bauen in beton_2014/2015

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2014/15 HUGGENBERGERFRIES BEARTH & DEPLAZES DURISCH + NOLLI CARUSO ST JOHN BOSSHARD VAQUER ARGE ELMIGER TSCHUPPERT & MAI MANGEAT WAHLEN MICHELE ARNABOLDI BASERGA MOZZETTI BAUEN IN BETON CONSTRUIRE EN BÉTON

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HUGGENBERGERFRIESBEARTH & DEPLAZES DURISCH + NOLLI CARUSO ST JOHN BOSSHARD VAQUER ARGE ELMIGER TSCHUPPERT & MAI MANGEAT WAHLENMICHELE ARNABOLDIBASERGA MOZZETTI

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  • 2014/15

    HUGGENBERGERFRIESBEARTH & DEPLAZES DURISCH + NOLLICARUSO ST JOHN BOSSHARD VAQUERARGE ELMIGER TSCHUPPERT & MAIMANGEAT WAHLENMICHELE ARNABOLDIBASERGA MOZZETTI

    BAUEN IN BETON CONSTRUIRE EN BTON

  • BAUEN IN BETON2014/15

    2014/15

    BAUENINBETON CONSTRUIRE ENBTON

    INHALTSOMMAIRE

    St-Nicolas in Hrmence von Walter Maria Frderer 04St-Nicolas Hrmence, de Walter Maria Frderer

    HUGGENBERGERFRIES 18 Kantonsschule Heerbrugg cole cantonale dHeerbrugg

    BEARTH & DEPLAZES DURISCH + NOLLI 24 Bundesstrafgericht Bellinzona Le Tribunal fdral pnal de Bellinzone

    CARUSO ST JOHN BOSSHARD VAQUER 30 Europaallee, Baufeld E, Zrich LEuropaallee, lot E, Zurich

    ARGE ELMIGER TSCHUPPERT & MAI 38 Primarschulhaus Buttisholz cole primaire de Buttisholz

    MANGEAT WAHLEN 44 Maison de lcriture, Montricher Maison de lcriture, Montricher

    MICHELE ARNABOLDI 52 Brcke ber die Verzasca in Frasco, Ingenieure Lurati Muttoni Partner Pont sur la Verzasca Frasco, Ingnieurs Lurati Muttoni Partner

    BASERGA MOZZETTI 52 Brcke ber den Brenno bei Motto, Ingenieure Pedrazzini Guidotti Pont sur le Brenno prs de Motto, Ingnieurs Pedrazzini Guidotti

    CONSTRUIRE EN BTON 032014/15

  • BAUEN IN BETON2014/15

    07CONSTRUIRE EN BTON

    LICHT, RAUM,MATERIE St-Nicolas in Hrmence von Walter Maria Frderer, erbaut 19671971, ist eine der eindrcklichsten Kirchen ihrer Zeit. Das hat auch mit der Lage mitten im Walliser Dorf zu tun.

    LUMIRE, ESPACE, MATIRESt-Nicolas Hrmence, de Walter Maria Frderer, construite entre 1967 et 1971, est lune des glises les plus impressionnantes de son temps. Sa situation en plein centre du village valaisan lexplique notamment.

    2014/15

  • BAUEN IN BETON2014/15

    082014/15

    CONSTRUIRE EN BTON

  • Der erste Eindruck: Ein Gebirge aus Beton. Ein gewaltiger Block mitten im Bergdorf, zerklftet und ausgehhlt. Die Wal-liser Huser wie eine Herde braunschwarzer Schafe, die sich dicht um diesen Felsen drngen, als wre er es, der ihnen Halt gibt am steil abfallenden Hang. Knstliche Natur als Schutz vor der anderen, gewaltigen und offensichtlich nicht nur freundlichen Natur, der dieses Dorf sein Leben abtrotzt. Der letzte Aspekt dieser metaphernreichen Skizze mag stimmig sein. Aber die andern? Gewiss ist der Kontrast zwi-schen dem Betongebilde, das sich dank Kreuz und Glocken-klang als Kirche zu erkennen gibt, und den umgebenden Hu-sern eindrcklich, aber das war er schon bei der alten, weiss getnchten Kirche, die, vom Erdbeben 1946 beschdigt, am 17. September 1967 gesprengt wurde. Einer nheren Betrachtung hlt das Bild vom knstlichen Felsen nicht stand, sosehr es sich zunchst auch aufdrngen mag. Da ist kein Massiv und daher auch keine Hhle. Zu stark ist der Beton durchbrochen, auch und gerade in den Ecken. berall zeigen ffnungen den Raum, den die Wnde bergen. Diese sind zwar massiv und vielfach gefaltet, aber eben doch flchig. Dass dabei nicht einfach der Eindruck eines Hohlkrpers entsteht, liegt an der kleinteilig facettierten Form und daran, dass die Logik Raum umhllender Wnde an entscheidenden Stellen durchbrochen wird. Ganz oben, wo das Gebilde turmartig emporragt, durch-dringen sich Aussen und Innen, als wollte der Beton den Klang der Glocken begleiten und den Blick auf das Kreuz lenken, das sich aus dem Gebude herausschlt und dabei zu perfekter Symmetrie und vollstndiger Autonomie findet. Der Bau ist ein raumplastisches Gebilde, bei dem der massive, in Form gegossene Beton und der Raum, den dieser birgt und verdrngt, gleichermassen gestaltet sind. Eine pr-gnante Ganzheit gibt es aber nicht. Weder Form noch Raum lassen sich von einem Punkt aus erfassen. Sie laden vielmehr dazu ein, sich zu bewegen. Unweigerlich taucht man in das Gebilde ein, und je genauer man schaut, desto mehr verliert sich der Blick in Licht und Schatten. Es gibt unendliche Abstu-fungen von Grau, das in seiner khlen Neutralitt ein treuer Spiegel fr alle Farben ist.

    Der Bau entzieht sich einer Beschreibung, weil seine Architek-tur mit aller Kraft jene Distanz verhindert, die dazu notwendig wre. Erst der Blick auf den Grundriss zeigt die berraschen-de Einfachheit. Ein polygonaler Raum versammelt, hnlich ei-nem antiken Theater, die Gemeinde um den sakralen Bereich. Dahinter steht eine Rckwand mit den Sedilien und der Orgel nichts Aussergewhnliches fr eine katholische Kirche nach dem zweiten Vatikanischen Konzil. Umgeben wird der zentrale Raum von einer Raumschicht mit Umgang, Galerie und Sak-ristei, aussen folgt, im Plan nur noch angedeutet, eine weitere Raumschicht, die sich zum Kirchenvorplatz weitet und in der das Gebude umschritten werden kann, sodass berall Ver-bindungen zum Dorf entstehen.

    La premire impression: une montagne de bton. Un bloc gi-gantesque au cur dun village de montagne, dchiquet et vid. Telles un troupeau de moutons brun-noir, les maisons valaisannes se pressent autour de cette roche comme si elle leur procurait une assise sur la pente abrupte. Cette nature artificielle semble les protger des autres aspects naturels violents, pas toujours souriants, semble-t-il, que doit affron-ter ce village pour dfendre sa vie. Le dernier aspect de cette esquisse mtaphorique semble tre correct. Mais quen est-il des autres? Une chose est certaine: le contraste est marquant entre cette figure de bton qui sidentifie une glise par sa croix et le son de ses cloches, et les maisons environnantes. Toutefois, ctait dj le cas autrefois, avec la vieille glise blanchie la chaux, qui a t endommage en 1946 par un tremblement de terre avant dtre dynamite le 17 septembre 1967. Si lon y regarde de plus prs, limage du rocher artificiel ne se justifie pas, mme sil sest impos demble. Il ne sagit pas de matriau mas-sif, et donc pas de grottes. Le bton est trop fortement inter-rompu, en particulier dans les angles. Partout, des ouvertures dvoilent lespace dissimul par les parois. Certes massives et plies de nombreuses reprises, mais aussi plates, donc de grande tendue. Le fait quil ne sagisse pas simplement dune impression dcoulant dun corps creux rside dans la forme de petites pices facettes et dans le fait que la logique spa-tiale des parois enveloppantes sinterrompt des emplace-ments dcisifs. Tout en haut, l ou lentit culmine semblable des tours, lextrieur et lintrieur sinterpntrent, comme si le bton voulait accompagner le son des cloches et dtour-ner le regard vers la croix qui se dmarque du btiment, trou-vant ainsi la symtrie parfaite et une autonomie accomplie. La construction est constitue dune entit la plas-tique spatiale avec laquelle, le bton coul en forme et lespace quil recle et relgue la fois, sont conus de faon gale. Il nexiste nanmoins pas dunit marquante. Ni la forme ni les-pace ne sont perceptibles depuis un seul point. Cest plutt une invitation se mouvoir. On se plonge invitablement dans cette entit: et plus on la contemple, plus le regard se perd dans les dtails entre clair et obscur. Une infinie dclinaison de gris est prsente, constituant dans sa froide neutralit le reflet fidle de toutes les couleurs.

    Le btiment est impossible dcrire, car son architecture lvite avec toute la puissance de chaque distance qui serait ncessaire cela. Seul un regard sur le plan densemble en rvle la surprenante simplicit. Une salle polygonale runit, telle un thtre antique, la paroisse autour du domaine sa-cr. larrire, une paroi de fond avec sedilia et orgues rien dexceptionnel pour une glise catholique aprs le deuxime Concile du Vatican. La pice centrale est entoure dun volume avec parcours circulaire, galerie et sacristie. lextrieur, non voqu par le plan, suit un autre volume qui slargit pour for-mer un parvis, et par lequel le btiment peut tre contourn, de manire raliser partout des liens avec le village.

    09BAUEN IN BETON2014/15

    ST-NICOLAS IN HRMENCE2014/15

    CONSTRUIRE EN BTONST-NICOLAS HRMENCE

    BETON UND HOLZ DE BTON ET

    DE BOIS

  • ST-NICOLAS IN HRMENCEBAUEN IN BETON2014/15

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    Fast wichtiger als der Grundriss ist jedoch der Schnitt, der zeigt, wie das Licht eingefangen wird und wie der grosse Hauptraum in den steilen Hang eingebettet ist. Unter ihm, am Dorfplatz, liegt ein grosser Laden, frher auch noch eine Bank, und ber ihm, bergseitig, stehen eine Bibliothek sowie Unter-richts- und Gemeinderume, sodass der Bau hier turmartig Hhe gewinnt bis zu einer Glockenstube, die aus den Hu-sern emporragt. Das Gebude ist also nicht nur eine Kirche, sondern auch ein Gemeindebau, in dem der Kirchenraum ein-gebettet ist in profane Nutzungen der Gemeinde. Wie eng er mit dem Dorf verzahnt ist, lassen allerdings weder Grundriss noch Schnitt erahnen. Seine plastische Ausgestaltung erzeugt eine Kleinmassstblichkeit, die unseren haptischen Erfahrun-gen und damit dem Massstab des Dorfes entspricht. Bei allem Kontrast empfindet man eine Verwandtschaft zwischen den alten Holzhusern und dem kubistischen Betongebilde nicht nur aufgrund der Holzstruktur, die als versteinerter Abdruck im Beton an die Arbeit der Zimmerleute erinnert, welche auch das Dorf gebaut haben. Die schmalen, zum Teil fast turmho-hen Huser, die, von der Sonne verbrannt, die Gassen sumen, strahlen eine hnliche Kraft aus wie die Betonarchitektur des Bildhauers Frderer. Hier wie dort sprt man den Stolz der Er-bauer und einen verwandten Charakter; eher herb als zrtlich. Jedenfalls begegnen sich die beiden Bauweisen auf Augenh-he. Sie sind hnlich kompromisslos und konsequent in ihrer Eigenheit, sodass sie sich gegenseitig ergnzen und strken. Wahrscheinlich ist man deshalb geneigt, dem Walliser Dich-ter Pierre Imhasly zu folgen, der in seinem Lobgesang H-rmence Beton den Bau als Werk der lokalen Gemeinschaft beschreibt.

    Das Projekt des Basler Bildhauers und Architekten Walter Ma-ria Frderer wurde 1962 in einem zweistufigen Wettbewerbs-verfahren ausgewhlt. Die Finanzierung war nicht einfach, sodass die Gemeindeversammlung wusste, worauf sie sich einliess, als sie am 15. Januar 1966 den Bau beschloss und gleichzeitig festlegte, die Arbeiten ausschliesslich an Firmen aus der Gemeinde zu vergeben. Wahrscheinlich hat dieser Entscheid zur relativ langen Planungs- und Bauzeit bis zum Herbst 1971 beigetragen, sicher aber zur Identifikation der Bewohnerinnen und Bewohner mit ihrem Werk. Man sieht die ausserordentliche Sorgfalt, mit der die Arbeiten ausgefhrt worden sind, sodass der Bau auch heute noch in einem be-wundernswerten Zustand ist. Einzig das Dach wurde vern-dert, indem es mit einer Eindeckung aus Eternitschindeln vor eindringendem Wasser geschtzt wurde. Mit dem Material Beton ist man in Hrmence vertraut. 19261934 ist hinten im Tal die erste Staumauer gebaut wor-den und 19511961 die Grande Dixence: 15 Millionen Tonnen Beton, geformt zu einer 285 Meter hohen Sperre. Diese brachte Geld ins Tal und das Wissen um den gegossenen Stein. Viel-leicht sind die Wnde des Gemeindezentrums deshalb fnfzig Zentimeter dick, massiver als anderswo, sodass sie auch dem rauen Klima der Berge widerstehen. Man hat hier fr eine Zu-kunft gebaut, die lnger dauert als absehbar.

    ARBEITEN AM MODELL

    2014/15CONSTRUIRE EN BTONST-NICOLAS HRMENCE

    Toutefois, la coupe semble presque plus importante que le plan densemble. Elle montre comment la lumire est capte et la mesure dans laquelle la grande salle principale est ni-che dans la pente abrupte. Sous elle, sur la place du village, se trouve un grand magasin, l o se situait autrefois aussi une banque et au-dessus de lui, une bibliothque ainsi quune salle de cours et les locaux communaux, de faon ce que la construction gagne ici en hauteur telle une tour, jusquau clocher qui merge des maisons. Ce btiment nest donc pas seulement une glise, mais aussi une construction communale dans laquelle lglise est intgre, utilise de manire profane par la commune. Ni le plan densemble ni la coupe ne per-mettent dimaginer quel point elle est troitement lie au village. Sa conception plastique produit leffet dun modle rduit, correspondant nos expriences haptiques et par l, lchelle du village. Dans tous les contrastes, on ressent le lien de parent entre les anciennes maisons de bois et lunit cubique du bton, cela non seulement en raison de la struc-ture du bois qui, telle une empreinte ptrifie dans le bton, voque le travail des charpentiers qui ont construit le village. Les maisons troites, parfois presque de la hauteur dune tour, brles par le soleil qui inonde les ruelles, rayonnent dune force analogue larchitecture de bton du sculpteur Frde-rer. Ici comme l, on ressent la fiert du constructeur et un caractre apparent, plutt rude que tendre. Quoi quil en soit, les deux modes de construction saffrontent hauteur gale. De la mme manire, ils sont sans compromis et syst-matiques dans leur particularit, de sorte quils se compltent et se soutiennent. Cest vraisemblablement pour cela quon a tendance suivre le pote valaisan Pierre Imhasly qui dcrit dans son hymne de louanges Hrmence Bton la construc-tion comme luvre de la communaut locale.

    Ce projet du sculpteur Blois et architecte Walter Maria Fr-derer a t slectionn en 1962, lors dun concours deux ni-veaux. Le financement na pas t facile, de sorte que lAssem-ble communale savait dj quoi elle sengageait, lorsque le 15 janvier 1966, la construction fut dcide et quil a t arrt au mme moment dattribuer les travaux exclusivement des entreprises de la commune. Vraisemblablement, cette dci-sion a contribu une dure de planification et de construc-tion relativement longue, soit jusqu lautomne 1971, mais elle a certainement permis aux habitantes et aux habitants de sidentifier elle. On le constate par le soin extraordinaire apport aux travaux, grce quoi, aujourdhui, le btiment est toujours dans un tat digne dloges. Seul le toit a t modifi par une couverture de bardeaux en Eternit afin de le protger des infiltrations deau. Hrmence est familier du matriau bton. Entre 1926 et 1934, larrire de la valle, le premier barrage de retenu y a t construit, puis entre 1951 et 1961, ce fut la Grande Dixence: 15 millions de tonnes de bton mis en forme pour un barrage de 285 mtres de haut. Il apporta de largent dans la valle, et les connaissances relatives la pierre coule. Peut-tre est-ce la raison qui explique pourquoi les murs du centre communal

    LE MODLE COMME BASE

  • 11BAUEN IN BETON2014/15

    ST-NICOLAS IN HRMENCE

    Die sich hinziehende Planungszeit kam der Arbeitsweise Fr-derers entgegen. Nach der Klrung des Programms in Plan- und Modellskizzen das Wettbewerbsprojekt war nicht viel mehr als das folgte die plastische Ausarbeitung in immer grsseren Modellen. Vom Modell 1:20 wurden schliesslich wieder Plne erstellt, wobei das Grossmodell auf der Bau-stelle blieb, sodass sich die Handwerker an der dreidimen-sionalen Vorlage orientieren konnten. Noch grssere Modelle halfen, Details zu klren: Letztlich war hier das Modell das verbindliche Medium der Kommunikation zwischen den Part-nern am Bau. Weder Plandarstellung noch Sprache werden der rumlichen Komplexitt des Gebildes gerecht. Frderer machte Fotografien vom Modell, die er mittels Skizzen berarbeitete, um auf dieser Grundlage wiederum das Modell anzupassen. Man glaubt diese Kontrolle des Pro-jekts ber die bildhafte Befragung des Modells zu spren. Je-denfalls wird rasch klar, wie genau diese Architektur auf die Wahrnehmung der Besucher hin angelegt ist. ffnungen und plastische Wirkung sind przise auf die Augenhhen der ste-henden oder sitzenden Menschen abgestimmt.

    Die Besucher werden vom Bau gefhrt, der dabei Schritt fr Schritt und Bild fr Bild seinen Reichtum entfaltet. Wer ihn betritt, bleibt zunchst im Aussenraum. ber Treppen und Umgnge wird man dann, von welcher Seite auch immer, auf den Kirchenvorplatz gefhrt. Dieser liegt erhht ber dem Dorfplatz, mit dem er den Raum teilt, obwohl er deutlich von ihm geschieden ist. Der Eingang befindet sich direkt unter dem Glockenturm. Ein plastisches Gebilde fhrt die Bewegung nach innen und birgt eine Figur des Heiligen Nikolaus, des Schutzpatrons der Kirche. ber einen knappen, dunklen Vor-raum gelangt man in der Folge zunchst in einen dmmrigen Umgang, aus dem heraus sich der lichte Raum der Kirche erst allmhlich erffnet. Betritt man ihn, wendet man sich dem Al-tarbereich zu und ist ganz in einer eigenen, inneren Welt an-gekommen. Dieser Eindruck wird verstrkt, indem der Raum schrg zur Hangneigung organisiert ist. Das Thema, von dem das ganze Dorf geprgt wird: hier ist es ausser Kraft gesetzt. Nur punktuell, in klar zeichnenden Strahlen fllt Son-ne ein. Das meiste Licht wird in Kammern gefasst und indi-rekt nach innen gefhrt, wobei es das Relief von Decke und Wnden belebt. Intarsiengleich ist Holz in den Beton einge-arbeitet. Es zeichnet wichtige Stellen aus, schafft eine warme Oberflche fr den Krper, der es berhrt, tnt das Licht und moduliert den Klang. Dass hier der Altar aus Holz gefertigt ist, berrascht nicht. Vier frei stehende Stelen mit Kreuzen dienen als Kandelaber und zonieren den Hauptraum, gemeinsam mit einem einzelnen, plastisch reich durchgebildeten Marienpfei-ler. Obwohl dieser bis zur Decke reicht, scheint er eher sym-bolisch Sttze zu sein als konstruktiv. Tragen und Lasten sind in diesem Raum kein Thema. Die Architektur ist eine plastisch geformte Ganzheit, kein Gefge. Walter Maria Frderer hat fast trotzig immer wieder die Autonomie der Architektur behauptet. Die Erfllung ei-nes Zweckes konnte fr ihn bestenfalls der Anlass, keinesfalls

    ZWECKLOSIGKEIT ALS IDEAL

    2014/15CONSTRUIRE EN BTONST-NICOLAS HRMENCE

    font cinquante centimtres dpaisseur et sont plus massifs quailleurs, ce qui leur permet de rsister aux rudesses du cli-mat montagnard. Ici, on a de toute vidence construit pour dfier le temps. La dure de planification prolonge a t positive pour le mode de travail de Frderer. Aprs clarification du pro-gramme, les esquisses de plans et de modles le projet de concours ne reprsentait pas beaucoup plus que cela sui-vit llaboration plastique de modles toujours plus grands. De nombreux plans furent finalement labors sur la base du modle au 1:20, bien que le grand modle resta sur le chantier, permettant aux artisans de sorienter selon un exemplaire tridimensionnel. Grce des modles encore plus grands, il fut possible de clarifier les dtails: en dfinitive, le modle rduit devint le support formel de communication entre les partenaires de la construction. Ni la prsentation sous forme de plans, ni le langage ne suffisaient la complexit spatiale de lunit. Frderer a pris des photographies du modle quil a re-travaill par des esquisses, afin de ladapter encore sur cette base. On croit ressentir le contrle du projet par le question-nement imag des modles. Quoi quil en soit, tout devint vite clair et lon a su exactement comment fonder cette architec-ture sur la perception des visiteurs. Les ouvertures et leffet plastique ont t harmoniss prcisment la hauteur des yeux dune personne debout ou assise.

    Les visiteurs sont guids par le btiment qui leur dvoile pas pas et image aprs image ses richesses. Lorsquon y p-ntre, on reste tout dabord dans lespace extrieur. Par les escaliers et les dtours, on est guid, quel que soit le ct, au parvis. Celui-ci est en surlvation par rapport la place du village avec laquelle il partage lespace, bien quil en soit clairement spar. Lentre se trouve directement au-des-sous du clocher. Une unit plastique guide le mouvement vers lintrieur et comporte une statue de Saint-Nicolas, patron protecteur de lglise. Aprs une antichambre trique et sombre, on parvient tout dabord dans un pourtour obscur depuis lequel lespace clair de lglise souvre alors vrita-blement. Lorsquon y pntre, on se tourne vers la partie de lautel pour parvenir dans un monde intrieur propre. Cette impression est renforce par le fait que la pice est organise en biais selon la pente. Selon la pente qui, bien que marquant tout le village, est ici domine. Cest seulement de manire ponctuelle, sous forme de rayons clairement marqus, que pntre le soleil. La plupart de la lumire est capte dans les chambres et conduite indi-rectement vers lintrieur, o elle anime le relief des plafonds et des murs. Semblable un tricotage, le bois est intgr au bton. Il dessine des emplacements importants, cre une surface chaude pour le corps qui entre en contact avec lui, teinte la lumire et module les sons. Le fait que lautel soit en bois nest pas surprenant. Quatre stles libres avec des croix tiennent lieu de candlabres et dlimitent lespace principal par une colonne avec une statue de la Vierge la plastique

    LABSENCE DE BUT COMME IDAL

  • 13BAUEN IN BETON2014/15 2014/15

    CONSTRUIRE EN BTON

    EG / RDC Galeriegeschoss / Galerie

  • BAUEN IN BETON2014/15

    142014/15

    CONSTRUIRE EN BTON

  • das Ziel seiner Baukunst sein. Entsprechend demonstrierte er in Skizzen, dass er sich den Bau auch mit anderen, pro-faneren Nutzungen vorstellen konnte. Die Architektur sollte ihren eigentlichen Sinn in sich selbst finden und idealerweise ein Gebilde von hoher oder notwendiger Zwecklosigkeit sein, das gerade als solches Mitte werden konnte mit einer Strahlkraft ber sich selbst hinaus.1 Anders als etwa Aldo Rossi, der in jener Zeit hnlich entschieden die Autonomie der Architektur postulierte, diese aber in ihrer Geschichte fand, setzte Frderer ganz bewusst auf eine neuartige, persnliche Sprache und lste dabei die Grenzen zwischen Skulptur und Architektur auf. Trotzdem fanden und finden seine Bauten Anklang, weil sie unmittel-bar unser Empfinden ansprechen und elementare Themen der Baukunst aufgreifen. Durch das Gestalten von Dunkel und Hell, Niedrig und Hoch, Nah und Fern, Eng und Weit, Schwer und Leicht etc. je als Schein oder Wirklichkeit differenzie-ren sie Innen von Aussen, schaffen Wege und Orte und, vor allem, bergnge.2 Dass Frderer vor allem mit dem Bau von Kirchen Erfolg hatte, war keine Absicht, wirkt aber folgerichtig. Die Kirche ist vielleicht jene gesellschaftliche Institution, die am ehesten hoher oder notwendiger Zwecklosigkeit Raum zu geben bereit ist. Frderer selbst htte sich zwar eine offene, schwel-lenarme Kirche gewnscht, nahe am Alltag und ohne sakra-les Pathos. Mit ihrer besonderen Sprache und ihrer gestalte-rischen Expressivitt bedient seine Architektur aber gerade jene verbreitete Vorstellung von Sakralitt, die er selber ab-lehnte. Nach 1971 wandte sich Frderer wieder der Bildhaue-rei zu und, parallel, dem Stdtebau. Im Bauen glaubte er seine Themen nicht mehr weiter entwickeln zu knnen.

    Martin Tschanz

    Literatur: Max Bcher: Walter M. Frderer, Architecture, Sculpture / Architektur, Skulptur (f, e, d), Neuchtel, d. du Griffon, 1975.

    Hrmence Beton (Fotografie Oswald Ruppen / Jacques D. Rouiller, Text (d, f) von Pierre Imhasly), Lausanne, d. du Grand-Pont, 1974.

    Zara Reckermann: Gebilde von hoher Zwecklosigkeit Walter Maria Frderers Gratwanderung zwischen Architektur und Skulptur am Beispiel von St-Nicolas in Hrmence, Weimar, VDG, 2009.

    1) W. M. Frderer in: Bcher 1975, S. 117.2) Ebd., S. 46.

    15BAUEN IN BETON2014/15

    ST-NICOLAS IN HRMENCE2014/15

    CONSTRUIRE EN BTONST-NICOLAS HRMENCE

    richement illustre. Bien que cela se prolonge jusquau pla-fond, il semble plus sagir dun soutien symbolique que de construction. Porter et supporter ne sont pas actuels dans cette pice. Larchitecture en est une unit plastique mise en forme, plutt quune structure. Walter Maria Frderer a presque avec enttement pos-tul chaque fois lautonomie de larchitecture. Latteinte dun but pouvait dans le meilleur des cas tre le moteur, mais en aucun cas le but de son art de la construction. Il a dmon-tr clairement dans ses esquisses quil pouvait aussi sima-giner cette construction avec dautres utilisations plus pro-fanes. Larchitecture devrait trouver son sens en elle-mme et dans lidal, constituer une unit dune absence de but plus leves ou plus ncessaire, susceptible de devenir un tel mi-lieu avec une force rayonnant au-del delle.1 linverse dAldo Rossi, par exemple, qui avait pris son poque la dcision de postuler lautonomie de larchitec-ture, mais une autonomie tire de sa propre histoire, Frde-rer a mis consciemment sur un langage novateur et person-nel, effaant toute distinction entre sculpture et architecture. Malgr tout, ses constructions ont suscit et suscitent encore un cho, car elles interpellent directement notre ressenti et abordent des thmes lmentaires de lart de la construction. Par la cration de Fonc et clair, bas et haut, proche et loin-tain, troit et large, lourd et lger, etc. chacun comme appa-rence ou ralit elles diffrencient lintrieur et lextrieur, crant des parcours et des lieux, et surtout des transferts.2 Le fait que Frderer a surtout remport le succs en construisant des glises ntait pas intentionnel, mais une consquence logique. Lglise est peut-tre celle parmi les ins-titutions de la socit qui est prte offrir lespace le plus lev ou le plus ncessaire labsence de but. Frderer avait certes lui-mme souhait une glise ouverte et galitaire, proche du quotidien et sans pathos sacral. Avec son langage particulier et son expressivit artistique, son architecture a t au service prcisment de chaque ide rpandue de sacra-lit que lui-mme rejetait. Aprs 1971, Frderer retourna la sculpture et, paralllement, lurbanisme. Il estimait ne plus pouvoir dvelopper ses thmes dans la construction.

    Martin Tschanz

    Littrature: Max Bcher: Walter M. Frderer, Architecture, Sculpture / Architektur, Skulptur (fr., angl., all.), Neuchtel, d. du Griffon, 1975.

    Hrmence Bton (photographie: Oswald Ruppen / Jacques D. Rouiller, texte (all., fr.) de Pierre Imhasly), Lausanne, d. du Grand-Pont, 1974.

    Zara Reckermann: Gebilde von hoher Zwecklosigkeit WalterMaria Frderers Gratwanderung zwischen Architektur und Skulpturam Beispiel von St-Nicolas in Hrmence, Weimar, VDG, 2009.

    1) W. M. Frderer dans: Bcher 1975, p. 117.2) Ibid., p. 46.

  • HUGGEN- BERGERFRIESBEARTH & DEPLAZES DURISCH + NOLLICARUSO ST JOHN BOSSHARD VAQUERARGE ELMIGER TSCHUPPERT & MAIMANGEAT WAHLENMICHELE ARNABOLDIBASERGA MOZZETTI

  • BAUEN IN BETON2014/15 2014/15

    CONSTRUIRE EN BTON

    Weiterbauen:Kantonsschule Heerbrugg

    Suite de construction:cole cantonale dHeerbrugg

    HUGGEN- BERGERFRIES

    Der Bau lsst die Komplexitt der Aufgabe, einen Schulkom-plex von 1975 (Architekten: Bchtold + Baumgartner) zu er-weitern und zu sanieren, kaum noch erahnen. Ein neuer, in der Hhe abgestufter Gebudetrakt verbindet den bestehenden Westtrakt mit den ebenfalls bestehenden Turnhallen und er-setzt den alten Eingangsbereich durch eine grosszgige Halle. Das Resultat ist ein Amalgam, in dem sich Alt und Neu kaum noch unterscheiden lassen. Prgend ist die Baustruktur. Die feingliedrigen, hohen Rippendecken, die im Bestand als an Ort betonierte Kasset-tendecken ausgebildet sind, bestehen im Neubau aus vorfabri-zierten Elementen. Sie geben den Innenrumen Rhythmus und Richtung, zumal das Licht in sie integriert ist. Im usseren findet diese ebenso krftige wie kleinteilige Gliederung ein Echo in der engen Pfeilerstellung der Fassade. Diese spricht zunchst vom Tragen und Lasten: Dunkle Sttzen kontrastie-ren zu krftigen, die Deckenstirnen nachzeichnenden Gesim-sen. Dieser Eindruck wird aber sofort berlagert von demjeni-gen einer Umhllung, da die Gliederung auch die Stirnseiten der Baukrper umfasst und bei nherer Betrachtung zu se-hen ist, dass die Horizontalen nicht etwa auf den Vertikalen aufliegen, sondern von diesen durchstossen werden. berdies sind die Bnder in den Ecken frei miteinander verknotet und knnen auch einmal in die Vertikale kippen, hnlich wie in der osmanischen Architektur tektonische Gliederungselemente textil verwendet werden. Damit gewinnt die Fassade eine Am-bivalenz und Anschmiegsamkeit, die ihr hilft, die vielen und komplizierten Anschlussprobleme zu meistern, die sich durch die unterschiedlichen Niveaus der Bautrakte ergeben. Als grundstzlich tragende Fassade greift sie dabei Themen der bestehenden, nicht tragenden Westfassade auf. Das Herz der Anlage bildet die Eingangshalle, in der sich das Thema des Verbindens und Verwebens rumlich mani-festiert. In grosszgigen, bhnenartigen Treppenanlagen ver-knpfen sich die verschiedenen Wege und Niveaus. Im Zent-rum der Halle, das nicht in ihrer Mitte liegt, steht Vanessa, eine kolossale Figur des Knstlers Alex Hanimann. In selten glck-licher Weise profitieren hier Kunst und Architektur gegenseitig voneinander, ohne dabei ihre Autonomie aufzugeben.

    Le btiment ne permet pas dimaginer la difficult de la tche consistant en lagrandissement et la rfection dun complexe scolaire de 1975 (architectes Bchtold + Baumgartner). Une nouvelle aile de btiment chelonne relie laile ouest exis-tante avec la salle de gymnastique actuelle et remplace lan-cien secteur dentre par un hall gnreux. Il en rsulte un amalgame dancien et de nouveau, difficiles diffrencier. La structure du btiment est marquante. Comme l-ments prfabriqus de la nouvelle construction, il comporte de fines subdivisions, de hauts plafonds solivages dont lespacement sinspire de plafonds caissons btonns sur place. Ils donnent aux locaux intrieurs le rythme et la direc-tion, dautant plus que la lumire sy intgre. lextrieur, ils trouvent un cho dans la rpartition puissante ou fine de la rpartition des troits poteaux de la faade. Cette dernire voque de prime abord le poids et les charges: des supports foncs contrastent avec les puissantes ttes de dalles imitant des corniches. Sur cette impression se greffe toutefois imm-diatement celle dune enveloppe, car la rpartition entoure aussi les faades du corps de btiment et si lon y regarde de plus prs, on constate que les horizontales ne sont pas alignes sur les verticales, mais quelles sont traverses par elles. En outre, les cordons des angles sont nous librement ensemble et peuvent aussi basculer la verticale, tant utiliss comme dans larchitecture ottomane qui emploie des lments de liai-son tectoniques textiles. De cette manire, la faade gagne en ambivalence et en flexibilit, ce qui laide matriser les nom-breux problmes complexes de raccordement qui rsultent des diffrents niveaux de laile. En tant que faade fondamen-talement porteuse, elle fait toutefois intervenir des thmes de la faade ouest existante, elle non porteuse. Le cur de linstallation est constitu par le hall den-tre dans lequel se manifeste spatialement le thme du lien et du tissage. Les escaliers gnreux, semblables une scne, relient diffrentes voies et diffrents niveaux. Au centre du hall qui ne se trouve pas au milieu, se trouve Vanessa, figure colossale de lartiste Alex Hanimann. Par un bonheur rare, lart et larchitecture sont rciproquement bnficiaires, sans perdre pour autant leur autonomie.

    HUGGENBERGERFRIES 19

  • 2014/15CONSTRUIRE EN BTON20 BAUEN IN BETON

    2014/15HUGGENBERGERFRIES

    Der Z-frmige Baukomplex trennt einen harten, dem Dorf zugewandten Eingangsbereich vom rckwrtigen Freiraum mit Sport- feldern und Wiesen. _

    Die neue Fassade greift mit ihrer schlanken Vertikalgliederung ein Thema des Bestandes auf, das heute noch an der Westfassade zu sehen ist. Die neue Gliederung umhllt zum Teil auch alte Bau-trakte, deren sanierte Fassaden das Thema variieren. Die Pfeiler sind vorfabriziert und aus Beton, die Ge-simse aus Faserzement geformt. _

    Die kolossale, chromglnzende Figur von Alex Hanimann ist von berall her zu sehen, oft allerdings nur teilweise. (S.18) _

    Die neue Aula schliesst an die Eingangshalle an und lsst sich mit ihr verbinden: Auch dieses Thema wurde vom Altbau bernommen. Auf der anderen Seite der Halle liegen Mensa und Mediathek. (S.18) _

    La construction en forme de Z spare lentre massive, situe face au village, de lespace arrire ouvert sur les terrains de sport et les prs. _

    Avec sa structure verticale toute de lgret, la nouvelle faade reprend un sujet existant encore visible sur la faade ouest. En partie, la nouvelle structure enveloppe galement des btiments plus anciens dont les faades rnoves prsentent des variations sur le mme thme. Les piliers sont en bton prfabriqu, les corniches en fibrociment. _

    La sculpture chrome colossale signe Alex Hanimann est visible de partout, mais souvent seulement en partie. (p. 18) _

    La nouvelle aula fait suite au hall dentre, et les deux espaces peuvent communiquer: l aussi, ce sujet a t repris de lancien btiment. La caftria et la biblio-thque sont situes de lautre ct du hall. (p. 18) _

    0 5 10 300 5 10 30

    Bauherrschaft:

    Baudepartement des Kantons St.Gallenvertreten durch das Hochbauamt9001 St.Gallen

    161 HeerSanierung und Erweiterung Kantonsschule Heerbrugg

    hbfPlan-Nr.Massstab Plotdatum

    DateinameGrsseGez. 17.04.14

    Heer_Detail_Baudoku.plnA31:50

    Badenerstrasse 156 CH 8004 Zrich T +41 44 298 8870 [email protected] www.hbf.ch

    Gesamtleitung

    Hochbauamt / Baubereich 1'Bildungsbauten'Lmmlisbrunnenstrasse 549001 St.GallenT +41 71 229 3320

    huggen berger friesArchitekten AG ETH SIA

    Fassadenausschnitt Neubau

    OKfB EG 0.00 = 405.52 mM

    NB

    BodenaufbauHartbeton / Linoleum, 1cmUnterlagsboden, 9cmTrittschalldmmung, 1cmWrmedmmung, 4cmberbeton, 10cmRippenspiegel, 6cmRippen vorfabriziert, H=31cmAkustikdmmung, 8cm

    Fassadenaufbau DeckenstirneFaserzement Gurtsimselement, 1cmvorfabrizierte Betonsttze, 25/25cmLuftschicht, 41.5Wrmedmmung, 10cmDampfsperrevorfabriziertes Rippenelement

    BodenaufbauHartbeton, 2cmUnterlagsboden, 8cmTrittschalldmmung, 1cmWrmedmmung, 10cmWassersperrschicht, 1cmStahlbeton, 30cmWrmedmmung XPS, 10cm(ohne Extrusionshaut)Magerbeton, 5cm

    DACHAUFBAU TYP 1Extensive Begrnung, 9cmWasserspeichervlies, 2cmWurzelfeste FolieWassersperrschicht, 1.5cmWrmedmmung PUR, 20cmDampfsperre, 1cmBitumenemulsionGefllsberzug 1.5%, 0-20cmberbeton, 10cmRippenspiegel, 6cmRippen vorfabriziert, H=31cmAkustikdmmung, 4cmAkustik-Hartholzplatte, 2cm

    DACHAUFBAU TYP 1 / STRUCTURE DU TOIT TYPE 1Extensive Begrnung, 9 cm / Vgtation extensive, 9 cmWasserspeichervlies, 2 cm / Gotextile, 2 cmWurzelfeste Folie / Feuille rsistante aux racinesWassersperrschicht, 1,5 cm / Couche darrt deau, 1,5 cmWrmedmmung PUR, 20 cm / Isolation thermique PUR, 20 cmDampfsperre, 1cm / Pare-vapeur, 1cmBitumenemulsion / mulsion bitumineuseGefllsberzug 1,5%, 020 cm / Revtement en pente 1,5%, 0 20 cmberbeton, 10 cm / Bton, 10 cmRippenspiegel, 6 cm / Structure de nervures, 6 cmRippen vorfabriziert, H = 31cm / Nervures prfabriques, h = 31cmAkustikdmmung, 4 cm / Isolation acoustique, 4 cmAkustik-Hartholzplatte, 2 cm / Panneau acoustique contreplaqu, 2 cm

    Fassadenaufbau Deckenstirne / Structure de la faade tte de dalleFaserzement Gurtsimselement, 1cm / lment de tte de dalle en fibrociment, 1cmVorfabrizierte Betonsttze, 25/25 cm / Piliers en bton prfabriqus, 25/25 cmLuftschicht / Couche dairWrmedmmung, 10 cm / Isolation thermique, 10 cmDampfsperre / Pare-vapeurVorfabriziertes Rippenelement / Structure de nervures prfabrique

    Bodenaufbau / Structure du solHartbeton/Linoleum, 1cm / Bton/linolum, 1cmUnterlagsboden, 9 cm / Revtement de sol, 9 cmTrittschalldmmung, 1cm / Isolation du bruit de pas, 1cmWrmedmmung, 4 cm / Isolation thermique, 4 cmberbeton, 10 cm / Bton, 10 cmRippenspiegel, 6 cm / Structure de nervures, 6 cmRippen vorfabriziert, H = 31cm / Nervures prfabriques, h = 31cmAkustikdmmung, 8 cm / Isolation acoustique, 8 cm

    Bodenaufbau Structure du solHartbeton, 2 cm / Bton, 2 cm Unterlagsboden, 8 cm / Revtement de sol, 8 cmTrittschalldmmung, 1cm / Isolation du bruit de pas, 1cmWrmedmmung, 10 cm / Isolation thermique, 10 cmWassersperrschicht, 1cm / Couche darrt deau, 1cmStahlbeton, 30 cm / Bton arm, 30 cmWrmedmmung XPS, 10 cm / Isolation thermique XPS, 10 cm(ohne Extrusionshaut) / (sans couche dextrusion)Magerbeton, 5 cm / Bton maigre, 5 cm

  • 2. OG / 2e t.

    EG / RDC

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  • CONSTRUIRE EN BTON2014/15

    BAUEN IN BETON2014/15

    HUGGENBERGERFRIES 23

    Bauherr / Matre de louvrage:

    Hochbauamt Kanton St. Gallen

    Architekten / Architectes:

    huggenbergerfries Architekten, Zrich, www.hbf.ch

    Mitarbeitende / Collaborateurs:

    Carlo Zrcher (Projektma-nagement/gestion de projet), Stephan Isler (Leiter Baupro-jekt/directeur du projet de construction), Patric Zumbach, Corinne Schni, Claudia Was-serfallen, Sarah Pretz, Nicols Pirovino, Pierre Schild, Ursina Caprez, Peter Reichenbach, Beata Kunert, Paolo Giannachi, Benjamin Angst, Manuel Anrig, Lena Bertozzi, Naomi Hajnos, Markus Keller, Kathrin Wehr- heim, Nathalie Schmperlin, Mierta Feuerstein, Oliver Muff, Lukas Prestele, Daisaku Mat-suda, Matthias Bill

    Bauingenieure / Ingnieurs civils:

    Walt & Galmarini, Zrich

    Bauleitung / Direction des travaux:

    Cristuzzi Architektur, Heerbrugg

    Landschaftsarchitektur / Architecture paysagre:

    Pauli Stricker Landschafts- architekten, St. Gallen

    Wettbewerb 2006 Bauzeit 20102013/14

    Concours 2006 Dure de la construction 2010-2013/14

    zum Beton vgl. / propos du bton cf.: www.betonsuisse.ch/bib201415

    Die Treppenanlagen mit ihren massiven Brstungen kontrastieren zu den repetitiven Elementen der Tragstruktur. Mit ihren massiven, brettergeschalten Wangen verbindet sich in ihnen das Lineare und das Plastische. _

    Die Materialsichtigkeit von Beton, Terrazzobden und kunstharzge- bundenen Platten prgen Korridore und Gemeinschaftsrume. _

    Die Mensa liegt an der sdstli-chen Gebudeecke und ffnet sich zu einem eigenen Aussenbereich. Es gibt aber auch einen Blickbezug in die andere Richtung, hinauf in die grosse Halle. _

    Les escaliers, avec leurs balustrades massives, contrastent avec les lments rptitifs de la structure porteuse. Avec leurs limons massifs bruts de coffrage, ils associent tant la linarit que le volume. _

    Le bton, le sol en terrazzo et les panneaux de rsine colle caractrisent les corridors et les espaces communs. _

    La caftria occupe le coin sud-est du btiment et souvre sur son propre espace extrieur. En parallle, elle offre une vue dans lautre direction, vers le grand hall. _

  • BAUEN IN BETON2014/15 2014/15

    24 BEARTH & DEPLAZES DURISCH + NOLLI

    BEARTH & DEPLAZES DURISCH + NOLLIKlar und licht: Bundesstrafgericht Bellinzona

    Clair et lumineux: le Tribunal fdral pnal de Bellinzone

    Mitten im Regierungsviertel gelegen, schliesst der Bau die Achse der Via Giovanni Jauch ab, die geradewegs auf das Castelgrande zielt: Das Bundesstrafgericht, das seit 2004 in Bellinzona seinen Sitz hat und lange in provisorischen Ru-men eingemietet war, hat einen wrdigen Ort gefunden. Seine Neurenaissance-Fassade mit Eingangsloggia hat es mitsamt der zugehrigen Raumschicht von der ehemaligen kantonalen Handelsschule bernommen, deren Aula im Piano nobile nun als Cafeteria dient. Diese Fassade wurde durch einen weissen Anstrich berhht, sodass sich die Themen des Lichts und der Reinheit, die den ganzen Bau durchziehen, bereits ankndigen. Die strenge Rationalitt, in der sich der rckwrtige Neubauteil zeigt, ergnzt die ionische Ordnung der Hauptfas-sade um jenen Ernst, der einem Gerichtsgebude angemessen ist. Die dreigeschossigen Broflgel in weissem Beton schlies- sen ber eine vermittelnde Treppenschicht an die zwei Ge-schosse des Bestandes an und bernehmen seine Gebudeh-he. Ihre Ansichten artikulieren die Stapelung der Geschosse, die jeweils leicht vorkragen. Jedes Fenster ist gleich und wird durch seine tiefe, profilierte Laibung, die beiden hohen, innen liegenden Flgel und das ussere Gelnder zu einer kleinen Loggia bereit, den eintretenden Menschen zu umrahmen. Die strenge Symmetrie der Anlage wirkt berzeugend und selbstverstndlich, weil sie den Vorgaben von Bestand und Stdtebau folgt. Der grosse Gerichtssaal, dem kleine-re Sle vorgelagert sind, liegt axial im Zentrum, gefasst von einer Spange aus Bros. Die quadratischen Sle werden ge-prgt vom Licht, das sich im Weiss der Raumhlle reflektiert. Es fllt zenital aus den pyramidenfrmigen Decken, die ber Hohlkehlen mit den Wnden verschliffen sind. Ein dynamisch anmutendes Muster berzieht die Decken, dessen Relief vom Streiflicht aktiviert wird. Man kann darin ein Bltterdach se-hen Stichwort Gerichtslinde , zwingend ist dies aber nicht: Das Motiv schmckt nicht nur die Gerichtssle, sondern auch den Vorraum und das Pressezimmer. Alle diese Rume sind gleichermassen zentriert, ohne auf die spezifische Nutzung zu reagieren. Aber gerade durch diese Autonomie, durch die Reinheit der Formen und die Inszenierung des Lichts schlgt die Architektur jenen hohen Ton an, der eines Gerichtsgebu-des wrdig ist.

    Situe au cur du quartier gouvernemental, la construction ferme laxe de la via Giovanni Jauch qui conduit en ligne droite au Castelgrande. Sis Bellinzone depuis 2004, le Tri-bunal fdral pnal est rest longtemps locataire de locaux provisoires avant de trouver un lieu plus digne de lui. Il a donc repris ses quartiers dans les locaux de lancienne cole de commerce, derrire une faade no-renaissance avec loggia dentre, dont laula au piano nobile tient dsormais lieu de caftria. Cette faade a t rehausse dune peinture blanche annonciatrice des thmes de la lumire et de la puret omni-prsents dans tout le btiment. La stricte rationalit de la nouvelle construction situe larrire complte lordre ionique de la faade principale avec le srieux de rigueur pour un btiment de tribunal. Sur trois tages, laile des bureaux en bton blanc boucle une dis-tribution descaliers vers les deux tages de limmeuble, tout en reprenant sa hauteur. Lempilement des tages, en lger porte--faux, sarticule par cette vision. Chaque fentre est identique et par sa profondeur, par un intrados profil, par les deux ailes situes lintrieur et des balustrades extrieures qui forment une petite loggia, elles semblent encadrer dem-ble l'utilisateur son arrive. La svre symtrie de linstallation semble aussi con- vaincante quvidente puisquelle reprend les principes de lobjet et de la construction urbaine. La grande salle de tribu-nal qui fait suite une plus petite pice se situe dans laxe du centre, sertie dans une barrette de bureaux. Les salles carres sont baignes par la lumire que reflte lenveloppe blanche du btiment. Cette lumire znithale descend depuis les pla-fonds en forme de pyramide, intgrs aux parois par des can-nelures. Un motif daspect dynamique habille les plafonds dont le relief est mis en valeur par une lumire rasante. On peut y voir un toit de feuillage, selon le mot-cl du tilleul de la justice, mais cela nest pas impratif. Ce motif dcore non seulement la salle du tribunal, mais galement lantichambre et la salle de presse. Tous les locaux sont centrs de la mme manire, sans tenir compte de leurs utilisations respectives. Mais cest prcisment en raison de cette autonomie, de la puret des formes et de la mise en scne de la lumire que larchitecture donne un ton digne dun btiment de tribunal.

    CONSTRUIRE EN BTON

  • 2014/15CONSTRUIRE EN BTON

    Die strenge Repetition der wenigen, aber sorgfltig aufeinander abgestimmten Fassadenelemente verleiht dem Bau Wrde. Die Profi-lierung der Fensterlaibungen aktiviert ihre Tiefe und ergnzt die fast minimalistische Gestaltung um eine taktile Komponente. Dadurch gelingt der Anschluss an die reich profilierte Neurenaissancefassade von 1895 (Architekt: Emilio Donati), die durch einen hellen Anstrich verfremdet worden ist. _

    Der grosse Gerichtssaal und der etwas kleinere Vorraum lassen sich durch eine Faltwand trennen oder verbinden. Die Raumakustik wird ber das Deckenrelief von Gramazio & Kohler kontrolliert. _

    Im grossen Saal stehen die Pulte der Richter und der Gerichts-schreiber etwas erhht. Weil das Relief im weissen Boden ver-schwimmt, scheinen sie fast zu schweben. _

    La stricte rptition des lments de faade peu nombreux mais soigneusement assortis confre une note imposante au bti-ment. Le profilage des brasements des fentres active leur profondeur tout en compltant cette conception quasi minimaliste dun composant tactile. Une mthode qui cre le lien vers la faade no-renaissance, richement profile, datant de 1895 (architecte: Emilio Donati) et trans-pose par une peinture claire. _

    Une cloison pliante permet de sparer ou de relier la grande salle daudience et lantichambre, lgre-ment plus petite. Lacoustique de la pice est contrle par le relief du plafond sign Gramazio & Kohler. _

    Dans la grande salle, les pupitres des juges et des greffiers sont lgrement surlevs. Comme le relief se fond dans le sol blanc, les pupitres semblent flotter. _

    BAUEN IN BETON2014/15

    26 BEARTH & DEPLAZES DURISCH + NOLLI

  • BAUEN IN BETON2014/15 2014/15

    CONSTRUIRE EN BTON

    Die blinden Wnde, ber die das zenitale Licht streicht, verleihen den beiden Hfen eine gewisse Monumentalitt, die von den Bron-zen il colpo des Knstlers Conrad Jon Godly unterstrichen wird. Der sichtbare Rohbau ist von ausseror-dentlicher Qualitt. _

    Die Bibliothek liegt im Poch zwischen der inneren und der us-seren Schale des Pyramidendachs ber dem grossen Gerichtssaal. Architektonisch ist dieser Raum besonders interessant, ikonografisch als geheimer Ort des gehorteten Rechtswissens (Sonja Hildebrand) aber nicht ganz unproblematisch, ist doch gerade die ffentlichkeit ein zentraler Pfeiler unserer Rechts-auffassung. _

    Les parois pleines, caresses par la lumire znithale, confrent aux deux cours une certaine monu-mentalit, souligne dailleurs par les bronzes il colpo dus lartiste Conrad Jon Godly. Le gros uvre bien visible est dune qualit exceptionnelle. _

    La bibliothque est situe dans le battement entre lenveloppe intrieure et extrieure du toit pyramidal, au-dessus de la grande salle daudience. Un espace par-ticulirement intressant au plan architectonique, considr du point de vue iconographique comme un lieu secret du savoir juridique (Sonja Hildebrand), mais pouvant poser problme puisque notre conception du droit repose prcis-ment sur louverture au public. _

    Bauherren / Matres de louvrage:

    Eidgenssisches Finanz- departement EFD, Bundesamt fr Bauten und Logistik BBL, Republik und Kanton Tessin/ Dpartement fdral des finances DFF, Office fdral des constructions et de la logistique OFCL, Rpublique et Canton du Tessin

    Generalplaner / Planificateur gneral:

    Bearth & Deplazes, Durisch + Nolli Architetti; Jan Meier, Gesamtprojektleiter/ directeur gneral de projet

    Architekten / Architectes:

    Bearth & Deplazes Architekten, Chur/Zrich (Valentin Bearth, Andrea Deplazes, Daniel Lad- ner), www.bearth-deplazes.ch; Durisch + Nolli Architetti, Lugano (Pia Durisch, Aldo Nolli), www.durischnolli.ch

    Bauleitung, Kostenplanung / Matre duvre, planification des cots:

    Rolando Spadea, Marco Bondini, Lugano

    Bauingenieure / Ingnieurs civils:

    Jrg Buchli, Haldenstein; INGE Edy Toscano, Rivera / Conzett Bronzini Gartmann AG, Chur

    Planung der vorgefertigten Deckenelemente aus Beton / Planification des lments de toit prfabriqus en bton:

    Gramazio & Kohler, Zrich

    Wettbewerb 2008 Bauzeit 20102013

    Concours 2008 Dure de la construction 2010-2013

    zum Beton vgl. / propos du bton cf.: www.betonsuisse.ch/bib201415

    29BEARTH & DEPLAZES DURISCH + NOLLI

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  • 2014/15CONSTRUIRE EN BTONBAUEN IN BETON

    2014/15

    Un lment constitutif urbain:lEuropaallee, lot E,Zurich

    Si lon arrive Zurich en train, il est impossible de manquer la nouvelle construction de lEuropaallee. Sur la base dune planification de KCAP de 2004, un nouveau quartier de forte densit a pris naissance dans la bordure sud des voies fer-res. Llot E, qui a t le premier comportant une grande part de logements, a pos les jalons des futures constructions. En drogation la planification, les architectes ont propos deux tours, ce qui leur permettait de conserver le socle du bti-ment au mme niveau que le quartier voisin. Cette liaison est dautant plus importante que dans un proche avenir, les im-meubles se trouveront lintrieur du tissu urbain et ne pour-ront plus bnficier de lespace procur par les voies ferres. tant donn que les projets suivants reprennent les thmes de llot E, la construction compacte mais hauteur modre met en valeur le groupe de tours relativement minces qui envelop-pera la nouvelle place. La thmatique dune rpartition diffrencie qui marque la volumtrie est applique jusque dans les amnagements de dtail. Diffrentes utilisations du rez-de-chausse public, des bureaux dans les tages du socle et des logements dans les tours sexprimeront sous forme de variantes dune rpartition tectonique suprieure. Une option que reflte la structure por-teuse sous forme de supports et de dalles hautes, qui donnent la charge accrue vers le bas un visage, tout en articulant les garnissages et les ouvertures. Le btiment prend naissance dans un rez-de-chausse gnreusement rythm et lev, pour se terminer par un toit pentu, alors que lespace est occup par un hall piliers de deux tages, auquel est assign un bar. Le centre de la configuration est constitu par une faade en pierre artificielle aux formes plastiques se diffrenciant par leurs surfaces et leurs couleurs. Elle confre une profondeur au btiment, ce qui facilite lintgration de loggias, de mar-quises et de balustrades. Mais ce qui ressort est ltroit lien de la construction, tant lintrieur qu lextrieur, avec la ville. Les possibilits de la pierre artificielle ont t utilises avec virtuosit grce diffrents profils, couleurs et surfaces comme affirmations diffrencies et dont se dgage leffet densemble dune architecture qualitative, applicable au quo-tidien et durable. Le fait que tout cela a pris naissance la place Gustav-Gull, baptise selon le nom dun architecte et dun matre douvrage municipal qui utilisait avec maestria la pierre artificielle, est une jolie concidence.

    31CARUSO ST JOHN BOSSHARD VAQUER

    CARUSO ST JOHN BOSSHARD VAQUEREin Stadtbaustein:Europaallee, Baufeld E, Zrich

    Wer mit dem Zug in Zrich einfhrt, kann die Neubauten an der Europaallee kaum bersehen. Auf der Basis einer Planung von KCAP aus dem Jahr 2004 entsteht am sdlichen Rand des Geleisefelds ein neues Quartier mit hoher Dichte. Das Baufeld E, das erste mit einem grsseren Wohnanteil, setzt Massstbe fr die knftige Bebauung. In Abweichung von der Planung schlugen die Architekten zwei Trme vor, was es ihnen er-laubte, den Gebudesockel auf dem Niveau des anschliessen-den Quartiers zu halten. Diese Anbindung ist umso wichtiger, als die Bauten in naher Zukunft innerhalb des Stadtkrpers liegen werden und nicht mehr von der Weite des Geleisefelds profitieren knnen. Weil die folgenden Projekte die Themen von Baufeld E aufnehmen, wird sich rings um den neuen Platz ber einer kompakten, aber nur mssig hohen Bebauung eine Gruppe relativ schlanker Trme erheben. Das Thema der differenzierten Gliederung, das die Vo-lumetrie prgt, setzt sich bis in die Detailgestaltung fort. Die unterschiedlichen Nutzungen des ffentlichen Erdgeschosses, der Bros in den Obergeschossen des Sockels und der Woh-nungen in den Trmen werden als Varianten einer bergeord-neten tektonischen Gliederung zum Ausdruck gebracht. Die-se zeichnet die Tragstruktur aus Sttzen und Deckenplatten nach, gibt den nach unten zunehmenden Lasten Gestalt und artikuliert Fllungen und ffnungen. In einem hohen, gross-zgig rhythmisierten Erdgeschoss findet das Haus seinen Anfang, in einem schrgen Dach seinen Abschluss, und mit einer doppelgeschossigen Pfeilerhalle mit zugeordneter Bar wendet es sich dem Platz zu. Das Mittel der Gestaltung ist eine plastisch ausgebildete, in Oberflchen und Farbigkeit differenzierte Kunststeinfassade. Sie verleiht dem Gebude Tiefe und erleichtert so die Integration von Loggien, Markisen und Gelndern. Vor allem aber verbindet sie das Haus mit der Stadt, was sowohl aussen wie auch innen wirksam wird. Vir-tuos werden dabei die Mglichkeiten des Kunststeins genutzt, durch unterschiedliche Profile, Farben und Oberflchen dif-ferenzierte Aussagen zu machen und insgesamt die Wirkung einer hochwertigen, alltagstauglichen und dauerhaften Archi-tektur zu erzeugen. Dass dies am Gustav-Gull-Platz geschieht, der nach einem Architekten und Stadtbaumeister benannt ist, der meisterhaft mit Kunststein umzugehen wusste, ist eine schne Koinzidenz.

  • CARUSO ST JOHN BOSSHARD VAQUER CONSTRUIRE EN BTON2014/15

    32 BAUEN IN BETON2014/15

    Die Lagerstrasse wird sich bald in eine grosszgige Allee verwan-deln, in der ein Bus und spter sogar ein Tram fahren werden. Die Gestal-tung des ffentlichen Erdgeschosses trgt dieser Tatsache Rechnung. Eine hohe Pfeilerhalle mit zugehriger Bar verleiht dem Gustav-Gull-Platz ein grossstdtisches Flair. (S. 30) _

    Die kostbar wirkenden Kunst-steinelemente helfen, Urbanitt zu erzeugen. Dass dies an historische Beispiele erinnert, ist unvermeidlich, weil das Bedienen von Konventionen Teil des Spiels ist. Zitiert wird nicht, aber es finden sich Bezge zu Archi- tekturen aus unterschiedlichsten Epochen. _

    Die kalksteinbeigen Elemente sind sandgestrahlt und bezeichnen die tektonische Struktur, die grnen sind gesuert oder poliert und arti-kulieren die Fllungen. Oberflchen und Profile laden dazu ein, sie zu berhren. _

    Die Oberflchenstruktur der grossen horizontalen Elemente er-innert an eine Bossierung, ohne den Meisselschlag nachzuahmen. Sie wurde mittels Schalungsmatrize und Sandstrahlung erzeugt und verleiht den Elementen einen Ausdruck von Schwere und Massivitt. Die gesam-te Fassade gewinnt so den Charakter steinerner Soliditt trotz grosser Glasflchen. _

    La Lagerstrasse se transfor-mera prochainement en une alle spacieuse dans laquelle circulera un bus, et plus tard mme un tram. La conception du rez-de-chausse public en tient compte. Une haute colonnade quipe dun bar confre la place Gustav-Gull un aspect cosmopolite. (p. 30) _

    Les lments en pierre artifi-cielle, de belle faon, contribuent crer un aspect urbain. Invitable-ment, cela nest pas sans rappeler des exemples historiques, mais lutilisation des conventions fait partie du jeu. Sans citer dlments particuliers, la construction souligne plusieurs rfrences larchitecture de diffrentes poques. _

    Les lments de calcaire beige sont sabls et reprsentent la structure tectonique. Les lments verts, passs lacide et polis, reprennent les remplissages. Les surfaces comme les profils invitent au toucher. _

    La structure de surface des grands lments horizontaux rap-pelle le bosselage, sans toutefois imiter les coups du burin. Elle est obtenue par le coffrage puis par sablage et confre chaque lment une apparence solide et massive. Toute la faade se caractrise ainsi par sa solidit rocheuse, en dpit de ses grandes surfaces vitres. _

  • CARUSO ST JOHN BOSSHARD VAQUER CONSTRUIRE EN BTON2014/15

    34 BAUEN IN BETON2014/15

  • 10. OG / 10e t.

    EG / RDC 2. OG / 2e t.

    5. OG / 5e t.

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  • BAUEN IN BETON2014/15

    Die Wohnungen bedienen ge-konnt gehobene Ansprche. In die-sem Kontext aussergewhnlich ist das Angebot fr gemeinschaftliches Wohnen (siehe Grundriss 5. OG). _

    Die Plastizitt der Fassade ist auch im Innern wirkungsvoll. Ihre Tiefe sorgt dafr, dass die Ru-me trotz der riesigen Fenster ihre Intimitt nicht verlieren. Die Fassade schafft einen Raum zwischen innen und aussen, der beide Sphren miteinander verknpft. _

    Les appartements rpondent avec brio aux exigences les plus leves. Dans ce contexte, loffre pour lhabitat collectif peut tre considre comme exceptionnelle (voir plan du 5e tage). _

    La plastique de la faade opre galement lintrieur. Par sa pro-fondeur, elle assure que les espaces ne perdent pas en intimit en dpit des immenses fentres. La faade cre un espace entre lintrieur et lextrieur, associant les deux envi-ronnements. _

    Bauherr / Matre de louvrage:

    Schweizerische Bundesbahnen SBB/Chemins de fer fdraux suisses (CFF)

    Architekten / Architectes:

    Caruso St John Bosshard Vaquer (Daniel Bosshard (Gesamtleitung GPT/direction gnrale GPT), Adam Caruso, Peter St John, Meritxell Vaquer) www.carusostjohn.com; www.bosshardvaquer.com

    Mitarbeitende / Collaborateurs:

    Michael Schneider (Projekt- leitung/direction de projet), Irne von Meiss-Leuthold (Projektleitung Wohnungen/direction de projet Logements), Christoph Bedall, Murat Ekinci, Adam Gielniak, Christian Jonasse, Alessandro Mattle, Dominique Meier, Erica Pasetti, Claudio Schneider, Jonas von Wartburg, Corinne Weber, Steffi Wedde, Florian Zierer

    Bauleitung/Baumanagement / Matre de louvrage/gestion de la construction:

    Implenia GU

    Bauingenieure / Ingnieurs civils:

    INGE Conzett Bronzini Gartmann AG, Pfyl Partner

    Fassadenplaner / Planificateur de faade:

    Emmer Pfenninger Partner

    Wettbewerb 2008 Planung 20082011 Bau 20112013

    Concours 2008 Planification 2008-2011 Construction 2011-2013

    zum Beton vgl. / propos du bton cf.: www.betonsuisse.ch/bib201415

  • ARGE ELMIGER TSCHUPPERT & MAILndliche Architektur: Primarschulhaus Buttisholz

    Buttisholz ist ein ausserordentliches Dorf mit einer schnen barocken Kirche und einem Dorfkern, der nach einem Brand 1861 neu aufgebaut worden ist. Die grosse Schulanlage ist mit ihren zahlreichen Etappen ein eindrckliches Zeugnis fr die Entwicklung des Schulbaus. Dass sich der vorletzte Bau-abschnitt mit seiner kubischen, geradezu minimalistischen Architektur so sehr vom jngsten unterscheidet, ist umso be-merkenswerter, als dieselben Architekten am Werk waren. Der Neubau ersetzt einen Pavillon von 1960. Er wendet sich mit seiner Giebelfassade dem Dorf zu, der Bau selbst erstreckt sich aber deutlich in die Tiefe. Damit verweist er auf das, was hinter dem stattlichen Schulhaus von 1910 liegt, welches den Kopf der Anlage bildet. Man kann die eigenartige Gestalt des Hauses gestisch lesen: Die Asymmetrie der sorgfltig komponierten Stirnfas-sade ist geradezu eine Einladung, dem neuen Treppenaufgang zu folgen. Ebenso verweist die Verschiebung im Baukrper przise auf den Raum hinter dem alten Schulhaus, der durch ein neues Pausendach als gemeinsamer Hof gestrkt wird. Ihm wendet sich auch die kleine Arkade zu, die gleichzeitig die Fortsetzung des Weges nach oben aktiviert, indem sie auf hchst eigenwillige Weise eine grosse Freitreppe in sich auf-nimmt. Der lustvoll ausgelebte Regelverstoss, einen Bogen in einer Treppe gleichsam versinken zu lassen, ist Teil einer Ar-chitektursprache, die konventionelle Elemente unterschiedli-cher Herkunft integriert und verfremdet. Vielleicht ist die Be-zeichnung rustikal berechtigt, weil auf hchst subtile Weise einfache, fast grobe Mittel genutzt werden. Damit gibt der Bau eine bemerkenswerte Antwort auf die Frage nach einer zeit-gemssen Architektur fr ein ffentliches Gebude auf dem Land, hnlich wie rund hundert Jahre zuvor die Reformarchi-tektur des benachbarten Altbaus. Eindrcklich ist der Innenraum: Die Halle, welche die halbgeschossig zueinander versetzten Ebenen miteinander verbindet, erinnert an die Tenne eines Bauernhauses. Um sie herum wird die komplexe Nutzung von Kindergarten, Musik- und Primarschule scheinbar mhelos unter dem grossen Sat-teldach versammelt, wobei Vor- und Zwischenzonen ein dif-ferenziertes Angebot an Gemeinschaftsrumen schaffen. Die ruppige Erscheinung der Oberflchen ist eine Einladung zur aktiven Aneignung des Hauses, der Schler und Lehrer offen-sichtlich mit Freude Folge leisten.

    Architecture rurale:cole primaire de Buttisholz

    Buttisholz est une localit sortant de lordinaire par sa jolie glise baroque et un centre de village reconstruit aprs lin-cendie de 1861. Ralise en nombreuses tapes, la grande cole constitue un tmoin impressionnant du dveloppement des constructions scolaires. Le fait que lavant-dernire tranche de travaux, larchitecture cubique et presque minimaliste, se diffrencie ce point de la plus rcente, est dautant plus remarquable que les mmes architectes taient luvre. Un pavillon de 1960 a fait place la nouvelle construction. Avec sa faade pignon, elle est tourne vers le village, alors que le btiment stend ostensiblement dans la profondeur. Il donne ainsi une indication sur ce qui rside derrire le majestueux btiment scolaire de 1910 qui constitue la tte du complexe. La figure originale du btiment peut se lire de manire gestuelle: avec son asymtrie soigneusement compose, la faade frontale invite emprunter lescalier. De la mme ma-nire, le dplacement prcis du corps de btiment vers la salle larrire de lancienne cole, est renforc par un nouveau toit de rcration sous forme de cour commune. Il est aussi tourn vers la petite arcade qui active simultanment la poursuite vers le haut, en reprenant volontairement un grand escalier de plein air. Linfraction ludique la rgle, que constitue le fait de laisser pour ainsi dire descendre un arc dans un escalier, fait partie dun langage architectural qui intgre et distancie la fois des lments conventionnels dorigines diverses. Il se peut que la dsignation de rustique se justifie puisque de manire la plus subtile, des moyens simples, voir presque grossiers, sont utiliss. Ainsi, la construction constitue une r-ponse remarquable la question dune architecture moderne pour un btiment public en campagne, au mme titre que le faisait, il y a environ un sicle, larchitecture rformatrice du vieux btiment voisin. Lintrieur est remarquable: un hall relie les niveaux d-cals en demi-tages, voquant laire de battage dune ferme. Tout autour de ce hall, lutilisation complexe abrite semble-t-il avec aisance un jardin denfant, une cole de musique et une cole primaire sous le grand toit en btire, bien que des avant-zones ou des zones intermdiaires crent une offre dif-frencie de locaux communs. Lapparente grossiret des surfaces reprsente une invitation une appropriation active de la maison, invitation laquelle matres et lves semblent rpondre avec plaisir.

    38 ELMIGER TSCHUPPERT & MAIBAUEN IN BETON2014/15 2014/15

    CONSTRUIRE EN BTON

  • ARGE ELMIGER TSCHUPPERT & MAI

  • 2014/15CONSTRUIRE EN BTON

    Die Giebelfassade versammelt unterschiedliche Elemente in einer freien, harmonischen Komposition. Die Vorhalle der Musikschule und eine minimale, nur wenige Zenti- meter tiefe Verkrpfung der Fassade leiten den Blick dem Weg entspre-chend ber Eck, hoch in das Zent-rum der Schulanlage. _

    Aussen wurde der Beton sand-gestrahlt und weiss lasiert. Diese Nachbehandlung der Oberflche lscht das Fugenbild der Schalung aber nicht vllig aus: Die Nobilitie-rung bleibt als solche erkennbar. Wie bei einem barocken oder klassizistischen Bauernhaus, das mit einer grauen Bemalung einen Steinbau evoziert, aber nicht imitiert, spielt die Erscheinung des Betons auf zwei Klaviaturen gleichzeitig. _

    Sous le pignon, la faade ras- semble diffrents lments interpr- tant une composition libre et harmo- nieuse. Le hall de lcole de musique et une saillie minimale de la faade quelques centimtres seulement attirent le regard au-del du coin, vers le centre de lcole. _

    lextrieur, le bton a t sabl et lasur de blanc. Un traite-ment de surface qui laisse visible lempreinte du coffrage: lanoblis- sement reste donc discernable. Ici, tout comme une ferme baroque ou classique qui, avec sa peinture grise, voque un btiment en pierre sans toutefois vouloir limiter, lappa-rence du bton joue simultanment sur deux registres. _

    Detailschnitt0 10050

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    0 15Situation

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  • 1. OG / 1er t. 2./3. OG / 2e/3e t.

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    0 1 51. Obergeschoss

    0 1 52. & 3. Obergeschoss

  • BAUEN IN BETON2014/15 2014/15

    CONSTRUIRE EN BTON

    43ELMIGER TSCHUPPERT & MAI

    Die zentrale Halle sorgt fr Durchblicke und eine einfache Orientierung. Gleichzeitig schafft ihre verwinkelte Gestalt einen vielfl-tigen Begegnungsraum mit expo-nierteren und intimeren Bereichen. _

    Die Rohbau-sthetik der Innen-rume erstreckt sich auch auf die Schulzimmer, die eher Werksttten als Wohnzimmern gleichen. Einzig in den Slen fr Musikschule und Gemeinde sind die Wnde bekleidet, was der Akustik und der Nobilitie-rung gleichermassen dient. _

    Le hall central cre des perspec-tives et fournit une orientation aise. En parallle, sa forme complexe donne un espace de rencontre poly-valent offrant des zones ouvertes et dautres plus intimes. _

    Lesthtique brute des espaces intrieurs stend aussi aux salles de classe qui ressemblent davantage des ateliers qu des salles de sjour. Seuls les locaux de lcole de musique et de la commune ont reus un revtement mural, amlio-rant tant lacoustique que llgance. _

    Bauherr / Matre de louvrage:

    Einwohnergemeinde Buttisholz

    Architekten / Architectes:

    ARGE Elmiger Tschuppert Architekten & MAI Architektur, Luzern, www.etar.ch, www.maiarchitektur.ch

    Mitarbeitende / Collaborateurs:

    Daniel Tschuppert, Markus Elmiger, Stefan Lthi, Urs Rlli, Andr Murer, Barbara Ott, Nadja Duss, Gaspar Fernndez Domnguez

    Signaletik / Signaltique:

    Robert Mller, Buttisholz

    Baumanagement / Gestion de la construction:

    Korner & Fuchs, Buttisholz

    Bauingenieure / Ingnieurs civils:

    Hertig Ingenieure, Langenthal

    Landschaftsarchitektur / Architecture paysagre:

    Appert Zwahlen, Cham

    Wettbewerb 2002 Planungsbeginn 2010 Bau 20112012

    Concours 2002 Dbut de la planification 2010 Construction 2011-2012

    zum Beton vgl. / propos du bton cf.: www.betonsuisse.ch/bib201415

    0 1 5Schnitt

  • CONSTRUIRE EN BTON2014/15

    Un lieu pour la littrature:Maison de lcriture, Montricher

    Telle une fata morgana, la Maison de lcriture merge des champs vaudois scintillants. Elle se situe l o les plates col-lines sachvent et que commencent les pentes raides et boi-ses du Jura. Dun blanc lumineux, mais avec des contours flous, elle ne ressemble pas une maison; on simaginerait plutt une fort clairseme aux formes dapparence orga-nique, dont linterruption du toit assure un jeu dombres et de lumires vivant entre les nombreux supports minces: un bois sacr de la littrature qui permet de nombreuses asso-ciations. Ce portique nous conduit du ct versant, masquant tout dabord le paysage qui en devient dautant plus impres-sionnant lorsquil souvre nouveau. En pntrant sur la ter-rasse entre les deux corps de construction, on croit pouvoir apercevoir le Plateau dans son entier. droite se trouve la bibliothque, gauche le btiment de rception avec sa salle dexpositions et lauditorium. Il ne manque que les ermitages des crivains suspendus sous le toit, tels une cabane dans un arbre. Diffrents architectes les ont planifis et ils resteront modifiables: linstallation est ltat non termin et munie dlments de diffrentes dures de vie. Un sanctuaire fixe et protecteur est constitu par la bi-bliothque. Dans une dure coque de bton, se trouve une mai-son en bois de chne massif qui se compose de gigantesques rayons de bibliothque. Ils portent le toit et composent les hautes parois de cette troite pice, auxquelles galeries, esca-liers et podiums intermdiaires sont suspendus. La lumire arrive par le haut travers des niches en saillie insres dans les cloisons et au sein desquelles il est possible de se retirer pour travailler. Dans le deuxime corps de btiment, deux voies partent de lentre ouverte. Lune conduit vers le haut, dans la lumi-neuse salle dexposition, alors que lautre descend vers lau-ditorium dont larchitecture souterraine est raccorde une promenade architecturale: par la galerie qui ouvre un regard dans la salle et par un vaste foyer avec chemine, on parvient finalement lauditorium dont on fait le tour durant la des-cente. Toutes ces parties de pices sinterpntrent et sont re-lies, sans que lon puisse toutefois voquer des pices conti-nues. La configuration des pices et lapport de lumire sont moduls par des revtements de bois, mais sont assurs au premier chef par une structure expressive en bton qui voque tant les soffites dun thtre que lossature dune baleine.

    MANGEAT WAHLENEin Ort fr die Literatur:Maison de lcriture, Montricher

    Wie eine Fata Morgana taucht die Maison de lcriture ber den flimmernden Feldern der Waadt auf. Sie liegt, wo das fla-che Hgelland endet und der steile, bewaldete Hang des Juras beginnt. Leuchtend weiss, aber mit unscharfen Konturen, ist sie kein Haus; man denkt viel eher an einen lichten Wald beim weitlufigen, mit organisch anmutenden Formen durchbro-chenen Dach, das fr ein lebendiges Licht- und Schattenspiel sorgt zwischen den vielen schlanken Sttzen: ein heiliger Hain der Literatur, der zahlreiche Assoziationen ermglicht. In diesen Portikus wird man hangseits gefhrt, sodass die Landschaft zunchst ausgeblendet wird, um sich dann umso eindrcklicher wieder zu ffnen. Wer auf die Terrasse zwi-schen den beiden Baukrpern tritt, glaubt das ganze Mittel-land berblicken zu knnen. Rechts liegt die Bibliothek, links das Empfangsgebude mit dem Ausstellungsraum und dem Auditorium. Was noch fehlt, sind die Klausen fr die Schrift-arbeiter, die wie Baumhuser unter das Dach gehngt werden. Unterschiedliche Architekten planen sie, und sie werden ver-nderbar bleiben: Die Anlage ist ein Non-finito mit Elemen-ten unterschiedlicher Lebensdauer. Ein fester, schtzender Schrein ist die Bibliothek. In der harten Betonschale steht ein Haus aus massivem Eichenholz, das aus gewaltigen Bcherregalen besteht. Diese tragen das Dach und bilden die hohen Wnde des schmalen Raumes, an die Galerien, Treppen und Zwischenpodeste gehngt sind. Licht sickert von oben und durch erkerartige Nischen ein, die in die Wnde eingelassen sind und in die man sich zum Arbei-ten zurckziehen kann. Im zweiten Baukrper gehen zwei Wege von der offenen Eingangsebene aus. Einer fhrt nach oben in den lichten Aus-stellungssaal, der andere nach unten ins Auditorium, dessen unterirdische Architektur sich in einer Promenade architec-turale erschliesst: ber eine Galerie, die einen ersten Ein-blick in den Saal ermglicht, und ein gerumiges Foyer mit Ka-minfeuer wird man schliesslich ins Auditorium gefhrt, das man beim Hinuntersteigen umrundet. All diese Raumbereiche gehen ineinander ber und sind miteinander verbunden, ohne dass man von einem offenen Raumkontinuum sprechen mch-te. Raumbildung und Lichtfhrung sind durch Holzbekleidun-gen moduliert, werden aber primr durch die ausdrucksstarke Betonstruktur geleistet, die gleichermassen an Soffitten eines Theaters und an das Gerippe eines Wals erinnert.

    44 MANGEAT WAHLENBAUEN IN BETON2014/15

  • CONSTRUIRE EN BTON2014/15

    BAUEN IN BETON2014/15

    MANGEAT WAHLEN 47

    Die beiden geheimnisvoll ge-schlossenen, wohl bald schon dicht umrankten Baukrper scheinen willkrlich zu stehen. Sie zeichnen aber przise die Geometrie der Ferienkolonie Bois Dsert nach, die frher den Ort besetzte, sodass deren Geschichte im Verborgenen weiterlebt. _

    Der Portikus ist ein knstlicher Hain, hoch rational und organisch anmutend zugleich. An jedem Sttzenkopf sind Verankerungen eingelassen, an die kleine Wohnein-heiten gehngt werden knnen. Sie werden die Stipendiaten der Stiftung beherbergen. Das alte Modell der Wohnkapseln erfhrt hier eine ber-raschende poetische Interpretation. _

    Die Eingangsterrasse ist eine Bhne, auf der man sich entschei-det, nach rechts in die Bibliothek oder nach links ins Empfangsge-bude mit Ausstellungsraum und Auditorium einzutreten. Zu Fssen liegen das Genferseebecken und das Mittelland, begrenzt vom gezackten Fries der Alpen. _

    Les deux constructions la faade mystrieuse, probablement bientt rattrapes par la vgtation, semblent avoir t places de faon arbitraire. Pourtant, elles suivent mticuleusement la gomtrie de la colonie de vacances Bois Dsert qui occupait le site par le pass, reprenant ainsi secrtement son histoire. _

    Le portique est un bosquet artifi- ciel, lallure rationnelle et orga-nique la fois. Des ancrages sont intgrs chaque tte dtai pour y suspendre des petites units dhabitation. Elles accueilleront les boursiers de la fondation. Lancien modle des cellules dhabitation est ici rinterprt de manire ton-namment potique. _

    La terrasse dentre est une scne sur laquelle on dcide de prendre droite, vers la biblio-thque, ou gauche, vers le btiment daccueil avec son espace dexposition et lauditorium. ses pieds stend le bassin lmanique et le Plateau, bord au loin par les sommets alpins. _

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  • CONSTRUIRE EN BTON2014/15

    Die Bibliothek ist ein einfach aufgebauter, aber schier unermess-licher Bcherspeicher und zugleich ein Arbeitsort. Ihre Architektur reprsentiert nicht eine bestimmte Ordnung, sondern ldt dazu ein, sich im Universum der Literaturen zu verlieren. _

    Die Arbeitsnischen liegen buch-stblich zwischen Innen und Aussen, zwischen gesammelter Erinnerung und vor Augen liegender Gegenwart. Sie umgeben den Schriftarbeiter wie ein erweitertes Kleid, lassen aber auch viel Raum, zweigeschossig, wie sie sind. _

    La bibliothque est constitue dun simple magasin livres presque incommensurable et despaces de travail. Larchitecture ny organise pas un ordre spcifique, mais invite le visiteur sgarer dans le monde des littratures. _

    Les niches de travail sont vrita-blement situes entre lintrieur et lextrieur, entre la somme des souvenirs et le maintenant prsent sous nos yeux. Elles enveloppent chaque utilisateur comme une seconde peau, mais laissent suf-fisamment despace puisquelles couvrent deux tages. _

  • Bauherr / Matre de louvrage:

    Fondation Jan Michalski pour lcriture et la littrature, Montricher, www.fondation-janmichalski.com

    Architekten / Architectes:

    Mangeat Wahlen Architectes, Nyon, www.mangeat-wahlen.ch

    Bauingenieure / Ingnieurs civils:

    Muttoni & Fernadez, cublens; Lurati Muttoni Partner, Mendrisio; Dupuis & Associs, Nyon; Charpente Concept, Perly (Holzbau/construction en bois)

    Landschaftsarchitektur / Architecture paysagiste:

    Raderschallpartner, Meilen

    Generalunternehmung / Entreprise gnrale:

    Losinger Marazzi, Bussigny

    Entwurf ab 2004 Ausfhrung ab 2009 Erffnung 2013

    bauche ds 2004 Excution ds 2009 Ouverture 2013

    zum Beton vgl. / propos du bton cf.: www.betonsuisse.ch/bib201415

    2014/15CONSTRUIRE EN BTON

    Die eigenwillige, bis ins kleinste Detail raffinierte Gestaltung verweist auf die grosse Erfahrung und die ungebrochene Fabulierlust des Architekten, aber auch auf die ganz und gar aussergewhnliche Bau-herrschaft, die ber einen langen Planungs- und Bauprozess hinweg diesen ausserordentlichen Bau mglich gemacht hat. _

    In der eigenwilligen Raumschp-fung des Auditoriums werden klar definierte Orte geschaffen, die durch offene Strukturen miteinander ver-bunden sind und so als Teile eines grossen, durchlssigen Gebildes erfahren werden. _

    La conception particulire et hautement raffine tmoigne de la vaste exprience et de la crativit dbordante de larchitecte, mais aussi de lexceptionnel matre de louvrage qui a rendu possible cette construction hors du commun, issue dune planification long terme et dune longue priode de construction. _

    Lauditorium et sa forme dis-tinctive crent des lieux clairement dfinis relis par des structures ouvertes, chaque lieu tant alors peru comme partie dun tout ouvert, lumineux et monumental. _

  • CONSTRUIRE EN BTON2014/15

    BAUEN IN BETON2014/15

    MANGEAT WAHLEN 51

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  • CONSTRUIRE EN BTON2014/15

    BAUEN IN BETON2014/15

    Les exigences croissantes du trafic entrent souvent en conflit avec la capacit des ponts historiques qui constituent souvent une part importante du paysage culturel. Pour rsoudre ce pro-blme, il nexiste toutefois aucune recette miracle. Ces deux exemples au Tessin empruntent des voies diffrentes, mais chacun sa manire, fait preuve dune grande sensibilit. Frasco, loin derrire la valle de la Verzasca, on a opt pour une nouvelle construction. Le vieux pont de pierre bn-ficie dun bloc de rocher, plac de manire relativement dra-matique dans le lit de la rivire, l o la Valetta se joint la Verzasca pour relier en deux arcs les rives opposes. En re-vanche, le nouveau pont surplombe lentier du lit de la rivire par une structure lgante et sobre en bton prcontraint, avec une plus grande envergure afin de nentraver le flux du trafic. Deux options de deux priodes diffrentes se confrontent ici en tant que solutions contraires, la fois valables, respec-tueuses mais en dfinitive inconciliables. L'ancien pont a t rnov pour permettre le passage des pitons et des cyclistes, mais l'avenir, la question se posera maintes fois de savoir sil ne vaudrait pas mieux le laisser tomber en dcrpitude. Quoi quil en soit, il constitue un rappel du temps qui passe inexorablement. Trs analogue, lexemple du pont en arc du val Blenio est pourtant totalement diffrent car il ne conduit pas vers la route principale, mais un embranchement secondaire. Sur le ct gauche de la valle, se trouve le village de Motto, son glise, et sur la droite, une terrasse de prairies o lon trouve une chapelle romaine, et qui est entoure dune large courbe de la route conduisant Ludiano. Par le renforcement du pont, dont la substance remonte la fin du XIXe sicle, ce site a t respect et mme affermi. Une nouvelle plaque de bton densifie la voie de circulation et un parapet en bton a rem-plac lancienne balustrade mtallique. Lunit entre la route et le pont en est souligne et ce dernier se voit encore plus intensment reli au territoire. Une interruption du parapet, destine llimination de la neige, cre un nouvel accs vers le rivage. Au cours dune deuxime tape de construction, la bifurcation vers la route devra tre amliore sur un ct. De lautre ct, le barrage antichar qui date de la Seconde Guerre mondiale sera libr. Cet autre tmoin dun travail respec-tueux ralis en un lieu particulier se compose de puissants blocs de granite.

    Die steigenden Anforderungen des Verkehrs geraten hufig in Konflikt mit der Leistungsfhigkeit historischer Brcken, die oft ein wichtiger Bestandteil der Kulturlandschaft sind. Im Umgang mit diesem Problem gibt es kein Patentrezept. Die beiden Beispiele aus dem Tessin beschreiten unterschiedliche Wege, zeigen aber auf je eigene Art eine hohe Sensibilitt. In Frasco, weit hinten im Verzascatal, entschied man sich fr einen Neubau. Die alte Steinbrcke nutzt einen Felsblock, der ziemlich dramatisch im Flussbett liegt, wo die Valetta in die Verzasca mndet, um in zwei Bogen die beiden Ufer mit-einander zu verbinden. Die neue Brcke dagegen bers