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KONZERTSAAL 26. / 27. JAN 2018 Anoushka Shankar

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Page 1: 26./27. JAN 2018 Anoushka Shankar - Dresdner Philharmonie · 2 26./27. JAN 2018, Kulturpalast Debussy, der nach dem ursprünglichen Wunsch der Eltern als Matrose angeheuert hätte,

KO N Z E R T S A A L

26. / 27. JAN 2018

Anoushka Shankar

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P R O G R A M M

Claude Debussy (1862 – 1918)„La mer“ — Drei sinfonische Skizzen (1903–1905)

De l'aube à midi sur la mer – très lent (Vom Morgengrauen bis zum Mittag auf dem Meer – sehr langsam)

Jeux de vagues – Allegro(Spiel der Wellen – Allegro)

Dialogue du vent et de la mer – animé et tumultueux(Dialog zwischen Wind und Meer – lebhaft und stürmisch)

P A U S E

Ravi Shankar (1920 – 2012)Konzert für Sitar und Orchester Nr. 2 „Raga-Mālā“ (1979/80)

In vier Sätzen

Karl-Heinz Steffens | DirigentAnoushka Shankar | SitarDresdner Philharmonie

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Debussy, der nach dem ursprünglichen Wunsch der Eltern als Matrose angeheuert hätte, wenn nicht zuvor seine außerordentliche musikalische Begabung entdeckt worden wäre, hat seine offenkundige Vorliebe zum Meer gleichwohl kontinuierlich entwickelt und gepflegt. Überliefert ist eine in diesem Sinne beispielhafte, wenn nicht gar richtung-weisende Begebenheit aus dem Jahr 1889, die in der Bretagne spielt und durch Auf-zeichnungen von René Peter überliefert ist. Demnach hatte eine Gruppe von Künstlern und Literaten eine kleine Seefahrt von Saint-Lunaire nach Cancale (in der Nähe von Mont St. Michel gelegen) unternommen. Den allermeisten war schon bei der Umrun-dung der gefährlichen Landzunge „Pointe du Grouin“ elend zumute, als auch noch ein Sturm aufkam. Wind und Regen ließen das Schiff wie eine Nussschale auf den Wellen

DREI SEESTÜCKED E B U S S Y: „ L A M E R “

tanzen. Debussy soll daran großen Gefallen gefunden haben, während der Skipper sich darüber erboste und ihn fragte, ob er denn des Nervenkitzels wegen das Leben aller riskieren wolle. Debussy aber entgegnete: „Es gibt ein mächtiges Gefühl, das ich bisher noch nicht erlebt habe: das Gefühl der Gefahr. Es ist nicht ganz unangenehm. Ich lebe!“ Endlich angelandet, soll sich Debussy später von der Gruppe für eigene Erkundungen entfernt und einen Zettel hinterlassen haben: „Ich bin nicht von der See-Krankheit heim-gesucht worden, wohl aber von der See-Seh-Krankheit.“Wie bei den nur wenige Jahre zuvor entstan-denen „Nocturnes“ (1897/99) hat Debussy auch die Partitur zu „La mer“ als eine Folge von drei Sätzen angelegt, diese aber mit einem Untertitel versehen, der gleicher-maßen einen vorläufigen Entwurf wie einen

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gattungsspezifischen Anspruch in sich aufnimmt: „Trois esquisses symphoniques“ („Drei sinfonische Skizzen“). Widersprüch-lich erscheint nicht nur das Nebeneinander von „Skizze“ und explizit sinfonischem Anspruch, sondern dazu auch die charakte-ristischen Satzüberschriften – alles in allem erinnert dies eher an ein bildnerisches Triptychon. Und tatsächlich gewinnt man beim Hören eher den Eindruck eines übergeordneten dreisätzigen sinfonischen Zyklus mit einem exponierten Kopfsatz, einem klanglich leichteren Scherzo und einem gewichtigen Finale – zumal die beiden Ecksätze thematisch deutlich aufeinander Bezug nehmen: So wird in der Einleitung des dritten Satzes das markante �ema aus der Introduktion des Kopfsatzes gleich zweimal aufgenommen (Trompete); zudem kehrt auch ein anderes �ema wieder (Hörner).

Mit dieser strukturellen, zyklischen Ver-schränkung nimmt Debussy zweifelsohne kompositorische Verfahren auf, die sich – allein auf den französischen Traditionsraum bezogen – auch bei César Franck und Vincent d’Indy (etwa in dessen Zweiter Sinfonie) finden.In dieses rein musikalische Konzept passen sich dann auch die Satzüberschriften nahtlos ein und geben – nun gleichsam aus impressio- nistischer Perspektive – jeweils einen atmo-sphärischen Aggregatzustand vor. So scheinen sich in dem mit „De l’aube à midi sur la mer“ („Vom Morgengrauen bis zum Mittag auf dem Meer“) überschriebenen Kopfsatz die dichten grauen Nebelschleier allmählich über einer ruhigen Wasseroberfläche zu lichten (Einleitung), bevor das imaginäre Boot mit dem Komponisten langsam Fahrt aufnimmt und heiter zu gleiten beginnt – spätestens mit

„Die große Welle“ (Katsushika Hokusai)

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einem zweiten � ema, das durch die vierfach geteilte Cellogruppe einen besonderen klang-lichen Reiz entfaltet. Die abschließende, fast apotheotische Coda wendet den zunächst auf h-Moll intonierten Satz in gleißendes Des-Dur – eine faszinierende Aufhellung und tonartliche Fixierung eines mitunter nur schwer greifbaren Verlaufs. Auch der als dreiteiliges Scherzo gestaltete mittlere Satz (nahezu durchwegs im ¾-Takt) beginnt mit einer langsamen Einleitung; in diesem Fall ist mit ihr eine kurze Phase des motivisch-harmonischen Einschwingens verbunden. Wie naheliegend die von Debussy gewählte Satzbezeichnung „Jeux de vagues“ („Spiel der Wellen“) für einen derartigen Satzcharakter ist, dieser mithin eher einen allgemeinen als einen speziellen (program-matischen) Anspruch in sich trägt, zeigt im Vergleich der mit „Im Spiel der Wellen“ überschriebene Satz in Max Regers „Vier Tondichtungen nach Arnold Böcklin“ op. 128 (1913), der sich auf das Treiben der Najaden bezieht. Das dem Modell eines Rondos verpfl ichtete Finale bezeichnet Debussy schließlich als „Dialogue du vent et de la mer“ („Dialog zwischen Wind und Meer“) und nimmt damit den Wechsel der unterschiedlich bewegten, dynamisch gestei-gerten und verdichteten Abschnitte auch in den Titel auf. Eine der sonst so wirksamen

musikalischen Sturm-Darstellungen bleibt indes aus – erst in der Coda intensiviert sich das diff erenzierte Farbspektrum zu einem mächtigen, wie befreit klingenden dreifachen Forte des Orchesters.

CLAUDE DEBUSSY * 22. August 1862 in Saint-Germain-en-Laye (bei Paris)† 25. März 1918 in Paris

„ L A M E R “ – T R O I S E S Q U I S S E S S Y M P H O N I Q U E S(„Das Meer“ – Drei sinfonische Skizzen)

Entstehung1903 – 1905Uraufführung5. Oktober 1905, ParisZuletzt von der Dresdner Philharmonie gespielt31. Januar 2016, Dirigent: Alain AltinogluSpieldauerca. 25 MinutenBesetzungPiccolofl öte, 2 Flöten, 2 Oboen, Englischhorn, 2 Klarinetten, 3 Fagotte, Kontrafagott, 4 Hörner, 3 Trompeten, 2 Kornette, 3 Posaunen, Tuba, Pauken, Schlagwerk, 2 Harfen, Streicher

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D R E S D N E R P H I L H A R M O N I E . D E / F R E A KQ U E N CY

OTTO LÄDT EIN …

Philharmonische Familienkonzerte IM DEUTSCHEN HYGIENE-MUSEUM

4. MRZ 2018, SO, 14.30 UND 16.00 UHR

Otto und der Kinderchor Otto fi ndet im Kinderchor einen neuen Freund!

Er versucht sein Bestes, singt sogar mit …

Gunter Berger | LeitungModeration

Philharmonischer Kinderchor Dresden

24. MRZ 2018, SA, 15.30 UND 17.00 UHR

Otto und die KlarinettenDie Klarinetten sind eine ganze Familie!

Und Otto mittendrin …

Klarinettengruppe der Dresdner Philharmonie Moderation, Klarinettenschüler des Heinrich-

Schütz-Konservatoriums

Eintritt 10 € | Kinder 5 € ab 5 Jahren

Dauer ca. 60 Min.

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Wenn sich heute Klänge verschiedener Kultu-ren begegnen, aufeinander reagieren und neue Töne hervorbringen, dann spricht man allzu schnell von „Weltmusik“ – ein Begriff, der im Zeitalter der Globalisierung die Mobilität von Musik und Musikern voraussetzt und einschließt. Vergessen wird dabei, dass solche innovativen Durchdringungen von nah und fern schon immer die Musikgeschichte bestimmt haben: Oper und Solokonzert gelangten im 17. und 18. Jahrhundert von Italien aus ebenso über die Alpen wie die hochspezialisierten Sängerinnen und Musiker, Mozart hat sein bekanntes „alla turca“ der türkischen Janitscharenmusik abgelauscht, Teile des französischen Impressio-nismus sind ohne die 1889 auf der Pariser Weltausstellung vorgestellte javanische Gamelanmusik nicht zu denken, und Camille Saint-Saëns wie auch Gustav Holst haben bei ihren Kur-Aufenthalten in der trockenen

EAST MEETS WESTS H A N K A R : Z W E I T E S S I T A R KO N Z E R T

Hitze Algeriens und Ägyptens auch etwas von der arabischen Musik Nordafrikas aufgenommen.Auch die Musik des indischen Subkontinents hat klingende Spuren hinterlassen. Gerade einmal 50 Jahre ist es her, als sich während der „Hippie-Bewegung“ viele der westlichen Hemisphäre entstammende junge Menschen auf der Suche nach sich selbst von der indi-schen Kultur und Weltanschauung inspirieren ließen und in Hermann Hesses Roman „Siddhartha“ (1922) ein Vorbild fanden. Entsprechend weckte die klassische indische Musik der Ragas mit ihren Instrumenten Interesse auch in der Pop- und Rockkultur. Eine zentrale Persönlichkeit in diesem Austausch war Ravi Shankar, der selbst als Sitar-Spieler zur Legende wurde. Nachdem er seine frühe Jugend als Teil des Tanzensembles eines älteren Bruders in Paris verbracht hatte, erhielt er bei Allauddin Khan, der die Musik

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„Wie der Titel Raga-Mālā andeutet, habe ich viele verschiedene Ragas in dieser viersätzigen Komposition verwendet – 30, um genau zu sein. Der erste Satz ist ganz dem frühmorgendlichen Raga Lalit gewidmet, mit einem traditionellen, klassischen Ansatz, der den Geist des Ragas sehr gut bewahrt. Der zweite Satz besteht aus fünf Ragas, meist morgendliche. Der dritte Satz besteht aus drei abendlichen Ragas, Yaman Kalyan, Marwa und Desh, die detailliert und mit rhythmischer Komplexität verwendet werden. Der vierte Satz hat die meisten Ragas – 21 Stück. Einige blitzen nur auf, gerade einmal acht Takte lang, während andere umfangreicher sind. […] Trompeten-, Klarinetten-, Flöten- und Geigensolos gehören ebenso zu den Höhepunkten wie die improvisierten Sitar-Solos.“

Ravi Shankar

am Hofe des Maharadschas von Maihar leitete, ab 1938 eine sieben Jahre währende umfassende Ausbildung. In der Zeit zwischen 1949 und 1956 arbeitete Shankar als Musikdirektor beim All Indian Radio Neu-Delhi, danach machte er mit großen Konzerttourneen in Europa und Amerika auf die von ihm vertretene klassische indische Musik aufmerksam. Der Einfluss seines Sitar-Spiels ist in den 1960er Jahren deutlich in der Pop- und Rockmusik zu erkennen, etwa bei den Beatles (George Harrison) oder den Rolling Stones (Brian Jones).Doch in gleicher Weise näherte sich Shankar als Reisender zwischen den Kulturen mit

eigenen Kompositionen auch der abendlän-dischen Konzertmusik an. Mit der LP „West meets East“ (gemeinsam mit Yehudi Menuhin) eroberte er 1967 die Billboard-Charts; noch deutlicher werden die Querbezüge aber mit den beiden Konzerten für Sitar und Orchester, von denen das erste 1970/71 als Auftragswerk für das London Symphony Orchestra und André Previn entstand, das zweite 1979/80 für die New Yorker Philharmo-niker und den im indischen Bombai geborenen Dirigenten Zubin Mehta. Im Zentrum der Partituren stehen jeweils verschiedene Ragas – Tonreihen, die einer bestimmten Tageszeit, einem Naturphänomen oder einer Situation zugerechnet werden. Jeder Raga

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ist charakterisiert durch eine bestimmte melodische Skala, einen Modus, wobei die klassische indische Musik zahlreiche Shrutis aufweist – Mikrotöne, die eine Oktave in 22 Schritte unterteilen. Gemeinsam mit den jeweiligen Svaras, den sieben Haupttönen einer Skala, bilden sie über Bordunklängen die Grundlage für eine sich weit verzweigende melodische Linie. Dieser Gestaltung des Tonraums entspricht auch die Konstruktion der nordindischen Sitar: Über den Steg und den Hals mit seinen verschiebbaren Bünden spannen sich drei Bordunsaiten (sie werden zur klanglichen und rhythmischen Akzen-tuierung angeschlagen) wie auch die eigentlichen vier Spielsaiten, die teilweise extrem gedehnt werden können. Unterhalb der gewölbten Bünde verlaufen bis zu 13 stimmbare Resonanzsaiten, die für den

hellen, obertonreichen Klang des Instruments mitverantwortlich sind.Wie das erste weist auch Ravi Shankars zweites Konzert insgesamt vier Sätze auf. Melodisch basieren sie auf insgesamt 30 Ragas, wobei Shankar im Kopfsatz auf nur eine Vorlage zurückgreift, im letzten Satz aber auf 21, die in eine dichte Abfolge gebracht werden – auf diesen Satz ist letztlich auch der Titel des Werkes Raga-Mālā („Ein Kranz von Ragas“, die Mālā ist eine Gebetskette) zu beziehen. Darüber hinaus finden sich spezifisch indische Formen wie der Alap (eine Art von Einschwingphase auf den jeweiligen Modus) und der Gat, der Haupt-teil, in dem nun auch die Rhythmusinstru-mente hinzutreten. Sind in der indischen Musik die Ragas mündlich überliefert und weite Strecken der Darbietung improvisiert,

Zubin Mehta und Ravi Shankar

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ist dieses offene Verfahren in einem Konzert mit Orchester nur sehr bedingt möglich, wie Ravi Shankar für das zweite Konzert erläutert: „Es stellte sich heraus, dass es schwieriger zu spielen war als mein erstes Konzert, insbesondere der erste Satz, in dem ich mich mit dem Morgenraga Lalit beschäftige, der für westliche Ohren ein sehr ungewöhnliches Muster hat. Natürlich ist das Spielen mit einem Orchester nicht gleich-bedeutend mit einem Solo-Sitar-Rezital, wenn ich der absolute König bin: Anführer, Dirigent und Interpret. Wenn ich spiele, bin ich nicht auf andere angewiesen, und da alles improvisiert ist, kann ich genau das tun, was ich will. Aber mit einem Orchester ist das eine ganz andere Situation.“ In der Partitur ist die Solostimme wenigstens in Umrissen notiert (mehr kann das abendländische Notationssystem in diesem Fall auch kaum leisten), doch gibt es auch einige Momente, in denen ein Freiraum für Improvisationen vorgegeben ist – hier müssen sich Solist und Dirigent entsprechend verständigen.

RAVI SHANKAR* 7. April 1920 in Varanasi (Indien)† 11. Dezember 2012 in San Diego (USA)

K O N Z E R T F Ü R S I T A R U N D O R C H E S T E R N R . 2 „ R A G A - M Ā L Ā“(„Ein Kranz von Ragas“)

AuftraggeberNew York Philharmonic, Zubin MehtaWidmungZubin MehtaEntstehung1979/80Uraufführung23. April 1981, New York CityNew York Philharmonic, Dirigent: Zubin MehtaSpieldauerca. 50 MinutenBesetzungSitar, 3 Flöten, 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Fagotte, 4 Hörner, 3 Trompeten, 2 Posaunen, Pauken, Schlagwerk, Harfe, Celesta, Streicher

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In den vergangenen Jahren ist KARL-HEINZ STEFFENS zu einem der begehrtesten Dirigenten auf internationaler Bühne geworden. Während seiner Zeit als Generalmusik- direktor der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz wurde das Orchester viel-fach ausgezeichnet. Es erhielt den ECHO-Klassik 2015 als Orchester des Jahres für die Aufnahme von Werken Bernd Alois Zimmermanns, in der Saison 2016/17 wurde ihm vom Deutschen Musikverlegerverband der Preis für das beste Konzertprogramm verliehen. Neben dem mit dem Orchester erarbeiteten umfangreichen Repertoire bringt Steffens derzeit einen ausführlichen Zyklus der Bruckner-Sinfonien innerhalb mehrerer Spielzeiten zur Aufführung.Als Gastdirigent hat Karl-Heinz Steffens in den vergangenen Spielzeiten mit Klang-körpern wie dem Symphonieorchester des

Bayerischen Rundfunks, den Berliner Philharmonikern, dem Helsinki Philharmonic, den Münchner Philharmonikern, dem Netherlands Philharmonic und dem Tonhalle-Orchester Zürich zusammengearbeitet. Wiedereinladungen führten ihn regelmäßig zu den Rundfunk-Sinfonieorchestern in Berlin, Köln, Frankfurt, Hamburg, Hannover, Leipzig und Stuttgart. In dieser Saison kehrt er nach Dresden und zum Royal Stockholm Philharmonic zurück. Mit dem Norwegian National Opera Orchestra wird er in den drei skandinavischen Metropolen Kopenhagen, Helsinki und Oslo auftreten, auch dirigiert er das Gürzenich-Orchester Köln und das Orchestre National de Lyon. In Großbritannien wird Steffens mit dem Philharmonia Orchestra seinen Zyklus der Sinfonien von Brahms fortsetzen, „Ein deutsches Requiem“ dirigieren und

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als Solist in Brahms’ Klarinettenquintett zu erleben sein, ehe er mit dem Orchester eine Spanientournee antritt. Außerdem gibt er sein Debüt beim Royal Scottish National Orchestra.Karl-Heinz Steffens ist auch ein profilierter Operndirigent. Jüngst dirigierte er in Oslo die norwegische Premiere von „Pelléas et Mélisande“ sowie Produktionen von „Così fan tutte“, „Fidelio“ und „Tosca“. Bereits mehrfach gastierte er an der Mailänder Scala, 2016 debütierte er am Opernhaus Zürich. Regel-mäßige Einladungen führen ihn auch an die Staatsoper Unter den Linden.Vor seiner Tätigkeit als Dirigent war Karl-Heinz Steffens Solo-Klarinettist des Sym-phonieorchesters des Bayerischen Rundfunks und der Berliner Philharmoniker.

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mit führenden Orchestern wie dem London Symphony Orchestra, den Berliner Philhar-monikern und dem Luzerner Sinfonieorchester und u.a. mit den Dirigenten Zubin Mehta, Kristjan Järvi, Jakub Hrůša zusammen.Seit 2011 veröffentlicht sie CDs auf dem Label Deutsche Grammophon. Mit ihrem mutigen und offenen Ansatz stellt sie die Viel-seitigkeit der Sitar heraus. Anouschka Shankar setzt sich, auch in ihrem künstlerischen Werk, leidenschaftlich für Frauenrechte und soziale Gerechtigkeit ein. In der Saison 2017/18 erscheint ihre erste vollständige Filmmusik zum restaurierten Stummfilm „Shiroz“ aus dem Jahr 1928. Neben einer Tour durch Indien tritt sie u.a. in der Pariser Philharmonie, im LG Kunstzentrum von Seoul, Macao Cultural Centre und Sidney Opera House auf.

Die Sitarspielerin und Komponistin ANOUSHKA SHANKAR ist eine einzigartige Figur in der indischen Klassik- und Weltmusikszene. Ihre dynamische und spirituelle Musikalität hat ihr bereits eine Vielzahl prestigeträchtiger Ehrungen eingebracht. Unterwiesen wurde sie von ihrem Vater und Guru, Ravi Shankar. Ihre Kunst wurzelt tief in den Traditionen indischer Musik. Als professionelle Klassik-Sitaristin trat Anoushka Shankar bereits im Alter von dreizehn Jahren in Erscheinung. Mit zwanzig Jahren veröffentlichte sie drei klassische Aufnahmen für EMI/Angel und erhielt ihre erste Grammy-Nominierung (von bislang fünf ). Sie ist die erste indische Künstlerin mit einem Auftritt bei den Grammy-Awards.Als internationale Solistin trat Anoushka Shankar auf vielen renommierten Bühnen und Festivals auf, u.a. in der Carnegie Hall, im Sydney Opera House, im Wiener Konzerthaus, in der Salle Pleyel, im �éâtre des Champs-Elysées, beim Prague Spring und beim Glastonbury Festival. Sie arbeitete

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7. FEB 2018, MI, 20.00 UHRDEUTSCHES HYGIENE-MUSEUM 16. DRESDNER ABENDBritten und Bridge Musik aus EnglandBridge: Suite für Streicher e-MollBritten: „Lachrymae – Reflections on a Song of John Dowland“ op. 48 für Viola und Streicher,Variationen über ein Thema von Frank Bridge op. 10 für StreichorchesterWolfgang Hentrich | LeitungMatan Gilitchensky | ViolaPhilharmonisches Kammerorchester Dresden

Im Anschluss an das Konzert Getränke und Snacks in der Wandelhalle

11. FEB 2018, SO, 18.00 UHRKULTURPALASTDresdner GedenktagPärt: „De profundis” für Männerchor, Schlagzeug und OrgelMacMillan: „… here in hiding …“ für Männerchor a cappellaReger: „Requiem“ aus den „Zehn Gesängen“ für Männerchor op. 83Schostakowitsch: Sinfonie Nr. 13 b-Moll für Bass, Männerchor und Orchester op. 113 „Babi Jar“ (in russischer Sprache)Michael Sanderling | DirigentMikhail Petrenko | BassEstnischer Nationaler Männerchor (RAM)Mikk Üleoja | Dirigent und EinstudierungDresdner Philharmonie

13. FEB 2018, DI, 19.30 UHRKULTURPALASTDresdner GedenktagPärt: „De profundis” für Männerchor, Schlagzeug und OrgelSchostakowitsch: Sinfonie Nr. 13 b-Moll für Bass, Männerchor und Orchester op. 113 „Babi Jar“ (in russischer Sprache)Michael Sanderling | DirigentMikhail Petrenko | BassEstnischer Nationaler Männerchor (RAM)Mikk Üleoja | Dirigent und EinstudierungDresdner Philharmonie

25. FEB 2018, SO, 11.00 UHR KULTURPALASTRezital Katia und Marielle LabèqueStrawinski: „Le sacre du printemps“Debussy: „Six épigraphes antiques“Glass: „Four Mouvements For Two Pianos“Katia und Marielle Labèque | Klavier

ARTISTSIN RESIDENCE

22. APR 2018, SO, 20.00 UHRKULTURPALASTJuan José Mosalini und sein großes Tango-OrchesterTango-Klassiker im Kulturpalast: „Ciudad triste“, „Nostalgico“, „Tanjuango“, „Negro Nacarado“, „Romance de barrio“, „Retrato de Julio Ahumada“, „Bordone y 900“ u. a.Juan José Mosalini | BandoneónGran Orquesta de Tango

U N S E R E N Ä C H S T E NV E R A N S T A L T U N G E N

TICKETSERVICE IM KULTURPALAST

Telefon 0351 4 866 866ticket@dresdnerphilharmonie.dewww.dresdnerphilharmonie.dewww.kulturpalast-dresden.de

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1 . V I O L I N E NProf. Wolfgang Hentrich KV

Eva Dollfuß Julia Suslov-Wegelin Marcus Gottwald KV

Ute Kelemen KV

Antje Becker KV

Johannes Groth KV

Alexander Teichmann KM

�eresia HänzscheXianbo WenSiyao Chen

Jan Paul KussmaulJuHee Sohn

Hyunjee Chun***

2 . V I O L I N E NMarkus Gundermann

Cordula Fest KV

Reinhard Lohmann KV

Viola Marzin KV

Steffen Gaitzsch KV

Dr. phil. Matthias Bettin KV

Heiko Seifert KV

Andreas Hoene KV

Andrea Dittrich KV

Susanne Herberg KM

Hayoung Kim**Sunjoo Hong***

Die Dresdner Philharmonie im heutigen Konzert

B R A T S C H E NHanno Felthaus KV

Steffen Neumann KV

Heiko Mürbe KV

Hans-Burkart Henschke KV

Andreas Kuhlmann KV

Joanna Szumiel KM

Tilman BaubkusFranziska Schwarz

Björn SperlingAndriy Huchok***

V I O L O N C E L L IProf. Matthias Bräutigam KV

Victor Meister KV Petra Willmann KV

Rainer Promnitz KV

Karl-Bernhard von Stumpff KV

Bruno BorralhinhoDorothea Plans Casal

Edyta Slomska***

K O N T R A B Ä S S E Prof. Benedikt Hübner KM

Tobias Glöckler KV Bringfried Seifert KV

�ilo Ermold KV

Ilie Cozmaţchi Joshua Chavez**

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F L Ö T E NKathrin Bäz-LöschClaudia Rose KM

Friederike Herfurth-Bäz

O B O E NJohannes Pfeiffer KV

Jens Prasse KV

Isabel Kern

K L A R I N E T T E N Jochen Tschabrun*

Billy Schmidt**

F A G O T T EAnnette Falk*

Robert-Christian Schuster KV Prof. Mario Hendel KV

Selma Bauer**

H Ö R N E RProf. Friedrich Kettschau KV

Johannes Max KV Carsten Gießmann KM

Joe Betts***

T R O M P E T E NChristian Höcherl KV

Csaba Kelemen Björn Kadenbach

Nikolaus von Tippelskirch Tobias Füller*

P O S A U N E NMatthias Franz KM Joachim Franke KV Dietmar Pester KV

T U B ATeo Jin Hao***

H A R F E NNora Koch KV Sarah Christ*

P A U K E | S C H L A G W E R KOliver Mills KM Gido Maier KV

Alexej Bröse Markus Maier*

Manuel Rettich*

C E L E S T A�omas Mahn*

KM Kammermusiker · KV Kammervirtuos · * Gast · ** Akademie · *** Substitut

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IMPRESSUM

DRESDNER PHILHARMONIE

Schloßstraße 201067 DresdenTelefon 0351 4 866 282www.dresdnerphilharmonie.de

CHEFDIRIGENT: Michael SanderlingEHRENDIRIGENT: Kurt Masur †ERSTER GASTDIRIGENT: Bertrand de BillyINTENDANTIN: Frauke Roth

TEXT: Dr. Michael KubeDer Text ist ein Originalbeitrag für dieses Heft; Abdruck nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Autors.REDAKTION: Dr. Dennis RothGRAFISCHE GESTALTUNG: büro quer DRUCK: Elbtal Druck & Kartonagen GmbH

BILDNACHWEIS

Wikimedia commons: S. 2, 3akg-images/Marion Kalter: S. 8 Stefan Wildhirt: S. 10Laura Lewis: S. 12

Preis: 2,50 €

Änderungen vorbehalten.

Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass Bild- und Tonaufnahmen jeglicher Art während des Konzertes durch Besucher grundsätzlich untersagt sind.

Orchester der Landeshauptstadt

Dresden

MUSIKBIBLIOTHEK

Die Musikabteilung der Zentralbibliothek (2. OG) hält zu den aktuellen Programmen der Philharmonie für Sie in einem speziellen Regal Partituren, Bücher und CDs bereit.