe LuB 84:33).

2. Ihr werdet Nachkommen Abrahams unddie Auserwählten Gottes (siehe Vers34).

3. Ihr werdet alles erhalten, was der Vater hat(Vers 38).

Was der Mensch verspricht

1. Ich will meine Berufung im Priestertumgroß machen (siehe LuB 84:33).

2. Ich will den Worten des ewigen Lebenseifrig Beachtung schenken (siehe Vers 43).

3. Ich will von jedem Wort leben, das aus demMund Gottes hervorkommt (siehe Vers 44).

Mächte des HimmelsMacht im Priestertum

Die Rechte des PriestertumsVollmacht im Priestertum

Abstufungen im Befolgender Grundsätze derRechtschaffenheit

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Das Gesetz des Sabbats

EinleitungWarum hat der Herr uns einen heiligen Tag, den

Sabbat, gegeben? Warum sind bei unterschiedlichenVölkern und Kulturen Feiertage entstanden? Worinunterscheiden sich Feiertage und heilige Tage? Wel-che Feiertage mögen Sie am liebsten? Wie würde essich auf den Einzelnen auswirken, wenn sich dieErwartung und Begeisterung, die die Menschen voreinem Feiertag bewegen, auf den Sabbat übertra-gen ließe? Wie würde sich das auf die Gesellschaftauswirken?

Anregungen für den UnterrichtA. Die Sabbatheiligung ist ein Gesetz des Herrn.■ Machen Sie anhand der Schriftstellen, die imSchülerleitfaden genannt werden (Überblick,Punkt A 1 bis A 3), ganz kurz klar, dass die Sabbat-heiligung ein ewiges Gesetz Gottes ist.■ Lesen Sie das Zitat von Elder Mark E. Petersenaus dem Schülerleitfaden vor („Zitate zur Bestäti-gung“, Abschnitt A); hier wird erklärt, welche Be-deutung Gott dem Sabbat beimisst. Wenn wir unsvor Augen halten, was für einen Zweck der Sabbathat, können wir besser verstehen, warum ElderPetersen sagt, das Gesetz des Sabbat sei „einGesetz, das dem Herrn sehr am Herzen liegt“.■ Lesen Sie Lukas 4:16. Woraus lässt sich entneh-men, dass der Erretter den Sabbat heilig gehaltenhat? („Wie gewohnt.“)■ Lassen Sie die Schüler Schriftstellen aufschla-gen, aus denen hervorgeht, dass der Sabbat auchheute heilig gehalten werden muss. Lassen Sie dieSchüler den Begriff „Sabbat“ im Schriftenführernachschlagen. Lassen Sie sie die Schriftstellen le-sen, die sich auf unsere Zeit beziehen (LuB 59:9;68:29).

B. Der Sabbat wurde in der Evangeliumszeit in der Mitte der Zeit geändert.■ Zur Zeit des Alten Testaments fiel der Sabbat aufden siebten Wochentag.

Exodus 20:10. Welcher Tag wurde zur Zeit desAlten Testament zum Sabbat bestimmt? (Dersiebte Tag.)

Exodus 20:11. Was war geschehen, ehe der siebteTag geheiligt wurde? (Die Erde und alles, was damitin Zusammenhang steht, war erschaffen worden.)

Deuteronomium 5:15. Wozu sollte der Sabbat nochdienen? (Er sollte an das Werk erinnern, das derHerr für seine Kinder vollbringen würde. ZurSabbatheiligung in alter Zeit gehörten die Lobprei-sung und der Dank für diese Segnungen. In Vers 12bis 14 wird das Gebot noch einmal wiederholt, dassder Sabbat heilig gehalten werden muss.)■ Lassen Sie die Schüler das Stichwort „Sabbat“ imSchriftenführer nachschlagen und Hinweise her-aussuchen, dass die Heiligen aus der Zeit desNeuen Testaments dazu übergingen, sich am erstenTag der Woche zu versammeln. Lesen Sie das Zitatvon Elder James E. Talmage aus dem Schülerleitfa-den vor („Zitate zur Bestätigung“, Abschnitt B);hier wird erklärt, warum der Sabbat auf einen an-deren Tag verlegt worden ist (siehe auch Die Glau-bensartikel, Seite 468).

C. Der Herr hat uns allgemeine Richtlinien zur Sabbatheiligung gegeben.■ Lesen Sie Lehre und Bündnisse 59:8-14. DieseOffenbarung macht deutlich, was man am Sabbattun darf; sie wurde am 7. August 1831, einemSonntag, gegeben. Besprechen Sie ausgewählteFormulierungen und Wörter, und lassen Sie dieSchüler ihre Meinung zu Bedeutung und Bezug sa-gen Schreiben Sie wichtige Wörter und Formulie-rungen an die Tafel, beispielsweise: „reuigesHerz“, „unbefleckt“ und „damit deine Freude vollsei“. Verweisen Sie während des Unterrichtsge-sprächs auf diese Wörter.

Was darf man am Sabbat tun? Sagen Sie, dassman sich bei der Beantwortung dieser Frage vonden folgenden vier Fragen leiten lassen kann:

1. Bringt mich das, was ich tue, näher zu Gott?2. Ist es selbstlos?3. Hält es mich von der Welt unbefleckt?4. Hält es andere Menschen davon ab, den Sab-

bat heilig zu halten?■ Suchen Sie aus den inspirierten Zitaten imSchülerleitfaden („Zitate zur Bestätigung“, Ab-schnitt C) einige aus, die das Unterrichtsgesprächüber die Einstellung zum Sabbat und das, was manam Sabbat tun darf, bereichern können.

D. Wer den Sabbat heilighält, wird gesegnet.■ Verweisen Sie noch einmal auf Lehre und Bünd-nisse 59, vor allem Vers 15-19. Sprechen Sie über dieSegnungen, die uns zuteilwerden, wenn wir denSabbat getreu heilig halten. Entdecken Sie diegroße Verheißung, dass „die Fülle der Erde“ unsgehören soll. Inwiefern kann uns die Fülle der Erde

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Kapitel 27

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gehören? Bezieht sich diese Verheißung auf geisti-gen oder zeitlichen Besitz oder beides?■ Lassen Sie die Schüler von Erlebnissen am Sab-bat erzählen, die ihnen Freude geschenkt und ihrWachstum gefördert haben.

Zum AbschlussFordern Sie die Schüler auf, sich darüber klar zu

werden, wie es bei ihnen mit der Sabbatheiligungbestellt ist. Vermitteln bestimmte Aktivitäten undAnsichten ihnen ein ungutes Gefühl? Fordern Siesie auf, sich noch fester vorzunehmen, den Tag desHerrn heilig zu halten, um so die verheißene geis-tige Erneuerung und Entwicklung zu erleben.

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Die celestiale Ehe

EinleitungSchreiben Sie die folgenden Aussagen an die

Tafel, die das Unterrichtsgespräch über die ewigeEhe einleiten sollen:

1. In seiner Weisheit und Gnade hat unser Vaterim Himmel Mann und Frau so geschaffen, dass sienur gemeinsam ihr volles Potenzial entfalten kön-nen.

2. Wenn ein Ehepaar am Altar im Tempel kniet,nimmt eine neue wichtige Familie im Gottesreichihren Anfang.

Anregungen für den UnterrichtA. Die Ehe ist von Gott verordnet.■ Fragen Sie die Studenten, warum der Vater imHimmel die Ehe verordnet hat. (Er möchte, dasswir die Segnungen des Familienlebens erleben,nämliche die ewige Ehe und die Elternschaft füralle Ewigkeit.) Präsident Spencer W. Kimball hatgesagt, dass die Ehe zu Gottes ewigem Plan gehört:

„Der Herr hat verordnet, dass die reifen Geister,die er erschaffen hat, zur festgelegten Zeit auf dieErde kommen, einen kleinen, reinen Körper und ei-nen klaren Sinn erhalten und in eine liebevoller Fa-milie hineingeboren werden, wo Vater und Muttersie unterweisen und erziehen, dass sie zahlreicheunterschiedliche Erfahrungen machen, zum Er-wachsenen heranreifen und dann heiraten, selbsteiner anderen Generation die Geburt auf die Erdeermöglichen, das Erdenleben durchmachen undauf diesen ewigen Plan hinarbeiten.“ („Marriage isHonorable“, Speeches of the Year, 1973, Seite 258.)■ Lesen Sie Lehre und Bündnisse 49:15-17, vor al-lem Vers 17, wo erklärt wird, warum Gott Mannund Frau hier auf der Erde die Ehe verordnet hat.Lesen Sie im Schriftenführer einige Einträge unter„Ehe, Eheschließung“.

B. Damit eine Ehe nach dem Tod weiterbesteht,muss sie mit der Siegelungsvollmacht desPriestertums gesiegelt werden.■ Lesen Sie das Zitat von Harold B. Lee vor (Zitatezur Bestätigung, Abschnitt B im Schülerleitfaden).Er spricht hier davon, dass der Herr Adam und Evagetraut hat. Besprechen Sie dieses Zitat mit denStudenten.

Elder Boyd K. Packer hat deutlich gemacht, wasdie Begriffe „siegeln“ und „Schlüssel“ bedeuten(siehe Zitate zur Bestätigung, Abschnitt B imSchülerleitfaden). Seine Erklärung lässt auch an

andere Vergleiche denken, die den Studenten hel-fen, die genannten Ausdrücke noch besser zu ver-stehen.

C. Die celestiale Ehe ist eine Voraussetzung fürdie Erhöhung.■ Besprechen Sie anhand des Tafelbildes, was dieEvangeliumsgrundsätze und -verordnungen mitdem ewigen Leben zu tun haben.■ Lesen Sie Lehre und Bündnisse 131:1, wo deut-lich wird, dass es drei unterschiedliche Grade derHerrlichkeit im celestialen Reich gibt. Den höchstenGrad im celestialen Reich zu ererben heißt, dassman im celestialen Reich erhöht wird. Uns ist einewichtige Voraussetzung für das Erlangen des höch-sten Grades im celestialen Reich offenbart worden.Was für eine Voraussetzung ist das? (Wir müssenden neuen und immerwährenden Bund der Eheeingehen.) Lesen Sie Lehre und Bündnisse 131:2-4.Was sagt der 4. Vers aus, in dem es heißt: „Er kannkeine Vermehrung haben“? (Er darf in der Ewigkeitkeine Kinder haben.) Die Voraussetzungen für dasErlangen des celestialen Reiches werden in Kapitel33, „Die drei Reiche der Herrlichkeit und die An-hänger des Satans“ ausführlicher besprochen.■ Lesen Sie Lehre und Bündnisse 132:19-21, undbesprechen Sie die von Gott gegebene Bestimmungvon Mann und Frau und was für weit reichendeFolgen sie hat. Sie können erklären, was unter den„ewigen Leben“ zu verstehen ist und warum dieKirche die Keuschheit vor der Ehe und die absoluteTreue in der Ehe so betont. Lesen Sie auch das Zitatvon Elder James E. Talmage (Zitate zur Bestäti-gung, Abschnitt C im Schülerleitfaden).

Zum AbschlussPräsident Kimball hat die beiden folgenden

Erlebnisse erzählt. Sie sollen uns deutlich machen,wie wünschenswert die celestiale Ehe ist. Lesen Sieden Studenten ein oder beide Erlebnisse vor, odererzählen Sie sie.

„Lassen Sie mich am Ende noch eine Geschichteerzählen, die ich 1955, nach meiner Rückkehr ausEuropa erzählt habe. Ich hatte an der Weihung desTempels in der Schweiz teilgenommen. Eine deut-sche Frau, die ich kannte, hatte ihren Mann im Kriegverloren. Als ich zur Weihung des Tempels in Bernwar, erzählte sie mir ihre Geschichte. Ihr Mann warseit zehn Jahren vermisst – seit 1945, als der Kriegzu Ende ging. Seitdem hatte sie nie wieder etwasvon ihm gehört. Man nahm an, dass er tot sei. Dieliebe Frau hatte mit Präsident David O. McKay ge-sprochen und die Erlaubnis erhalten, nach der

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Kapitel 28

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Weihung durch den Tempel zu gehen und ihr En-dowment zu empfangen. Ich sah sie als Nächstesan der Kleiderausgabe wieder, wo sie sich ihre Tem-pelkleidung holte. Ich sah sie während der Session –ihr Gesicht strahlte Zufriedenheit und Frieden aus.Dann sah ich sie, nachdem sie im Tempel gewesenwar, und sie sagte mit großer Befriedigung in derStimme: ,Bruder Kimball, ich bin jetzt an meinenMann gesiegelt. Mögen Kriege kommen. MögenVerfolgungen kommen. Mögen Bomben fallen.Möge alles kommen, was ein Krieg mit sich bringt.Mir geht es jetzt gut. Ich bin an meinen Mann ge-siegelt, ich empfinde Frieden, und das Leben istschön.‘“ („Marriage Is Honorable“, Seite 281f.)

„Ich kann mich an einen Artikel in der Lokal-presse erinnern, wo von einem jungen Paar dieRede war, das sich in Salt Lake City von einemMann hatte trauen lassen, der nur das Recht besaß,eine Ziviltrauung vorzunehmen. Anschließend gab

es ein herrliches Hochzeitsmahl. Die beiden stiegenins Auto, um in eine andere Stadt zu fahren, wo amAbend der Hochzeitsempfang sein sollte, wo hun-derte Freunde und Verwandte sie beglückwün-schen wollten. Aber sie kamen dort nicht an. Es gabkeinen Hochzeitsempfang. Sie hatten einen tödli-chen Autounfall. Ihr irdisches Leben war zu Ende.Für das ewige Leben hatten sie nicht vorgesorgt.Ungefähr drei Stunden waren sie verheiratet, unddas Ende kam wie ein Blitz aus heiterem Himmel.Das Traurige an der Sache ist, dass sie sich etwa zweiKilometer vom heiligen Tempel entfernt trauenließen, wo ein Mann, der die Siegelungsvollmachtbesaß, sie mit Freuden vor dem bitteren Kelch be-wahrt hätte.

Jetzt sind sie in der Ewigkeit. Ich weiß nicht, wassie denken oder was sie tun, aber auf die Ewigkeitsind sie nicht vorbereitet.“ („Marriage Is Honor-able“, Seite 271.)

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Kapitel 28

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Tafelbild

EWIGES LEBEN

AUFERSTEHUNG

TEMPELEHE

GABE DES HEILIGEN GEISTES

TAUFE

UMKEHR

GLAUBE AN JESUS CHRISTUS

GEBURT

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Die Familie ist wichtig

EinleitungFalls der Stehbildfilm Familien sind ewig

(VVOF3131GE) in Ihrer Gemeindehausbibliothekvorhanden ist, könnten Sie ihn zeigen, um diesesKapitel einzuleiten und die Grundlage für dieDiskussion zu schaffen.

Anregungen für den UnterrichtA. Die Familie ist von Gott verordnet.■ Wer hat die Familie als Institution eingeführt?Präsident Spencer W. Kimball hat gesagt, derhimmlische Vater habe die Familie als Institutiongeschaffen. (Siehe „Zitate zur Bestätigung“, Ab-schnitt A im Schülerleitfaden.) Im Vorherdasein ha-ben wir im Familienverband gelebt, und Gottesewiger Plan sieht vor, dass wir während unsereszweiten Standes in einer Familie leben und dort ler-nen und uns weiterentwickeln. Präsident Joseph F.Smith hat über den Ursprung der Familie gesagt:„Es gibt nichts, was die Familie ersetzen könnte. IhreGrundlage ist so alt wie die Welt, und ihre Aufgabehat sie schon in frühester Zeit von Gott verordnetbekommen.“ („Home Life“, Juvenile Instructor,1. März 1903, Seite 144.)■ Manche Ihrer Schüler werden vielleicht nicht dieMöglichkeit zur Heirat erhalten, verweisen Sie des-halb gleich zu Beginn des Unterrichts in einfühlsa-mer Weise darauf, dass nicht jeder treue Heilige derLetzten Tage hier auf der Erde die Möglichkeit er-hält, eine Familie zu haben. Sie können über dassprechen, was Präsident Kimball verheißen hat,nämlich dass alle, die nicht aus eigener Schuld un-verheiratet bleiben, in der Ewigkeit eine Fülle vonSegnungen erhalten werden (siehe „Zitate zur Be-stätigung“, Abschnitt A im Schülerleitfaden).■ Als Adam auf die Erde gesetzt worden war, sagteGott zu ihm, „es sei nicht gut, dass der Mensch al-lein sei“ (Mose 3:18). Warum ist es nicht gut, dassein Mann oder eine Frau allein ist? Nennen Siemehrere Gründe dafür, dass Gott Adam eine „Hilfe“(Vers 18) gegeben hat. Adam und Eva stehen stell-vertretend für die ganze Menschheit, und die Auf-forderung, die der Herr bezüglich Ehe und Kinderan sie richtete, gilt für alle Menschen. Wir könnennicht auf ewig Fortschritt machen, wenn wir nichtfür alle Ewigkeit mit einem rechtschaffenen Ehe-partner verbunden sind. Der Apostel Paulus hatgeschrieben: „Im Herrn gibt es weder die Frauohne den Mann noch den Mann ohne die Frau.“(1 Korinther 11:11.)

■ Lesen und besprechen Sie Matthäus 19:4-6. Ver-deutlichen Sie anhand dieser Schriftstelle die fol-genden wichtigen Grundsätze bezüglich der ewi-gen Ehe:

1. Gott hat Mann und Frau aus einem wichtigenGrund erschaffen.

2. Kinder sollen schließlich ihre Eltern verlassenund eine neue Familie mit ihrem Ehepartner grün-den.

3. Der Mann soll sich „an seine Frau binden“(Vers 5).

4. Mann und Frau sollen „eins“ werden (Vers 6).5. Was Gott verbunden hat, darf der Mensch nicht

leichtfertig trennen (Vers 6; siehe auch Vers 7-10).Fragen Sie die Schüler, was die Aufforderung,

sich an seine Frau zu binden, ihrer Meinung nachfür den Mann bedeutet. Unter anderem bedeutetes, dass er alles daransetzen soll, sie glücklich zumachen und ihr Wachstum und ewigen Fortschrittzu ermöglichen. Sie soll in seinem Leben an ersterStelle stehen: die Arbeit in der Kirche, der Beruf,Vereine, Sport und auch die anderen Angehörigensollen erst nach ihr kommen.

Besprechen Sie, was die Aufforderung bedeutet,dass Mann und Frau „eins“ werden sollen. Einig-keit und Eintracht zwischen Mann und Frau lassensich nur dadurch erreichen, dass man sich vielMühe gibt und unterschiedliche Mittel anwendet.Ein Ehepaar soll sich darum bemühen, auf allenGebieten einig zu sein: körperlich, emotional,geistig, gesellschaftlich und intellektuell.■ Sie können ausgewählte Zitate von PräsidentKimball, Präsident David O. McKay und PräsidentHarold B. Lee vorlesen (siehe „Zitate zur Bestäti-gung“, Abschnitt A im Schülerleitfaden). Hier wirddeutlich, was für einen Rang das Zuhause und dieFamilie bei den Heiligen der Letzten Tage einneh-men soll.■ Was gebot Gott Adam und Eva, nachdem er sieauf die Erde gesetzt hatte? „Seid fruchtbar undmehret euch und füllet die Erde“ (Mose 2:28). DieseAufforderung gilt für jedes Paar, das im Tempel fürdie Ewigkeit aneinander gesiegelt wird. PräsidentKimball hat erklärt, Kinder zu bekommen und auf-zuziehen sei die wichtigste Aufgabe der Ehe undwir müssten alles in unserer Macht Stehende tun,um Kinder zu bekommen. (Siehe „Zitate zur Be-stätigung“, Abschnitt A im Schülerleitfaden.)

B. Mann und Frau sollen einander lieben und helfen.■ Der Herr hat klar gemacht, wie die Beziehungzwischen Mann und Frau aussehen soll; der ApostelPaulus vergleicht die Verantwortung, die ein Mannseiner Frau gegenüber hat, mit der Verantwortung,

Kapitel 29

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die Christus der Kirche gegenüber hat (siehe Epheser5:22-33; Kolosser 3:18,19). Würde der Erretter die Kir-che je herabwürdigen oder ihr auf irgendeine WeiseSchaden zufügen? Darf ein Mann dann seine Frauherabwürdigen oder ihr auf irgendeine Weise Scha-den zufügen? Ein rechtschaffener Mann liebt seineFrau so, „wie Christus die Kirche geliebt und sich fürsie hingegeben hat“ (Epheser 5:25). Sie können dieSchüler Präsident Kimballs Anmerkungen zu dieserSchriftstelle besprechen lassen („Zitate zur Bestäti-gung“, Abschnitt B im Schülerleitfaden).■ Was für Pflichten und Aufgaben hat ein Mannseiner Frau gegenüber? Schreiben Sie die Antwor-ten der Schüler an die Tafel. Wenn Ihre Schülernichts dazu sagen, können Sie einige oder alle derfolgenden Punkte an die Tafel schreiben:

1. Er soll seine Frau mit seinem ganzem Herzenlieben (siehe LuB 42:22).

2. Er soll an ihr festhalten und an niemandemund nichts sonst (siehe LuB 42:22).

3. Er soll für ihre zeitlichen Bedürfnisse sorgen(siehe LuB 83:2).

4. Er darf sie nicht verspotten oder in Verlegen-heit bringen.

5. Er muss seine Frau und seine Kinder führen,indem er das Priestertum „nach den Grundsätzender Rechtschaffenheit“ ausübt (LuB 121:36).

6. Er muss seinen Einfluss in der Ehe mit über-zeugender Rede, mit Langmut, mit Milde undSanftmut und mit ungeheuchelter Liebe geltendmachen (siehe LuB 121:41,42).

7. Er muss Tugend immerfort seine Gedankenzieren lassen (siehe LuB 121:45).

8. Er muss seine Frau in allen rechtschaffenenUnternehmungen unterstützen; dazu gehören auchihre Berufungen in der Kirche.

9. Er muss die Kinder gemeinsam mit seinerFrau aufziehen.■ Was für Aufgaben und Pflichten hat eine Frauihrem Mann gegenüber? Schreiben Sie die Antwor-ten der Schüler an die Tafel. Wenn Ihre Schülernichts dazu sagen, können Sie einige oder alle derfolgenden Punkte an die Tafel schreiben:

1. Sie muss sich ihrem Mann in Rechtschaffen-heit unterwerfen, so wie sie sich dem Herrn unter-werfen würde (siehe Epheser 5:22; „Zitate zur Be-stätigung“, Abschnitt B im Schülerleitfaden).

2. Sie darf ihn nicht verspotten oder in Verlegen-heit bringen.

3. Sie muss ihren Mann in seinen Priestertums-berufungen unterstützen.

4. Sie muss ihn mit lindernden Worten trösten(siehe LuB 25:5).

5. Sie muss sich die Pflichten der Kindererzie-hung mit ihrem Mann teilen.■ Schon bald nachdem der Prophet Joseph Smithdie FHV gegründet hatte, gab er den Schwesternden folgenden Rat, wie sie ihrem Mann eine bes-sere Frau sein könnten:

„Diese Vereinigung soll die Frauen lehren, wiesie sich ihrem Mann gegenüber verhalten sollen

und dass sie ihn sanft und liebevoll behandeln sol-len. Wenn der Mann von Sorgen niedergedrückt ist,wenn er vor Schwierigkeiten nicht ein noch ausweiß – wenn ihm dann ein Lächeln entgegenge-bracht wird statt einer Auseinandersetzung odereines Murrens, so wird es seine Seele beruhigenund seine Gefühle besänftigen; wenn jemand inseinem Gemüt der Verzweiflung nahe ist, sobraucht er liebevollen, freundlichen Trost.“ (Lehrendes Propheten Joseph Smith, Seite 234.)■ Sie können die Aufgaben von Mann und Frauauch anhand des letzten Zitats in Abschnitt B der„Zitate zur Bestätigung“ im Schülerleitfaden be-sprechen.

C. Den Eltern obliegt es, ihren Kindern Disziplinbeizubringen, für sie zu sorgen und sie lieb zuhaben.■ Wozu sind Eltern ihren Kindern gegenüber ver-pflichtet? Schreiben Sie die Antworten der Schü-ler an die Tafel. Wenn Ihre Schüler nichts dazusagen, können Sie einige oder alle der folgendenPunkte an die Tafel schreiben:

1. Sie müssen für ihre zeitlichen Bedürfnisse sor-gen (siehe LuB 83:4; 1 Timotheus 5:8; Mosia 4:14).

2. Sie müssen ein gutes Vorbild sein (sieheSprichwörter 20:7; Jakob 3:10).

3. Sie müssen sie in den Grundsätzen des Evan-geliums unterweisen, so wie sie in den heiligenSchriften zu finden sind (siehe LuB 68:25-28).

4. Sie müssen ihnen beibringen, einander zu lie-ben, und sie davon abhalten, miteinander zu strei-ten (siehe Mosia 4:14,15).

5. Sie müssen ihnen die Folgen der Sünde klar-machen (siehe Mosia 4:14; 2 Nephi 9:48; Alma42:29,30).

6. Sie müssen ihnen beibringen, auf den Wegender Wahrheit und Ernsthaftigkeit zu wandeln(siehe Mosia 4:15; Alma 38:15).

7. Sie müssen ihnen beibringen, demütig zu seinund Stolz zu überwinden (siehe Alma 38:11,14,42:30).

8. Sie müssen ihnen beibringen, alle ihre Leiden-schaften zu zügeln (siehe Alma 38:12).

9. Sie müssen ihnen beibringen, wie man arbeitet(siehe Alma 38:12; LuB 42:42; 68:30,31).

10. Sie müssen ihnen Beten beibringen und re-gelmäßig das Familiengebet pflegen (siehe LuB68:28; 3 Nephi 18:21; Alma 34:21).

11. Sie müssen sie liebevoll zurechtweisen(siehe Sprichwörter 19:18; 23:13; LuB 121:41-44).

12. Sie müssen ihr Haus in Ordnung bringen,wenn es dort Schwierigkeiten gibt (siehe LuB93:43,44,50).

Präsident Kimball hat alles aufgezählt, was El-tern für ihre Kinder tun, und dann gefragt: „Aberwas tun sie für ihre Seele?“ („Zitate zur Bestäti-gung“, Abschnitt C im Schülerleitfaden.) So wich-tig die materiellen Bedürfnisse eines Kindes auchsind, seine geistigen Bedürfnisse sind noch viel wich-tiger. Besprechen Sie anhand weiterer Zitate aus

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Kapitel 29

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dem Schülerleitfaden („Zitate zur Bestätigung“,Abschnitt C) ausführlich, was Eltern noch für ihreKinder tun können.■ Sie können darüber sprechen, dass alle ElternFehler machen, dass sie es aber immer wieder vonneuem versuchen müssen. Elder Howard W. Hun-ter hat gesagt, Eltern dürften nicht meinen, sie hät-ten versagt, und dürften ihre Kinder niemals aufge-ben (siehe „Zitate zur Bestätigung“, Abschnitt C imSchülerleitfaden; siehe auch Der Stern, April 1984,Seite 123f.).

D. Die Kinder sollen ihre Eltern ehren und ihnen gehorchen.■ Wozu sind Kinder ihren Eltern gegenüber ver-pflichtet? Schreiben Sie die Antworten der Schü-ler an die Tafel. Wenn Ihre Schüler nichts dazusagen, können Sie einige oder alle der folgendenPunkte an die Tafel schreiben:

1. Sie müssen ihre Eltern achten und ehren(siehe Überblick, Punkt D 1 im Schülerleitfaden).

2. Sie müssen sich ihren Eltern unterwerfen(siehe Überblick, Punkt D 2 im Schülerleitfaden).

3. Sie dürfen sich nicht gegen ihre Eltern aufleh-nen.

4. Sie müssen ihre Eltern in Rechtschaffenheitbestärken.

5. Sie müssen ihren Eltern zeigen, dass sie sielieb haben.

6. Sie müssen so selbständig sein wie irgendmöglich.

7. Sie müssen sich um ihre Eltern kümmern,wenn diese alt sind.

8. Sie müssen sich um ihre Geschwister küm-mern und ihnen ein gutes Vorbild sein.■ Was bedeutet es, seine Eltern zu ehren? Muss einKind etwas Falsches tun, weil seine Eltern es vonihm verlangen? Nein, es soll aber seinen Eltern dieerforderliche Achtung entgegenbringen. Ungeach-tet ihrer Schwächen können wir unsere Eltern ambesten ehren, indem wir ihnen zeigen, dass wir sielieb haben, und indem wir Gottes Gebote halten.

Zum AbschlussLassen Sie die Schüler überlegen, wo sie jetzt in

Bezug auf ihr Familienleben stehen. Fordern Sie dieunverheirateten Schüler, die zu Hause wohnen, auf,ihr Teil zum Frieden, Glück und Fortschritt aller inder Familie beizutragen. Fordern Sie sie darüberhinaus auf, sich auf jede mögliche Weise daraufvorzubereiten, selbst eine Ehe zu schließen undKinder zu haben. Fordern Sie die unverheiratetenSchüler, die nicht zu Hause wohnen, auf, ihren An-gehörigen durch Briefe, Anrufe und Besuche zuzeigen, dass sie sie lieb haben. Fordern Sie die ver-heirateten Schüler auf, gleich zu Beginn ihrer Eherechtschaffene Gewohnheiten zu schaffen, die einglückliches Familienleben ermöglichen. Es ist vieleinfacher, gute Gewohnheiten stärker werden zulassen, als schlechte zu überwinden.

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Der Tod und das Leben nach dem TodEinleitung■ Lassen Sie einen Schüler eine Erklärung des Be-griffs Tod aus einem Wörterbuch vorlesen, bei-spielsweise: „Aufhören, Ende des Lebens; Augen-blick des Aufhörens aller Lebensfunktionen einesLebewesens.“ (Deutsches Universalwörterbuch, Stich-wort „Tod“.) Was an dieser Definition stimmt nichtmit dem Todesverständnis der Heiligen der LetztenTage überein? („Aufhören, Ende des Lebens.“)

Inwiefern betrachtet der Heilige der LetztenTage den Tod anders als Menschen, die das Lichtdes wiederhergestellten Evangeliums nicht besit-zen? Sagen Sie, wie Sie zum Leben nach dem Tod,der Auferstehung und dem ewigen Leben bei Gottstehen – alles Lehren, die Gott selbst offenbart hat.■ William Clayton, ein Pionier, war dreiundvier-zig Tage von Nauvoo nach Winter Quarters unter-wegs; seine Frau Diantha war in Nauvoo geblieben,weil sie hochschwanger war. Am 15. April 1846 er-hielt Bruder Clayton die Nachricht, dass seine Fraueinem Sohn das Leben geschenkt hatte. Weil dieSpannung, unter der er gestanden hatte, jetzt gewi-chen war, schrieb er ein Lied, das den Heiligen aufihrem Weg in das Salzseetal viel Kraft geben sollte.Lesen Sie den Text der letzten Strophe von„Kommt, Heilge, kommt!“, oder lassen Sie dieSchüler diese Strophe singen:Und trifft uns Tod, bevor wir sind am Ziel:Tag des Heils, nicht geweint!Dann sind wir frei der Erdensorgen viel,mit dem Herrn ganz vereint.Doch wenn uns Leben wird gewährtund mit den Heilgen Ruh beschert,so stimmen ein wir rein und voll:Alles wohl, alles wohl.(Gesangbuch, Nr. 19)

Was für eine Einstellung zum Tod wird in diesemVers deutlich? Für die ersten Heiligen der LetztenTage war der Tod keine Katastrophe. Dieser Versspiegelt die Empfindungen des Apostels Pauluswider, der gesagt hat: „Denn für mich ist Christusdas Leben und Sterben Gewinn.“ (Philipper 1:21.)

Der Fall des Menschen und der Tod, der dadurchin die Welt gekommen ist, werden in Kapitel 8 be-handelt. Versuchen Sie nicht, in dieser Lektion alleAspekte des Falls zu besprechen. In diesem Zu-sammenhang ist es nur wichtig, dass die Schülerden Ursprung des Todes verstehen.

Anregungen für den UnterrichtA. Der physische Tod ereilt alle Menschen; er gehört zum Erlösungsplan.■ Lesen Sie Genesis 2:17 und 3:19. Was hat derBaum der Erkenntnis von Gut und Böse mit demTod zu tun, der auf der Erde herrscht? Der Tod wardie Strafe, die auf das Essen der Frucht stand. Nachdem Fall sagte der Herr zu Adam und Eva, dass sievon ihrer Hände Arbeit auf der gefallenen Erde le-ben müssten, bis sie wieder zu Staub würden (sieheGenesis 3:19). Jakob hat erklärt, dass ohne den Fallkeine Veränderung eingetreten wäre, dass es alsoden Tod auf der Erde nicht gebe: alles wäre in dem-selben Zustand geblieben, in dem es war, als es er-schaffen wurde, und es hätte „kein Ende gehabt“(2 Nephi 2:22).

Schreiben Sie den Wortlaut von 1 Korinther15:21,22 an die Tafel. Beide Verse vermitteln den-selben Gedanken:

1 Korinther 15:21. „Da nämlich durch einen Men-schen der Tod gekommen ist, kommt durch einenMenschen auch die Auferstehung der Toten.“

1 Korinther 15:22. „Denn wie in Adam alle ster-ben, so werden in Christus alle lebendig gemachtwerden.“

Die Worte „durch einen Menschen“ in Vers 21beziehen sich auf Adam. Durch den Fall hat Adamauf der Erde den Vorgang eingeleitet, den wir alsTod bezeichnen. Aus beiden Versen geht hervor,dass dieser Tod alle trifft (siehe auch Römer5:14,17; „Zitate zur Bestätigung“, Abschnitt A imSchülerleitfaden; Joseph F. Smith, Evangeliumslehre,Seite 471).■ Auch ohne die heiligen Schriften wissen wir,dass jeder sterben muss. Der Spaziergang übereinen Friedhof zeigt uns ganz deutlich, dass fürjeden am Ende seiner Bewährungszeit auf Erdender Tod steht. Die Großen dieser Erde, die untereindrucksvollen Gedenkstätten begraben liegen,mussten ebenso sicher sterben wie die unbedeuten-den Menschen, deren Grab niemand mehr kennt.Sie können 2 Nephi 9:16, Alma 12:24 und Römer5:12 lesen, um noch einmal deutlich zu machen,dass jeder Mensch sterben muss. Lesen Sie auchdas Zitat von Präsident Smith im Schülerleitfaden(„Zitate zur Bestätigung“, Abschnitt A; siehe auchEvangeliumslehre, Seite 471).

Kapitel 30

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Kapitel 30

94

■ Geben Sie den Schülern eine Kopie der Anspra-che, die Elder Boyd K. Packer bei der Frühjahrs-Generalkonferenz 1973 gehalten hat. Hier schilderter den Körper als Handschuh und den Geist alsHand. Solange die Hand im Handschuh steckt,kann dieser sich bewegen. Wenn die Hand aberden Handschuh abstreift, kann dieser sich nichtmehr bewegen; die Hand aber bewegt sich weiter.Elder Packer hat in seiner Ansprache einen Aus-spruch der Ersten Präsidentschaft (Joseph F. Smith,Anthon H. Lund und Charles W. Penrose) zitiert:„Ein von Gott gezeugter Geist ist unsterblich. DerKörper stirbt, aber der Geist stirbt nicht.“ (Gene-ralkonferenz, April 1973.)■ Warum haben die Menschen dann aber Angstvor dem Tod? Lassen Sie die Schüler sagen, wie siedarüber denken. Vielleicht machen sie sich Gedan-ken wegen einer schleichenden Krankheit, wegenSchmerzen oder der körperlichen Schwäche, diedem Tod vorausgehen; wegen der Trauer derjeni-gen, die zurückbleiben, oder sie haben Angst vordem Vorgang des Sterbens. Höchstwahrscheinlichwerden sie auch sagen, dass sie Angst vor dem Un-bekannten haben. Auch wenn man jemand sterbensieht, bleibt das Unbekannte bestehen: Jeder er-lebt nur seinen eigenen Tod. Das Evangelium hatuns jedoch viel über den Tod offenbart, was wirnormalerweise nicht wüssten. Präsident Smith hatgeschrieben, wenn wir ein Zeugnis vom SühnopferJesu Christi haben und wissen, was beim Tod ge-schieht, können wir selbst im Tod noch Freude ha-ben (siehe „Zitate zur Bestätigung“, Abschnitt A imSchülerleitfaden oder Evangeliumslehre, Seite 471).Lesen Sie Alma 27:28 und Lehre und Bündnisse42:46; 101:35,36. Was haben diese Schriftstellen ge-meinsam? Alle drei machen deutlich, dass der Todin Christus verschlungen ist, dass er süß ist unddass im zukünftigen Leben Freude auf uns wartet(siehe auch „Zitate zur Bestätigung“, Abschnitt Aim Schülerleitfaden).

Wenn das Unbekannte am Tod durch Kenntnisvom Evangelium und vom Sühnopfer verringertwird, warum fürchten sich manche Menschen dannimmer noch vor dem Tod? Meistens ist es nicht sosehr die Angst vor dem Tod an sich, sondern dieAngst davor, dass man für sein Leben Rechenschaftablegen muss. Für den Schlechten mag der Tod inder Tat schrecklich sein, denn in der Geisterweltwartet ja das Gericht Gottes auf ihn. Schreiben Siedie Schriftstellenangaben aus dem 1. Tafelbild andie Tafel.

B. Beim Tod tritt unser Geist in die Geisterweltein, wo er auf die Auferstehung wartet.■ Lesen Sie Alma 40:11; 24:16 und 2 Nephi 9:38.Was geschieht laut dieser Verse nach dem Tod mitdem Geist des Menschen? Jeder Vers macht mit et-was anderen Worten deutlich, dass der Geist „zudem Gott heimgeführt wird, der ihm das Lebengegeben hat“ (Alma 40:11). Was ist darunter zuverstehen, dass der Geist zu Gott heimgeführtwird? Stimmt es, dass alle Geister in Gottes

Gegenwart gelangen und sehen, wo er wohnt? Le-sen Sie zur Beantwortung dieser Frage die folgen-den Zitate vor:

„Dass die Geister zu Gott heimgeführt werden,bedeutet nur, dass ihre irdische Existenz beendet istund sie in die Welt der Geister zurückgekehrt sind,wo sie gemäß ihren Werken einen Platz bei denGerechten oder den Ungerechten erhalten, die aufdie Auferstehung warten.“ (Joseph Fielding Smith,Answers to Gospel Questions, 2:85.)

„Wenn Alma sagt, dass ,der Geist eines jedenMenschen, sobald er aus diesem sterblichen Leibgeschieden ist, ... zu dem Gott heimgeführt wird,der ihm das Leben gegeben hat‘, dann hatte er da-bei den Gedanken, dass Gott überall ist – nicht ineigener Person, sondern durch seinen Knecht, denHeiligen Geist.

Alma will damit nicht sagen, dass alle Geisteraugenblicklich in die Gegenwart Gottes geführtwerden.“ (George Q. Cannon, Gospel Truth, 1:73;siehe auch „Zitate zur Bestätigung“, Abschnitt Boder Joseph F. Smith, Evangeliumslehre, Seite 492.)■ Der Prophet Joseph Smith hat erklärt, dass die Be-griffe, die oft für das Leben nach dem Tod gebrauchtwerden – beispielsweise Hades, Scheol, Paradies undGefängnis sich alle auf die Geisterwelt beziehen. (Leh-ren des Propheten Joseph Smith, Seite 316.)

Elder Bruce R. McConkie hat gesagt: „Da einGeist ohne Körper vor der Auferstehung keineFülle der Freude erlangen kann (siehe LuB 93:33,34),ist das Leben in der Geisterwelt für ihn wie das Le-ben in einem Gefängnis, und in diesem Sinne istdie ganze Geisterwelt (sowohl das Paradies alsauch die Hölle) für die Geister ein Gefängnis.“ (Mor-mon Doctrine, Seite 755.)■ Lesen Sie Alma 40:12,14 und Lehre und Bünd-nisse 138:12,13. Welche Geister kommen ins Para-dies? Schreiben Sie auf die linke Tafelseite dieÜberschrift Paradies und darunter Wer? und Wiesieht das Leben dort aus? (siehe 2. Tafelbild). LassenSie die Schüler ihre Meinung dazu sagen.

Was geht aus Lehre und Bündnisse 138:19 hervor?Ist das Paradies ein Ort, wo die Geister wachsenund lernen können? Jesus predigte den Geistern imParadies das immerwährende Evangelium (siehe4 Nephi 1:14; Moroni 10:34; 2 Nephi 9:13; Bruce R.McConkie, „Zitate zur Bestätigung“, Abschnitt Bim Schülerleitfaden).■ Lesen Sie Alma 40:13,14 und Lehre und Bünd-nisse 76:103-106; 138:20,29. Schreiben Sie auf dierechte Tafelseite die Überschrift Gefängnis der Geister(Hölle) (siehe 2. Tafelbild). Lesen Sie aufmerksamLehre und Bündnisse 138:29-35. Inwiefern machendiese Verse deutlich, dass Gott seine Kinder sehrliebt? Was für einen besseren Beweis könnte es fürseine Liebe geben als die Tatsache, dass in der Geis-terwelt alles darangesetzt wird, diejenigen, die lei-den, zu belehren, ihnen Zeugnis zu geben undihren Zustand zu verändern? (Siehe „Zitate zur Be-stätigung“, Abschnitt B im Schülerleitfaden).

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Kapitel 30

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■ Skizzieren Sie an der Tafel, wie die Geisterweltaussah, ehe Christus dorthin kam (siehe 3. Tafel-bild). Ehe Christus dorthin kam, waren die Recht-schaffenen von den Schlechten durch eine Kluft ge-trennt. Veranschaulichen Sie das durch die folgen-den Schriftstellen: 1 Nephi 15:27-29 und Lukas16:19-31. Weil Christus in die Geisterwelt kam, ha-ben seine rechtschaffenen Knechte jetzt den Auf-trag, den Geistern im Gefängnis das Evangelium zuverkünden. „Jetzt, da die rechtschaffenen Geisterim Paradies den Auftrag erhalten haben, denschlechten Geistern in der Hölle die Botschaft derErrettung zu bringen, kommen die guten und dieschlechten Geister gewiss zusammen. Die Umkehr... ermöglicht es denen, die mit den Ketten derHölle gebunden sind, sich von Finsternis, Unglau-ben, Unwissenheit und Sünde zu befreien. Soschnell, wie sie diese Hindernisse überwinden kön-nen – Licht erlangen, an die Wahrheit glauben, sich Intelligenz aneignen, Sünde ablegen und dieKetten der Hölle zerreißen – können sie die Hölle,die sie gefangen hält, verlassen und bei denRechtschaffenen im Frieden des Paradieses leben.“(McConkie, Mormon Doctrine, Seite 755.)

Zum AbschlussDer Tod ist nicht das Ende des Lebens; er ist nur

eine Veränderung. Nach dem Tod wird der irdischeKörper vorübergehend der Erde zurückgegeben,wo er bis zur Auferstehung verbleibt. Der Geistoder der wirkliche Mensch tritt in die Geisterweltein, und zwar in einen Zustand, der von GottesBarmherzigkeit und Gerechtigkeit bestimmt wird.Die Begriffe Paradies und Hölle zeigen an, was fürein Leben die Geister in der Geisterwelt führen.

Die Heiligen der Letzten Tage kennen den Erlö-sungsgsplan und brauchen deshalb keine Angst vordem Tod zu haben. „Wenn wir auch nur für einenMoment einen Zipfel der Herrlichkeit und der freu-digen Erregung erhaschen könnten, die einen Men-schen erwarten, der seine Augen für die Zeit schließtund für die Ewigkeit öffnet – wenn wir nur einenZipfel davon erhaschen könnten, dann läge in unse-rem Kummer mehr Verständnis und in unseremLeid mehr Freude.“ (Paul H. Dunn und Richard M.Eyre, The Birth That We Call Death, Seite 53.)

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Kapitel 30

96

1. Tafelbild

2. Tafelbild

Mosia 16:8 der Stachel des Todes

Lehre und Bündnisse 42:47 der Tod ist bitter

Alma 5:7 die Banden des Todes

3 Nephi 28:38 den Tod nicht schmecken

2 Nephi 9:10 Ungeheuer, Tod und Hölle

Paradies

Wer?

1. Die Geister der rechtschaffenen Menschen

2. Die Geister der Gerechten

3. Diejenigen, die im Zeugnis treu waren

4. Diejenigen, die um seines Namen willenBedrängnis erlitten haben

Wie sieht das Leben dort aus?

1. Ein Zustand des Glücklichseins

2. Ein Zustand der Ruhe

3. Ein Zustand des Friedens

4. Ein Ort, wo man sich von allenSchwierigkeiten, Sorgen undKümmernissen ausruhen kann

5. Ein Ort, wo Freude herrscht

Gefängnis der Geister (Hölle)

Wer?

1. Die Geister der Schlechten

2. Diejenigen, die am Geist keinenAnteil haben

3. Diejenigen, die sich für schlechte Werkeentschieden haben

4. Diejenigen, von denen der Geist desTeufels Besitz ergriffen hat

5. Die Gottlosen

6. Diejenigen, die nicht umkehren wollten

7. Diejenigen, die das Zeugnis der Prophetenund die Wahrheit verworfen haben

Wie sieht das Leben dort aus?

1. Ein Ort der Finsternis

2. Dort herrschen Weinen, Wehklagen undZähneknirschen

3. Es herrscht Furcht vor dem kommendenGrimm Gottes

4. Eine schreckliche Hölle

5. Ein Ort, wo die Geister den Grimm desallmächtigen Gottes leiden

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Kapitel 30

97

3. Tafelbild

Paradies (die rechtschaffenen Geister)

„Furchtbare Kluft“ Hölle oder Gefängnis der Geister (die schlechten Geister)

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99

Die Erlösung der Toten

EinleitungImmer mehr Tempel werden gebaut, die uns die

Möglichkeit geben, die heiligen Handlungen stell-vertretend für die Verstorbenen zu vollziehen. Mitder Weihung des Tempels in Denver im Oktober1986 waren 40 Tempel in Betrieb. Die Zahl der Tem-pel wird auch weiterhin steigen, sodass schließlichvielleicht Milliarden von heiligen Handlungen intausenden Tempeln vollzogen werden. PräsidentBrigham Young hat diesen Tag prophezeit: „Damitdieses Werk verrichtet werden kann, wird es nichtnur einen Tempel geben müssen, sondern tausende.Tausende und zehntausende von Männern undFrauen werden in diese Tempel gehen und für dieMenschen amtieren, die so weit in der Vergangen-heit gelebt haben, wie der Herr es offenbart.“ (Dis-courses of Brigham Young, 3:372.)

Anregungen für den Unterricht

A. Der Erlösungssplan sieht vor, dass jederirgendwann einmal das Evangelium hört.■ Besprechen Sie mit den Schülern Lehre undBündnisse 1:2 und 90:11.■ Präsident Joseph Fielding Smith hat darübergesprochen, dass das Evangelium für alle Men-schen bestimmt ist. Ein Zitat von ihm zu diesemThema finden Sie im Schülerleitfaden („Zitate zur Bestätigung“, Abschnitt A; siehe auch Lehren derErlösung, Band II, Seite 132).

B. Für diejenigen, die gestorben sind, ohne dasEvangelium zu empfangen, ist ein Weg bereitetworden.■ Präsident Joseph F. Smith hat eine wichtige Of-fenbarung über die Erlösung der Toten erhalten,die in Lehre und Bündnisse 138 zu finden ist. Ausseiner Biographie, die sein Sohn, Elder Joseph Fiel-ding Smith, geschrieben hat, erfahren wir, wie eszu dieser Offenbarung kam: „Bei der Herbst-Generalkonferenz im Oktober 1918 verkündetePräsident Joseph F. Smith, dass er während dervergangenen fünf Monate in der Gegenwart desGeistes des Herrn geweilt habe. Während dieserZeit war er wegen einer Krankheit größtenteils ansBett gefesselt gewesen. In seiner Ansprache zurEröffnung der Konferenz sagte er:

,Ich will nicht den Versuch machen, und ich wagees auch nicht, all das zu sagen, was ich heute Mor-gen im Sinn habe. Einiges, was mir heute Morgen

im Sinn und im Herzen ist, werde ich – so der Herrwill – zu einem späteren Zeitpunkt sagen. Ich habediese fünf Monate nicht allein verbracht. Ich ver-weilte im Geist des Gebets, des Flehens, des Glau-bens und der Entschlossenheit; und ich hatte fort-währende Verbindung mit dem Geist des Herrnund ich freue mich, dass ich Ihnen, meinen Brüdernund Schwestern, heute sagen kann, dass ich glück-lich bin, mit Ihnen gemeinsam die Eröffnung der89. Herbst-Generalkonferenz der Kirche erleben zudürfen.‘“ (The Life of Joseph F. Smith, Seite 466.)

Am 31. Oktober 1918 legte Präsident Smith dieOffenbarung seinen Ratgebern, dem Kollegium derZwölf Apostel und dem Patriarchen der Kirche vor,die sie einstimmig annahmen. Bei der Frühjahrs-Generalkonferenz im April 1976 wurde diese Of-fenbarung von den Heiligen der Letzten Tage alsheilige Schrift angenommen und noch im gleichenJahr in der Köstlichen Perle abgedruckt. 1978wurde die Offenbarung aus der Köstlichen Perleherausgenommen und dem Buch Lehre und Bünd-nisse hinzugefügt.■ Lesen Sie gemeinsam die Schriftstellen, die imÜberblick, Punkt B, im Schülerleitfaden aufgeführtsind. Verweisen Sie besonders auf die Stellen inLehre und Bündnisse 138, wo die Grundsätze ge-nannt werden, die Präsident Smith bezüglich derErlösung der Toten offenbart worden sind. Sie kön-nen mehr Verse aus Abschnitt 138 lesen, als imSchülerleitfaden angegeben sind. Vers 56 und 57können den Schülern bewusst machen, was füreine Rolle sie in diesem großen Werk spielen, dassich auf der Erde und in der Geisterwelt vollzieht,und wie ihre Aufgabe dabei aussieht.

C. Die heiligen Handlungen, die stellvertretendfür die Verstorbenen vollzogen werden, gebenihnen die Möglichkeit, vollständig errettet zuwerden.■ Machen Sie anhand des Zitats von PräsidentRugder Clawson („Zitate zur Bestätigung“, Ab-schnitt C im Schülerleitfaden) und des Tafelbildesklar, wie die Kirche auf der Erde und die Kirche inder Geisterwelt gemeinsam im selben großen Werkarbeiten, nämlich der Erhöhung der Kinder deshimmlischen Vaters.

D. Die Heiligen der Letzten Tage haben dieVollmacht und die Pflicht, im Tempel heiligeHandlungen für die Verstorbenen zu vollziehen.■ Lassen Sie die Schüler sagen, in welche drei Be-reiche sich die Mission der Kirche gliedert: „DasEvangelium verkündigen, die Heiligen zu vervollkomm-nen und die Verstorbenen zu erlösen.“ (Spencer W.Kimball, Generalkonferenz, April 1981.) Warum

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sind wir als Einzelne, als Familie und als Kirchedafür verantwortlich, dass das Werk für die Ver-storbenen getan wird? Schreiben Sie die Antwortender Schüler an die Tafel. Heben Sie besonders die-jenigen hervor, die für die Schüler geeignet sind,und besprechen Sie sie.■ Elder Boyd K. Packer hat den folgenden Ver-gleich gezogen, der uns klarmacht, was wir für dieVerstorbenen tun müssen:

„Wir können nicht wissen, wozu unsere Anstren-gungen letztlich führen. Uns ist geboten worden,den Lebenden das Evangelium zu bringen unddafür zu sorgen, dass die heiligen Handlungen fürdiejenigen vollzogen werden, die gestorben sind.Wir wissen nicht, wie viele von ihnen im celestialenReich erhöht werden. Wir ermöglichen nur denje-nigen den Fortschritt, die sich dafür würdig machen.

Man könnte das damit vergleichen, dass wir ineiner Bank ein geistiges Guthaben unter dem Na-men eines Vorfahren hinterlegen. Wann und wieviel er von diesem Guthaben abheben darf, wissenwir nicht. Wir wissen nur, dass wir ein Konto ein-richten müssen, das er nutzen kann, wenn er wür-dig ist.“ (The Holy Temple, Seite 213.)■ Lesen Sie Lehre und Bündnisse 128:15 vor, undfragen Sie, warum weder wir noch unsere Vorfah-ren ohne einander vollkommen gemacht werdenkönnen. Wirkt sich die Aufmerksamkeit, die wirdiesem Erlösungswerk schenken, auf unsere eigeneErrettung aus? Warum? Lesen Sie das Zitat vonPräsident Ezra Taft Benson vor („Zitate zur Bestäti-gung“, Abschnitt D im Schülerleitfaden); hier wirderklärt, welche Bedingungen wir für unsere Erret-tung erfüllen müssen und was unsere persönlichePflicht bei der Erlösung der Verstorbenen ist.

Zum AbschlussWenn es auch so aussieht, als sei die Aufgabe, die

vor uns liegt, nicht zu bewältigen, müssen wir unsihr doch stellen. Elder Boyd K. Packer hat uns vor

Augen gehalten, dass wir diese Aufgabe vollerLiebe erfüllen müssen:

„Wir sind jetzt – vielleicht zum ersten Mal in die-ser Evangeliumszeit – an einen Punkt gelangt, wowir ein wenig zurücktreten und uns das ganzeAusmaß des Werkes klarmachen müssen.

Wenn wir davon erschüttert sind, müssen wiruns zusammenreißen, uns aufrichten und derAufgabe ins Auge blicken.

Wenn wir darüber nachdenken, wie groß dieseAufgabe ist, staunen wir; sie ist mehr als erstaun-lich, sie ist überwältigend!

Aber sie darf uns nicht entmutigen.Eines Tages, als ich gebeterfüllt über dieses

Thema nachsann, wurde mir bewusst, dass es et-was gibt, was jeder von uns für alle Verstorbenentun kann.

Mir wurde klar, dass jeder von uns sich Gedan-ken um einen jeden von ihnen machen und sie lie-ben kann. Dies kam als großartige Eingebung, dennvon da an wusste ich, wo man anfangen kann.

Wie viele es auch sind, wir können sie lieben unduns wünschen, sie zu erlösen. Jeder von uns hat insich die Kraft, sein Interesse so zu erweitern, dasses sich auf alle Verstorbenen erstreckt. Wenn eineMilliarde hinzugefügt werden, können wir unsauch um sie kümmern.

Wenn die Anzahl schwindelerregend scheint,werden wir weitermachen. Wenn es ermüdend ist,werden wir dennoch weitermachen. Wenn die Auf-zeichnungen verloren gegangen sind, wenn dieHindernisse und der Widerstand überwältigendsind, werden wir dennoch weitermachen.

Aber wir müssen uns eine andere Einstellungzu eigen machen, ein anderes Verfahren und eineandere Technik anwenden. Wir müssen die Ver-storbenen erlösen, und zwar alle, weil es uns ge-boten worden ist.“ (That They May Be Redeemed,Ansprache bei einem Seminar für Regionalreprä-sentanten, April 1977.)

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Die Auferstehung und das GerichtEinleitung

Geben Sie den Schülern den folgenden Test. Siesollen entscheiden, ob die folgenden Aussagen zumThema Auferstehung und Gericht richtig oderfalsch sind. Sie können die Antworten im Unter-richt korrigieren und alle Antworten sofort mit denSchülern besprechen, oder Sie nehmen den Test alsGrundlage für das Unterrichtsgespräch.

FRAGEN___ 1. Jedes sterbliche Wesen wird auferstehen.___ 2. Alle Teile des Körpers werden bei der Auf-

erstehung wiederhergestellt werden.___ 3. Niemand ist vor der Auferstehung Jesu

Christi auferstanden.___ 4. Es gibt zwei Auferstehungen.___ 5. Alle werden vor Jesus Christus, dem großen

Richter, erscheinen müssen.___ 6. Gott kennt auch unsere Gedanken und Her-

zensabsichten.

ANTWORTEN1. Richtig. Siehe Überblick, Punkt A 1 und „Zitate

zur Bestätigung“ Abschnitt A im Schülerleitfaden.2. Richtig. Siehe Überblick, Punkt A 5 und „Zitate

zur Bestätigung“, Abschnitt A im Schülerleitfaden.3. Richtig. Siehe Überblick, Punkt B 1 und „Zitate

zur Bestätigung“, Abschnitt B im Schülerleitfaden(siehe auch Joseph Fielding Smith, Lehren der Erlö-sung, Band II, Seite 248).

4. Richtig. Siehe Überblick, Punkt B 2 und „Zitate zur Bestätigung“, Abschnitt B im Schülerleitfaden.

5. Richtig. Siehe Überblick, Punkt C 1 und „Zitate zur Bestätigung“, Abschnitt C im Schülerleitfaden.

6. Richtig. Siehe Überblick, Punkt C 2 und „Zitate zur Bestätigung“, Abschnitt C im Schülerleitfaden.

Anregungen für den UnterrichtA. Gott gewährt jedem Menschen dieAuferstehung; das gehört zu seinem ewigen Plan.■ Lassen Sie die Schüler den Begriff Auferstehungerklären (siehe Überblick, Punkt A 2 im Schülerleit-faden). Einfach gesagt ist unter der Auferstehung dieWiedervereinigung von Körper und Geist nachdem Tod zu verstehen. Die Schüler sollen darübernachdenken, was für ein großes Wunder die Aufer-stehung ist. Kein Mensch hat die Macht, einemKörper das Leben zurückzugeben, auch wenn ererst kurze Zeit tot ist, geschweige denn, die Gliederdes Körpers wieder zu vereinigen, nachdem derKörper schon zu Staub zerfallen ist. Und genau das

geschieht bei der Auferstehung. Sie erstreckt sichauf alle Menschen (siehe die Bedeutung des Wor-tes alle in 1 Korinther 15:22 und LuB 29:26, wo esheißt: „ja, selbst alle“). Kein Mensch hat die Macht,die Auferstehung zustande zu bringen. Wodurchwird sie dann aber zustande gebracht? In den hei-ligen Schriften heißt es, dass die Auferstehungdurch die Macht des „Heiligen Israels“, nämlichJesus Christus, zustande gebracht wird. (Siehe2 Nephi 9:12; siehe auch „Zitate zur Bestätigung“,Abschnitt A im Schülerleitfaden oder siehe auchSmith, Lehren der Erlösung, Band I, Seite 135.)■ Wie umfassend wird die Auferstehung sein? Le-sen Sie das Zeugnis von Amulek und Alma in Alma11:43,44; 40:23; 41:2 und von Präsident Joseph F.Smith im Schülerleitfaden („Zitate zur Bestätigung“,Abschnitt A; siehe auch Evangeliumslehre, Seite 40).■ 1918 durfte Präsident Joseph F. Smith in einerVision die Welt der Geister der Verstorbenen sehen(siehe Einleitung zu LuB 138). Wie stehen die Geis-ter in der Geisterwelt zu ihrem physischen Körper?Lesen Sie Lehre und Bündnisse 138:50; 45:17;93:33,34; 138:51,52. In allen Schriftstellen wird dieFreude deutlich, die mit der Auferstehung der Ge-rechten einhergeht. Lassen Sie die Schüler sagen,warum der Herr so viel über die Art der Auferste-hung offenbart hat. Er möchte uns zweifellos Hoff-nung auf die Wiedervereinigung unseres Körpersund unseres Geistes und das Zusammentreffen mitunseren Lieben machen.

B. Die Auferstehung geht in einer bestimmtenReihenfolge vor sich.■ Was wollte der Apostel Paulus mit den folgen-den Worten sagen: „Nun aber ist Christus von denToten auferweckt worden als der Erste der Ent-schlafenen“ (1 Korinther 15:20)? Er war der Erste,der auferstanden ist. Er war der einzige Mensch aufder Welt, der mit der Macht geboren worden war,seine eigene Auferstehung zu bewirken. (Siehe2 Nephi 2:8.) Jesus Christus hat allen Menschendie Auferstehung ermöglicht (siehe Alma 40:2,3;1 Korinther 15:21-23).

Wir müssen immer für all das dankbar sein, wasder Erretter uns ermöglicht hat, und zu diesen Ga-ben gehört auch – und nicht als geringste – dieGabe der Auferstehung. Wenn wir über die Aufer-stehung nachsinnen, sollten wir wie Paulus ausru-fen wollen: „Verschlungen ist der Tod vom Sieg.Tod, wo ist dein Sieg? Tod, wo ist dein Stachel? ...Gott aber sei Dank, der uns den Sieg geschenkt hatdurch Jesus Christus, unseren Herrn.“ (1 Korinther15:54,55,57.)

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■ Lesen Sie Johannes 5:28,29 vor. Christus hat ge-sagt, dass es zwei Auferstehungen geben wird –eine für die Gerechten und eine für die Ungerech-ten. Was umfasst nun die Auferstehung der Gerech-ten? Wann hat sie angefangen? Wie lange dauertsie? Der Herr hat in Lehre und Bündnisse 88:96-102einiges über die Reihenfolge offenbart, in der diezwei Auferstehungen stattfinden. Elder Bruce R.McConkie hat den Inhalt dieser Offenbarungzusammengefasst und erklärt (siehe „Zitate zurBestätigung“, Abschnitt B im Schülerleitfaden).Zeichnen Sie das Tafelbild an, und besprechen Siediese Zusammenfassung.■ Was ist unter dem Morgen der ersten Auferste-hung zu verstehen? Zu den Segnungen, die überdiejenigen ausgesprochen werden, die sich imTempel für Zeit und Ewigkeit siegeln lassen, gehörtdie Macht, am Morgen der ersten Auferstehunghervorzukommen. Elder McConkie sagt dazu Fol-gendes: „Diejenigen, die mit einem celestialen Kör-per auferstehen und denen ein Erbe im celestialenReich bestimmt ist, kommen am Morgen der erstenAuferstehung hervor. Ihre Gräber öffnen sich, undsie werden emporgehoben, um dem Herrn bei sei-nem Zweiten Kommen zu begegnen. Sie gehörenChristus, sie gehören zu den Ersten, und sie kom-men mit ihm herab, um während des Millenniumsals Könige und Priester zu herrschen.“ (MormonDoctrine, Seite 640.)

Später ertönt eine andere Posaune (siehe LuB88:99): „Das ist der Nachmittag der ersten Auferste-hung. Sie vollzieht sich, nachdem der Herr das Mil-lennium eingeleitet hat. Diejenigen, die dann her-vorkommen, haben einen terrestrialen Körper, undes ist ihnen bestimmt, in Ewigkeit terrestriale Herr-lichkeit zu ererben.“ (McConkie, Mormon Doctrine,Seite 640.)■ Unterscheiden sich die Körper, die wir bei derAuferstehung erhalten, voneinander? Erhalten die-jenigen, die zur celestialen Herrlichkeit auferste-hen, einen verherrlichteren Körper als diejenigen,die zur terrestrialen oder telestialen Herrlichkeitauferstehen? Besprechen Sie 1 Korinther 15:40-42,Lehre und Bündnisse 76:96-98; 88:22-31.■ Können wir etwas von dem, was wir hier aufder Erde anhäufen, mit in die Auferstehung neh-men? Können wir Geld und materiellen Besitz mit-nehmen? Sind uns unser Grundbesitz und unserGold bei der Auferstehung von Nutzen? Lesen SieLehre und Bündnisse 130:18,19 vor. Was müssenwir uns hier auf der Erde vornehmlich aneignen,was uns bei der Auferstehung von Nutzen ist?

C. Jeder muss vor dem Herrn erscheinen, um gerichtet zu werden.■ Schreiben Sie das Wort Gericht an die Tafel. Las-sen Sie die Schüler einiges nennen, was uns hier

auf der Erde wie ein Gericht erscheint und uns aufdas letzte Gericht vorbereitet. Dazu können Krisenoder Wendepunkte gehören, wo wir eine wichtigeEntscheidung treffen müssen; außerdem die Be-wertung unserer Leistungen bei der Ausbildungsowie Unterredungen mit Priestertumsführern, indenen es um die Taufe, das Aufsteigen im Priester-tum, einen Tempelschein, die Mission oder dieTempelehe geht.■ In Alma 11:43,44 ist die Rede vom letzten großenGericht, das nach unserer Auferstehung abgehaltenwird. Woran erinnern wir uns, wenn wir vor die-sem Richterstuhl stehen? (Wir haben eine klare Er-innerung an all unsere Schuld.) Das sollte uns dochanspornen, uns jeden Tag zu bemühen, umzukeh-ren, damit wir schuldlos vor den Schranken desGerichts stehen können!■ Wer ist laut Alma 11:44 der große Richter beimJüngsten Gericht? Erklären Sie den Schülern, dassGottvater seinem Sohn die Schlüssel des Gerichtsübertragen hat. (Siehe Überblick, Punkt C imSchülerleitfaden.) Lassen Sie einen Schüler 2 Nephi9:41 vorlesen. Der Erretter möchte uns „mit offenenArmen“ aufnehmen (Mormon 6:17). Wenn wir denPreis zahlen, umzukehren und uns richtig vorzube-reiten, ist das Gericht für uns keine Zeit desSchreckens, sondern gehört zu den schönsten Er-eignissen unsereres Daseins.■ Wonach werden wir laut Alma 11:44 gerichtet?Mit den Werken ist mehr gemeint als das, was wirgetan haben; wir werden nämlich auch nach unse-ren Worten und Gedanken gerichtet (siehe Alma12:14). In Lehre und Bündnisse 137:9 finden wir dievielleicht prägnanteste Aussage über das Gericht,das uns erwartet: „Denn ich, der Herr, werde alleMenschen gemäß ihren Werken richten, gemäß denWünschen ihres Herzens.“ Wir müssen jetzt daran-gehen, unser Herz dem Herrn zuzuwenden, undimmer danach trachten, seinen Willen zu tun, stattunsere Gedanken und Absichten auf Böses oderMaterielles zu konzentrieren, „denn wo deinSchatz ist, da ist auch dein Herz“ (Matthäus 6:21).■ Wie können wir sicher sein, dass das Urteilauch gerecht ist? Der Herr liebt uns alle; und weiler ein vollkommenes Wesen ist, lässt er sich beiseinem Urteil nicht von dem Wunsch nach Vergel-tung leiten. Wir erhalten das, was wir verdienen,und zwar gemäß dem Gesetz der Wiederherstel-lung (siehe Alma 41:10-13). Wenn wir gerichtetwerden, rufen wir alle aus: „Heilig, heilig sinddeine Richtersprüche, o Herr, allmächtiger Gott“(2 Nephi 9:46; siehe auch 2 Nephi 9:47,48). Weil dasGericht wirklich stattfindet, hat Jakob uns vor denFolgen unserer Sünden gewarnt und uns zur Um-kehr aufgefordert.

Kapitel 32

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Kapitel 32

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Zum AbschlussBesprechen Sie die Warnung von Präsident Taylor

(„Zitate zur Bestätigung“, Abschnitt C im Schüler-leitfaden). Fordern Sie die Schüler auf, sich im Gebetvor Gott zu demütigen, ihn um Vergebung ihrerSünden zu bitten und darum, dass er ihnen helfenmöge, ihre Schwächen zu überwinden. Jetzt ist dieZeit, da wir uns für die Auferstehung und dasGericht bereitmachen müssen.

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Kapitel 32

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Die drei Reiche der Herrlichkeit und die Anhänger des SatansEinleitung

Elder Sterling W. Sill hat eine Geschichte erzählt,mit der Sie zum Unterrichtsgespräch über die Rei-che der Herrlichkeit anregen können:

„Aus einer Geschichte, die Dr. Harry EmersonFosdick vor Jahren erzählt hat, lässt sich eine ganzeMenge lernen. Sie trägt den Titel ,Im falschen Bus‘und handelt von einem Mann, der mit der Absicht,nach Detroit zu fahren, in einen Bus einstieg. AmEnde der langen Reise befand er sich jedoch inKansas City. Im ersten Augenblick konnte er esnicht glauben. Als er nach der Woodward Avenuefragte und man ihm erwiderte, die gäbe es hiernicht, wurde er ungehalten. Er wusste doch, dass eshier eine Straße dieses Namens gab. Jedenfallsdauerte es einige Zeit, bis er sich mit der Tatsacheabfand, dass er entgegen seiner ursprünglichen Ab-sicht nicht in Detroit, sondern in Kansas City war.Eigentlich war ja alles in Ordnung, außer einemganz kleinen Detail: Er hatte bloß den falschen Buserwischt.

Ist es nicht interessant, dass so viele Menschen ir-gendwo im Leben landen, wo sie eigentlich nichthinwollten? Wir stecken uns Ziele wie Ehre, Erfolgund Freude, und dann steigen wir manchmal in ei-nen Bus ein, der zu Schande, Fehlschlägen undVerdrossenheit führt. Ein Hauptzweck unseresLebens ist es, dass wir uns auf das künftige Lebenvorbereiten. Und unser mögliches Ziel gliedert sichin drei große Teile, die, wie Paulus schreibt, so un-terschiedlich erstrebenswert sind, wie sich dasLicht der Sonne von dem des Mondes und vondem der Sterne unterscheidet. ...

Vielleicht hegen wir im Herzen die edelstenAbsichten, doch wenn wir in den Bus steigen, derans falsche Ziel führt, können wir unsere Lagekaum dadurch ändern, dass wir uns bloß sagen,wir hätten ja das Beste gewollt. Nur die Tatsachenzählen dann. Wir werden nach unseren Werken ge-richtet, nicht nach unseren Absichten, und der alteSpruch, dass der Pfad zur Hölle mit guten Vorsät-zen gepflastert ist, mag uns dann wie eine Phrasevorkommen. ...

So kommen wir wieder zurück auf jenen großenGedanken, der mit zum Wichtigsten in der Weltzählt: Erstens: Wir müssen wissen, wohin wirwollen; zweitens: Wir müssen in den Bus steigen,der uns dorthin bringt.“ („On the Wrong Bus“, NewEra, Juli 1983, Seite 4ff.)

Anregungen für den UnterrichtA. Es gibt drei Reiche oder Stufen derHerrlichkeit, die mit der Sonne, dem Mond und den Sternen verglichen werden.■ Lassen Sie die Schüler drei Personen aus derBibel nennen, die die Grade der Herrlichkeit gese-hen oder von ihnen Zeugnis gegeben haben.

Jakob (siehe Genesis 28:12-16). „Paulus wurde inden dritten Himmel entrückt und konnte die dreiHauptstufen an der Jakobstreppe verstehen: das te-lestiale, terrestriale und celestiale Reich der Herr-lichkeit; und dort sah und hörte Paulus Dinge, dieer nicht aussprechen durfte.“ (Lehren des ProphetenJoseph Smith, Seite 310.)

Jesus Christus (siehe Johannes 14:1,2; siehe auch Leh-ren des Propheten Joseph Smith, Seite 373). Der Pro-phet Joseph Smith hat den Wortlaut von Johannes14:2 folgendermaßen abgeändert: „Im Reich mei-nes Vaters gibt es viele Reiche.“

Paulus (siehe 1 Korinther 15:40-42; 2 Korinther12:1-4). Warum steht in der Bibel nur so wenig überdie Grade der Herrlichkeit? Wem hat der Herr wie-der etwas über die Bestimmung des Menschen of-fenbart? (Joseph Smith; siehe LuB 76.)

B. Der Herr hat die Bedingungen für das ewige Leben im celestialen Reich festgelegt.■ Machen Sie deutlich, dass wir auf die Barmher-zigkeit und das Sühnopfer Jesu Christi angewiesensind, damit wir das celestiale Reich erlangen kön-nen, „denn wir wissen, dass wir durch Gnade er-rettet werden, nach allem, was wir tun können“(2 Nephi 25:23).■ Lassen Sie die Schüler Lehre und Bündnisse131:1 und die Schriftstellen lesen, die im Schüler-leitfaden aufgeführt sind (Überblick, Punkt B).Machen Sie den Schülern anhand der Zitate vonElder Bruce R. McConkie und Präsident George Q.Cannon („Zitate zur Bestätigung“, Abschnitt B imSchülerleitfaden) klar, warum sie immer danachstreben müssen, die Erhöhung zu erlangen.

C. Denjenigen, die das celestiale Reich ererben, sind große Möglichkeiten und großer Lohn verheißen.■ Fragen Sie die Schüler, wie sie sich das celestialeReich vorstellen. Lesen Sie gemeinsam Lehre undBündnisse 137:1-4, wo der Prophet Joseph Smithseine Vision vom celestialen Reich schildert.

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■ Besprechen Sie anhand des 1. Tafelbildes, wie derLohn derjenigen aussieht, die das celestiale Reichererben. Lesen Sie gemeinsam mit den Schülern dieSchriftstellen, die im 1. Tafelbild angegeben sind.■ Lesen Sie das Zitat von Präsident Lorenzo Snowvor („Zitate zur Bestätigung“, Abschnitt C imSchülerleitfaden), und besprechen Sie es. Er gibt ei-nen Überblick über das , was sich der himmlischeVater für alle seine Kinder wünscht, und über das,was wir tun müssen, um das zu erlangen.

D. Der Herr hat erklärt, wer das terrestriale Reich ererben wird.■ Machen Sie anhand des 2. Tafelbildes klar, werdas terrestriale Reich ererben wird.■ Lesen Sie vor, was laut Präsident Joseph FieldingSmith unter dem Ausdruck „ohne Gesetz gestorben“zu verstehen ist (siehe „Zitate zur Bestätigung“,Abschnitt D im Schülerleitfaden). In einer poeti-schen Fassung von Lehre und Bündnisse 76 hat derProphet Joseph Smith geschrieben:Siehe, das sind diejenigen, die ohne Gesetz gestorben sind;die Heiden seit alters, für die es niemals Hoffnung gab. ...Das sind diejenigen, die auf Erden ehrenhafte Menschenwaren;sich aber durch die Verschlagenheit der Menschen blen-den ließen:Sie empfingen die Wahrheit des Erretters nicht gleich;doch nahmen sie an, als sie sie im Gefängnis vernahmenerneut.(„The Answer“, Times and Seasons, 1. Februar 1843,Seite 84.)

Geben Sie ruhig zu, dass wir nicht alles über dieReiche wissen, was es darüber zu wissen gibt. Wirwissen jedoch, dass diejenigen das celestiale Reichererben werden, die das Evangelium hier auf derErde nicht erhalten haben, es aber angenommenhätten, wenn sie die Möglichkeit dazu gehabt hät-ten (siehe LuB 137:7,8).■ Lesen Sie Lehre und Bündnisse 76:79. Was be-deutet es, im Zeugnis tapfer zu sein? Sprechen Siekurz darüber, und lesen Sie dann Elder McConkieszum Nachdenken anregende Erklärung im Schüler-leitfaden („Zitate zur Bestätigung“, Abschnitt D).

E. Der Herr hat uns etwas über das terrestriale Reich gesagt.■ Machen Sie anhand des 2. Tafelbildes und derdort aufgeführten Schriftstellen klar, was über dasterrestriale Reich offenbart worden ist.

F. Der Herr hat erklärt, wer das telestiale Reich ererben wird.■ Lassen Sie die Schüler Lehre und Bündnisse76:99-103 aufmerksam lesen und herausfinden, werein telestiales Erbteil erhält. Vergleichen Sie das,was die Schüler herausfinden, mit dem, was im3. Tafelbild genannt wird.

G. Der Herr hat uns etwas über die Zustände und Beschränkungen im telestialen Reich wissen lassen.■ Machen Sie anhand des 3. Tafelbildes klar, wasuns über das telestiale Reich offenbart worden ist.

H. In den heiligen Schriften wird erklärt, werdie Söhne des Verderbens sind und was für einSchicksal auf sie wartet.■ Erklären Sie anhand der Schriftstellen, die imSchülerleitfaden angegeben sind (Überblick, PunktH und „Zitate zur Bestätigung“, Abschnitt H), waswir über die Söhne des Verderbens wissen. Wirwissen nur wenig über das Schicksal der Söhne desVerderbens, halten Sie sich deshalb an das, was imSchülerleitfaden gesagt wird. Denken Sie daran: Indiesem Kapitel geht es in erster Linie um das cele-stiale Reich.

Zum AbschlussEin wichtiger Zweck unseres Erdenlebens besteht

darin, dass sich herausstellen soll, welches Gesetzund welche Herrlichkeit wir in der Ewigkeit aus-halten werden. Elder Sterling W. Sill hat unterstri-chen, gesagt, dass es allein an uns liegt, uns um dieErhöhung zu bemühen: „Es gibt keine Macht imUniversum, die sich zwischen uns und das celes-tiale Reich stellen könnte, ausgenommen wirselbst.“ (Generalkonferenz, Oktober 1975.)

Kapitel 33

108

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Kapitel 33

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1. Tafelbild

2. Tafelbild

DAS CELESTIALE REICH

Voraussetzungen für die Erhöhung

Diejenigen, die das Zeugnis von Jesus empfangen haben (siehe LuB 76:51)

Diejenigen, die die Taufe empfangen haben (siehe Vers 51)

Diejenigen, die den Heiligen Geist empfangen haben (siehe Vers 52)

Diejenigen, die die Gebote gehalten haben (siehe Vers 52)

Diejenigen, die alles überwunden haben (siehe Vers 60)

Diejenigen, die vom Heiligen Geist der Verheißung gesiegelt sind (siehe Vers 53)

Diejenigen, die den neuen und immerwährenden Bund der Ehe eingegangen sind(siehe LuB 131:1-3)

Der Lohn der Erhöhung

Sie begleiten Christus bei seinem Zweiten Kommen (siehe LuB 76:63)

Sie kommen am Morgen der ersten Auferstehung hervor (siehe Vers 64,65; LuB 88:28,29)

Sie werden Mitglieder der Kirche des Erstgeborenen (siehe Vers 54)

Sie werden Könige und Priester Gottes und empfangen von der Fülle, der Herrlichkeit undder Gnade des Vaters (siehe Vers 56,57,94)

Sie erhalten alles vom Vater (siehe Vers 55,59)

Sie wohnen für immer in der Gegenwart Gottes und Christi (siehe Vers 62)

Sie werden Götter (siehe Vers 58; LuB 132:19,20)

DAS TERRESTRIALE REICH

Voraussetzungen

Diejenigen, die ohne Gesetz gestorben sind (siehe LuB 76:72)

Diejenigen, die im Gefängnis der Geister gehalten werden, weil sie das Zeugnis von Jesushier auf der Erde verworfen, es aber hinterher angenommen haben (siehe Vers 73,74)

Diejenigen, die auf der Erde ehrenhafte Menschen waren, sich aber von der Hinterlist derMenschen blenden ließen (siehe Vers 75)

Diejenigen, die das Zeugnis von Jesus empfangen haben, darin aber nicht tapfer waren(siehe Vers 79)

Lohn und Beschränkungen

Sie empfangen von der Gegenwart des Sohnes, aber nicht von der Fülle des Vaters(siehe Vers 77)

Sie kommen in der ersten Auferstehung hervor, und zwar nach der Auferstehung dercelestialen Wesen (siehe Vers 78; LuB 88:99)

Sie dienen den Bewohnern des telestialen Reiches (siehe LuB 76:86)

Sie leben in einem Reich, dessen Herrlichkeit, Macht und Herrschaft größer ist als die destelestialen Reiches (Vers 91)

Sie erhalten den Heiligen Geist durch den Dienst der celestialen Wesen (siehe Vers 87)

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Kapitel 33

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3. Tafelbild

DAS TELESTIALE REICH

Voraussetzungen

Diejenigen, die das Evangelium, das Zeugnis von Jesus, die Propheten und denimmerwährenden Bund wissentlich verwerfen (siehe LuB 76:99-101)

Diejenigen, die Mörder, Lügner, Zauberer, Ehebrecher und unzüchtig waren (siehe Vers 103;siehe auch Offenbarung 22:15)

Diejenigen, die den Heiligen Geist nicht leugnen (siehe Vers 83)

Lohn und Beschränkungen

Sie kommen erst in der zweiten oder letzten Auferstehung hervor (siehe Vers 85)

Sie werden bis zur letzten Auferstehung in die Hölle geworfen (siehe Vers 84,104-106)

Sie können niemals dorthin kommen, wo Gott und Christus wohnen (siehe Vers 112)

Sie erhalten den Heiligen Geist durch den Dienst der terrestrialen Wesen (siehe Vers 86)

Sie sind Knechte des Allerhöchsten (siehe Vers 112)

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Die Zeichen der Zeit

EinleitungAm Eingang einer engen Felsschlucht lag seit

vielen Jahren ein Dorf, dessen Bewohner ein glück-liches Leben führten. Die Dorfältesten wiesen je-doch schon seit langem darauf hin, dass das Dorfbeständig in der Gefahr schwebe, vom Stausee, derhoch über dem Dorf lag, überflutet zu werden. Dergroße Bergdamm, der das Wasser hielt, war gebautworden, als das Dorf gegründet wurde, aber ir-gendwie schien er nicht stark genug zu sein. DieDorfältesten machten sich wegen der Wassermas-sen Sorgen, die in jedem Frühjahr aufgrund derSchneeschmelze herabkamen. Sie hatten schon seitlangem angeregt, das Dorf solle an eine höher ge-legene Stelle verlegt werden, aber die Einwohnerstanden ihren Warnungen zum größten Teil gleich-gültig gegenüber und machten sich um die mögli-che Katastrophe keine Gedanken. Jedoch einigtensich alle auf eine Vorsichtsmaßnahme – hoch aufdem Berg über dem Damm sollte ein Wächter ste-hen. Wenn unmittelbare Gefahr bevorstand, sollteer die Bewohner warnen, sodass sie sich in Sicher-heit bringen konnten.

Viele Jahre lang beobachteten Wächter den Dammund warnten die Dorfbewohner in regelmäßigenAbständen immer wieder, dass ihre Lage zuneh-mend gefährlicher würde. Manche hörten auf seineWarnungen und zogen an eine höher gelegeneStelle, aber die meisten blieben im Dorf und ver-ließen sich blind darauf, dass das Leben wie bisherohne Schwierigkeiten weitergehen würde.

Schließlich sah ein Wächter, dass der Damm an-fing nachzugeben. Er ließ den Menschen im Tal eineeindringliche Warnung zukommen. Aber sie ließensich auch davon nicht beeindrucken, und damit warihr Schicksal besiegelt. Wer im Dorf blieb, kam um.

Wie alle treffenden Gleichnisse lässt sich auchdieses auf uns beziehen. Wen symbolisieren dieWächter im Sinne des Evangeliums dar? (Die Pro-pheten.) Wer sind die Dorfbewohner? (Die Bewoh-ner der Erde.) Wie im Gleichnis gibt es einige, dieauf die Warnungen der Propheten hören, die vonKatastrophen sprechen, die sich in den Letzten Ta-gen zutragen sollen, andere wiederum achten über-haupt nicht darauf.

Das Buch Lehre und Bündnisse wurde als„Stimme der Warnung ... an alles Volk“ in den Letz-ten Tagen offenbart (LuB 1:4). Den ersten Abschnittvon Lehre und Bündnisse hat der Herr als Geleit-wort zu dieser umfangreichen Sammlung von Of-fenbarungen gegeben. Lesen Sie Vers 2-4, 11-14,17,34-36. Immer wieder wird im Buch Lehre und

Bündnisse die Stimme der Warnung erhoben, wer-den die Richtersprüche geschildert, die über dieWelt kommen sollen, und wird erklärt, wie GottesKinder vor diesen Richtersprüchen bewahrt wer-den können. Wenn wir auf die Zeichen der Zeitachten, können wir als Volk den RichtersprüchenGottes entgehen, die über die Schlechten ausgegos-sen werden; wir können uns stattdessen für dasherrliche Zweite Kommen unseres Erretters, JesusChristus, bereitmachen.

Auf viele der Zeichen der Zeit wird in anderenKapiteln konkret eingegangen. Der Abfall vomGlauben wird in Kapitel 22 besprochen, die Wieder-herstellung des Evangeliums in Kapitel 23, die Zer-streuung und Sammlung Israels in Kapitel 24 undder Fall Babylons und die Errichtung Zions inKapitel 35. Helfen Sie den Schülern, die Zusam-menhänge zu erkennen. Dieses Kapitel soll ihneneinen Überblick über die Zeichen der Zeit gebenund deutlich machen, wie sich diese Zeichen erfüllthaben, erfüllen und noch erfüllen werden.

Anregungen für den UnterrichtA. Die heutigen Zeichen der Zeit sind dieEreignisse, die für die Letzten Tage vorhergesagtworden sind und sich vor dem Zweiten KommenChristi zutragen sollen.■ Lassen Sie die Schüler den Begriff Zeichen derZeit erklären (siehe LuB 68:11). Lesen Sie vor, wieElder Bruce R. McConkie die Begriffe Zeichen, Zeitund Zeichen der Zeit erklärt („Zitate zur Bestäti-gung“,Abschnitt A im Schülerleitfaden). Der Herrhat uns die Zeichen der Zeit gegeben, um uns beider Vorbereitung auf sein Zweites Kommen zu hel-fen. Die Prophezeiungen in den heiligen Schriftenund die Lehren der lebenden Propheten helfen uns,diese Zeichen zu erkennen. Da wir in den letztenTagen vor dem Zweiten Kommen Christi leben,müssen wir diese Zeichen erkennen und wissen,wie wichtig sie sind. Wenn wir sie erkennen undbefolgen, können wir das Zweite Kommen aushal-ten und Gottes Richtersprüchen entrinnen, wenn erdie Erde von aller Schlechtigkeit reinigt.■ Viele Menschen meinen fälschlicherweise, dieZeichen der Zeit seien ausnahmslos erschreckendeKatastrophen. Aber viele Zeichen gehören auchzu den schönsten und erhebendsten Ereignissen,die sich je auf der Erde zutragen werden. Zu denwahrhaft herrlichen Zeichen der Zeit gehören dasAusgießen des Geistes über alles Fleisch, dieEntdeckung und Besiedelung Amerikas, das

Kapitel 34

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Hervorkommen des Buches Mormon, die Samm-lung Israels, die Rückkehr der Zehn Stämme, dieErrichtung von Tempeln in den Letzten Tagen, dieRückkehr Judas nach Jerusalem und das Erblühender Lamaniten. Elder McConkie hat 51 Zeichen derZeit aufgeführt; 30 davon sind positiver Natur, 21sind in bestimmter Weise negativ oder schilderneine Katastrophe. Aber auch sie sind wiederum ingewissem Sinne doch positiv, denn sie tragen dazubei, die Erde vor dem Zweiten Kommen Christi zureinigen. (Siehe Mormon Doctrine, Seite 715–734.)■ In Joël 3:1-5 können wir nachlesen, was ein Pro-phet über die Zeichen der Zeit gesagt hat. Hierwerden uns die Zeichen der Zeit eindringlich vorAugen geführt und wird klar gemacht, wie sie unsauf den großen und schrecklichen Tag des Herrn(siehe Vers 4) oder auf sein Zweites Kommen vor-bereiten. Nur in Zion gibt es Sicherheit, wenn dergroße und schreckliche Tag des Herrn kommt. Wennwir getreu sind und den Herrn anrufen, wird er unsin den Letzten Tagen retten (siehe Vers 5).■ Moroni, der letzte Prophet des Buches Mormon,sah in Visionen die Letzten Tage. Lesen Sie Mormon8:35, wo Moroni ganz deutlich sagt, dass er uns ge-sehen hat. Lesen Sie anschließend Mormon 8:27-41, wo Moroni das Übeltun in den Letzten Tagenschildert, was zu den negativen Zeichen der Zeitgehört.■ Bestimmte Kapitel in den heiligen Schriften nen-nen viele Zeichen der Zeit (siehe Joseph Smith –Matthäus 1:22-55; LuB 29:14-28; 43:17-35; 45:15-59;88:86-98). Es macht den Schülern vielleicht Freude,diese Prophezeiungen zu lesen und die genanntenZeichen in eine der drei folgenden Kategorien ein-zuordnen: Bereits erfüllt, Erfüllt sich gerade undMuss sich noch erfüllen. Versuchen Sie nicht, be-stimmte Zeichen ausführlich zu behandeln, sondernmachen Sie den Schülern vielmehr klar, dass vieleZeichen, die in den heiligen Schriften vorhergesagtwurden, bereits eingetreten sind, und dass anderesich in der heutigen Zeit erfüllen. Dadurch gewin-nen sie an Gewissheit, dass alle Zeichen schließlicheintreten werden.■ Lesen und besprechen Sie, was der Prophet Jo-seph Smith über die Zeichen der Zeit gesagt hat(„Zitate zur Bestätigung“, Abschnitt A im Schüler-leitfaden; siehe auch Lehren des Propheten JosephSmith, Seite 290f.)

B. Wenn wir die Zeichen der Zeit kennen, können wir uns besser dem Herrn zuwendenund uns auf das Zweite Kommen vorbereiten.■ Beim Besprechen der Zeichen der Zeit bestehtdie Gefahr, dass diese Zeichen zu Sensationen auf-gebauscht werden, dass man über ihre genaue Be-deutung spekuliert oder vorherzusagen versucht,wann sich ein bestimmtes Ereignis zutragen wird.Präsident Ezra Taft Benson hat bei einer Ansprache

vor Studenten der Brigham-Young-Universitätdeutlich gemacht, dass man sich an die heiligenSchriften halten muss, wenn man die Zeichen derZeit bespricht, denn „unter den Heiligen haben sichin letzter Zeit Gerüchte, Schriften und Tonbandauf-zeichnungen verbreitet, die bei manchen MitgliedernUnsicherheit hervorgerufen haben“. („Prepare Your-selves for the Great Day of the Lord“, BrighamYoung University 1981–82 Fireside and DevotionalSpeeches, Seite 64.)

Lesen Sie das Zitat von Harold B. Lee („Zitate zur Bestätigung“, Abschnitt B im Schülerleitfaden). Ererklärt hier, wie man sich mit den Zeichen der Zeitbefassen soll. Fordern Sie die Schüler auf, auf dieErste Präsidentschaft und das Kollegium der ZwölfApostel zu hören, deren Aufgabe es ist, von denKrisen, die der Menschheit bevorstehen, Zeugnis zugeben und vor ihnen zu warnen. Sie werden uns hel-fen, die Zeichen der Zeit zu verstehen und uns aufdas Zweite Kommen des Erretters vorzubereiten.■ Machen Sie den Schülern klar, dass wir nichtwissen, in welcher Reihenfolge sich die Zeichen er-füllen oder wann genau sie sich erfüllen werden. Siekönnen die Zeichen der Zeit mit einem Puzzle ver-gleichen: Man weiß nicht genau, wann jedes Teil andie Reihe kommt, aber je mehr Teile wir zusam-mengelegt haben, desto klarer wird das Bild, undwir kommen der Fertigstellung immer näher. Inähnlicher Weise bringt uns jedes Zeichen, das ein-tritt, dem Zweiten Kommen des Herrn ein Stücknäher.

Kapitel 36 beschäftigt sich ausführlich mit demZweiten Kommen des Herrn, aber Sie können jetztschon deutlich machen, dass niemand, nicht einmaldie Engel im Himmel, genau weiß, wann der Erret-ter wiederkommt. Wer jetzt lebt, ist dann vielleichtnoch am Leben, vielleicht aber auch nicht. Vielwichtiger jedoch als die Kenntnis vom genauen Zeit-punkt oder ob wir dann auf der Erde sind odernicht, ist das Leben, das wir führen – ob wir uns aufdas Zweite Kommen Christi vorbereiten: „Sie müs-sen weise und tugendhaft sein. Sie müssen gemäßden Lehren des Reiches leben. Sie müssen im Zeug-nis von Christus tapfer sein, indem Sie alle seineGebote halten.“ (Benson, „Prepare Yourselves forthe Great Day of the Lord“, Seite 68.)■ Zu den Zeichen der Zeit gehört auch, dass vieleMenschen sich bezüglich des Zweiten Kommensdes Herrn täuschen lassen. Selbst Heilige derLetzten Tage werden sich täuschen lassen. Dasmuss aber nicht sein. Wenn wir auf den lebendenPropheten hören und uns an den Worten von Chri-stus weiden, die in den heiligen Schriften zu findensind, werden wir uns nicht täuschen lassen (siehe2 Nephi 31:20). Lesen Sie im Schülerleitfaden dieAbschnitte Überblick, Punkt B 3, und „Zitate zurBestätigung“, Abschnitt B.

Kapitel 34

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Kapitel 34

113

Zum Abschluss„Die jungen Leute und alle Mitglieder der Kirche

müssen anerkennen, dass Christus in Erhabenheitund Macht zurückkehren wird, und zwar bevor die-ses Ereignis stattfindet, denn, wie es C.S. Lewis aus-gedrückt hat, es hilft den Menschen wenig, sich hin-zuknien, wenn sie sowieso nicht mehr aufrecht ste-hen können. ,Wenn der Verfasser des Theaterstücksdie Bühne betritt, ist die Aufführung vorbei!‘“(Neal A. Maxwell, New Era, Januar 1971, Seite 9.)

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Der Fall Babylons und die Errichtung ZionsEinleitung

Singen Sie das Lied „Ihr Ältesten Israels“ (Ge-sangbuch, Nr. 209), oder lesen Sie den Text vor. Fra-gen Sie, was wohl mit „Aus Babylon, aus Babylonwir ziehen nun aus“ und „und weisen nach Zionund dann himmelwärts“ gemeint ist. In diesemKapitel geht es um die symbolische Bedeutung derBegriffe Babylon und Zion, die auf der Skala der gei-stigen Gesinnung als Gegensätze stehen. ZeichnenSie an die Tafel eine Tabelle mit beiden Begriffen, indie Sie während des Unterrichtsgesprächs Eintra-gungen vornehmen können.

Anregungen für den UnterrichtA. Babylon ist ein Symbol für das Böse.■ Zeigen Sie auf der Karte in der Bibel oder Karte9 in der Dreifachkombination, wo Babylon liegt. DieStadt Babylon (auch bekannt als Babel) war dieHauptstadt des babylonischen Reiches. Elder BruceR. McConkie hat gesagt, das alte Babylon sei „dasZentrum des Übeltuns“ gewesen und werde niewieder erblühen (siehe „Zitate zur Bestätigung“,Abschnitt A im Schülerleitfaden).

Das alte Babylon war reich und mächtig, aberauch sittlich verderbt und schlecht. Und weil Baby-lon so verderbt war, wies der Herr mehrere Pro-pheten an, von Babylons Zerstörung zu prophe-zeien. Arbeiten Sie mit den Schülern aus Jesaja13:19-22 heraus, was Jesaja über Babylon prophe-zeit hat. Jesajas Prophezeiung hat sich buchstäblicherfüllt. Heute sind von dem einst mächtigen Baby-lon nur noch Steinhaufen übrig. In seinen Ruinenleben nur wilde Tiere. Machen Sie darauf aufmerk-sam, dass andere mächtige Städte aus alter Zeit –Rom, Jerusalem, Damaskus, Athen – auch heutenoch existieren, obgleich sie einige Male zerstörtwurden.■ Jesajas Prophezeiungen haben oft doppelte Be-deutung, das heißt, sie können sich auf zweierleiWeise erfüllen. Viele Prophezeiungen sind zumersten Mal zu Jesajas Zeit in Erfüllung gegangenund werden sich zum zweiten Mal in den LetztenTagen erfüllen. Das gilt auch für das, was Jesajaüber Babylon prophezeit hat.

Lesen Sie Lehre und Bündnisse 1:16 und 133:14.„Babylon, die Große“ oder „das geistige Babylon“steht für Schlechtigkeit und Böses und die Welt derSünde, die uns in den Letzten Tagen umgibt. Schrei-ben Sie an der Tafel unter Babylon beispielsweise

Schlechtigkeit, weltliche Gesinnung und Sünde. DerHerr hat Abschnitt 1 und 133 des Buches Lehre undBündnisse als Geleit- oder Schlusswort dieses Bu-ches offenbart. Die Flucht aus Babylon, „mitten ausder Schlechtigkeit“, ist daher ein Hauptthema deswiederhergestellten Evangeliums Jesu Christi.

B. Das geistige Babylon wird gänzlich vernichtet werden.■ Lassen Sie die Schüler Zivilisationen oder Städtenennen, die Gott zerstört hat, und schreiben Sie siean die Tafel. Weisen Sie darauf hin, dass Gott keinVolk und keine Stadt zerstört hat, ohne die Men-schen vorher zu warnen und zur Umkehr aufzu-fordern. Darüber hinaus hat er sie erst dann ver-nichtet, wen sie im Übeltun reif geworden warenoder sich vollständig in Sünde verstrickt hatten(siehe Ether 9:20).

Im Folgenden sind sieben Völker genannt, dievernichtet wurden, weil sie so sehr in Schlechtigkeitversunken waren. Sie können diese Beispiele bespre-chen. Gott hat uns einen Bericht von ihrer Schlech-tigkeit und weltlichen Gesinnung zukommen las-sen, damit wir diese Fehler vermeiden und derStrafe dafür entgehen können. Besprechen Sie dieBeispiele, und machen Sie dabei deutlich, dass esheute genauso viel Böses gibt und dass viele Men-schen derzeit im Übeltun reif werden.

DIE MENSCHEN ZUR ZEIT NOACHSNoach forderte das Volk zur Umkehr auf

(siehe Mose 8:20).Das Volk brüstete sich mit seiner Macht

(siehe Mose 8:21).Jeder dachte nur an Böses (siehe Mose 8:22).Die Erde war von Gewalttätigkeit erfüllt

(siehe Mose 8:28).

DIE JAREDITENViele Propheten, einschließlich Ether, wurden

ausgesandt, um das Volk zu warnen, stießen aberauf Ablehnung (siehe Ether 7:23,24; 9:28,29;11:1,2; 12:1-3).

Geheime Verbindungen trugen zu ihrem Unter-gang bei (siehe Ether 8:16-25; 11:15; 14:10).

Die Menschen führten einen blutigen, schreck-lichen Krieg (siehe Ether 14:18-22; 15:2,16-19).

SODOM UND GOMORRAIn den heiligen Schriften wird nicht ausdrücklich

gesagt, wer die Bewohner dieser beiden Städtewarnte; wir können jedoch annehmen, dassKnechte des Herrn (vielleicht Melchisedek undsein Volk und ebenso Abraham) zu ihnen gesandtwurden, um sie zu warnen und gegen ihre Schlech-tigkeit zu zeugen. Die Sünden der Bewohner von

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Sodom und Gomorra waren sehr schwer geworden(siehe Genesis 18:20; siehe auch Genesis 19:5;Ezechiel 16:49).

In beiden Städten gab es nicht einmal zehn Recht-schaffene (siehe Genesis 18:32).

Gott vernichtete die beiden Städte, indem erFeuer und Schwefel vom Himmel fallen ließ (sieheGenesis 19:24).

DIE KANAANITERSie hatten „jedes Wort Gottes verworfen, und sie

waren reif geworden im Übeltun“ (1 Nephi 17:32-35).Sie praktizierten allerart Unsittlichkeit (siehe

Levitikus 18; 20).Der Herr bediente sich der Israeliten, um sie zu

zerstören und aus dem Land zu verjagen (siehe1 Nephi 17:33,35).

DAS SCHLECHTE ISRAELMose warnte die Israeliten vor dem Abfall vom

Glauben und der darauf folgenden Zerstörung(siehe Deuteronomium 8:19,20).

Viele Propheten forderten Israel zur Umkehr auf.Israel machte sich böser Taten schuldig; es betete

beispielsweise Götzen an (siehe Deuteronomium8:19; 2 Könige 17:7-18).

DIE STADT AMMONIHAAlma und Amulek warnten die Bewohner, wur-

den aber abgewiesen (siehe Alma 8 bis 14)Die Bewohner Ammonihas missbrauchten das

Gesetz (siehe Alma 10:13-15).Die Gesetzeskundigen und Richter liebten den

Mammon mehr als Gott (siehe Alma 11:24).Sie verfolgten und töteten die Rechtschaffenen

(siehe Alma 14:8,9,14-19).Die Lamaniten zerstörten die Stadt, obwohl die

Bewohner damit geprahlt hatten, ihre Stadt könntenicht zerstört werden (siehe Alma 16:2,3,9).

DIE NEPHITENMormon und Moroni warnten das Volk (siehe

Mormon 3:2,3; Moroni 9:4,6).Niemals hatte es im Haus Israel so viel Schlech-

tigkeit gegeben (siehe Mormon 4:12).Bei den Nephiten und Lamaniten gab es grausige

„Bilder von Blut und Gemetzel“ (Mormon 4:11).Geheime Verbindungen führten dazu, dass die

Nephiten vernichtet wurden (siehe Ether 8:19-21).Sie dürsteten beständig nach Blut (siehe

Moroni 9:5).■ So wie Gott in der Vergangenheit schlechte Völ-ker vernichtet hat, so wird er auch in den LetztenTagen die Schlechten vernichten. Deshalb hat er sowie in der Vergangenheit Propheten berufen, dieuns warnen sollen. Babylon, die Große ist ein Sym-bol für die Schlechtigkeit der Welt. Machen Sie an-hand der Schriftstellen im Schülerleitfaden(Überblick, Punkt B 1 und B 2) klar, dass Gott denNiedergang des geistigen Babylons prophezeit hatund dass die Heiligen mitten daraus fliehen müssen.■ Dass wir aus Babylon fliehen müssen, bedeutetnatürlich nicht, dass wir einen Ort verlassen und in

einen anderen ziehen sollen. Auch wenn es in ei-nem Ort mehr rechtschaffene Menschen und weni-ger schlechte als in einem anderen gibt, so sind wirdoch alle auf irgendeine Weise mitten in Babylon.Babylon hat also mehr mit unserem Inneren als mitden äußeren Umständen zu tun. Was ist dann aberdamit gemeint, dass wir aus Babylon fliehen sollen?(Wir sollen von unseren Sünden umkehren, unsnicht von der weltlichen Gesinnung anstecken las-sen, die Gebote halten und unsere Bündnisse erfül-len.) Wie kann man in der Welt, aber nicht von derWelt sein?■ Was geschieht mit den Mitgliedern der Kirche,die nicht aus Babylon fliehen? (Sie werden zusam-men mit den Schlechten vor dem Zweiten KommenChristi vernichtet; siehe LuB 64:24.) Viele Mitglie-der bleiben in Babylon, ohne sich dessen richtig be-wusst zu sein. In den letzten Jahrzehnten ist vielesvon dem, was zu Babylon gehört (und was den Zu-ständen ähnelt, die in den sieben Beispielen ge-schildert wurden) auf dem Bildschirm, im Kino, inder Musikszene oder in Büchern zu finden gewesen.Wie können wir aus Babylon fliehen, wenn wirdurch die genannten Medien ständig damit inKontakt bleiben? Viele Mitglieder der Kirche ver-wenden mehr Geld und Zeit auf die Unterhaltungaus Babylon als darauf, bei der Errichtung Zionsmitzuhelfen. Besprechen Sie die Ziele der Heiligender Letzten Tage, die im 13. Glaubensartikel ge-nannt werden. Fordern Sie die Schüler auf, ganz ausBabylon zu fliehen, indem sie sorgfältig darauf ach-ten, was sie sich im Fernsehen oder im Kino an-schauen, welche Musik sie hören oder was fürBücher sie lesen.

C. Zion – so nennt der Herr seine rechtschaffenen Heiligen.■ Verweisen Sie noch einmal auf das Tafelbild. Inder Symbolsprache der heiligen Schriften ist Ziondas Gegenteil von Babylon. Uns ist geboten worden,aus Babylon zu fliehen, und wenn wir das getanhaben, sollen wir uns nach Zion wenden. Was istZion? Ist Zion ein Ort? Oder ist Zion ein Zustand?Der Begriff Zion hat in der Tat mehrere Bedeutun-gen und kann für mehrere Orte zutreffen; alle Ortejedoch, die im wahrsten Sinne des Wortes als Zionbezeichnet werden können, müssen sich durch diegleiche Rechtschaffenheit auszeichnen. Lesen Sieim Schülerleitfaden, wie Präsident Harold B. Leeund Präsident Spencer W. Kimball den BegriffZion erklärt haben (siehe „Zitate zur Bestätigung“,Abschnitt C).■ Vor alters gründete der Patriarch Henoch eineStadt, wo sich die Rechtschaffenen der Erde sam-melten. Sie können in Mose 7:12-21 nachlesen, wiedie Menschen aus dem geistigen Babylon flohenund eine rechtschaffene Gesellschaft aufrichteten,die sie Zion nannten. Was kennzeichnet laut Mose7:18 ein solches Zion? Vergleichen Sie diese Er-klärung des Begriffes Zion mit der, die in Lehreund Bündnisse 97:21 gegeben wird. Schreiben Sie

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die Erklärungen unter das Wort „Zion“ an dieTafel. Die gleichen Merkmale müssen auch in denLetzten Tagen vorhanden sein, damit Zion ganz er-richtet werden kann.■ Als die Kirche sich unter der Führung von Prä-sident Brigham Young in den Rocky Mountainsniedergelassen hatte, erhielten die Heiligen in allerWelt das Gebot, sich in Zion zu sammeln. Lesen Sieden Text eines Liedes, das sich auf diese Sammlungbezieht, nämlich „Israel, der Herr ruft alle“ (Ge-sangbuch, Nr. 6). In unserer Zeit haben die Mitglie-der der Kirche in der ganzen Welt den Auftrag,Zion dort zu errichten, wo sie wohnen. Anstattnach Utah zu ziehen, um zu Zion zu gehören, sam-meln sie sich in den Pfählen Zions, deren Zahl sichständig vergrößert. Alle Segnungen Zions, auch derTempel, werden den Menschen dort zuteil, wo siewohnen. Elder Bruce R. McConkie hat erklärt:

„An den Enden der Erde werden Zionspfählegegründet. Denken wir in diesem Zusammenhangüber folgende Wahrheiten nach: Ein Zionspfahl istein Teil Zions. Sie können keinen Zionspfahl grün-den, ohne damit gleichzeitig einen Teil Zions zuschaffen. Zion sind diejenigen, die im Herzen reinsind; im Herzen rein werden wir dadurch, dass wiruns taufen lassen und gehorsam sind. Ein Pfahlumfasst ein geographisch begrenztes Gebiet. DieGründung eines Pfahles ist wie die Gründung ei-ner heiligen Stadt. Jeder Pfahl auf der Erde ist derSammlungsort für die verlorenen Schafe Israels,die in seinem Einzugsgebiet leben.

Der Sammlungsort für die Peruaner ist in den Zi-onspfählen Perus oder dort, wo in Kürze Pfähleentstehen werden. Der Sammlungsort für die Chi-lenen ist Chile, der Sammlungsort für die Bolivia-ner ist Bolivien, der Sammlungsort für die Korea-ner ist Korea – das gilt für alle Teile der Erde. Daszerstreute Israel in allen Ländern wird aufgerufen,sich in der Herde Christi zu sammeln, nämlich inden Zionspfählen, die in den einzelnen Ländern er-richtet werden.“ („Come: Let Israel Build Zion“,Ensign, Mai 1977, Seite 118.)

Elder Boyd K. Packer hat etwas Ähnliches gesagt:„Überall um uns herum lauern Gefahren. MancheMenschen sagen vielleicht: ,Wenn die Lage wirk-lich kritisch wird, ziehen wir hierhin oder dorthin,und dann sind wir in Sicherheit; dort ist alles inOrdnung.‘ Wenn Sie es aber nicht so einrichten,dass Sie in Sicherheit und in guter Gesellschaft sind,wenn Sie allein oder mit Ihrem Mann oder IhrerFrau und Ihren Kindern zusammen sind, sind Sieauch anderswo nicht in Sicherheit und werden auchdort nicht glücklich sein. Es gibt keine geographischbedingte Sicherheit.“ („That All May Be Edified“,Seite 201.)

D. Während das geistige Babylon im Übeltun reif wird, wird das große Zion der Letzten Tage errichtet.■ Lesen Sie die Schriftstellen, die im Schülerleitfa-den aufgeführt sind (Überblick, Punkt D 1); hier

wird erklärt, dass Zion und seine Pfähle ein Zu-fluchtsort für die Heiligen der Letzten Tage sind.Sie können auf Jesaja 33:20 und 54:2 verweisen.Hier stehen die ersten Hinweise auf Pfähle in denheiligen Schriften. Diesem Bild zufolge können diePflöcke eines Zeltes die Größe und Fassungsver-mögen des Zeltes oder Zions vergrößern. In demMaße, wie neue Zionspfähle gegründet werden,wächst Zion. Es ist prophezeit, dass Zion „sich er-heben und seine schönen Gewänder anlegen“muss (LuB 82:14). In Lehre und Bündnisse 115:6 le-sen wir, dass wir in den Zionspfählen Zuflucht vordem Sturm und dem Grimm Gottes finden kön-nen, der über die ganze Erde ausgegossen werdenwird. Sprechen Sie darüber, wie uns die Teilnahmean Gemeinde- und Pfahlaktivitäten gegen eineweltliche Gesinnung oder das geistige Babylonwappnen kann.■ Zion wächst zwar, es kann aber erst dann gänz-lich errichtet werden, wenn die Mitglieder der Kir-che nach den Grundsätzen Zions leben. VerweisenSie auf Mose 7:18. Lesen Sie Lehre und Bündnisse105:5 vor und machen Sie klar, wie wichtig es ist,dass wir nach dem celestialen Gesetz leben – derHerr kann Zion nicht eher zu sich nehmen, bis seineBewohner im Herzen rein sind und „nach denGrundsätzen des Gesetzes des celestialen Reiches“leben (LuB 105:5).■ Wo wird das Zentrum Zions schließlich errichtetwerden? Schon im Sommer 1831, etwas mehr alsein Jahr nach der Wiederherstellung der Kirche, of-fenbarte der Herr dem Propheten Joseph Smith, woZion (das Neue Jerusalem) in Independence imKreis Jackson im US-Bundesstaat Missouri errichtetwerden soll (siehe LuB 57:1-3; 10. Glaubensartikel).Das Zion der Letzten Tage, das in Independence er-richtet wird, wird das Neue Jerusalem genannt(siehe Überblick, Punkt D 4 im Schülerleitfaden).Elder Bruce R. McConkie hat diejenigen gewarnt,die sich jetzt schon in Erwartung dessen, was ge-schehen wird, gedrängt fühlen, nach Independencezu ziehen:

„Uns ist ja klar, dass die Errichtung des NeuenJerusalems noch in der Zukunft liegt und zu einemZeitpunkt stattfinden wird, der durch Offenba-rung festgelegt wird. Die Heiligen werden derzeitnicht aufgefordert, Land im Kreis Jackson oder inder Nähe zu kaufen oder dorthin zu ziehen. Dasoffenbarte Wort, das zur Sammlung in Indepen-dence und seiner Umgebung ergehen wird, wirddurch den Propheten Gottes hier auf der Erde zuuns gelangen. Wenn der Ruf ergeht – und dieRückkehr der Heiligen zu jenem Zion nach sichzieht, das niemals von seinem Platz entfernt wer-den wird –, so bedeutet das nicht, dass sich alleHeiligen dort versammeln werden. Die Rückkehrin den Kreis Jackson wird durch Beauftragte ge-schehen. Diejenigen, deren Dienste dort vonnötensind, werden sich dort versammlen, wie sie beauf-tragt sind. Das übrige Israel bleibt an dem Ort, derihm zugewiesen ist. Das Haus des Herrn ist ein

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Haus der Ordnung; und die treuen Heiligen tundas, was ihnen gesagt wird; sie gehen, wenn derProphet es ihnen aufträgt, denn die Stimme desPropheten ist die Stimme des Herrn.“ (The Millen-nial Messiah, Seite 294.)■ Lesen Sie die Schriftstellen, die im Schülerleitfa-den aufgeführt sind (Überblick, Punkt D 6); hiergeht es um das Zion Henochs und das Zion derLetzten Tage, die sich beim Zweiten Kommen Chri-sti vereinigen werden. Das Zitat von Präsident JohnTaylor im Schülerleitfaden („Zitate zur Bestäti-gung“, Abschnitt D 4) schildert ebenfalls dieseherrliche Vereinigung.

Zum AbschlussSingen Sie zum Schluss das Lied „Israel, der Herrruft alle“ (Gesangbuch, Nr. 6). Fordern Sie die Schü-ler auf, über den Text nachzudenken und sich festvorzunehmen, Babylon zu verlassen und in ihrenGedanken und Taten nach Zion zu kommen. Fürdie ersten Mitglieder der Kirche war es wichtig, dasssie ihr Heimatland verließen und sich in Zion aufden Bergeshöhen sammelten. Heute sollen wir unsgeistig in Zion sammeln, indem wir die Grundsätzeund Gesetze des celestialen Reiches bei uns zu Hauseund in den Zionspfählen lehren und befolgen.

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Das Zweite Kommen des HerrnEinleitung

Fragen Sie die Schüler, welche Themen in derBibel am häufigsten angesprochen werden. Schrei-ben Sie die Antworten an die Tafel, und lesen Siedann das Zitat von Elder Sterling W. Sill aus demSchülerleitfaden vor („Zitate zur Bestätigung“, Ab-schnitt A).

Anregungen für den UnterrichtA. Das Zweite Kommen des Erretters ist immer wieder vorhergesagt worden.■ Machen Sie klar, dass das Zweite KommenChristi deshalb so häufig in den heiligen Schriftenerwähnt wird, weil der Herr die Propheten immerwieder beauftragt hat, von diesem großen Ereigniszu prophezeien.

Bitten Sie die Schüler, mithilfe des Schriftenfüh-rers (siehe Eintrag „Zweites Kommen Jesu Christi“)zumindest eine Prophezeiung von Maleachi, Jesaja,Johannes, Paulus und Joseph Smith herauszusu-chen, die das Zweite Kommen Christi behandelt.und die entsprechenden Stellen anschließend vor-zulesen. Sagen Sie, was weitere Propheten und derHerr selbst darüber gesagt haben.■ Machen Sie den Schülern klar, dass Propheten inaller Zeit über das Zweite Kommen Christi pro-phezeit haben, damit die Glaubenstreuen sich be-reitmachen können, ihm zu begegnen. BesprechenSie, was wir tun müssen, um uns auf das ZweiteKommen des Erretters vorzubereiten.

B. Der Erretter wird vor seinem Zweiten Kommen, das dann alle Welt sehen wird,mehrere Male erscheinen.■ Zeigen Sie eine Weltkarte, und fragen Sie dieSchüler, wo überall der Herr erscheinen wird. Er-klären Sie, dass der Herr vor seinem ZweitenKommen, das die ganze Welt sieht, bereits meh-rere Male erscheinen wird. Verweisen Sie aufÜberblick, Punkt B im Schülerleitfaden. Lesen SieDaniel 7:9,10; 13; 14; Lehre und Bündnisse 45.Schreiben Sie die vier Erscheinungen an die Tafel,die in den genannten Schriftstellen erwähnt wer-den. Sie können auch die „Zitate zur Bestätigung“,Abschnitt B im Schülerleitfaden lesen. Zeigen Sieden Schülern auf Karte 5 in der Dreifachkombina-tion, wo sich Adam-ondi-Ahman und Indepen-dence, Missouri (das Neue Jerusalem) befinden.

C. Der Herr hat uns Einzelheiten über sein letztes Erscheinen kundgetan.■ Das meiste von dem, was in den heiligen Schrif-ten über das Zweite Kommen Christi gesagt wird,bezieht sich auf das letzte herrliche Erscheinen desErretters. Fragen Sie die Schüler, wie ihnen zumuteist, wenn vom Zweiten Kommen des Herrn dieRede ist. Wie stellen sie sich sein Zweites Kommenvor? Schreiben Sie die Antworten an die Tafel. Sa-gen Sie weiter nichts dazu; diese Aufgabe soll denSchülern klar machen, was sie derzeit über dasZweite Kommen wissen.■ Viele Schüler möchten vielleicht wissen, wannder Erretter erscheint. Lesen Sie Joseph Smith –Matthäus 1:40; 1 Thessalonicher 5:2-4; Lehre undBündnisse 106:4,5. Sprechen Sie darüber, wie einDieb kommt. Wir werden nicht durch ein Tele-gramm oder einen Anruf von seinem Kommen in-formiert. Lesen Sie Lehre und Bündnisse 77:12,13und Offenbarung 12, 13 und anschließend das Zitatvon Elder Bruce R. McConkie im Schülerleitfaden(siehe „Zitate zur Bestätigung“, Abschnitt C).■ Viele Ereignisse, die in den heiligen Schriften be-schrieben werden, tragen sich beim letzten Erschei-nen des Erretters zu. Wichtige Schriftstellen hierzusind im Schülerleitfaden aufgeführt (Überblick,Punkt C 3 bis C 10). Sie können die Schüler bitten,bestimmte Schriftstellen aufzuschlagen und her-auszufinden, welches Zeichen oder Ereignis hiergeschildert wird. Schreiben Sie die Ereignisse undZeichen in der Reihenfolge an die Tafel, wie dieSchüler sie nennen.■ Elder Richard L. Evans hat einmal etwas gesagt,was den Schülern die Einstellung klarmachenkann, mit der sie sich auf das Zweite KommenChristi vorbereiten sollen:

„Ich kann mich an eine Aussage erinnern, die,soviel ich weiß, Präsident Wilford Woodruff zuzu-schreiben ist. Einige Brüder sollen sich an ihn ge-wandt (sie hatten auch ihre Schwierigkeiten) undihn gefragt haben, wann seiner Meinung nach dasEnde der Welt sei – wann würde der Meister kom-men? Ich kenne nicht den genauen Wortlaut seinerAntwort, aber sie muss, den Aufzeichnungen nach,ungefähr so gelautet haben: ,Ich würde so leben, alsob es morgen wäre – aber ich pflanze trotzdemnoch Kirschbäume!‘ Ich glaube, wir sollten unsdiesen Ausspruch wohl zu Herzen nehmen und soleben, als ob das Ende morgen käme – und trotz-dem noch Kirschbäume pflanzen!“ (Generalkonfe-renz, April 1950.)■ Warum ist das Zweite Kommen des Erretters so-wohl ein großer als auch ein schrecklicher Tag? Für

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die Rechtschaffenen ist dieser Tag ein Tag derFreude (siehe Offenbarung 19:6,7). Für die Schlech-ten jedoch ist er ein Tag der Trauer und der Zer-störung (siehe LuB 45:49,50; 29:15).■ Lassen Sie die Schüler sagen, was für einenZweck das Zweite Kommen Christi verfolgt:

1. Es reinigt die Erde von aller Schlechtigkeit2. Es bringt Frieden und errichtet das Gottesreich

auf Erden3. Es belohnt die Rechtschaffenen

Zum AbschlussLesen und besprechen Sie Lehre und Bündnisse

38:30. Verweisen Sie besonders auf die Aussage:„Wenn ihr bereit seid, werdet ihr euch nichtfürchten.“ Das ist sowohl ein Gebot als auch eineVerheißung.

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Das Millennium und die Verherrlichung der Erde

Einleitung■ Lesen Sie das folgende Zitat vor, und fragen Siedie Schüler, wer das wohl gesagt haben könnte undwann es gesagt wurde:

„Haben wir an Wissen und Intelligenz zuge-nommen? Wo gibt es einen, der vortreten und dasSchicksal der Nationen ändern oder gar das Glückder Menschheit herbeiführen könnte? Oder wo gibtes ein Reich oder Land, das imstande wäre, dasGlück auch nur der eigenen Bürger und deren all-gemeines Wohlbefinden zuwege zu bringen? Unsereigenes Volk, dem mehr Hilfsquellen zur Verfü-gung stehen als jeder anderen Nation, ist von innenbis außen zerrissen von Parteikämpfen, politi-schen Intrigen und Lokalinteressen; unsere Beraterwissen nicht aus noch ein, unsere Gesetzgeber sindin Schrecken versetzt, die Senatoren verwirrt, dieHandelsleute wie gelähmt, die Gewerbetreibendenentmutigt, die Handwerker ohne Arbeit, die Far-mer besorgt. ...

Die ganze Welt bietet das Bild von Elend undLeid, und alle Völker sind bestürzt und ratlos. Al-les, alles sagt mit Donnerstimme, dass die Menschenunfähig sind, sich selbst zu regieren, sich selbstGesetze zu schaffen, sich selbst zu schützen, ihreigenes Wohlergehen herbeizuführen, geschweigedenn das Wohlergehen der ganzen Welt.“ (JosephSmith, Lehren des Propheten Joseph Smith, Seite 254f.)

Sagen Sie den Schülern, dass dieses Zitat aus ei-nem Leitartikel stammt, den der Prophet JosephSmith 1842 geschrieben hat. Gibt es Ähnlichkeitenzwischen der Welt, die Joseph Smith beschreibt,und der gegenwärtigen Weltlage? Was kann mandaraus über von Menschen gebildete Regierungenschließen? Zu was für einer Schlussfolgerung istJoseph Smith gekommen?■ Bringen Sie eine aktuelle Zeitung mit, und wei-sen Sie auf die Artikel hin, die in einer Zeitung, dieim Millennium herauskommen würde, nicht ge-druckt würden. Überlegen Sie, was für Schlagzei-len in einer Zeitung stehen würden, die währenddes Millenniums erscheint.

Anregungen für den UnterrichtA. Das tausendjährige Millennium beginnt, wenn der Erretter in Macht und Herrlichkeit erscheint.■ Sechstausend Jahre lang hat Gott den Menschendie Möglichkeit gegeben, sich selbst auf rechtschaf-fene Weise zu regieren. Meistens ist dieser Versuchaber fehlgeschlagen. Welche Aufgaben übernimmtder Erretter laut der folgenden Schriftstellen nachseinem Zweiten Kommen?

Jesaja 2:1-4. „Denn von Zion kommt die Weisungdes Herrn.“

Jesaja 9:6,7. „Die Herrschaft liegt auf seinerSchulter. ... Seine Herrschaft ist groß, und derFriede hat kein Ende. ... Er festigt und stützt [seinReich] durch Recht und Gerechtigkeit.“

10. Glaubensartikel. „Christus [wird] persönlichauf der Erde regieren.“

Lehre und Bündnisse 29:11. Er wird „in Rechtschaf-fenheit ... bei den Menschen auf Erden wohnen.“

Lehre und Bündnisse 133:25. „Der Herr ... wird ...über alles Fleisch regieren.“

B. Die Erde wird für den Tag des Millenniums erneuert.■ Sprechen Sie mit den Schülern den 10. Glau-bensartikel durch.■ Wie hoch ist die Lebenserwartung des Menschenwährend des Millenniums? (Siehe Jesaja 65:20.)Worauf ist diese höhere Lebenserwartung zurück-zuführen?■ Lassen Sie die Schüler Jeremia 31:31-34 undLehre und Bündnisse 84:98 lesen. Was wird hierverheißen? (Alle rechtschaffenen Israeliten werdenden Herrn persönlich kennen.)

C. Das Millennium ist eine Zeit des Friedens.■ Wird es wohl Menschen geben, die auch in ei-ner rechtschaffenen Gesellschaft und unter einemrechtschaffenen Herrscher ein schlechtes Lebenführen möchten? Was geschieht, wenn die

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Kapitel 37

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Schlechten herrschen? Was geschieht, wenn dieSchlechten nicht nur die Regierung beeinflussen,sondern auch die Wirtschaft, die Kunst, die Unter-haltung, die Mode, das Bildungswesen und dieWissenschaft? Ist das zum Teil eine Erklärung dafür,warum der Herr die Schlechten bei seinem Kom-men austilgt? (Siehe Mosia 29:17-23; Alma 46:9.)■ Was geschieht, wenn die Rechtschaffenen herr-schen? Was soll laut Jesaja geschehen? (Siehe Jesaja26:9.)

Was wird es laut der folgenden Schriftstellen imMillennium nicht geben?

Jesaja 2:4 und Lehre und Bündnisse 101:26. Kriegund Feindschaft

Mose 7:18 und Jesaja 65:21-23. ArmutLehre und Bündnisse 101:32-34 und Jesaja 11:9. Un-

wissenheitJesaja 11:9. Verbrechen

■ Der Satan wird während des Millenniums ge-bunden. Er gibt oft vor, der Fürst oder Herrscherdieser Welt zu sein. Wer aber gibt ihm die Macht,sodass er herrschen kann? (Der Herr gestattet esdem Satan, die Menschen zu versuchen; die Schlech-tigkeit der Menschen allerdings gibt dem Satan dieMacht zu herrschen.) Wenn die Menschen nichtmehr schlecht sind, kann der Satan auch nicht mehrherrschen. Besprechen Sie das Zitat von PräsidentGeorge Q. Cannon im Schülerleitfaden („Zitate zur Bestätigung“, Abschnitt C). Wie wird der Satanwährend des Millenniums gebunden?

D. Während des Millenniums wird der Erretter selbst auf der Erde regieren.■ Lesen Sie mit den Schülern die Schriftstellen,die im Schülerleitfaden (Überblick, Punkt D)

aufgeführt sind. Wählen Sie aus jedem Unterpunktein oder zwei Verse aus und bitten Sie die Schüler,die dazugehörigen Fußnoten sowie die Erläuterun-gen im Schriftenführer zu lesen.

E. Die Erde wird einige Zeit nach demMillennium endgültig verherrlicht.■ Gibt es in den heiligen Schriften einen Berichtüber eine Zeit, wo fast millenniumsähnliche Be-dingungen geherrscht haben? (Bei den rechtschaf-fenen Nephiten und Lamaniten nach dem Erschei-nen des Erretters.) Wie lange hielt dieser Zustandan? (Fast zweihundert Jahre.) Was führte zu sei-nem Ende? In dem Maße, wie die Nephiten undLamaniten langsam an Rechtschaffenheit verloren,wurde auch der Satan wieder losgebunden (siehe4 Nephi 1:24-42). Wird der Millenniumsfriede aufdie gleiche Weise verloren gehen, nämlich weil un-sere Rechtschaffenheit nachlässt? Wozu wird esführen, wenn die Einigkeit, die während des Mil-lenniums herrscht, aufhört? (Siehe LuB 88:111-15;29:22.) Wie sieht das Ende der Erde aus? (SieheLuB 88:17-20; 130:8-11; 77:1.)

Zum AbschlussDas Millennium ist der Tag der Heiligen mit dem

Erretter. Eintausend Jahre lang wird er uns bei derVorbereitung auf das celestiale Leben beim Vaterim Himmel helfen.

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